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Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 10:20
von beierts
Hallo Ihr Lieben,

ich bin es schon wieder :O Da mich das Spinnvirus im Moment in einer sehr akuten Phase erwischt hat,
bin ich inzwischen auch schon auf der Suche nach einem besserem Rad als meinem Kircher - mir fehlt
aber natürlich noch jegliches Knowhow, um auch nur ansatzweise zu wissen, welche Räder wie sind.

Dank unserer lieben Conny hier im Forum durfte ich mich schon einmal an ihr tolles Walther Thomas Deluxe setzen
und habe mich zwar auf Anhieb in es verliebt, aber abgesehen von der nicht unbeträchtlichen
Wartezeit hat es ja nun auch einen recht stolzen Preis ?(

Nun habe ich inzwischen auch von dem Merino von Wollknoll gehört und es mir auch im Shop angesehen, das läge
auch so in dem finanziellen Bereich, den ich mir für meinen zweite Anschaffung vorstellen könnte,
und würde eben gerne von Euch wissen, wie Eure Erfahrungen mit diesen Rädern sind. ;)

Und dann habe ich gestern zum ersten Mal von den Spinnrädern von Henkys gehört, mir auch die schon auf deren
Website angesehen, und von von diesem gerne von Euch gewußt, was Ihr für Erfahrungen damit
gemacht habt.

Da ich jetzt nicht mehr so ein gaaaanz arger Frischling bin, habe ich doch auch schon ein paar Dinge an meinem Rädchen
gefunden, die ich bei meinem nächsten Kauf lieber anders hätte, wie z.B. einen Doppeltritt :gut:

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen hier mit mir teilt, mir aber auch gerne andere Rädern empfehlt, die
auch in meiner ungefähren Preisvorstellung von drei bis vierhundert Euro liegen, da ich mich da eben wirklich was
Hersteller etc. angeht noch überhaupt nicht auskenne!! :?:

Ich sag Euch schon mal Danke für's Lesen meines Thread & für jede Antwort :danke:

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 10:38
von SaLue
Aaaaalso ... ich glaube nicht, dass sich das Kircher erheblich von dem Merino unterscheidet ... das wäre für meine Begriffe rausgeschmissenes Geld :schlecht:

Wie immer kommt jetzt der Rat ... probespinnen ... so viele Räder, wie Du unter Deine Füße bekommen kannst! Raten kann man da nämlich sehr schlecht, weil jeder das anders empfindet ... Und in der Zeit des Probespinnens sparst Du Dir das Geld für ein Rad zusammen ;)

Persönlich würde ich mir das Henkys z. B. nicht aussuchen, weil ich lieber mit Spulenbremse spinne, was aber nun gar nichts über die Qualität des Rades aussagt, sondern einfach meine Vorliebe ist, genauso wie der Doppeltritt, auf den ich nicht mehr verzichten möchte :)

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Probespinnen und Aussuchen Deines Rädchens
Grüßles
SaLü

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 10:43
von Raven
Sollen es denn die Hersteller sein? Es gibt ja auch noch Ashford, Louet, Kromski, Lendrum etc....

ich empfehle jetzt mal das Wollschaf, da kannst du Räder leihen und ausprobieren, ganz bequem, zu hause.

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 11:02
von Verissa
Genau das wollte ich Dir auch gerade vorschlagen.
Die Familie Lauer (Das Wollschaf) ist da sehr zu empfehlen.
Eine Reise dorthin ist in jedem Fall kein Fehler.
Es gibt dort Kromski und Ashford, ruf doch einfach mal an und schildere Dein Anliegen.

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 11:05
von Claudi
Hi Steffi!

Es geht bei deinem zukünftigen Rad weniger um einen Hersteller, als mehr darum, was genau du an Technik haben möchtest, denn der Doppeltritt ist ja nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal, das es gibt.

Du mußt dich vorher auch erstmal selber fragen, ob du die Flügelbremse weiter haben möchtest, oder lieber zur Spulenbremse/ zum zweifädigen Antrieb umsteigen willst, damit der Einzug nicht mehr so stark ist.

Die von dir genannten Spinnradhersteller haben alle eine guten Namen, und bauen grundsolide Räder. Daher sind Erfahrungswerte eher perönlicher als grundsätzlicher Natur. Ob jemand mit einem dieser Räder gut klarkommt, oder entspannt darmit spinnt, ist eine individuelle Angelegenheit.

