Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

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Moderator: Claudi

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Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Lilli » 23.10.2013, 10:42

Nach endlosem Hin- und Herueberlegen habe ich die Auswahl für ein neues Spinnrad jetzt auf zwei Modelle eingegrenzt : die Majacraft Aura oder das Lendrum Complete Dt.
Es geht mir in allererster Linie um das Spinnen superdicker Garne ( nicht unbedingt Art Yarn mit viel verschiedenen
"Einspinnungen" wie Perlen etc. ( wie nennt man das????) aber halt sehr dicke Dochtgarne für das Stricken mit Riesennadeln, dicke Wolldecken etc.. Natürlich spinne ich gelegentlich auch dünnere Garne, bin da aber eigentlich mit meiner hübschen Norwegerin sehr zufrieden. Ausserdem spinne ich haeufiger gern Alpakafasern, so dass mir eine langsame Übersetzung gelegen kommt, aber das können ja beide.....
Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Erfahrungen von Besitzern des einen oder anderen Rades gerade zum Spinnen dicker Garne bekommen könnte:)
Meine Frage an die Lendrum Besitzer : Schaft das Lendrum mit dem Jumbo Flyer dicke, fluffy Garne wirklich problemlos auch vom Einzug her? Wie sieht es denn so vom Geräuschverhalten aus? Was spricht Eurer Ansicht nach für oder gegen das Lendrum? ( vom Beschaffungsfaktor abgesehen ;)
An die Aura Besitzer: Kann man das Rad Eurer Ansicht nach wirklich im Zweifelsfall auch ein wenig als Allroundrad nutzen oder ist es dann doch ausschließlich ein Art-Yarn Rad? Habt ihr für den Fall der Faelle Erfahrung mit dem Fast Whorl auf der Aura? Was spraeche Eurer Ansicht nach für oder gegen die Aura ? Und wie sieht es denn so geräuschtechnisch aus?
Fragen über Fragen.........;)
Ich wäre wirklich dankbar für ein paar Antworten, da ich mich jetzt endlos durchs Web gelesen hab und mich letztlich was konkret diese Fragen angeht nur im Kreis drehe..... :rolleyes:
Bei der Entscheidungsfreude wirds nie was mit dem neuen Radl...;)
Ganz lieben Dank schon mal an alle, die sich die Mühe machen ihre Erfahrungen zu teilen !!!!!!!!! !
;

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Tulipan » 23.10.2013, 11:02

Bei deinen Anforderungen würde ich eher an etwas Flügelgebremstes denken. Die sind ja nicht alle so grobmotorisch wie das Willy. Ich konnte das Louet S10 mal ausgiebig testen und fand es sehr angenehm zu spinnen. Dafür gibt es mittlerweile auch einen Art-yarn Flügel. Henkys wäre auch interessant, hat allerdings eine lange Wartezeit. Beim Lendrum wären mir die Spulen für dickes Garn zu klein.

lG
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 23.10.2013, 11:05

:-) das Lendrum gibts doch mit bulky Flyer, die Spulen sind riesig, schmunzel :-)

http://imageshack.us/a/img62/803/lendrumzubehr1.jpg

karin
Nachtrag
Für Alpaka brauchst Du aber doch keine langsame Übersetzung ;-)
Alpaka spinnt man sinnigerweise ( da sehr warm) eher dünn aus, je dünner umsomehr Drall.
Karin
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Tulipan » 23.10.2013, 11:15

ok, erwischt :O
aber lässt sich damit denn gut spinnen? Mein Verdacht ist, dass sich ein flügelgebremstes Rad bei starkem Einzug leichter treten lässt als ein spulengebremstes, konnte das aber noch nicht verifizieren.

lG
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 23.10.2013, 11:19

Ja das ist sicherlich richtig, einfach baulich.
Wenn ich aber nen Allrounder möchte, mit dem ich auch Alpaka spinnen kann, dann würde ich definitiv zu spulengebremst raten.
Und Art Yarne brauchen nicht so viel Einzug finde ich jetzt.
Karin
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Tulipan » 23.10.2013, 11:33

