ich brauche mal etwas Hilfe von jemandem, der sich mit indischen Charkhas auskennt.
Der indische Freund meiner Tochter war über Neujahr zuhause in Mumbai und hat mir von dort, für mich völlig überraschend, eiin Charkha mitgebracht. (Ich hab ihn nicht darum gebeten! Ich hatte irgendwann vor mindestens einem Jahr, als ich ihm mal ein wenig von meinem Spinnhobby erzählt habe, beiläufig erwähnt, dass man in Indien schicke kleine Baumwollräder baut!!)
Nun, ich freue mich natürlich, obwohl es mich ein wenig unangenehm berührt, wieviel Scherereien der junge Mann wegen des Rädchens hatte. Das fing damit an, dass er vor Ort in Mumbai keines bekam und sein Vater extra in ein Gandhi-Ashram gereist ist, um eines zu besorgen; und das hörte damit auf, dass er das Kit wegen der spitzen Spindeln nicht, wie geplant, im Handgepäck mütführen durfte und das Palaver am Flughafen deshalb groß war. Er hat am Ende die Spindeln in seine Laptoptasche getan, den Laptop unter den Arm geklemmt und die Tasche mit den Spindeln als Extragepäck aufgegeben. Ein Hoch auf die indische Beharrlichkeit.
Nun habe ich jedenfalls alles hier und es ist Ehrensache, dass ich damit spinne.
Ich bin halbwegs sicher, es richtig aufgebaut zu haben:

Das ist das Lager, in dem die Spindel liegt.

Nun kommt das Problem, wenn ich das große Rad mit dem Handgriff anleiere, dreht sich zwar alles. Aber erst, wenn ich richtig Schwung gebe, und dann dreht sich natürlich wieder alles viel zu schnell.
Man erkennt oberhalb und unterhalb der Rille, in der die Spindel liegt, je zwei Löcher. Durch diese Löcher waren, als ich das Kit aufgemacht habe, zwei Schnüre gezogen, die die Spindel im Lager hielten. Die habe ich abgemacht, weil die Spindel allein durch die Spannung der Zugschnur auch so hält; ich kann sie aber leicht wieder dranmachen. Vielleicht kennt sich jemand ein wenig mit solchen Rädern aus und kann mir sagen, wie fest die Schnurspannung für den Anfang sein sollte; wenn ich die Schnur lockere, müssen diese beiden Strippen wieder an die Einheit, damit die Spindel nicht rausfällt. Und vor allem wüsste ich gern, ob und wie ich das Lager fetten muss. Im Moment enthält es keine Spur von Fett, obwohl auf dem Rad ausgiebig gesponnen wurde, wie die beiliegenden Spindeln und der fertige Garnstrang zeigen. Das Garn ist einfädig, sehr fein und gleichmäßig und hat fast keinen Überdrall! Da war ein absoluter Könner am Werk!
Es ist übrigens ein Pöckchen Baumwollfaser dabei und weitere Faser habe ich noch im Keller liegen. Am Material soll es also nicht scheitern.

Kann mir jemand helfen? Ich möchte dem jungen Mann, der den Regeln seiner Kultur gemäß weder ein Gegengeschenk noch gar Kostenerstattung akzeptiert (er hat schon meine diesbezüglichen Fragen als Beleidigung empfunden), wenigstens ein schönes Garn zeigen können, wenn wir uns mal wieder treffen.
Liebe Grüße,
Anna