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Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 08:17
von Anemone
Eine Frage an die allwissende Spinnergemeinde!

Ich habe dieses Spinnrad:https://www.google.de/search?q=Louet+S7 ... fP42cUaaM:

Jetzt die Frage: Wie bekomme ich die Wolle von der Spule auf die Haspel? Einfach den Faden an der Haspel befestigen und treten funktioniert nicht. Welcher Trick ist dabei?

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 08:46
von Blue
Riemen von der Spule nehmen Faden von der Spule auf die Haspel befestigen (ich mach ihn immer an einem der Holme fest) Und dann die Haspel drehen. Schau aber das du eine Haspel hast die verstellbar ist, sonst hast du nach dem Baden deiner Wolle ein Problem und bekommst diese nicht mehr auf die Haspel.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 09:00
von shorty
Wie Blue schon schrieb Faden befestigen, Haspel drehen. Antriebsriemen aushängen, nicht treten
Der Strang geht nach dem Entspannungsbad mit großer Sicherheit nicht mehr auf die Haspel, also entweder ist sie verstellbar, oder Du muss von was anderem abwickeln.
Letzteres, ist eher die häufigere Variante.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 12:44
von spulenhalter
Das ist Handbetrieb.

Über die 4 äußeren Hölzer wird der Strang gewickelt.

Das innenliegende Holz ist für die Hand. Anfassen und drehen.
Alles andere ist bereits beschrieben.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 14:21
von Anemone
Ah, danke! Ich dachte, man könne das irgendwie "automatisch" machen.

Für "nach dem Baden" hab ich ne Schirmhaspel. Die ist ja verstellbar.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 14:39
von borekd
Hallo Anemone,

zusätzlich zu den obigen Ratschlägen möchte ich Dir noch eine simple Spulenbremse (nur fürs Haspeln) vorschlagen. Bei uns zu Hause hat sich diese Anordnung in unseren Anfängen gut bewährt auf einem ähnlichen Rad, siehe:
http://www.scforum.spinnradclub.de/down ... &mode=view.

Die Bremse ist hier gut erkennbar:
http://www.scforum.spinnradclub.de/down ... &mode=view

Der Sinn der Bremse besteht darin, dass sie die Spule beim Haspeln am Nachlaufen hindert. Falls immer eine zweite Person zum bremsen zur Verfügung steht (mit der Hand an der Spule, durfte ich bereits auch einige Male machen), braucht man natürlich keine Bremse.

Gruß
Borek

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 16:20
von Tulipan
Wenn ich das richtig sehe, ist die Bremse aber gerade nicht in Betrieb und müsste statt des Riemens über die Spule gelegt werden.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 16:47
von Anemone
Mir fehlt als Newbie vielleicht noch der Blick - aber ich sehe gar keine Bremse....

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 09.05.2017, 18:19
von shorty
Ich muss zugeben Bremse hat mir da noch nie gefehlt, evl liegts aber auch daran dass ich wegen Verschleiss nicht vom Spinnrad direkt abhasple..
meine Lazy Kates hätten teils zwar Bremse sind aber nicht in Funktion

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 11:42
von Klara
Ich hab' am Henkys auch eine "Spulenbremse" zum Abhaspeln, aber viel einfacher: Einfach den Einzugshaken an eine Schur gebunden, die Schnur irgendwo unter der Spulenrinne ans Spinnrad geknotet, bei Bedarf lege ich sie über die Spule. Hat den Doppelnutzen, dass der Einzugshaken am Rad bleibt (die Schnur ist lang genug, dass ich den Haken für seinen eigentlichen Zweck benutzen kann).

Ciao, Klara

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 12:53
von borekd
Tulipan hat geschrieben:Wenn ich das richtig sehe, ist die Bremse aber gerade nicht in Betrieb und müsste statt des Riemens über die Spule gelegt werden.
Exakt. So meinte ich die Anmerkung "(nur fürs Haspeln)". Deine Formulierung ist allerdings viel besser, danke.
Anemone hat geschrieben:...ich sehe gar keine Bremse....
Entschuldigung. Neue Fotos für Dich:
Bremse_Seitenansicht.jpg
Bremse_Frontansicht.jpg
Auf den beiden Bildern oben ist die Bremse unter leichter Vorspannung am Rad geparkt und NICHT aktiv.
Bremse_aktiv.jpg
Und hier ist sie STATT des Antriebsriemens zeichnerisch um die Spule gelegt (s.o. Tulipan), z.B. für das Abhaspeln vom verzwirnten Garn. (Den Antriebsriemen muss man sich bitte auf diesem Foto wegdenken, ich kann leider mit Pixelgrafiken nicht umgehen.)