Es geht doch v.a. darum, dicke Singles zu spinnen. Und dafür brauche ich schon viel Einzug.
Alpaka war mein Versuchsgarn beim Louet. Das ging mit der Lace-Spule mit dickem Kern wunderbar, wurde 3-fach gezwirnt und mit 3er Nadel verstrickt. Alpaka spricht für mich nicht gegen Flügelbremse, ohne die Lace-Spule wäre es allerdings schwierig gewesen.


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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von zwmaus » 23.10.2013, 14:49

Mit dem Lendrum kannst Du wirklich alles spinnen. Shorty hat's ja schon gesagt: die Jumbo-Spule ist riesig. :D und das Einzugsloch bei dem dazu passenden Flyer ist auch sehr gross.
Mit dem Bulky-Outfit ist das Lendrum ein klein wenig schwerer zu treten als beim Standard Flyer; das macht sich vorrangig bei schon recht voller Spule bemerkbar. Ist ja auch eigentlich logo beim Gewicht, was dann schon drauf ist. ;)
Gegen das Lendrum spricht als Allrounder gar nichts. ;)
Zum Aura kann ich nichts sagen, hab es noch nicht gesponnen. ;)
lg
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Spinnmaus » 23.10.2013, 20:30

mal ne bescheidene Zwischenfrage: was spricht gegen den Country Spinner von Ashford? die Spule ist riesengroß, die Übersetzungen für dicke Dochtgarne super, das ganze ist flügelgebremst und sehr gut einstellbar und du bekommst ne Menge auf die Spule, locker 1 kg, das musste erstmal spinnen. Das Alpaka kannste dann als dickeres Dochtgarn drauf spinnen oder ganz dünn und zwirnen mit deinem Norweger

Liebe Grüße
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 23.10.2013, 20:36

Für dickes und sehr dickes nichts :-)
Kann noch deutlich dicker als die meisten Räder ist aber kein Allrounder
Karin
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Spinnmaus » 23.10.2013, 21:19

stimmt schon Karin, der Country ist kein Allrounder aber das Aura würd ich auch nicht als Allrounder bezeichnen. Wenn Allrounder bleibt nur das Lendrum, das ist ein echter Allrounder.
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von stuart63 » 23.10.2013, 21:58

Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an. Wenn Du ausschließlich dicke Garne spinnen möchtest, würde ich den Countryspinner II von Ashford oder den Küstenspinner XL

http://www.dieeckern-foerderer.de/k%C3% ... pinner-xl/

wählen, ein Allrounder ist das Lendrum.....

LG Katja
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Basteline » 24.10.2013, 11:26

Hi,
Zur Spinnradfindugn kann ich nichts beitragen, da ich weder das Aura noch das Lendrum bisher habe probespinnen können.
Aber mir ist aufgefallen, dass sehr oft der Begriff "Dochtgarn" im Zusammenhang mit dicken Garnen gefallen ist.
Man möge bedenken, dass es sich bei einem Dochgarn um eine Garn handelt, welches einen Kern aus dünn gesponnener Wolle oder einem industriell hergestellten Garn, handelt. Um diesen Kern wird die Spinnfaser drumherum gesponnen.
(habe ich hier im Forum irgendwo gelernt, wie es gemacht wird...)
Ich nehme an, dass ihr in diesem Fall immer den dicken Singlefaden meint.
Oder dicke Zwirne herstellen wollt.
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von thomas_f » 24.10.2013, 15:47

