2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

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Moderator: Claudi

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Sina
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2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Sina » 14.01.2009, 19:57

Vielleicht ist die Frage ja blöd, aber wenn ich einfädig spinnen will,
kann ich nicht theoretisch auch den Antriebsfaden auf die Spule legen und den Flügel bremsen?
Hat das jemand mal probiert?
Liebe Grüße, Sina

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Anna
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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Anna » 14.01.2009, 20:14

Hallo Sina,
Du hast doch auch ein Minstrel, darauf beziehst Du Dich wahrscheinlich?
Ich habe mir eben meines angesehen. Da ist die kleine Schraube, an der der Bremsfaden hängt, eindeutig zu weit vorne angebracht, als dass ich ihn über die Flügelwirtel legen könnte.
Der Faden würde total schräg laufen und wahrscheinlich wegrutschen oder gar die Wirtel beschädigen, wenn er strammgezogen ist. Außerdem läge er mit der Antriebsschnur über Kreuz.
Ich habe mein Rad allerdings schon zusammengebaut gekauft, vielleicht sitzt bei Dir die Schraube weiter hinten.
Rein theoretisch gesehen müsste es wahrscheinlich funktionieren, die Antriebs- und die Bremsschnur einfach auszutauschen.
Gruß von Anna
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Sina » 14.01.2009, 20:24

Hi Anna,
war nujr so ein Gedanke, bis ich meinen Islandpullover fertighabe werde ich gar nichts ändern. Da muss ich in der gleichen Stärke weiter Garn produzieren.
Ich dachte nur in Zukunft würde ich experimentierfreudig werden.
Liebe Grüße, Sina

Spinning witch

Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Spinning witch » 14.01.2009, 21:04

Hallo Sina

die Frage hab ich mir ganz am Anfang auch mal gestellt und wiede verworfen.
zum Einen lägen die Schnüre über Kreuz wie Anna schon schrieb und das "richtig" hinzubekommen würde eine neue Borhung erfordern (bin nichtmal sicher ob eine reicht)
Desweiteren sind die flügelgebremsten Räder die ich kenne vorne am Einzug mit einem Lederstreifen oder das Mosi mit einer Holzkugel gebremst. Und da wirds durch die Reibung auch warm. ich weiss nicht was diese Reibungskräfte mit einem Flügelwirtel täten über den nur eine Baumwollschnur läuft. Scheuert die Schnur durch oder wird der Wirthel tiefer?
Desweiteren sind die mir bekannten Flügelbremsen alle auf einer wesentlich kleineren Rundung angebracht, also auf der eines Minstrelwirthel. Ich bin nicht der große Mathematiker aber das hat bestimmt auch einen Grund. Ich vermute das die Feder die der Spulenbremse beiliegt, hier garkeinen Sinn macht und schon garnicht bei einem so "größen" Durchmesser wie der am Flügelwirtel des Minstrels.
Und dann am Ende hab ich mich gefragt warum ich das überhaupt haben will weil eigentlich kann ich mit dem Minstrel so wie es ist alles spinnen..............
An der telle hab ich meinen Gedankengang beendet und hofe du konntest mir folgen.
Wenn du weiterdenkst, lass es mich trotzdem wissen :-)

LG

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von shorty » 14.01.2009, 21:39

zwar Off toppic, aber wo hat Dein Mosi eine Kugel als Bremse? bei mir ist da ne Schnur.

Nachtrag, ich hab ein wenig geg..lt und gesehen, bei den alten Modellen ist da scheint echt ne Kugel, sorry.
Sieht tatsächlich ganz anders aus als bei mir.

Beim Spulengebremsten Lendrum läuft auch die Baumwollschnur in einer Rille. Ich find nicht, dass das warm wird.
Aber ich kenn mich generell mit zweifädigen Rädenr nicht aus, daher weiß ich nicht, ob das praktikabel ist.

Für was brauchst Du denn den "Umbau" auf Einfädig?
Liebe Grüße
Karin
Zuletzt geändert von shorty am 14.01.2009, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Klara » 14.01.2009, 22:16

Sina, für Flügelbremse brauchst du überhaupt keine Bremse! Zumindest für dünne Fäden und wenn die Spule leer ist - probier's einfach mal aus, wenn du mit deinem Pulli fertig bist: Antriebsschnur über die Spule und den Luftwiderstand des Flügels bremsen lassen.

Wenn du dann doch eine Bremse auf dem Flügel brauchst, mach's nach Peter Teals Methode (der mag bei Rädern mit Spulenbremse die Bremsknöpfe zum Drehen nicht - zu ungenau - und findet seine Methode besser): eine extra-Schnur so anbinden, dass sie gerade über den Flügelwirtel läuft, ans andere Ende einen Haken und da ein Gewicht dran, z. B. Beilagscheiben.

Bei einer schräg laufenden Bremsschnur wäre ich auch skeptisch. Aber die Grösse des Wirtels sollte keine Rolle spielen (abgesehen davon, dass die Bremswirkung bei grösserer Auflagefläche grösser ist) - bei Spulenbremse wird ja auch an einer grösseren Fläche gebremst. Die normalen Flügelbremsen sind einfach vorne angebracht, weil's praktischer ist.

Sinn macht die Flügelbremse bei Kromski-Rädern aber eigentlich nicht - ausser, du kommst mit der kleinen Rinne auf der Spule auf eine höhere Übersetzung als mit deinem kleinen Wirtel und willst das ausnützen.

