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Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 24.08.2006, 03:27
von Petzi
Nachdem ich schon an anderer Stelle feststellen konnte, daß es vor allem mit doppelfädigen Spinnrädern immer wieder Schwierigkeiten gibt, möchte ich für diese Form des Spinnrades einen eigenen Thread eröffnen.
Beim doppelfädigen Spinnrad ist darauf zu achten, daß ein "Rädchen" etwas größer ist, als das andere, damit sich Spule und Flügel nicht gleichschnell drehen.
Das eine Rad ist normalerweise mit einem Linksgewinde auf der Achse festgeschraubt. Ansonsten würde das Rad beim Spinnen auflaufen.
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 12.09.2006, 02:13
von Wollknolli
hallo....so Petzi meine "Meisterin" hier mein Problem...und ich glaube ich brauche hier eine richtige Schulung *grins*
Ich habe eine Doppelfädiges Spinnrad (habe mal ein Bild gemacht)...
bei der ersten Spule, die ein wenig grösser ist hatte ich keine Probleme, die Wolle lief schön auf die Spule. Jetzt bei Wechsel auf eine andere (kleinere) Spule läuft es nicht mehr. Der Faden wickelt sich nicht auf die Spule obwohl ich den Anfang mit Tesa festgeklebt habe. Ich weis auch nicht, da ich eine Perle dazwischen machen muss, weil es ja eine kleine Spule ist, ob die zwei Räder zusammen fest sitzen müssen oder sich nicht berühren dürfen, Ich habe leider nicht vorher geschaut wie es bei der anderen Spule war....ich bin am verzweifeln.... Der Riemen rutscht immer ab.....
Hast du einen Rat.....
Ganz liebe Grüsse
katja
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 12.09.2006, 11:56
von Petzi
So, wie die Bilder aussehen, wundert es mich, daß du überhaupt mit der großen Spule spinnen konntest.
Da die Schnur vom Antriebsrad nicht direkt auf die beiden kleinen Antriebsräder (von Spule und Flügel) läuft, sondern schräg, rutsch dir der Faden immer wieder ab. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.
Was ist eigentlich, wenn du die Perle weglässt? Rutsch die Spule dann immer hin und her?
Eigentlich müßte die Scheibe, die auf der Antriebsstange sitzt, weiter nach rechts (Richtung Flügel). Kannst du sie weiter festdrehen?
Das Problem mit dem Einzug kann auch noch an etwas anderem liegen. Schau mal, ob die Scheibe mit der Nut bei der anderen Spule kleiner oder größer als die bei der kleinen ist. Aber auch darauf achten, ob nur die Nut tiefer ist. Das könnte das Problem beim Einzug sein.
Kontrollier das doch bitte mal alles und melde dich wieder.
Kann vermutlich erst heute abend wieder reinschauen.
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 12.09.2006, 12:49
von Greifenritter
Was Petzt da schreibt war auch gleich mein ertser Gedanke.
Die Spule an meinem alten Spinnrad war auch zu groß. Der Treibriemen lief nicvht gerade von der Spulscheibe zum Schwungrad, sonden auch versetzt. Das hat nicht richtig funktioniert und mir ist der Antriebsriemen dauernd durchgerutscht (weil der ungünstige Winkel die Reibung verkleinert, dann dreht sich die Spule natürlich nicht richtig) oder sogar rausgesprungen. Man sieht hier deutlich, daß die Spule zu lang ist:
Ich habe mir dann eine kürzere Spule gebaut, so daß die Spulscheibe genau über dem Schwungrad liegt, seit dem geht es.
Wechsel die Perle mal gegen einen kürzeren Gegenstand (z.B. eine Holzscheibe mit Loch), so daß der Antriebsriemen gerade von der Spulscheibe zum Schwungrad läuft.
Dann versuch die Wirtel (= Antriebsscheibe für den Flügel, die neben der Spulscheibe sitzt) auch über das Schwungrad zu bringen. Zwar nahe an der Spulscheibe, aber sie sollten sich nicht gegenseitig in der Bewegung behindern (also sich am besten nicht berühren und schon garnicht fest aneinander sitzen), denn wenn sich beide gleich schnell drehen zieht das Spinnrad den Faden nicht ein.
Lies Dir mal das
Kapitel zum zweifädigen Antrieb hier auf der Homepage unter "Spinngeräte -> Spinnräder -> Antriebe -> zweifädiger Antrieb" durch, evtl. wird es dann etwas einfacher das Spinnrad zu verstehen.
Vieleicht ist auch Dein Antriebsriemen zu locker, weil z.B. die kleinere Spule gerader über dem Schwungrad soitzt als die längere und der treibriemen damit einen kurzeren Weg von der Spulscheibe zum Schwungrad hat, oder die kerbe der kürzeren Spule ist flacher oder das Holz glatter, so daß diese eher durchrutscht.