Tulipan hat geschrieben:[...] Mein Verdacht ist, dass sich ein flügelgebremstes Rad bei starkem Einzug leichter treten lässt als ein spulengebremstes, konnte das aber noch nicht verifizieren.
Das kann ich mir als allgemeines Prinzip nicht recht vorstellen. Ich vermute, dass dein Verdacht daher kommt, dass die meisten flügelgebremsten Räder (prinzipbedingt) langsamer überstzt sind, und sich daher leichter treten lassen. Die Einzugskraft ist (bei gleich dicker Spule) proportional zur Bremswirkung, egal wie die Bremswirkung erzeugt wird: durch die Reibung der Bremsschnur beim spulengebremsten oder durch die Summe von Bremsriemchen, Reibung im Flügellager und Luftwiderstand beim flügelgebremsten -- die Bremswirkung muss hier wie dort durch kräftigeres Treten erzeugt werden.

Zur Ausgangsfrage: Da ich ja ein großer Fan von zweifädigen Rädern bin, eben weil sie keine Bremse haben, die permanent mitschleift, würde ich mir das Aura auf jeden Fall anschauen. Dass man damit auch dünn und schnell (mit Lace-Wirtel) spinnen kann, wird hier eindrucksvoll gezeigt.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 24.10.2013, 16:27

Konnte das Aura leider noch nicht Probe spinnen insofern kann ich keine Vergleiche zwischen den von Dir genannten Rädern ziehen
Ich würds wie Thomas schreibt einfach zu testen versuchen.

Niemand kann mit Exaktheit sagen, mit welchem Rad Du besser zurecht kommst.


Thomas ich kann das schon verstehen, wie Tulipan das meint.
Beim flügelgebremsten ist der Einzug von vorneherein deutlich zwingender.
Wenn man Spulenbremse ebenso kräftig anzieht, würgt man das Rad ein wenig ab ;-)
Wenn ich dem Lendrum jedenfals nen ebenso kräftigen Einzug wie dem Moswolt verpasse, dann tritt es sich schwerer.
Hab alle drei Bauweisen an Rädern hier, wenn auch nicht in gleicher Austattung.

Zum Schleifen, der simple Baumwollbremsfaden der Lendrum Spulenbremse hat nun 6 Jahre gehalten.
Das nur zur Info für Dich , weil ich ihn zum Handspinngildentreffen erneuert habe bzw. dort geknotet ;-)
Karin
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von thomas_f » 24.10.2013, 17:10

Zum Schleifen, der simple Baumwollbremsfaden der Lendrum Spulenbremse hat nun 6 Jahre gehalten.
Ich meinte nicht den Verschleiß, der ist wirklich nachrangig, sondern den ständigen zusätzlichen Kraftaufwand.
Wenn ich dem Lendrum jedenfals nen ebenso kräftigen Einzug wie dem Moswolt verpasse, dann tritt es sich schwerer.
Schwerer als vorher? Na klar. Schwerer als das Moswolt, bei gleicher langsamer Übersetzung und Garnpaketdicke? Dann liegt es wohl an der Trittgeometrie -- größerer Hub, längerer Kurbelarm beim Moswolt? Dass das Lendrum die schlechteren Lager hat kann ich mir nicht recht vorstellen.

Auch den Grundeinzug beim flügelgebremsten Rad, der aus Luftwiderstand und Lagerreibung entsteht, müssen die Waden erzeugen, von nix kommt nix. Das ist genauso eine Bremswirkung, die im Laufenden Betrieb überwunden werden muss, wie die Reibung des Lederriemchens o.ä.

Ich hatte letztens mein eigentlich zweifädiges Schippertje auf Spulenbremse umgebaut, weil ich öfters gelesen hatte, das sei für den langen Auszug hilfreich ;) . Je voller die Spule wurde, desto lauter habe ich geschimpft. Langer Auszug geht aber auch am zweifädigen Rad ganz passabel, wie ich jetzt weiß :) Am Aura sollte das eh kein Problem sein, besonders mit dem Lace-Wirtel, weil da doch auch zweifädig eine ganz erhebliche maximale Einzugsgeschwindigkeit zustandekommen dürfte.

Beste Grüße -- Thomas

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