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Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 06.01.2023, 13:19
von kannitverstan
Hallo!
Ich habe ein älteres Ashford Traditional bei eBay Kleinanzeigen gekauft, das beim Betrieb zuerst immer stärker knackt (es sieht beim Treten aus, als ob die Kurbel immer kurz vorm Scheitelpunkt „hüpft“) und dann fällt der Stift, der die Kurbel im Rad hält heraus…
Als kurzen Film hätte ich es auch…
Weiß jemand, woran das liegt und hat einen guten Rat und/oder Hilfe?
Lieben Dank!!!
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 06.01.2023, 15:04
von Rolf_McGyver
sende den Film per Email an
webmaster@spinnradclub.de, dann blende ich ihn in den Thread ein.
LG Rolf
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 06.01.2023, 17:45
von lisel
Nach der Beschreibung denke ich wir reden vom fehlenden echten Sicherungsstift des Schwungrades auf der Schwungradachse.
Bei älteren Modellen der Fa. Ashford wurde häufig nur ein Art Nagel zur Sicherung verwendet.
Der fällt dann oft raus, auch unbemerkt und dann dreht das Schwungrad auf der Achse durch.
Dieser Fehler tritt bei alten Tradis ziemlich oft auf.
War bei unserem Rad auch so und dann schaut man nur auf ein Loch im Holz des Schwungrades.
IMG_2170.JPG
Dan muss man bei einem Ashford -Händler Filzrausch, Wollschaf diesen Sicherungsstift kaufen:
https://shop.filzrausch.de/spinnen/ersa ... rad-metall
Der passt auch bei älteren Modellen.
Montage Sicherungsstift in Mitte Schwungradnabe am Beipiel Traveller geht bei Tradi auch so...
Ein Traveller hat bedingt durch das kleine Schwungrad mit der sehr breiten Felge kein Platz für den regulären Einsatz eines Hammers mit Einschlaghilfe wie Dorn. Also erst mit 4 mm HSS Bohrer als Führung auf der Gegenseite der Nabe, das Loch in der Achse gesucht. Sicherungsstift mit Kerzenwachs wie bei Ashford vorgeschrieben versehen. Kleinen Hammer am Hammerkopf in die Hand nehmen und damit nur waagerecht direkt auf den Stift vorsichtig schlagen. Wenn es nicht gleich geht, wahrscheinlich Nabe/Loch in Achse nicht in der Übereinstimmung (sollte bei 4 mm Bohrerschaft auf der Gegenseite nicht passieren, bei Rolladennadeln etc. passiert dies mal). Anders Möglichkeit sind die Senkung/-en auf der Spinnradachse am Durchgangsloch. Waren zwar auf beiden Seiten vorhanden, aber eine Senkung war etwas größer. Also diese Seite der Achse zum Stift gedreht und es ging butterweich.
LG Technik der Lisel
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 07.01.2023, 16:29
von Rolf_McGyver
das 4k-Video erfordert leider einen bei Microsoft kostenpflichtigen HEVC-Codec (oder VLC, oder Inet-Suche), daher stelle ich es nicht ein...
Meine Einzelbildanalyse belegt aber den Verdacht von Lisel-Technik. Die Knechtkurbel (Schwungradachse) springt oben und unten (jeweils im Umkehrpunkt) um ca. 10-15 Grad. Dabei entsteht das Geräusch.
Dieses Spiel müsste man aber auch spüren, wenn man das Schwungrad festhält und an der Kurbel der Achse hin und her bewegt. Die Achse ist sicher nicht fest im Schwungrad.
LG Rolf
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 11.01.2023, 06:29
von kannitverstan
Hallo! Zunächst mal lieben Dank für die prompte Antworten, das hat mich arg gefreut! Der von euch beschriebene Stift ist vorhanden, er steckt auch korrekt in Rad und Achse/Kurbel, lockert sich nur durch die beschriebene „Hüpfbewegung“ und fällt dann heraus. Ich hab zum Vergleich am Ashford Traditional einer Freundin geschaut. Da sitzt der Stift genau gleich und das Rad läuft ruhig und gleichmäßig. Auch der Verdacht, dass die Kurbel/Achse verbogen ist, hat sich beim Vergleich nicht bestätigt.
Haltet ihr es für sinnvoll, Achse und Stift trotzdem mal auszutauschen? Das wäre nicht viel Geld und super, wenn’s dann doch laufen würde…
Kann am Tritt, bzw. dessen Aufhängung oder am Knecht noch was sein???
