Kromski Prelude - wer kennt es?

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Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 14.10.2008, 22:30

Ich benötige mal eure Erfahrungsberichte ... der Spinnvirus greift um sich und ich habe jetzt eine Freundin infiziert. Sie hat die Kromski Räder im Internet gesehen und sich gleich verliebt, es soll ein Prelude werden. Nach langer Sucherei haben wir dann auch die Übersetzungen gefunden, mit denen man spinnen kann und das ganze Rad sagt ihr eigentlich zu. Es ist ja auch preislich ziemlich günstig.

Nun soll ich mal hier fragen, wer ein Prelude hat und welche Besonderheiten das Rädchen evtl. hat .... Bild
Was uns aufgefallen ist, das Rad ist nicht kugelgelagert. Wie wartungsfreundlich ist das Messinglager? Leider gibt es nur wenige Erfahrungsberichte zum Prelude, darum hoffe ich, dass ihr uns helfen könnt.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Beyenburgerin » 14.10.2008, 23:45

Ich hatte mal ein Prelude, zum Glück "hatte". Der Spinnflügel läuft in einem Lederlager, aber nicht sehr gut. Man musste spätestens nach jeder Spule reichlich nachfetten, dennoch habe ich "Riefen" in das Metall ums Einzugsloch gesponnen. Auch das Messinglager musste fast triefen, damit das Lager wirklich brauchbar lief. Man muss insgesamt viel fester treten als bei anderen Rädern, die ich kenne. Es gibt auch Räder ohne Kugellager, die wesentlich besser laufen als das Prelude. Ich hatte mir durch dieses Spinnrad massive Rückenprobleme eingehandelt und kann es wirklich niemandem empfehlen. Da ist man mit einen gebrauchten Rad, z.B. Ashford Traditonal, was dann auch preislich darunter liegen dürfte, viel besser bedient.
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Eiderschaf » 15.10.2008, 00:55

Ich habe das Prelude von Brigitte mal ausprobiert. Das mit dem Treten kann ich nur bestätigen. Es tritt sich schwer und der Tritt als solches hat einen seltsamen Winkel, mir tat nach kurzer Zeit das Fußgelenk weh. Kaufen würde ich es mir auf keinen Fall.

Liebe Grüße,

Heike

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Greifenritter » 15.10.2008, 04:33

Ich selbst habe ein kromski Sonata und bin sehr zufrieden. Allerdings ist das Sonata von der Technik her viel moderner als die anderen kromski-Räder. Bei dem habe ich ein Kunststofflager für die Spindel und ein Kugelgelagertes Schwungrad.

Ich habe das Prelude noch nicht gesponnen, aber das Polonaise.
Ich empfand es auch als schwergängiger als die modernen Kugelgelafgerten Räder. Ein Kugellager ist völlig wartungsfrei, die Messinglager schreien dauernd nach Schmiere und sind lauter. Auch die Lederlager sind im Vergleich zu den modernen Kunststofflagern deutlich pflegeintensiver.

Ich habe mehrere Räder mit alter Technik hier (zwar keine kromski, aber eben mit ähnlichen Lagern) und daher den direkten vergleich zu den modernen Rädern (meinem Sonata und meinem Elisabeth), der ist gewaltig.

Ich würde Dir raten Dir solch ein Rad nicht zu kaufen, wenn Du es vorher nicht ausprobiert hast. Na ja, ich würde Dir so oder so raten erst verschiedene Räder auf Treffen oder bei Händlern zu testen ehe Du Dich entscheidest.
Nicht jedes Rad passt zu jedem Spinner, da zahlt man schnell eine menge Lehrgeld.

CU
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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Klara » 15.10.2008, 17:03

Ich hab' Polonaise und Mazurka (und moderne, kugelgelagerte Räder - Henkys und Haldane) und habe absolut nichts zu meckern. Mein Polonaise ist wunderbar leichtgängig - das Antriebsrad ist allerdings auch mit Kugellagerfett geschmiert (mit Öl kommt man da nicht weit). Die Lederlager für den Spinnflügel dagegen sind ölgetränkt - da würde ich von Fett abraten. Gutgepflegte Kromski-Räder werden mit der Zeit besser, da sie sich erst einlaufen müssen (es dauert Zeit, bis das Leder wirklich ölgetränkt ist - bis dahin muss man wirklich dauernd nachtröpfeln). Einziges Dauer"problem": Die Treib- und Bremsschnur aus Hanf (oder Flachs) verändern die Spannung mit schwankender Luftfeuchtigkeit - da kann man in der Frühe nicht unbedingt so weitermachen, wie man am Vorabend aufgehört hat.

Das einzige, was mich am Prelude von den technischen Daten her stört, ist dass es von Haus aus als Billig-Rad konzipiert wurde - in wie weit sich das auf die Qualitât auswirkt, weiss ich nicht. Und noch was: Wie auch Ashford-Räder werden die von Kromski als Bausatz geliefert und spinnen nicht besser, als sie zusammengebaut wurden.

