Spinnradclub - Forum

Ich habe gerade seit bestimmt 3 Jahren mein Spinnrad wieder vorgekramt und wollte mal ein paar Fäden produzieren. Im Grunde kam mir ein Gedanke: kein Wunder, dass es im Mittelalter teilweise unter Todesstrafe verboten war, Wolle mit dem Spinnrad zu produzieren... die Qualität von der Handspindel ist 1000 Mal besser. Zumindest bei mir. Das weiche Sch****zeug flutscht andauernd weg und reisst, da fehlt mir gerade ganz schön die Motivation. Ist dieser Merinokram vielleicht einfach nix für Leute, die das lange nicht mehr gemacht haben??? Help

Manchmal hat man einfach Tage, da will dass nicht klappen.
Also bei mir ist´s eher umgekehrt, bei mir werden definitiv die Spinnrad Fäden besser
Ich glaube dass liegt an der Übung.
Die Aussage damals hatte auch nen anderen Hintergrund, und die Spinnräder waren technisch nicht alle so ausgereift.
Karin

Ja das stimmt, es waren halt auch die ersten. Aber mich nervt das gerade fürchterlich *gnnnnnnn*. Aber ich kann auch nicht aufhören...

Nur Mut, das wird schon.
Wenns gar nicht geht, evlt doch was anderes machen.
Wenn der Faden reisst hat er entweder viel zu wenig Drall, dann löst er sich auf.( Mehr treten, weniger Einzug, höhere Übersetzung als Optionen)
Oder er hat zuviel Drall, dann dreht es ihn regelrecht ab.

Karin

Mir kommt die Wolle auch viel zu flutschig vor. Das ist so ganz weiche Fluselwolle, von der ich mal einen Sack gemischter Farben gestellt hatte, weil ich das mal ausprobieren wollte. Sollte ich lieber griffigere nehmen?

Ist evtl einfach ne Umstellungssache.
Manche kommen mit Merino super zurecht, andere weniger.
Ich spinne lieber griffiges, ist aber Geschmackssache
Für die Milchseide hab ich mich auch ganz schön umstellen müssen z.B.
Karin

Naja, Merino flutscht schon ganz gut, und ist auch nicht gerade wegen seiner langen Fasern bekannt.
War das vielleicht sogenannte Märchenwolle? Da gibt es dann noch die Möglichkeit, dass noch kürzere Fasern verwendet wurden.

Das weiß ich nicht mehr. Ein Sack voller Wollballen. Rot. Grün. Gelb. Blau. usw.

Ich habe mal geschaut, ich glaub Märchenwolle triffts schon.

Hintergrund, warum ich das Spinnrad zücke, ist, dass es im Moment nirgens vernünftige Nadelbindewolle zu kaufen gibt. Also verzwirnte. Da hab ich gedacht, mit dem Spinnrad gehts schneller als per Hand. *grumpf*

Nur die Ruhe, wenn Du die Faser mit der Spindel spinnen kannst, kannst Du´s auch mit dem Rad!

Sind die "Wollballen" Kammzug oder Vlies? Wenn es Kammzug ist, probiere doch das from-the-fold-Spinnen für den Anfang, bis sich das Gefühl wieder einstellt.

From the fold? Need more informations... Kammzug.

Bleib ruhig, und pack deine Wolle mal aufs Bügelbrett, falls du ein Dampfbügeleisen hast.
Und dann dampf mal kräftig von beiden Seiten und laß alles bis nächsten Tag gut trocknen.
Auch aus der totgeschlagenen Merino sollte sich dann der Crimp wieder zeigen.
Dann die Stücke leicht(!) vorziehen, und evt in der Länge mehrfach teilen, bis du bei deiner Zieldicke als Garn bist.
Das hilft meist schon extrem

Das geht? Dann werde ich das mal testen!

Schlompfine hat geschrieben:From the fold? Need more informations... Kammzug.

Kammzüge sind zu Bändern gekämmte Wolle, das ist die Form, in der man fertige Spinnwolle meistens kauft. Und wie man "from the fold" spinnt, siehst du hier:
http://www.youtube.com/watch?v=gFK6NGwHGgw
Löst dein Problem aber wohl nicht, da du ja keinen Kammzug hast. Wahrscheinlich hat dein Willy für Merino einfach einen zu starken Einzug. Für so fluffige kurzfaserige Wolle würde ich eine Standspindel nehmen. Schnell geht es damit allerdings auch nicht.

lG
Tulipan

Bei meiner industriebunten Wolle vom Wollschaf klappt das supergut, und die ist ja Merino pur, aber fast tot wattig. Die Kammzugstücke sollten allerdings eher dünn sein, damit der Dampf auch gut dran kommt.
Und natürlich nicht bewegen, solange sie heiß und feucht sind - dann gibt es leichten Filz.