Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Aodhan » 09.11.2009, 14:29

Das mit dem "ökologisch" ist sowieso immer so´ne Frage. Computerbenutzung ist auch nicht wirklich umweltfreundlich.

Ich meine nur, man kommt da schnell vom Hundertsten ins Tausendste, wenn man sich wirklich auf eine philosophische Diskussion einläßt...
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 09.11.2009, 14:30

Fazzo hat geschrieben:zu meinem Link.bei mir steht da :PayPal, Bank Transfer, Bank Draft und Cashier Cheque...mag sein das ich falsch liege, aber für mich ist das ne Überweisung.
Wie? Wo? Bei mir nicht?
Also warte mal ... wenn ich da Artikel in den Warenkorb mache und sie mir ansehe,
gibts dort folgende Optionen:

Oben steht "Your Shopping Card",
dann die Artikel, das einzige was ich dann erstmal auswählen kann ist:

"Continue Shopping", also weiter einkaufen oder: "Proceed to checkout".
Wenn ich da drauf klicke ist da folgendes:

Da steht direkt "Login to PayPal" rechts und links nur:
"Why use PayPal?" und Gründe dafür.

"PayPal is the safer, easier way to pay.
PayPal securely processes payments for etrader05@yahoo.com. You can finish paying in a few clicks."

Und unten drunter steht dann:
"Don't have a PayPal account?
Use your credit or debit card to pay."

Von Bank Transfer steht da nirgends etwas, kannst du mir Screenshots oder soetwas schicken?
Oder hast du sonst ne Ahnung, woran es liegt? Bin ich falsch? oO

Und wenn ich unten bei "Don't have a PayPal account?
Use your credit card or bank account (where available). Continue"

Auf Continue klicke komme ich auf ne Seite wo ich meine Adresse usw. angeben kann
und oben drüber die Überschrift, ganz groß: "Pay with Credit Card or Log In"
Und mit Log In ist wiederum PayPal gemeint ...

edit: Warte mal ... ^^
Vielleicht irre ich mich ... Also dort wo ich die Sachen jetzt eintragen kann,
gibts keine Auswahl einer anderen Zahlungsoption.
Aber man kann aus einer Liste seine Kreditkarte auswählen,
dort steht ganz unten:

"Solo".
Ist das denn auch ne Kreditkarte? Hab ich nämlich noch nie gehört.
Vielleicht ist das ja sowas. Ach, ich blicke nicht durch.^^

edit²:
Gott hat mich erhört. Also irgendwie lief da was falsch.
Ich hab nun "Germany" beim Land ausgewählt und ausversehen auf Enter gedrückt,
wo vorher dann nur die Meldung kam, das ich noch nicht alles ausgefüllt hätte,
etwas das Kredikartenzeug - das ich ja nicht ausfüllen konnte,
wurde jetzt plötzlich alles deutsch und nichts mehr englisch,
und bei Zahlungsmethoden steht jetzt auch: Bankkonto. Da sieht man mal ...

edit³:
Ach verdammt, und letztlich endet diese "Bankkonto"-Zahlungsmethode
auch in einer Registrierung bei PayPal, das ist ganz und gar nicht schön.
Anhand ihres Geburtsdatums überprüfen wir die Richtigkeit ihrer Angaben UND:
"Indem ich auf Bankkonto hinzufügen klicke, erkläre ich mich einverstanden,
dass PayPal meinen Namen, meine Adresse, meine Bankverbindung und mein Geburtsdatum
über eine sichere Verbindung zur Überprüfung meiner Identität an die SCHUFA,
an Arvato und an eBay übermittelt (es findet keine Bonitätsprüfung statt)."

Das hat mit eBay mal überhaupt nichts zu tun und all die anderen, ei, ei.^^
Nein, das find ich ganz und gar nicht gut. Dann muss ich wohl erstmal verzichten.
Blöder Rechtsstaat ... schade.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Greifenritter » 09.11.2009, 18:25

Beim Spinnen gibt es fast nie ein "richtig" oder "falsch" sondern immer nur ein "für mich geeignet" oder "für mich ungeeignet".