Das Ganze war bei uns ein Notbehelf in den Spinnanfängen, wie ich bereits schrieb. Seit ich für meine Frau eine Lazykate (das Lottchen) gebaut habe, wurde nur noch diese verwendet, und die alte "Haspelbremse" nie mehr benutzt. In beiden Fällen (und an den spulengebremsten Rädern meiner Frau auch) kam eine glatte Angelsehne als Bremsschnur zum Einsatz, das hat sich bei uns am besten bewährt. Die Vorspannung der Schnur, sowohl an der Haspelbremse als auch auf der Lazy Kate, war stets so minimal, dass die Sehne nicht einmal gerade verlief und nur lose in der Spulenrille lag.

Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass Klaras Supereinfachlösung mit dem Einzugshaken gut funktionieren kann.
shorty hat geschrieben:... meine Lazy Kates hätten teils zwar Bremse sind aber nicht in Funktion ...
Wie verhinderst Du denn dann das Nachlaufen der Spule? Bei uns hat es ganz ohne Bremse nie funktioniert, es gab immer zumindest zum Ende der Spule Probleme mit dem Wiederaufwickeln in die "falsche" Richtung.

Gruß
Borek

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 13:02
von Klara
Apropos Lazy Kate: Die am einfachsten zu bauende Version sind Metallstäbe mehr oder weniger senkrecht in einem Holzblock. Um die Spulen zu schonen habe ich wattierte Stoffreste auf dem Holzblock (Pferdedeckenmuster - schon klar, dass die nicht jeder im Haus hat). Und dann noch eine Unterlegscheibe und eine Schaumgummischeibe oben drauf, um die Reibung zu vermindern. Die aber immer noch genug ist, um eine zusätzliche Bremse überflüssig zu machen. Zum Zwirnen einwandfrei, zum Haspeln nehme ich sie selten, aber ginge auch.

Ciao, Klara

PS: Damit der lose drübergelegte Einzugshaken funktioniert, muss die Schnur richtig rum laufen. Ich könnte jetzt nicht sagen, wie, aber wenn's falsch rum ist, fliegt der Haken über die Spule - dann anders rum noch mal probieren.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 13:16
von borekd
Klara hat geschrieben:...P.S: Damit der lose drübergelegte Einzugshaken funktioniert, muss die Schnur richtig rum laufen. Ich könnte jetzt nicht sagen, wie, aber wenn's falsch rum ist, fliegt der Haken über die Spule - dann anders rum noch mal probieren.
Die Befestigung der Schnur muss auf der Zugseite sein, d.h. die Spule muss zum Haken hin rotieren.

Wenn wir das obige Foto mit der eingezeichneten aktiven Bremse als Beispiel nehmen (statt der primitiv hingekretzelten Spiralfeder muss man sich den hängenden Einzugshaken vorstellen), muss sich die Spule gegen den Uhrzeigersinn drehen.

Gruß
Borek

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 15:10
von shorty
borekd hat geschrieben:
shorty hat geschrieben:... meine Lazy Kates hätten teils zwar Bremse sind aber nicht in Funktion ...
Wie verhinderst Du denn dann das Nachlaufen der Spule? Bei uns hat es ganz ohne Bremse nie funktioniert, es gab immer zumindest zum Ende der Spule Probleme mit dem Wiederaufwickeln in die "falsche" Richtung.

Gruß
Borek
Gute Frage, ich denke es hängt sehr mit dem Rythmus des Faden abziehens beim zwirnen oder auch aufwickeln zusammen.
Wie gesagt ich hab die Bremse schon ich glaub über 10 Jahre nicht dran. Mir fehlt sie nicht.

Re: Mühlenhaspel am Spinnrad

Verfasst: 10.05.2017, 17:32
von Anemone
Danke, nun hab ichs verstanden! :-)