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welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 00:54
von waltraudnymphensittich
Hallo ich bin neu hier und habe aber auch gleich eine Frage.
Da ich einen sehr großen Wollvorrat in Konen besitze habe ich mir gedacht meine Farbvariationen selbst durch zwirnen der verschiedenen Wollsorten und Farben herzustellen.
Da ich aber vom Spinnen bisher überhaupt keine Ahnung habe wollte ich doch von berufener Seite aus mir Ratschläge einholen.
Ich habe da ein Louet S10 und ein Ashford Limited im Auge.
Das Ashford würde ich vorgeführt bekommen und ich könnte es selbst ausprobieren. Die Dame würde sich die Mühe machen es mir zu zeigen.
Ist es überhaupt ratsam Konenwolle zu verzwirnen?
Bisher habe ich diese Wolle fast immer gefacht verstrickt was eine gewisse Streifenbildung nach sich zog oder die Konen übereinander gestellt und dadurch etwas verzwirnt was aber die Streifenbildung nicht gänzlich abstellte.
Könnt Ihr mir einen Rat geben welches Rad ich nehmen soll oder gar bleiben lasse?
Vielen Dank im Voraus
Waltraud

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 03:47
von Greifenritter
Hm, zum Thema welches Spinnrad man raten kann gabs schon eine Menge Threads. Unter anderem diese:
Das ideale Anfängerrad ...
Blutige Anfängerin sucht das richtige Spinnrad ...
Wieviel muss ich anlegen...
Spinnrad für Anfänger?
Spinnen - welches Rad für den Anfang?

Am besten mal durchlesen.

Der Tenor von allen ist jedoch: Man kann niemandem zu einem beatimmten Rad raten, denn jeder Mensch ist anders. Welche Rahmenform und Radgröße passt ist neben Deinen körperlichen Voraussetzungen (Größe, länge der Arme und Beine, evtl. Gebrechen, ...) auch davon anhängig wie Du gerne sitzt. Ob ein Einfachritt oder Doppeltritt ist Geschmacksache und auch wieder von den körperlichen Voraussetzungen abhängig. Welcher Antrieb (einfädig mit Spulen- oder Flügelbremse oder zweifädig) und welche Übersetzungen hängen vom Können, dem zu verarbeitenden Matereal und wieder den Vorlieben ab ...
DAS Rad gibt es nicht nur Räder die im konkreten Fall passen und solche die nicht passen.

Wenn Du wirklich sinnvoll ein Rad kaufen willst uns sicher sein möchtest, daß Du nicht für das falsche Geld hinlegts mußt DU erst mal verschiedene Räder testpinnen. Einfach vom Hörensagen und der Optik kann man keine sinnvolle Entscheidung treffen (ist wie mit einem Auto ohne Probefahrt).

Willst Du das Rad nur zum zwirnen verwenden oder auch spinnen?
Wenn Du nur zwirnen willst brauchst Du kein Rad das viel Zubehör mitbringt oder große Aufrüstmöglichkeiten hat.

Die S10 finde ich selbst unmöglich (harter Einzug, unsensible Bremse, meist viel zu teuer für das was sie bieten, ich würde eher zum Ashford greiffen, aber da spielen natürlich Preis, persönliche Vorlieben und Zustand der Räder auch noch eine wichtige Rolle.

CU
Danny

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 08:46
von Tanja
Hallo Waltraud!
Hm, irgendwo hab ich deinen Nick schon mal gelesen...

Ich hab hier auch Konen zum Maschinenstricken, aber da ich mich durch das Übereinanderstellen nicht über Streifen beschweren kann, hab ich es noch nicht mit dem Spinnrad versucht. Aber da ich spinne, kann ich dir ein paar Tipps dazu sagen.
Es sollte ein Spinnrad mit möglichst großen Spulen sein. Sonst musst du alle Nase lang ne neue nehmen (wovon du einige brauchst). Dann brauchst du ne Lazy Kate, die man sich auch selbst bauen kann, um das Garn von der Spule auf eine Kone zu wickeln.
Und du wirst auch ein bisschen üben müssen, um das Garn richtig zu zwirnen. Konengarn ist ja schon ausgewogen und wenn du es zwirnst kann es wieder zu viel Drall haben, dann kann sich das Strickstück verziehen.