Allerdings sammelt man wenn man öfter Anfängern beim Start hilft einiges an Erfahrungswerten.

So kann ich sagen:
Die meisten Anfänger sind mit einem schnelleren Gerät wie ein Spindelrad oder ein (Flügel)Spinnrad zuerst einmal überfordert. Zum einen da man hier immer mehrere Dinge gleichzeitig tun muß, zum anderen da ein gewisses Mindesttempo von nöten ist um flüssig arbeiten zu können.
Daher tun sich die meisten Anfänger leichter mit einer Handspindel anzufangen.

Das Prinzip einiger Spindeln entspricht eher dem des Flügelrades (Kopf oder Fußspindel, also der Fallspindeln), hier wird ein Faden Fixiert und verdreht, das Prinzip anderer (z.B. der Stäbchenspindel, der sog. Drillspindeln, oder das einiger gelagert betriebener Spindeln wie z.B. der Navajospindel) entspricht eher dem des Spindelrades, weil hier der Drall durch überspringen des Fadens über die Stabspitze entsteht. Ich würde Dir dazu diese Anleitung empfehlen: Spinnen mit dem Spinnstock, denn die andere (das Spinnen mit der Hakenspindel) folgt schon wieder einem anderen Prinzip, hier wird der Faden wieder fixiert).

Nach meiner Erfahrung ist das Hauptproblem der meisten Anfänger Gefühl für die Fasern und die richtige Menge beim ausziehen zu finden. Ehe man sich an ein schnelles Gerät setzt sollte man das also in Ruhe an einem langsameren üben bis man das Ausziehen automatisiert und ein Gefühl für die Fasern entwickelt hat.

Den meisten fällt das ausziehen mit einer Hand schwerer als das mit zwei Händen. Daher kommen viele Anfänger anfangs mit den Fallspindeln besser zurecht. Zudem sind Drillspindeln meist sehr langsam im Produktionstempo (zumindest wenn man sie nicht alsolut gut beherrscht) und stellen die Geduld des Neulings dadurch oft auf eine harte Probe.

Welche Fasern man am Anfang gut verarbeiten kann ist sehr individuell. Der eine Anfämnger kommt am besten mit Kammzug, der andere am besten mit Vlies zurecht. Mit dem dazwischen angesiedelten Kardenband kammen bisher alle unsere Anfänger einigermaßen klar. Schau mal in den Bereich Faserlexikon, da werden die einzelnen Begriffe (Vlies, Kardenband, Kammzug) genauer erklärt.
Sehr glatte Fasern machen Anfängern Probleme, weil sie auseinanderrutschen, sehr krause, weil sie sich schlecht ausziehen lassen. Sehr kurze greifen schlechter inaeinander, sehr lange erschweren das ausziehen. Das beste ist meist ein Mittelweg (Fasern mit 5-10 cm Stapellänge, leichter krause, nicht zu fein, aber auch nicht grob und starr).

Wenn man talentiert und hartnäckig genug ist kann man sicherlich mit schwierigen Fasern und einem schnellen gerät einsteigen.

Einfacher ist der Einstieg über die Drillspindel und dann, wenn man das beherrscht der Umstieg aufs Spindelrad.
Noch langwieriger aber auch einfacher ist meines Erachtens nach mit der Fallspindel zu beginnen, dann auf eine Drillspindel umzusteigen und dann aufs Spindelrad oder alternativ von der Fallspindel aufs Flügelrad, dort den einhändigen (langen) Auszug zu lernen und dann aufs Spindelrad umzuschwenken. Letzteren Weg bin ich selbst gegangen. Ich habe mir alles mittels Anleitungen aus dem www und aus Büchern selbst beigebracht. Das Arbeiten mit der Drillspindel habe ich dann nachträglich ausprobiert.

Baumwolle spinnt sich mit dem Spindelrad oder imm langen Auszug auf dem Flügelrad einfacher als mit der Fallsppindel (wie viele kuze Fasern), anfangen würde ich damit aber nicht.
Ist Schafwolle zu langstapelig wird der einhändige Auszug schwer, da würde ich etwas kürzeres nehmen. Die Französische Wolle hat glaube ich eine recht hohe Stapellänge (= Haarlänge) oder?


