Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

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Moderator: Claudi

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Angora-Angy
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Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Angora-Angy » 11.12.2012, 13:20

Hallo ihr Lieben.

Ich bin ja so aufgeregt, heute bekomme ich (wahrscheinlich) mein nagelneues Kromski Sonata geliefert! :)) Nun kommen natürlich die ganzen Anfängerfragen, was ich machen muss, um das gute Stück sacht an seine Arbeit heranzuführen. Ich will ja nicht, dass ich jetzt beim Einfachdrauflosspinnen irgendwas kaputtmache, was nicht mehr gutzumachen ist... Könnt ihr mir ein paar Ratschläge geben?
Gruß von Angy und den Langohrschafen
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thomas_f
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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von thomas_f » 11.12.2012, 13:41

Nun ja, das ist ein weites Feld ;)

Erstmal musst du es zusammenbauen, dabei die Anleitung beachten usw. Und es dann an allen vorgeschriebenen Stellen fetten oder ölen. Dann nimm dir Zeit die Teile kennezulernen: Tritte, Schwungrad, Flügel, Spule, Bremse. Nimm zu Anfang die langsamste Übersetzung (größter Wirtel am Flügel).

Dann solltest du lernen, wie du das Rad möglichst langsam treten kannst. Und anhalten. Und weitertreten. In die Richtung, die du bestimmst, nicht das Rad!

Dann knotest du einen Meter Anfangsfaden an die Spule, fixierst ihn dort evtl. mit etwas Tesafilm, fädelst ihn über Haken und durchs Einzugsloch, hältst das Ende fest und trittst vorsichtig in deine Spinnrichtung (meist im Uhrzeigersinn). Wird der Faden eingezogen und auf die Spule gewickelt?

- Ja, heftig, ich habe ihn kaum halten können: Die Bremse ist zu fest angezogen!
- nein, überhaupt nicht: Die Bremse ist zu flau angezogen oder der Faden hat sich irgendwo verhakt!
- naja, ein bisschen schon, aber ich kann ihn leicht festhalten: So soll es sein!

Und dann kanns losgehen. Aus dem Faservorrat ein Zipfelchen ausziehen, mit dem Anfangsfaden überlappen lassen und zusammen in der vorderen Hand halten, aufpassen, dass der Drall nicht in den Faservorrat gelangen kann und langsam lostreten. Wenn das Zipfelchen genug verdrallt ist, weiter ausziehen ... Am besten mal das eine oder andere Youtube-Video dazu anschauen, wenn du dir unsicher bist. Zu Anfang übst du wahrscheinlich den sog. kurzen Auszug, bei dem du die Dicke des Garns zwischen deinen beiden Händen bestimmst. Wenn das Ausziehen schwerfällt, hältst du entweder die beiden Hände zu nah beieinander, oder es ist dir Drall in den Faservorrat geraten. In dem Fall kannst du das Rad anhalten und den Drall zurückdrehen, dann wird das Ausziehen wieder weicher.

Und dann gehst du zum nächsten Treffen deines freundlichen Spinnradclubs und schaust auch mal, wie die anderen das machen und fragst Löcher in den Bauch und lässt dir zeigen ...

Viel Vergnügen, viel Erfolg -- Thomas

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von anjulele » 11.12.2012, 13:41

Dazu gäbe es soo viel zu sagen...

Am Besten liest du dich in die Beiträge ein. Z. B. über die Kromski-Räder, über´s Spinnen allgemein, oder über spezielle Probleme, die dann irgendwann bestimmt mal auftreten. Um alles übersichtlich zu halten, würde ich dir das wirklich empfehlen. Hier eine neue (allgemeine) Baustelle aufzumachen, macht es für alle, die später Infos suchen, noch schwieriger Antworten zu finden. Wenn du spezielle Probleme oder Fragen hast, kannst du natürlich einen neuen Thread öffenen. Am Besten mit einer aussagekräftigen Überschrift.

Das ist nicht böse gemeint, aber die meisten Infos stehen hier schon. Etwas Einlesen musst du dich so oder so.

LG
anjulele

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Angora-Angy » 11.12.2012, 14:29

ok, das mit dem Faden und der Bremsenspannung war schonmal sehr hilfreich. Da Spinnen an sich habe ich mir letzte Woche zeigen lassen, ging auch sehr gut und ich konnte das Sonata ausprobieren. Deshalb hab ich mich ja dann auch dafür entschieden.
Tiefergehend im Forum suchen werde ich, ein bisschen geschaut hatte ich schon. Oft ist es aber schwierig, wenn man nicht genau die richtigen Suchbegriffe nimmt, und das ist als Anfänger eben nicht das leichteste. Habe mehrere Aussagen gefunden von "Einfach losmachen" bis hin zu "ganz vorsichtig im Leerlauf einfahren". Kommt dann sicher wieder aufs Modell an... Ich hatte halt gehofft, dass es Sonata-Besitzer hier gibt, die mir sagen: Zuerst mach dies, dann öl jenes und zieh das dort nochmal nach.
Auf präzisere Titel werde ich in Zukunft achten, soweit es mir möglich ist.