CU
Danny
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 12.09.2006, 21:58
von Wollknolli
Hallöchen...
Also es klappt mit diesen kleinen Spulen absolut nicht. Ich habe die grosse Spule abgewickelt und wieder an das Spinnrad dran gesetzt und es läuft und schnurrt mit dieser einwandtfrei.... Ich suche mir jetzt einen Schreiner oder Tischler der mir noch zwei Spulen macht bevor ich mich da weiter ärgere....
Ich denke das dieser Spulen nie und nimmer zu diesem Spinnrad gehörten....
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 12.09.2006, 23:01
von Greifenritter
Mach doch mal ein Bild mit der großen Spule, dann ist es leichter zu beurteilen woran es liegt.
Außerdem kannst Du Spulen ganz leicht selber bauen, wenn Du eine Bohrmaschine und einen Ständer dazu (gibt es ab ca. 10,00 € im Baumarkt) hast.
Schau mal:
Spulen nachbauen
CU
Danny
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 13.09.2006, 11:53
von Petzi
@wollknolli
Einen Schreiner zu finden, der dir die richtigen Spulen machen kann, ist gar nicht so einfach. Ich habe von Leuten gehört, die bei Henkys Spulen nachmachen ließen. Die sollen sehr gut sein, allerdings mußt du schon €30 pro Spule rechnen.
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 13.09.2006, 17:44
von Wollknolli
ups.... das ist eine Menge....
Aber immer nur mit einer ist auch nichts...mal schauen was ich mache...
und hier das Bild mit der grossen Spule.. War gerade am verzwirnen und diese Spule schnurrt schön vor sich hin....

Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 13.09.2006, 20:42
von Greifenritter
Ich will ja nix sagen, aber durch die Perle wird die kleine Spule länger als die große.
Bei der großen sitzt die Spulscheibe sauber über dem Schwungrad, sie fängt praktisch direkt hinter dem Spinnflühel an.
Bei der kleinen sitzt sie weiter hinten und zwischen Ende des Flügels und Spulscheibe ist ne Menge Platz.
Such Dir etwas, was nur den Längenunterschied ausgleicht, also einen Abstandhalter, der kleiner ist als die Perle, dann müßte es klappen.
CU
Danny
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 13.09.2006, 21:24
von Petzi
Gut geht ein Stück Korken
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 13.09.2006, 22:44
von Wollknolli
mmhh also doch heute Abend einen Wein zum Abendbrot...
Ich liebe eure Ratschläge......hihihi...
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 14.09.2006, 13:44
von Greifenritter
Am besten stellst Du die beiden Spulen nebeneinander. stellst einen Kartondeckel dahinter und legsst einen zweiten oder ein Brettchen oben drauf. Das sollte sauber am hinteren anliegen und auf der höheren Spule parallel zum Tisch liegen. Jetzt einen sauberen Strich am karton machen, wo das brettchen anliegt. Dann auf die niedrigere Spule legen und wieder genauso vorgehen. So kannst Du ganz genau ermitteln wie dick die Korkscheibe sein muß.
CU
Danny
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 14.09.2006, 14:10
von Wollknolli
Werde ich heute nachmittag direkt aus probieren.
Aber sag mal, die Spulenrillen dürfen die gleich tief sein. Weist du was ich meine???
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 14.09.2006, 14:17
von Greifenritter
Die vom Schwungrad ja, da ist oft nur eine breite für beide Riemen (bzw. beide Wicklungen des Riemens, das ist eher richtig), die von der Wirtel (Antriebsscheibe am Flügel) und der Spulschaibe (Antriebsscheibe an der Spule) dürfen nicht den selben Durchmesser haben.
CU
Danny
Re: Doppelfädiges Spinnrad
Verfasst: 14.09.2006, 17:46
von Petzi
Die Scheiben können schon den gleichen Durchmesser haben, nur müssen dann die Rillen unterschiedlich tief sein, ansonsten wird das Garn nämlich nicht eingezogen. Wenn du z.B. eine Scheibe mit einem Durchmesser von 7 cm und eine mit einem Durchmesser von 6 cm hast, bei der größeren die Nut 1,5 cm und bei der anderen 0,5 cm hat, ist es ja wieder gleich (hoffe meine Rechnung stimmt) und der Faden wird nicht eingezogen. Hast du zwei Scheiben mit einem Durchmesser von je 6 cm und eine Nut ist 1,5 cm tief und die ander 0,5 cm, sollte es wieder gehen.
Soweit zumindest die Theorie