Du solltest Dir nicht zu viel vornehmen.

Lern als erstes Gefühl für die Fasern zu bekommen.
Dann lerne die Geräte zu beherrschen und probiere verschiedene Kombinationen von Geräten und Fasern/ Aufbereitungsformen aus.
Wenn Du das hast kannst Du anfangen "Dein" garn herzustellen um es später zu verweben.

Beim Weben geht es auch wieder mit Übungen und dem Austesten von Material und Gerät an. Erst wenn das klappt macht es Sinn sich Gedanken über das verweben des mühsam gesponnenen eigenen Garnes zu machen.

Ein Kleidungsstück von Grund auf selbst zu machen erfordert verschiedene Techniken und einiges an Wissen, all das muß man sich erst aneignen ehe man wirklich das Projekt angehen kann.

Ich kann ein Lied davon singen. Das Spinnen und färben klappt nun bei mir, am Weben arbeite ich gerade. Realistisch gesehen wird es aber noch einige Zeit dauern bis ich mein selbstgeferigtes Kleid in Händen halten kann. Geduld ist beim Handarbeiten eines der wichtigsten Dinge.

CU
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Arachne
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Arachne » 09.11.2009, 18:49

@neolythik

Natürlich kann man auch mit etwas anderem als auf einem Standwebstuhl weben - aber dann muß man dieses andere Teil auch bauen, und ohne Vorkenntnisse in der Weberei ist das wieder das nächste Problem, das ganze muß ja funktionieren.

Wenn Du wirklich Baumwollstoff weben willst, für Bekleidung, komen m.E. weder Webrahmen noch Gurtwebgeräte in Betracht. Für Baumwollstoff brauchst Du allermindestens 20 Fäden auf den Zentimeter, wahrscheinlich eher 40 Fäden. Solche Gatterkämme für Webrahmen gibt es nicht, ich glaube, das feinste ist 6 Fäden pro cm oder allerhöchstens 10 F./cm. Nimm einfach mal ein Hemd von Dir, und miß mit Lupe und Lineal aus, wieviele Fäden pro cm der Stoff hat.

Rechnung fürs Weben: sagen wir 20 F./cm, für eine Stoffbreite von mind. 80cm (weniger sollte man fürs Kleider-schneidern wohl nicht nehmen) brauchst Du also 1.600 Fäden einer bestimmten Länge. Sagen wir für eine Art Tunika insg. 7m laufende Länge (inkl. Webabfall und Einsprung), mußt Du also erst mal 11.200m Kettgarn spinnen, wenn es verzwirnt ist also mind. 22.400m Einzelfäden.
Das Schußgarn wäre dann nochmal 80cm*6cm*20F./cm=9.600m.

Das ist der Grund, warum Handweber ihr Kettgarn gern kaufen und nur das Schußgarn spinnen. Ich habe einmal wirklich alles selber gemacht, aber für eine Wolljacke mit etwa 8 F./cm, und habe 1 Jahr fürs Spinnen gebraucht (man hat ja auch noch eine kleine Nebenbeschäftigung namens Beruf).

Beim Weben würde ich Dir wirklich zu einem Kursus raten, oder zumindest zu einem guten Lehrbuch. Aber einen Schritt nach dem anderen. Meistere erst mal das Spinnen. Es sind gerade 2 sehr gute neue Lehrbücher erschienen, aber auf Englisch. Vielleichst wäre das was für Dich? Deutsch sind leider keine auf dem Markt.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von yasmin » 09.11.2009, 19:46

Klara hat geschrieben:Und seit ich heute im Nähkurs einen Tricotstoff verarbeitet habe, habe ich tiefsten Respekt vor den Leuten, die T-Shirts zuschneiden und nähen...)
danke :D

t-shirtnähen ist eines meiner liebsten nähprojekte, kommt gleich nach jeans auf maß :)

(okay, fiesen 100%-poly-slinky verarbeite ich nicht wirklich gerne, genau wie einige microfaser-dessousstoffe, aber der rest ist ok ;) )
grüße,
yasmin