Edit: Ach ja, meine freundliche Spinnlehrerin hier ausm Forum hat mir tatkräftigen Support angeboten, falls ich nicht zurechtkomme. Ich stehe nicht allein auf weiter Flur und probiere vor mich hin.
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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Geduldsfaden » 11.12.2012, 15:46

@ Thomas: bravo, deine Anleitung bringt es wirklich auf den Punkt! :gut: :))
Nur solange wir nicht sind, wie wir sein sollen, sind wir etwas Besonderes - wie die Schneeflocke, die noch nicht ganz Wasser ist. (Hebbel)

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von zwmaus » 11.12.2012, 16:13

Geduldsfaden hat geschrieben:@ Thomas: bravo, deine Anleitung bringt es wirklich auf den Punkt! :gut: :))
Das wollt ich auch grad sagen ! Super angeleitet ! :)
lg
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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von thomas_f » 11.12.2012, 18:03

Zuerst mach dies, dann öl jenes und zieh das dort nochmal nach.
Das Sonata hat ja, glaube ich, keine Kugellager, also braucht es an allen Orten Fett oder Öl, wo sich etwas gegeneinander bewegt. Das sollte aber alles in der Aufbau- und Betriebsanleitung beschrieben sein. Ich nehme tendentiell lieber Fett als Öl, das zieht nicht ganz so schnell ins Holz und auf und davon.

Videos speziell zu Kromski-Rädern findest du z.B. hier.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von susisorglos » 11.12.2012, 18:24

thomas_f hat geschrieben: Das Sonata hat ja, glaube ich, keine Kugellager, also braucht es an allen Orten Fett oder Öl, wo sich etwas gegeneinander bewegt. Das sollte aber alles in der Aufbau- und Betriebsanleitung beschrieben sein. Ich nehme tendentiell lieber Fett als Öl, das zieht nicht ganz so schnell ins Holz und auf und davon.

Videos speziell zu Kromski-Rädern findest du z.B. hier.

Beste Grüße -- Thomas
Meines Wissens hat das Sonata Kugellager am Treibrad, und ein Lederlager am Flügel (Quelle Wollschaf)

lG

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von thomas_f » 11.12.2012, 18:31

OK, bin kein Kromski-Experte: Kugellager sind am heutigen Spinnrad üblicherweise wartungsfrei. :)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Arachnida » 11.12.2012, 19:05

1) Das Sonata ist wenns ankommt fertig montiert, man muss es eigentlich nur aufstellen.
2) Die Lager sind aus Kunststoff und sollten mit dem beiliegendem Öl geschmiert werden. Die Anleitung zeigt wie es geht.
3) Wenn die Tritte quietschen, dann einfach mit etwas WD40 ansprühen. Quietscht nie wieder.
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von thomas_f » 12.12.2012, 09:40

Na gut, ich bin halt ein Fett-Fan ;) Die Original-Anleitung findet sich hier. Auf S. 8 werden die Schmierstellen gezeigt. An einem Punkt ist Öl wirklich sinnvoller als Fett: Da wo das Filzteil als Ölvorrat eingebaut ist, am Einzugsende der Flügelachse. WD40 für die Trittscharniere würde ich höchstens bei einem lackierten Rad nehmen, wo ich den Überschuss abwischen kann; die Kromskis verbieten sogar pauschal jedes Ölen an den Trittscharnieren und schreiben dort Kerzenwachs vor (Paraffin, nehme ich an). Solange das Rad neu ist und im Fall der Fälle ein Garantiefall werden kann, würde ich mich dran halten.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Angora-Angy » 12.12.2012, 10:51

Hallo.

Dame für die vielen Ratschläge. Da ich mich aus preislichen gründen für das unlackierte Rad entschieden hab, werde ich wohl sehr vorsichtig sein mit den angewendeten mitteln... Gestern war es leidet noch nicht da, aber heute kommt es doch bestimmt...
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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von shorty » 12.12.2012, 11:37

Langfristig bzw. relativ flott ;-) solltest Du Dir auf alle Fälle was wegen der Oberfläche einfallen lassen.
Sonst wird das schöne Rad sehr schnell unansehnlich.
Wachsen Ölen oder wie auch immer.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Angora-Angy » 15.12.2012, 08:34

Hallo zusammen.

Das Rad hat jetzt meine Mutter einkassiert. Es stellte sich heraus, dass sie mir nicht das Geld vorgestreckt hat, damit ich mir ein Rad kaufen kann, sondern sie betrachtet das als ihr Rad und ich darf ihr jetzt spinnen beibringen... Das arme Ding steht jetzt auf dem Dachboden, wo eine Spinnstube entstehen soll. Mut anderen Worten: Es wird bald unbeachtet seine Tage dort fristen, weil Mutter keine Zeit finden wird sich auf dem kalten Boden dran zu setzen, und ich ganz bestimmt andres zu tun hab, als noch öfter als eh schon bei meinen Eltern zu sein. Nix wars mit gemütlichem spinnen abends auf dem Sofa.

Genug geschimpft, jetzt muss ich aber doch ein Problem schildern: Der rechte tritt quietscht. Ich habe vorschriftsmäßig gewachst auch Vaseline probiert, aber hilft nichts. Die Verkäufern war auch keine große Hilfe. Ich hab Run bisschen angst, Öl dran zu machen, wegen Verschmutzung des Holzes. Wie ist es mit Silikonpray?
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Re: Neues Spinnrad - was gibt es zu beachten?

Beitrag von Mary Clark » 15.12.2012, 18:07

Warte doch mal ab es ist doch bald Weihnachten.

Liebe Grüße
Conny

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