So kann ich dir an dieser Stelle nur raten, nochmal darüber nachzudenken, was du dir für dein zukünftiges Rad noch so wünscht.
Sind dann einige Modelle in der engeren Auswahl, solltest du versuchen, diese probezuspinnen, um zu spüren, ob sie für dich persönlich geeignet sind. Denn ein noch so gutes Rad taugt nämlich nix, wenn z.B. die Tritte zu steil oder zu flach für dich sind.

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 11:33
von quilty
Henkys ist doch nicht wesentlich billiger als Tom Walther!
Und ich habe schon beides gesehen und sie sind schön verarbeitet!
...und könnten beide von der Verarbeitung mithalten mit meinem echt sauteuren Majacraft Rose (was ich zwar gerne spinne, aber vom Anschaffungspreis wohl eher nicht mehr machen würde!).
Wenn ich nochmal wählen müsste, dann hätte ich ALLES aus einer Hand, nämlich aus den Händen von Tom Walther!
Dann hätte ich EINE Sorte Zubehör!
LEIDER BIN ICH NUR ZU UNGEDULDIG GEWESEN :O :O :O ...aber vielleicht ändere ich was daran .... nicht an meiner Ungeduld, sondern an meinem Equipment :D

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 12:13
von Nordpolarbaer
Ich würde Dir auch empfehlen, vorher probezuspinnen.
Das Kromski Fantasia und das Sonata haben z.b. beide einen Doppeltritt und eine Spulenbremse und sind nicht so teuer, wie Die Spinnräder von Tom Walther (allerdings auch nicht ganz so gut verarbeitet) und Du mußt nicht lange darauf warten und kannst sie Dir zum Ausprobieren schicken lassen.
Das Wollschaf ist da sehr nett und zuverlässig.

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 13:43
von beierts
Hallo Ihr Lieben, :wink:

erst einmal vielen Dank für Eure vielen Antworten!! Ich kenne zwar den Internetshop von Das Wollschaf, ich wußte aber nicht, dass man sich die Räder zum Ausprobieren schicken lassen kann!!!! :eek: Das ist natürlich eine super tolle Gelegenheit, denn von mir aus sind es mind. 3 Std. Fahrt mit dem Auto bis dort hin, und da käme ich dann als vierrädriger Hasenfuß alles andere als entspannt an und könnte das Testen nicht genießen :O . Aber ich werde mich auf jeden Fall an sie wenden! Vielen, vielen Dank Euch für diese Info!!

Kromski hatte ich mir auch schon verschiedentlich angeschaut, wobei mir da das Fantasia gut gefällt vom Aufbau her. Allerdings habe ich eben eher nicht so gute Meinungen zu der Qualität des Materials gehört.

Die Ashford-Räder sind wie alles von Ashford sicherlich eine super Qualität und auch schon in meine engere Wahl gekommen, aber da ich eben von Henkys und Merino bisher noch nichts gehört hatte, wollte ich einfach von Euch wissen, wir Eure Erfahrungen eben genau mit diesen beiden Marken sind ;)

Noch einem vielen vielen Dank für Eure Hilfe!!
Euch allen noch einen schönen sonnigen Sonntag!

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 14:11
von Claudi
Es ist halt so, dass du mit Henkeys und Merino auf der gleichen Ebene liegst, wie bei deinem Kircher.
Auch, wenn sie mit Doppeltritt daherkommen, so bleibt bei beiden immernoch der relativ starke Einzug der flügelgebremsten Räder. Wenn du damit voll und ganz zufrieden bist, isses ja gut.

Ich bin allerdings der Meinung, wenn man schon so viel Geld für ein neues Rad in die Hand nimmt, sollte man sich vorher gut überlegen, ob die große Summe auch wirklich langfristig "wirkt". Merkst du nämlich nach dem Kauf, dass du doch gerne eine Spulenbremse hättest, wäre das doch schon blöd.

Was das Probespinnen angeht... du bist ja nicht soweit von anderen Spinnern entfernt...vielleicht kannst du über die Kölner oder Niederrheinischen Spinner mal andere Räder ausprobieren?