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kaha
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von kaha » 09.11.2009, 21:15

Hi, Klara!
Klara hat geschrieben: Zur Klamottenfrage: Für mich gehört Baumwollkleidung dahin, wo Baumwolle wächst. Hier hat sie nichts verloren - man arbeitet, schwitzt, die Baumwolle saugt sich voll und hängt dann wie ein nasses Geschirrtuch am Körper und kühlt einen aus, sobald man aufhört zu schwitzen. Und dann friert man... (ich trag' trotzdem Jeans - gibt ja kaum was anderes für Arbeit und Alltag, aber T-Shirts kaufe ich nur noch mit hohem Nicht-Baumwoll-Anteil).
Was ist denn dann der Nicht-Baumwoll-Anteil?
Und bei den letzten Waschaktionen habe ich mich gefragt, wie ökologisch die Verarbeitung von Kleinmengen eigentlich ist (obwohl ich schon mit so wenig Wasser wie irgend möglich arbeite).
Ich glaube, da brauchst Du Dir überhaupt keinen Kopf drum zu machen, da die Korbonisierung alleine schon so umweltunfreundlich ist, dass Du echt lange Waschen kannst (ich nehm mal an, Du wäschst nicht grade mit Chlorreiniger ;) ). :)

Schönen Gruß,
Katharina

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 09.11.2009, 21:39

Arachne hat geschrieben:@neolythik

Natürlich kann man auch mit etwas anderem als auf einem Standwebstuhl weben - aber dann muß man dieses andere Teil auch bauen, und ohne Vorkenntnisse in der Weberei ist das wieder das nächste Problem, das ganze muß ja funktionieren.

Wenn Du wirklich Baumwollstoff weben willst, für Bekleidung, komen m.E. weder Webrahmen noch Gurtwebgeräte in Betracht. Für Baumwollstoff brauchst Du allermindestens 20 Fäden auf den Zentimeter, wahrscheinlich eher 40 Fäden. Solche Gatterkämme für Webrahmen gibt es nicht, ich glaube, das feinste ist 6 Fäden pro cm oder allerhöchstens 10 F./cm. Nimm einfach mal ein Hemd von Dir, und miß mit Lupe und Lineal aus, wieviele Fäden pro cm der Stoff hat.

Nunja ... aber das ist ja dann auch maschinell gewebt.
Ich kann doch, wenn ich selbst webe, ruhig etwas gröber weben als es bei diesen Dingen der Fall ist.
Manches mal sieht das dadurch gar schöner aus. Und wie gesagt, der Temperaturen wegen kann und will ich auch ebensogut richtige Wolle nehmen,
das ist schon in Ordnung. Was das nun an den Fäden pro Cm verändert, weiß ich ja aber nicht. Aber ich denke, das geht schon irgendwie.

Rechnung fürs Weben: sagen wir 20 F./cm, für eine Stoffbreite von mind. 80cm (weniger sollte man fürs Kleider-schneidern wohl nicht nehmen) brauchst Du also 1.600 Fäden einer bestimmten Länge. Sagen wir für eine Art Tunika insg. 7m laufende Länge (inkl. Webabfall und Einsprung), mußt Du also erst mal 11.200m Kettgarn spinnen, wenn es verzwirnt ist also mind. 22.400m Einzelfäden.
Das Schußgarn wäre dann nochmal 80cm*6cm*20F./cm=9.600m.

Das ist der Grund, warum Handweber ihr Kettgarn gern kaufen und nur das Schußgarn spinnen. Ich habe einmal wirklich alles selber gemacht, aber für eine Wolljacke mit etwa 8 F./cm, und habe 1 Jahr fürs Spinnen gebraucht (man hat ja auch noch eine kleine Nebenbeschäftigung namens Beruf).
Oh Gott, oh Gott, oh Gott ...
Nun, ich glaube, einen Meter hab ich schon bald ...^^
Du machst mir Hoffnung.
Beim Weben würde ich Dir wirklich zu einem Kursus raten, oder zumindest zu einem guten Lehrbuch. Aber einen Schritt nach dem anderen. Meistere erst mal das Spinnen. Es sind gerade 2 sehr gute neue Lehrbücher erschienen, aber auf Englisch. Vielleichst wäre das was für Dich? Deutsch sind leider keine auf dem Markt.