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 09:41
von Gunda
Hallo Waltraud,

ich kann mich dem was Tanja schreibt nur anschließen. Das Konengarn bekommt schnell zuviel Drall. Ich hab mal nen Designergarn das nur gefacht war verzwirnt, allerdings mit ganze wenig Drall, das ging gut.

Das Rad sollte auf jeden Fall sehr sensibel einzustellen sein und das ist bei dem S10 nicht gegeben. Weiterhin wie schon geschrieben nicht zu kleine Spulen, da Du sonst ständig vor der Maschine ne neue Kone anfangen musst und das nervt beim Stricken.

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 09:53
von shorty
mmhh ich hab zwar ne Stickmaschine aber noch nie Konengarn gezwirnt.
Richtig denke ich ist die Feststellung, dass man was den Drall angeht aufpassen muss, denn die Konengarne sind ja ausgewogen.
Ich stelle es mir allerdings schwierig vor, ein Spinnrad zu finden, evlt nur zum Zwirnen, dass zum einen sehr große Spulen hat und zum anderen sehr fein einzustellen ist.
Wenn ich da wählen müsste würde ich definitiv ein feiner einzustellendes Spinnrad nehmen.
Große Spulen sind für mich zumindest völlig unwichtig, Art Yarn mal ausgenommen
Auch bei der Strickmaschine.
Ich wickle mit der Strickmaschine übrigens nie auf Konen , mache mit dem Knäuelwickler immer nur nen Knäuel. Wie meintest Du denn das mit der Lacykate. Spule braucht man theoretisch doch auch nur eine von man von Konen zwirnt.
Aber da hat wohl jeder so seine Vorlieben

Karin

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 11:09
von Tanja
Nun, wenn sie es von der Spule auf ein Knäuel oder eine Kone wickeln will, braucht sie doch auch schon ne Lazy Kate, oder hab ich schon wieder Knoten im Hirn?

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 11:56
von Sabine
Aloha zusammen,

also große Spulen und fein einstellbar, bietet Majacraft. Das hat allerdings seinen Preis. :)

@ Tanja, man kann die Spule zum wickeln auch auf dem Rad lassen. Dann braucht man keine Kate.

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 12:48
von Beyenburgerin
Wo Sabine recht hat, da hat sie recht. Möglich wäre das preiswerteste Spinnrad von Majacraft, das Pioneer. Dazu dann einen Fast Whorl. Bei anderen Marken geht die schnellspinn-Einrichtung zu sehr ins Geld. Doppeltritt solltest du unbedingt haben, wenn du größere Mengen Jonenwolle verzwirnen willst. Und man kann verzwirnte Konenwolle auch prima baden und aushängen lassen. Allerdings sollte man erst mal einen kleinen "Dralltest" machen um zu sehen, wie es wird. Und wenn du es dann drauf hast, wirst du froh sein, den Fast Whorl zu haben, sonst trittst du dich tot. Vernünftige Elektro-Twister gibt es eigentlich nicht, von daher ist deine Idee mit dem Spinnrad schon gut. Und ein Elektrowickler kostet fast so viel wie das spinnrad, das bringt es dann auch nicht. Ich habe schon einiges an Konenwolle auf dem Spinnrad verzwirnt, mit ein wenig Feingefühl geht das seht gut. Bei usneren Mitmach-Spinnvorführungen lassen wir immer erst mal Konenwolle verzwirnen, bevor es an dei richtige Rohwolle geht.