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 14:55
von Spinnmaus
also probieren ist das Allerbeste. Ich hab ein Merino von Wollknoll und war auch immer zufrieden damit. Dann kam aber günstig ein altes Ashford Traditional zu mir und seit dem ich das habe, mag ich das Merino nicht mehr. Ich komme damit super zurecht und es ist so, als wäre es für mich gemacht. Ich spinne damit feiner, dünner und gleichmäßiger weil es einfach schneller ist.

Das Merino nehme ich nur noch für Spinnanfänger, die müssen halt darauf lernen. Für mich käme es jetzt heute nicht mehr in Frage. Aber man braucht den Vergleich. Auch spinne ich noch gerne am alten Louet von uns, optisch schaurig anzusehen da ich auf Ziegen stehe, aber durchaus gut spinnbar, wenn auch der Einzug ruppig ist.

Geb lieber ein bisschen mehr Geld aus sonst bereust du es, wenn du auf jeden Cent schaust. Und vielleicht hast du Spinnerinnen in der Nähe, die dich mal treten lassen! Und dann schaust du ob du was gutes gebrauchtes bekommst oder ob du neu kaufen willst.

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 16:02
von Sephrenia
Hallo,

ich möchte mal eine Lanze für das Henkys brechen. Ich weiß, hier im Forum wird immer sehr die Spulenbremse propagiert und spulengebremste Räder als etwas minderwertig oder "nur was für Anfänger" dargestellt, aber das Henkys hat mit seiner Flügelbremse einen gut dosierbaren, gleichmäßigen Einzug ohne ständig an der Bremse zu justieren und wenn man nicht gerade haarfeine Lacegarne oder ultrakurzfaseriges Zeug wie Baumwolle spinnen möchte, ist es ein großartiges Allroundrad. Ich würde meins auch nach über 5 Jahren für kein anderes Rad der Welt hergeben! Ich liebe seinen ruhigen Lauf, die robuste, praktisch wartungsfreie Technik und nicht zuletzt die großen Spulen. Für Jacken- und Pullovergarne ist das Henkys für mich trotz meiner Ella immer noch die Nr.1.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: nutze jede Gelegenheit, verschiedenen Räder Probe zu spinnen, bevor du dich für eins entscheidest, Spinnräder sind auch in hohem Maße eine Frage der persönlichen Vorlieben - wat den een sin Uhl, is den annern sin Nachtigal ;) !

LG Kiki

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 18:11
von Klara
Spinnmaus, du bist gemein! Für Anfänger ist Flügelbremse ja nun das Allerletzte... Wenn ich mit dem Henkys anfangen hätte müssen, wäre ich bei der Spindel geblieben.

Und hier die Gegenmeinung zum Henkys: Ja, es ist gut verarbeitet und ja, es ist genial für dicke Garne, und ja, auch ich nehm's nach 5 Jahren immer noch her. Auch als Zwirnrad (mit 1:12 Spulen - oder mit Doppeltritt und Schnellspinnkopf) ist es genial, weil genau zwei volle Kromski-Spulen auf eine Henkys passen und ich den stärkeren Einzug da als Pluspunkt empfinde. Abwickeln ist dann schon wieder weniger lustig...

ABER: Die gleiche Funktionalität (wenn auch nicht die Schönheit) hat man mit einem gebrauchten Louet S10 - für einen Bruchteil des Preises. Meine Kritikpunkte am Henkys stehen im Spinnradlexikon. Ich kenne die technischen Daten des Kircher nicht, aber wenn das auch Flügelbremse hat, dürfte die Übersetzung vergleichbar sein (irgendwas zwischen 1:5 und 1:10?), und die Spulengrösse vermutlich auch. Wenn schon zwei Räder, dann sollten das für mein Gefühl zwei sein, die sich ergänzen, nicht weitgehend duplizieren.

Und wenn du dich in das Tom Deluxe verliebt hast, dann würde ich nach einem Rad schauen, das ähnliche Übersetzungen und das gleiche Antriebssystem bietet. Motto: Wenn's für den Ferrari nicht reicht, keinen VW Transporter sondern einen (gebrauchten) Porsche... ;)

Ciao, Klara

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 19:29
von Spinnmaus
ich bin nicht gemein :l ich hab auch auf einer Flügelbremse das spinnen gelernt, das ging gut. Und ich hab über 6 Monate perfekt damit das spinnen gelernt. Ich kann doch keinen Anfänger an ein Ashford Tradi setzten, der bekommt doch gleich die Krise weil das Rad so schnell dreht.