Sigrid
In englisch bin ich nicht sogut, obwohl ich mich immoment im übersetzen übe,
(hatte nie englisch in der Schule, leider, aber so lerne ich es ja vielleicht ein wenig).
Auf diese Weise lese ich Englische Bücher (immoment "Nonviolent Soldier of Islam" und ein Buch Thoreaus,
und übersetze sie gleichzeitig. Lerne von dem was drin steht und vom übersetzen auch,
und gleichzeitig schreibe ich es dann natürlich auch gerade hin, also was ich übersetze,
mühselig. So geht es auch nicht verloren, ist eigentlich eine gute Beschäftigung,
nur wie gesagt, sehr sehr langwierig und komisch, wenn mans wirklich fast gar nicht kann.
Wenns dann darum geht genaue Anleitungen zu befolgen, in englisch? Ich weiß nicht.

Greifenritter hat geschrieben: So kann ich sagen:
Die meisten Anfänger sind mit einem schnelleren Gerät wie ein Spindelrad oder ein (Flügel)Spinnrad zuerst einmal überfordert. Zum einen da man hier immer mehrere Dinge gleichzeitig tun muß, zum anderen da ein gewisses Mindesttempo von nöten ist um flüssig arbeiten zu können.
Daher tun sich die meisten Anfänger leichter mit einer Handspindel anzufangen.

Ich will jetzt kurz einmal detailliert meine Erfahrungen beim üben beschreiben,
vielleicht habe ich das Prinzip dieses ausziehens und drehens ja noch gar nicht verstanden.

Ich habe schon ein wenig Garn an der Spindel, (hinten an der Scheibe, aufgewickelt).
Wenn ich nun anfange zu spinnen wickel ich immer ein bisschen ab und verbinde es
irgendwie mit neuen Fasern und verdrehe es ein wenig. Dann beginne ich mit dem drehen,
und leite den Faden an die Spitze der Spindel und drehe.

Nun ist es meistens so, das ich von den Fasern die ich in Händen halte,
sagen wir ... auf diese Weise meistens etwa 10 cm zu einem Faden verarbeiten kann,
in kürzester Zeit, das geht ganz schnell. Aber ab dann, kann ich gar nicht mehr ziehen.
Also ich ziehe und ziehe aber ich kann es nicht ausziehen, es geht einfach nicht,
bzw. wenn ich dann wirklich noch mehr Gewalt anwende reißt der Faden,
(mit Pech an der Stelle an der ich angesponnen habe).

Also ich kann nicht mehr ausziehen. Wenn ich dann einfach weiter drehe,
denke ich, bewirkt das auch nicht viel, auf diese Weise
bewirke ich nämlich nur, das der Teil des Fadens der ganz nah an der Spindel ist
oder sogar auf der Spindel immer dünner wird (zu dünn, glaube ich),
und der Rest des fertigen Fadens sich lediglich noch hundert mal in sich selbst verdreht,
aber eindeutig zu viel, so das wenn ich loslasse sich alles ganz verworren zusammenringelt.
Das ist dann zuviel verdreht, nehme ich an und eigentlich weiß ich ja auch
wann der Faden genug verdreht ist, glaube ich zumindest.
Bloß kann ich ja nicht mehr ziehen und ich bekomme nie ein ganzes Ding
voll Fasern bis zum Ende gesponnen, immer nur bis zu dem Punkt, an dem sich nichts mehr ziehen lässt.
Der Rest bleibt dann natürlich dick und flauschig und wenn man ihn von Hand verdrehen würde,
wäre es auch viel zu dick für einen Faden, ich müsste also ziehen.
Oder aber, noch viel weniger Fasern verwenden.
Aber ich habe eigentlich jetzt schon das Gefühl, das ich wenig Fasern benutze.

Eine Idee was ich falsch mache?