LG Brigitte

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 13:47
von Claudi
Hallöle!
Ich wollte auch zuerst "nur" verzwirnen, und mußte entdecken, daß so ein Wolltwister teurer ist, als ein Spinnrad...dafür kann er aber weniger. ;) Irgendwann habe ich dann entdeckt, daß Spinnen mir Spaß macht.
Ich komme jetzt einmal auf die Frage nach den zwei von Dir genannten Rädern zurück.
Ich habe da ein Louet S10 und ein Ashford Limited im Auge.
Wenn Du nur zwirnen willst, dann sollte das Louet ausreichend sein. Aber viele Leute steigen für's Spinnen von den flügelgebremsten Rädern schnell auf zweifädige, oder spulengebremste um.
Da ich ein Ashford "Limited" nicht kenne, dieses aber die komplette Bezeichnung der Herstellerfirma ist, schließe ich auf ein gebrauchtes Rad, dessen Verkäuferin das Modell nicht kennt. Ich habe eine Kleinanzeige in Karlsruhe gefunden, wo auch ein "Limited" angeboten wird... das Foto dort zeigt ein Traditional.
Das Ashford würde ich vorgeführt bekommen und ich könnte es selbst ausprobieren. Die Dame würde sich die Mühe machen es mir zu zeigen.
Das hört sich danach an, als ob man Dir da ein arbeitstaugliches und funktionierendes Rad anbietet.
Bei einem erträglichen Gebrauchtpreis würde ich es mir an Deiner Stelle zumindest anschauen, vorführen lassen, und probetreten.
Ist es günstig (weniger als der halbe Neupreis), dann wäre dieses Rad meine Wahl von den beiden zur Auswahl stehenden. So ein gut funktionierendes Traditional kann man im schlimmsten Fall, daß es einem dauerhaft doch nicht so wirklich liegt, ohne viel Verlust weitergeben. Und ob man dauerhaft mit einem Rad zurechtkommt, das stellt sich bei jemandem, der mit dem Spinnen anfängt, nicht immer nach einer Stunde oder so heraus. Mitunter merkt man erst nach Wochen, daß man die Füße lieber anders setzen würde, oder gerne eine andere Haltung vor der Einzugsöffnung einnehmen möchte, oder lieber Doppeltritt hätte..

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 14:34
von shorty
Tanja hat geschrieben:Nun, wenn sie es von der Spule auf ein Knäuel oder eine Kone wickeln will, braucht sie doch auch schon ne Lazy Kate, oder hab ich schon wieder Knoten im Hirn?
Wie Sabine schon schreibt, Spule direkt vom Spinnrad runterwickeln, dazu einfach den Bremsfaden abnehmen :-))))
Knoten entwirr :-)))

Karin

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 16:13
von Arachne
Hallo Walraud,

um eine abweichende Meinung zusätzlich einzubringen: ich würde nie im ganzen Leben ein Ashford-Rad einem Louet vorziehen oder es überhaupt kaufen. Ich finde die Dinger schwergängig, klapprig und nicht dauerhaft einzustellen. Zum Zwirnen und als Anfängerrad fände ich ein Louet S10 in Ordnung.

Sigrid

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 18:52
von Gunda
Hi Sigrid,

kann ich absolut NICHT bestätigen. Mein Joy ist von allen Rädern die ich hatte das welches sich am leichtesten treten läßt und am genauesten justieren läßt.

Ich würd mir nie ein Louet holen wegen der Bremse. Gerade für Anfänger (hat mein Delft ja auch und es war schon nicht ganz so einfach) nicht unbedingt zu empfehlen.

Wär ja auch schlimm wenn wir alle die gleichen Räder toll finden würden - dann könnten die anderen Hersteller ja die Produktion einstellen gell :))

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 19:41
von Spinnkarpfen
Hallo Waltraud,

aus genau diesem Grund und Silvias Erfahrungen mit dem teuren und wenig tauglichem Elektrotwister habe ich mir ein Spinnrad gekauft.
So einfach ins Blau hinein, ohne jemals gesponnen zu haben, mit viel Infos sammeln im Internet und zwar hier bei Marianne: http://www.wolplantage.nl/ger/
Auf dieses Forum hier bin ich erst danach gestoßen.