Viel Spass beim Experimentieren! Klara

Spinning witch

Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Spinning witch » 14.01.2009, 22:42

shorty schrieb am 14.01.2009 18:09 Uhr:


Beim Spulengebremsten Lendrum läuft auch die Baumwollschnur in einer Rille. Ich find nicht, dass das warm wird.

So meinte ich das auch nicht
Ich meinte das bei den Flügelgebremsten (bezogen aufs Louet S10 und auch beim Mosi bei viel Tempo und schnell treten auch vorne warm wird

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von shorty » 14.01.2009, 23:20

ok, hab ich falsch verstanden. sorry
auch wenn bei meinem Mosi nirgens was warm wird, aber das mag wohl an der ganz anderen Flügel -und Einzugskonstruktion liegen. Das Einzugsloch ist aus relativ dickem Metall läuft auf einem Kunststoffhalbkreis. Aber ja fürs zweifädige Thema völlig wurscht :-)))
so sieht das bei mir aus nur zur Info:
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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Sina » 26.06.2009, 18:42

Zu meiner Anfangsfrage, ich habe es jetzt ausprobiert - es geht, bzw. würde gehen.
Aber das einfädige Spinnen - egal ob mit Spulenbremse oder mit Flügelbremse liegt mir nicht.
Ich mag nur 2-fädig spinnen.
Liebe Grüße, Sina

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von maka » 26.06.2009, 20:23

Hallo Karin
Genau so siehts bei meinem Mosi aus :-)))))))))))))))))
Die tun sich wohl alle nix, auuser im Aussehen
Grüßlis maka

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Sabine » 26.06.2009, 23:29

Aloha Sina,

die Bremse ist auf jeden Fall für die Spule.

Und wie stark Du bremst kannst Du ja einstellen, ich persönlich mag sowohl als auch, solange es eine Spulenbremse ist. :D
Alles liebe

Sabine

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Greifenritter » 29.06.2009, 14:34

Zudem hat die Flügelbremse der Spulenbremse eigentlich nichts voraus. Macht also irgendwie keinen Sinn da umzurüsten.
Aber das einfädige Spinnen - egal ob mit Spulenbremse oder mit Flügelbremse liegt mir nicht.
Ich mag nur 2-fädig spinnen.
Das habe ich anfangs auch mal gedacht, aber wenn man besser wird lernt man die unterschiedlichen Strukturen durch ein- oder zweifädiges Spinnen zu schätzen und setzt sie gezielt ein.

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Sina » 29.06.2009, 23:07

Hallo Danny,

welche unterschiedliche Struktur kann ich durch 1-fädig bzw. durch 2-fädig erhalten?
Liebe Grüße, Sina

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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Greifenritter » 30.06.2009, 12:11

Das Garn auf dem einfädigen Spulengebremsten ist bei mir weicher und fluffiger als bei zweifädigem Betrieb. Das wird dafür glatter und weniger flauschig.

CU
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Re: 2-fädiges Spinnrad mit Option auf Spulenbremse

Beitrag von Klara » 30.06.2009, 13:22

Bei mir nicht - wenn ich gleich schnell ausziehe und einziehen lasse, kommt das gleiche Garn dabei raus.

Der Unterschied ist nur, dass ich, wenn ich eine Bremse habe, diesselbe anziehen kann so dass das Rad schneller einzieht. Während ich bei einem zweifädigen Rad den maximalen Einzug erziele, indem ich den grösstmöglichen Unterschied zwischen Wirtel und Spulscheibe montiere (so ich verschiedene Wirtel/Rinnen in den Wirteln und zwei verschiedene Spulscheiben zur Verfügung habe - beim Kromski habe ich 4 Rillen auf den Wirteln und zwei Spulscheiben - bei alten Rädern i. d. R. nur eine Wirtelrinne und eine Spulscheibe, also überhaupt keine Wahlmöglichkeiten) und den Schlupf des Antriebsriemen minimiere. Und dieses bauartbedingte Maximum lässt sich dann nicht mehr steigern - auch wenn ich die Fasern völlig loslasse.

Andererseits kann ich den Einzug jederzeit reduzieren, indem ich 1. für einen kleinen Unterschied zwischen Wirtel und Spulscheibe sorge, 2. die Spannung des Antriebsriemen soweit vermindere, dass er nur gerade die Flügel und Spule dreht und 3. die Fasern einfach festhalte (beim Tauziehen mit dem Rad gewinne immer noch ich ;) )

Da man mit starkem Einzug leichter locker gedrehtes Garn bekommt (Garn, das auf der Spule ist, wird ja nicht mehr verdreht) und mit lockerem Einzug leicht fest gedrehtes Garn, kann man vereinfachend sagen, dass man mit Bremse leichter weiche Garne bekommt und mit zweifädigem Antrieb leichter feste Garne.

Aber eigentlich sind für die Eigenschaft des Garnes nur wichtig: Welche Faser (grobe Schafwolle oder zarte Baumwolle?), wieviele Fasern (wenig für dünnes Garn, viele für dickes), wieviel Drehungen per Längeneinheit (auf Englisch tpi - twist per inch, gibt's auf Deutsch schon eine Norm?). Je mehr Drall, desto härter das Garn (und stabiler wird es auch bis zu dem Punkt, an dem die Fasern durch übermässigen Drall geschädigt werden), je weniger Drall, desto weicher ist das Garn. Mit welchem Werkzeug man den Drall in die Faser kriegt ist völlig egal. Für's Garn zumindest - für den Spinner gibt's Werkzeug, mit dem's leichter geht, und solches, mit dem's schwerer geht.

Ciao, Klara

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