Nach meiner Erfahrung ist das Hauptproblem der meisten Anfänger Gefühl für die Fasern und die richtige Menge beim ausziehen zu finden. Ehe man sich an ein schnelles Gerät setzt sollte man das also in Ruhe an einem langsameren üben bis man das Ausziehen automatisiert und ein Gefühl für die Fasern entwickelt hat.
Beim ausziehen die richtige Menge? Also warte mal, ich habe ein Büschel, naja kein Büschel,
aber halt einige Fasern in der Hand, etwa, 1,5 cm dick, wenn ich sie nicht zusammendrücke, sondern so lasse wie sie sind,
dann beginne ich mit dem Spinnen und habe ein Viertel der Fasern zu einem Faden gemacht.
Nun nochmal ziehen, aber ich kann nicht mehr ziehen, ich ziehe an dem gesamten Büschel.
Ist das der Fehler? Wo muss ich denn überhaupt ziehen und wie? Vielleicht liegt es daran,
das ich nicht weiß, was ich wohin und wo ziehen muss.
Den meisten fällt das ausziehen mit einer Hand schwerer als das mit zwei Händen. Daher kommen viele Anfänger anfangs mit den Fallspindeln besser zurecht. Zudem sind Drillspindeln meist sehr langsam im Produktionstempo (zumindest wenn man sie nicht alsolut gut beherrscht) und stellen die Geduld des Neulings dadurch oft auf eine harte Probe.
Ich habe es durchaus auch anders probiert. Etwa in dem ein Freund am Rad dreht (< am Rad dreht xD)
und ich dann spinne, hab ja dann beide Hände frei. Aber auch so krieg ich nichts weiter gezogen.
Welche Fasern man am Anfang gut verarbeiten kann ist sehr individuell. Der eine Anfämnger kommt am besten mit Kammzug, der andere am besten mit Vlies zurecht. Mit dem dazwischen angesiedelten Kardenband kammen bisher alle unsere Anfänger einigermaßen klar. Schau mal in den Bereich Faserlexikon, da werden die einzelnen Begriffe (Vlies, Kardenband, Kammzug) genauer erklärt.
Sehr glatte Fasern machen Anfängern Probleme, weil sie auseinanderrutschen, sehr krause, weil sie sich schlecht ausziehen lassen. Sehr kurze greifen schlechter inaeinander, sehr lange erschweren das ausziehen. Das beste ist meist ein Mittelweg (Fasern mit 5-10 cm Stapellänge, leichter krause, nicht zu fein, aber auch nicht grob und starr).
Das seh ich mir gleich an. Ich glaube, die braune französische Wolle mit der ich spinne ist nicht so sehr glatt. Die rutschen nicht so leicht auseinander.
Verhältnismäßig "krause" kommen sie mir aber schon vor.
Allerdings hab ich auch schon versucht einfach mal mit zwei Händen ein wenig die Wolle auseinander zu ziehen,
nur um mal zu sehen wie sich die Wolle so verhält wenn man das tut. Und das geht nicht so schwer.
Aber es kommt darauf an wo ich ziehe.
Wenn ich zum Beispiel die eine Hand auf Fasern habe, an denen ich mit der anderen Hand ziehe, geht das ja schlecht.
Aber das seh ich ja nicht, die Fasern sind ja irgendwo dort drin. Beim spinnen ist es dann nicht so leicht,
ganz besonders dann wenn die Fasern die ich ja jetzt irgendwohin ziehen müsste,
schon in einem Faden verdreht sind, (die Fasern die direkt hinter dem Faden sind,
und noch nicht verdreht sind, die sind ja dann doch IM Faden drin), .... so irgendwie. Hei, ei, ei!
Was ist die Stapellänge? Einfach nur die Länge? Ja, ich hab etwa diese Länger, wobei, ein wenig länger glaube ich.

Baumwolle spinnt sich mit dem Spindelrad oder imm langen Auszug auf dem Flügelrad einfacher als mit der Fallsppindel (wie viele kuze Fasern), anfangen würde ich damit aber nicht.
Ist Schafwolle zu langstapelig wird der einhändige Auszug schwer, da würde ich etwas kürzeres nehmen. Die Französische Wolle hat glaube ich eine recht hohe Stapellänge (= Haarlänge) oder?
Ich weiß nun immernoch nicht was der Auszug, der kurze und lange Auszug ist, gibts da auch ne Erklärung irgendwo?
Hmm ... ich weiß es nicht. Ist damit nun die Länge einer einzelnen Faser gemeint? Ich schau.
Ne, sieht mir eigentlich nicht sehr lang aus, so eine Faser.