Aber sie dürfen probieren wenn sie wollen :D

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 19:36
von UlrikeK
Hallo,

zugegebenermaßen sind durch meine Hände schon etliche Räder gegangen und ich habe auch schon einiges in jedem Preissegment spinnen dürfen. (unsere Spinngruppe ist diesbezüglich recht gut bestückt :)
Nach 4 Jahren intensiven Probierens kann ich nur soviel sagen:
1. versuche soviel wie möglich zu testen
2. Kromski, nicht schlecht, recht gutes Preis-Leistungsverhältnis, aber doch zeitweise echt wartungsintensiv (kannst mal die Ölflasche immer in greifbarer Nähe behalten)
Das Sonata ist da meines Erachtens noch die bessere Wahl. Das Fantasia sehe ich von der ganzen Kontruktion und Verarbeitung eher skeptisch, auch wenn es viele Befürworter gibt.
Das kommt halt drauf an, wieviel Du letztlich investieren willst.
3. weil ich selbst mit dem Henkys, nach einem Ebay-Kauf, angefangen habe, schwöre ich drauf
Verarbeitung top, wartungsfrei und wenn man sich drauf eingesponnen hat, geht alles von rustikalen Landschafwollen bis Merino-Seiden-Lace - das würde ich nie hergeben
4. Tom Walther hat zwar eine lange Wartezeit, aber es lohnt sich definitiv
Auch diese Räder sind absolut wartungsfrei, flexibel von den Übersetzungen her und einfach gutes deutsches Handwerk - eine Klasse für sich, muß ich ehrlich mal sagen, auch wenn es lang gedauert hat, bis ich mich dafür entschieden habe
5. Majacraft auch eine Klasse für sich und auch hier bleiben keine Wünsche offen, weder zubehörtechnisch noch übersetzungstechnisch - preislich na ja und probespinnen wirklich notwendig, wenn man schon soviel Geld ausgeben möchte (das Little Gem liegt mir persönlich nicht so sehr)

6. Louet, Merino und Co. sind halt auch optisch reine Geschmackssache, alle flügelgebremst und sicher auch gebraucht relativ günstig zu bekommen.

Ich rate Dir: Mach doch mal Deine eigene Checkliste von Deinen Wünschen, sozusagen eine Pro und Contra-Liste.

Sonst kann ich auch nur raten, einfach mal zu testen. Am Ende liegt Dir ein Rad, von dem Du gar nicht dachtest, daß es genau Dein Ding ist. Ich finde das Zweitrad sollte auf jeden Fall eine Steigerung sein und mehr Möglichkeiten bieten, sonst stößt Du bald auch schnell an die Grenzen.

Ich drück' Dir die Daumen, daß Du das passende findest.

Liebe Grüße
Ulrike

Re: Henkys, Wollknoll Merino & Co.

Verfasst: 02.10.2011, 19:52
von Claudi
Hallo Spinnmaus!

Es gibt jetzt keinen Grund für eine lange Diskussion für oder gegen Flügel- oder Spulenbremse.

Was Klara da gesagt hat, hat Hand und Fuß, genauso wie deine Erfahrung.
Jeder Jeck spinnt eben anders. :))
Und es gibt genug Spinner, die ihr Leben lang mit Flügelbremse glücklich sind, und andere kommen nie damit zurecht. Wieder andere können nur mit zweifädigem Antrieb.
Der Einzug ist bauartbedingt nunmal weitaus höher, als bei Spulenbremse oder zweifädig.

Du gehörst aber selber nicht zu der Sorte, die nur ein flügelgebremstes Rad besitzen, und setzt auf die Ella als Ergänzung... ;)

Hier war definitiv nicht nach einem ersten Anfängerrad gefragt, sondern nach einer geplanten Anschaffung eines neuen Zweitrades.
Und da muß auch die Frage legitim sein, ob es weiterhin Flügelbremse sein soll -nur dann mit Doppeltritt-, oder ob es nicht Sinn macht, Räder mit Spulenbremse als Ergänzung in Betracht zu ziehen.