Es ist ein Bea Rad geworden, ähnlich wie das Willy Rad auf Mariannes Seite.
Einfach so, ohne probieren und ich persönlich komme sehr gut damit zurecht. Auf die Spulen passen ca 250 g Wolle.

Dann habe ich mit großem Spaß das Spinne geübt. Als ich so meine ersten Erfahrungen gesammelt hatte, durfte ich ein 2-fädiges Rad probespinnen, das Kromski Minstrel. Das habe ich dann gekauft, weil ich damit sehr gut zurecht kam, es 4 Geschwindigkeiten hat und es einfach leiser und sensibler ist wie das Bea Rad.

Zusammen gezwirnt habe ich schon 3 Fäden Konenwolle auf dem Bea Rad, aber nur einfarbig und dann mit Hand gestrickt als Umrandung für ein Tuch. Da war nicht zuviel Drall drin, es hat gut geklappt.

Mein Rat an dich wäre aus meiner Erfahrung raus: erstmal ein gebrauchtes, einfaches Rad kaufen, um zu testen, ob dir das Zwirnen oder/und Spinnen überhaupt gefällt. Am besten ist natürlich vorher ausprobieren, denn nicht immer kommt man gut mit einem Rad zurecht. Ich hatte Glück, dass es geklappt hat.
Wenn dir Spinnen gefällt und du Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen gesammelt hast und auch mehr Wissen, kannst du immernoch ein neues, teureres, besseres, schnelleres..... Spinnrad kaufen.
Wenn du bei niemanden probieren kannst, kannst du auch eines ausleihen z.b. bei http://www.das-wollschaf.de/
Michael Lauer ist sehr nett am Telefon und bei emails. Für Forum Mitglieder ist das Porto dann umsonst, du zahlst eine Kaution und dann halt die Leihgebühr für das ausgesuchte Rad. Einfach mal anfragen.

Das sind meine persönlichen Erfahrungen und ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

Viel Erfolg bei der Spinnradsuche
Monika

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 20:40
von Uschi46
Hallo Waltraud
Laut Deiner Postleitzahl wohnst Du doch nicht weit weg von Winterbach.Dort gibt es die Firma Traub.Die haben verschiedene Spinnräder da,die Du bestimmt auch probieren kannst.

Re: welches Spinnrad?

Verfasst: 02.01.2010, 21:38
von waltraudnymphensittich
Hallo,
also erstmal vielen Dank für die vielen Ratschläge.
@Claudi
das ist genau das Rad das Du gesehen hast. Ich habe mit der sehr freundlichen Dame am Montag einen Termin ausgemacht. Sie wird mir das Rad zeigen und mich probieren lassen ob ich überhaupt fähig bin so ein Rad zu bedienen.
Nach ihrer Aussage ist es ein Traditional das in dieser Ausführung Limitiert war. Die damalige Kursleiterin hat für eine gewisse Anzahl von Kursteilnehmerinnen einen Sonderpreis herausgeschlagen.
@ Karin
So eine Art Lacycate wäre dabei (Ständer mit 3 Spulen)
@Tanja
Ich bin im Strickforum und verschiedenen anderen Strickforen
@Uschi 46
Ich wohne in der Pfalz aber unsere Postleitzahl ist Karlsruhe angegliedert. Zu der Firma Traub sind es 140 km.
@Monika
ich hatte einen sogenannten Twister, aber den kann man den Hasen geben.
Wenn ich mehrfach die Wolle durchlaufen lies (endloses Geleiere) wobei mir mehrfach das Garnknäuel um die Ohren geflogen ist, war dann bei fertigen Strickstück alles schief.
Jetzt habe ich herausgefunden, dass wenn ich die gewickelten Knäuele gegeneinander verdrehe ( also den einen von oben und den anderen von unten nehme)müßte sich auch der Drall gegenseitig aufheben (ich weiss nicht wie ich mich ausdrücken soll)
Deshalb hoffe ich, doch noch irgendwie ein brauchbares Ergebnis mit einem Spinnrad zu erzielen.
Gruß
Waltraud