Lern als erstes Gefühl für die Fasern zu bekommen.
Dann lerne die Geräte zu beherrschen und probiere verschiedene Kombinationen von Geräten und Fasern/ Aufbereitungsformen aus.
Wenn Du das hast kannst Du anfangen "Dein" garn herzustellen um es später zu verweben.
Ja, ich hab alles gelesen und nehm es mir zu Herzen.
Beim Weben geht es auch wieder mit Übungen und dem Austesten von Material und Gerät an. Erst wenn das klappt macht es Sinn sich Gedanken über das verweben des mühsam gesponnenen eigenen Garnes zu machen.

Ein Kleidungsstück von Grund auf selbst zu machen erfordert verschiedene Techniken und einiges an Wissen, all das muß man sich erst aneignen ehe man wirklich das Projekt angehen kann.

Ich kann ein Lied davon singen. Das Spinnen und färben klappt nun bei mir, am Weben arbeite ich gerade. Realistisch gesehen wird es aber noch einige Zeit dauern bis ich mein selbstgeferigtes Kleid in Händen halten kann. Geduld ist beim Handarbeiten eines der wichtigsten Dinge.
Naja, aber probieren geht über studieren und studieren, das tu ich in den ganzen Büchern hier schon genug.^^
Sicher wäre es nicht schlecht, das weben und spinnen und all das auch mal gezeigt zu bekommen,
vielleicht ergibt sich das ja einmal, irgendwo. Dann geht es ja vielleicht auch einfacher. Mal sehen.
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Klara
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Klara » 10.11.2009, 14:35

Drall in Fasern ist wie Kleber - er hält sie zusammen. Drall macht Garn aus Fasern. Wenn der Drall jetzt in die Fasern in deiner Hand gerät, "klebt" er sie zusammen, verwandelt sie in Garn und du kannst nicht weiter ausziehen. Hallmann beschreibt das so: Die ausziehende Hand muss immer ein bisschen vor dem Drall sein. So, wie wenn die unversponnenen Fasern ein Huhn wären und der Drall der Fuchs. Der Fuchs rennt hinterm Huhn her und schnappt immer nur nach den Schwanzfeder - das Huhn selbst erwischt er nicht.

Also würde ich sagen, du kurbelst vermutlich zu viel/zu schnell. Die rechte Hand ist schneller als die linke. Mach' mal langsamer! Wenn dir die Fasern in der linken Hand auseinander fallen, ist die rechte dann zu langsam. Dann musst du nur noch die goldene Mitte finden...

Du solltest unbedingt versuchen, das Video zu kriegen - notfalls, indem du mit Eileen Hallmann (http://www.charkha.biz) direkt Kontakt aufnimmst und ihr Travellerschecks schickst (ist vermutlich billiger als Banküberweisung). Sonst wurschtelst du dich irgendwie durch, bis du's kannst, kaufst dann doch das Video und denkst dir: "Verd..., so wäre es ja viel einfacher und schneller gegangen!" So ging's nämlich mir. Hallmann arbeitet auch mit der Book-Charkha in Zeitlupe: Eine viertel Umdrehung mit der rechten Hand, 5 cm nach hinten ziehen mit der linken. Als Englischkurs geht das Video auch noch - Hallmann redet sehr deutlich, und Vieles ist auch nur aus den Bildern zu ersehen. Übrigens gibt's eine (englischsprachige) Yahoo-Group zu Charkhas.

Danny, langer Auszug am Spindelrad ist mit langem Auszug am Flügelrad - das ja immer am Faden zieht, oder, wenn's nicht zieht, dann auch nicht aufwickelt - überhaupt nicht zu vergleichen. Und es ist für Anfänger auch viel einfacher, mit der Hand langsam zu kurbeln oder aufzuhören zu kurbeln, als langsam zu treten oder per Fuss anzuhalten. Sprich, mit der geeigneten Faser (kurz, kardiert) ist handbetriebenes Spindelrad VIEL einfacher als pedalbetriebenes Flügelrad.