Ausprobieren ist aber immer eine gute Idee...

Ciao, Klara

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Spinning witch » 15.10.2008, 17:32

Ich schliesse mich Klara an.
Ich kann über mein minstrel nciht meckern aber es nimt es halt übel wenn man es eine zeitlang nicht beachtet;-)
Ich habe das Prelude noch nicht gesponnen, wohl aber gesehen. Und auch hier täuscht Klaras Eindruck des Billigrades nicht. Das Ding sieht neben einem Polonaise schon etwas arm und mickrig aus.
Ich glaube wenn man das Rad nur von Bilder kennt ist die Wahrscheinlichkeit der Enttäuschung hoch.

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Anna » 15.10.2008, 17:52

Mein Minstrel ist ein Schatz. Allerdings habe ich es zusammengebaut bei Elke Schröder gekauft.
Ich bin super zufrieden damit.
Übrigens habe ich bisher nur mit Ballistol geschmiert, auch das Antriebsrad, und habe nicht die geringsten Schwierigkeiten beim Antreten. Na ja, wenn ich jetzt mal probehalber Kugellagerfett nehme, rennt es mir womöglich davon Bild
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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 15.10.2008, 20:11

Danke, für eure ehrlichen Meinungen. Ich finde auch, dass es ein bisschen mickrig aussieht und das hört sich ja dann nicht so dolle an. Dann soll sie erst einmal noch ein bisschen Geld ansparen und sich ein besseres Kromski kaufen, wenn sie optisch davon so angetan ist.
Mein Merino ist ihr viel zu modern, vielleicht wäre ja eines von Franzikas Rädern für sie. Hat jemand aus dem Forum schon einmal eines Probegetreten? Das Rädchen finde ich sowieso viel hübscher - ich stehe irgendwie total auf Bockräder ... Bild
Zuletzt geändert von SchwarzesSchaf am 15.10.2008, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von sandri » 16.10.2008, 14:42

Ich bin Besitzerin eines Minstrel und rundum zufrieden. Inzwischen habe ich ja schon mehrere Räder ausprobiert, ich würde aber nicht tauschen wollen.
Es stimmt, anfangs muß man relativ oft fetten. Inzwischen mache ich das aber nur noch sehr selten. (Ich benutze *lach* eine Dose Melkfett mit Ringelblumen, billigst bei Aldi gekauft. Nach zwei Jahren ist immer noch nur die Oberfläche leicht angekratzt, der Verbrauch ist also minimal).
Das Rad nimmt mir auch längere Spinnpausen nicht übel. Mein nächster Spinnradkauf wird wieder ein Kromski, so viel steht fest.

Ist wohl ähnlich wie beim Autokauf *grins*. Nicht jeder ist mit dem selben zufrieden und glücklich und Montagsräder gibt es offensichtlich auch, wenn man die Erfahrungsberichte hier studiert.
Da hilft wirklich nur ausprobieren.
Viel Spaß dabei und liebe Grüße
Sandri
LG Sandri


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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von Greifenritter » 16.10.2008, 17:59

Das stimmt auf jeden Fall, nicht jeder mag das selbe Rad.

Aber natürlich laufen modern gelagerte Räder meist besser und sind vor allem Wartungsfreier.

Wenn jemand die klassische Optik mag ist evtl. auch das Ashford Elisabeth ein schönes Rad. das istkugelgelagert und läuft klasse.

Auf jeden Fall würde sich ein besuch beim Kromski-Händler mit probespinnen wirklich lohnen.
Evtl. kann man das eine oder andere ja auch in einer Spinngruppe ausprobieren.

CU
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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von spinntantchen » 19.10.2008, 21:19

... also verglichen mit meinem Ashford und meinem Symphonie läuft das Symphonie viel besser!

Die Spinnflügellager aus Leder finde ich zudem viel besser und problemloser als diese doofen Plastikteile bei Ashford (die zu schnell verkanten, wenn sie nicht genau 90° ausgerichtet sind).

Ich liebäugele auch gerade mit dem Prelude ...
So als eine Art Reisespinnrad und als Ersatz für mein Traveller...
Was so als Reisespinnrad auf dem Markt ist, gefällt mir nicht wirklich. Zumal es auch unbedingt nur Einzeltritt haben soll... Momentan wandert immer das Louet S10 mit auf Veranstaltungen. Aber das ist nicht so das ideale Rad für mich...
Zuletzt geändert von spinntantchen am 19.10.2008, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kromski Prelude - wer kennt es?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 19.10.2008, 22:18

Also, solltest du zuschlagen, hätte ich dann bitte gern einen aktuellen Erfahrungsbericht Bild . Als Reisespinnrad wäre es bestimmt tauglich, es ist ja auch ziemlich leicht.

Schade, es gibt so wenige Händler und alle sind sooo weit weg ...
Liebe Grüße,

Andrea

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