Lieben Gruß!
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 11.01.2023, 08:47
von Rolf_McGyver
sitzt die Achse fest im Schwungrad oder hat sie Spiel?
Da der Stift leicht herausfällt gehe ich davon aus, dass Spiel vorhanden ist (wie im Video). Das Spiel darf keinesfalls sein und muss beseitigt werden...
Falls das Loch für den Stift an der Achse ausgeschlagen sein sollte, wird auch ein neuer Stift keine Verbesserung bringen. Stift mal entfernen, Achse entfernen und erst mal das Loch prüfen.
LG Rolf
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 11.01.2023, 11:52
von lisel
der heutzutage verbaute Sicherungsstift hat eine durchgehende Nut und ist aus Federstahl. Er passt sich damit dem Loch in Achse/Schwungrad an.
Siehe dazu auch mein Link zur Beschaffung mit Foto.
Wenn der jetzige Stift diese Nut nicht hat und mehr an einen Nagel erinnert ist er falsch !!! Bei Federstahlstiften können die nicht rausfallen.
Also bitte den richtigen Sicherungsstift kaufen und einbauen.
Ich selbst hatte schon 3 Tradis mit dem alten Stift und dem daraus resultierenden Spiel in der Werkstatt und mit dem richtigen Stift war dann alles wieder in Ordnung.
Sie sind nur der 4 Fall und ich würde es wie beschrieben wechseln.
Die Achse braucht dabei erst mal nicht gewechselt werden.
Dies kann man dann später machen, wenn es wirklich erforderlich ist.
Die Achsen kosten richtig Geld und es gibt davon diverse unterschiedliche Ausführungen (Stift Schwungrad in Mitte/Stift Schwungrad am Rand/Sicherung von Knecht mit Splint/Sicherung Knecht mit Sprengring/....) und sind damit sehr schwer zu beschaffen.
LG Technik der Lisel
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 11.01.2023, 17:11
von Rolf_McGyver
@ kannitverstan:
wenn der Stift leicht "herausfällt", könntest Du bitte ein Foto davon einstellen, ebenso die Achse ziehen und vom Loch für den Spannstift ein Foto einstellen. Dann müsste man nicht spekulieren. Die Maße von aktuellen Stiftdurchmesser und Lochdurchmesser gäben Aufschluss auf möglichen Verschleiß an der Achse. 10-15 Grad Spiel lt. Video ist schon enorm, da passen die aktuellen Teile keines Falls (mehr) zusammen.
günstiger Fall: ein unpassender Nagel/Draht wurde als Stift verwendet.
schlimmster Fall: es ist ein Spannstift und er wackelt trotzdem in der Achse
Es ist ein Rad aus einer Auktion und keiner weiß, wie lange mit dem Spiel gesponnen wurde.
@ Lisel Technik
kennst Du die Abmessungen des Ashford Spannstiftes?
LG Rolf
Re: Ashford Traditional knackt - wer kann helfen?
Verfasst: 11.01.2023, 18:14
von lisel
Rolf_McGyver hat geschrieben: ↑11.01.2023, 17:11
@ Lisel Technik
kennst Du die Abmessungen des Ashford Spannstiftes? LG Rolf
Kenne ich wirklich nicht, denn ich habe ihn bei Ashford Händler gekauft, denn wir bewegen uns bei Ashford (Neuseeland) nicht im metrischen System sondern bei Zoll und Inch.
Ist ein Serienteil und heisst: "Ashford Splint für die Befestigung Kurbel-Schwungrad, Metall"
Bezugsnachweis mit Link habe ich in diesem Beitrag schon angegeben.
Ein Sicherungsstift wie von mir angegeben, kann bestimmt nicht rausfallen, da er bei Einschlagen zusammengedrückt wird.
Was rausfällt sind normale Stifte fast wie Nägel, Gewindeschrauben, normales Rundmaterial etc. und genau diese Sorten haben ich auch schon gesehen.
Einfach Stift von Ashford kaufen, kostet ja nicht die Welt mit 4,10 Euro und diesen einbauen.
Da man ohne Stiftsicherung bzw. mit wackliger Fixierung kaum Spinnen kann, glaube ich nicht, dass das Rad in diesem Zustand schon länger benutzt wurde.
Eine weitere Nutzung ohne saubere Fixierung richtet Schaden an.
LG Technik der Lisel