Ach ja, Neolythik, du hattest gefragt, wie man das Garn von der Spindel wieder runterkriegt: Die traditionelle indische Methode (wo Spinner spinnen und Weber weben) ist, das Garn von der Spindel abzuhaspeln, mit der Haspel, die zur Charkha gehört (ist auch auf dem Video). Und dann wird es weitergegeben. Ich habe mir zum Verzwirnen eine Lazy Kate gebaut (auf meiner Website unter Selberbauen), da stelle ich zwei Spindeln rein, nehme mir das Teil auf den Schoss und verzwirne aufs Flügelrad. Handspindel ging auch, vermutlich besser als auf die Charkha zu verzwirnen. Aber im Notfall...

Und wenn du mal mit Weben anfangen willst, würde ich im Gegensatz zu Sigrid weg von der europäischen Tradition gehen (ausser dir fällt ein gut erhaltener gebrauchter Webstuhl günstig ins Haus) und schauen, was sich in anderen Teilen der Welt so tut. Ohne aufwändige Webgeräte, nur mit ein paar Stöcken und Schnüren. Da gibt's ein tolles Video: World Weaving Traditions, da kann man sich Anregungen holen. Oder zumindest staunen, was für tolle Stoffe mit so "primitivem" Werkzeug möglich sind.

Und natürlich kannst du dir den Stoff für DEINE Klamotten so grob oder fein weben, wie du willst. Und mit Wolle kann man auch grob weben und dann dichter filzen. Oder du nimmst einen relativ groben Kammn und Kett- und Schussfäden doppelt. Oder einen groben Kamm, Kettfäden weit auseinander, und einen Einfachfaden mit sehr viel Drall für den Schuss - das gibt einen unglaublich querelastischen Stoff (auf Hallmann's Video). Der Absatz sagt dir im Moment vermutlich nicht viel, aber macht nichts. Wichtig ist nur: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und jeder lange Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Also erst mal in Ruhe spinnen lernen, der Rest kommt dann später.

Übrigens, was das "spinnen und weben gezeigt bekommen" angeht - bist du denn wirklich ganz alleine auf weiter Flur? Eigentlich müsste Deutschland doch inzwischen flächendeckend mit Spinnern versorgt sein ;)

Katharina, die T-Shirts (streng genommen sind's Träger-Tops, aber das ist mir wurscht), die ich letztens gekauft habe, sind 95 % Viskose, 5 % Elasthan. Noch sind sie allerdings zu schön, um sie für grobe Arbeiten zu tragen ;)

Ciao, Klara

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Greifenritter » 10.11.2009, 18:56

Wie ich vermutet habe: Du hast Probleme mit dem Ausziehen der Fasern.
Wenn Du nach kurzer Spinndauer nicht mehr ausziehen kannst, dann liegt das meist daran, daß Dir der Drall der durch die Drehung der Spindel ins Garn kommt zu weit in den Faservorrat (= die losen Fasern in Deiner Hand) gewandert ist. Dadurch werden zu viele der einzelnen Fasern in der Hand zusammengedreht, bilden einen regelrechten Klumpen und lassen sich nicht mehr auseinanderziehen.
Meist geschieht das wenn Du zu langsam ausziehst. Klara hat es ja schon schön beschrieben: zu schnell kurbeln, zu langsam die Hand nach hinten ziehen.
Es ist schon korrekt, daß Du die Hand mit dem kompletten Faservorrat (das Büschel, daß Du in der Hand hast) nach hinten ziehst, aber Du mußt immer "knapp vor dem Drall" ziehen, so daß nur ein ganz kleines Bisschen Drall in den Faservorrat kommt, gerade genug um den Faden in gewünschter Dicke zu spinnen - irgendwie schwer zu beschreiben. Am Anfang tut man sich mit auf die richtige Breite zurchtgezupftem "Vorgarn", also dünnen Faserstreifen leichter, später ist die Stärke des Strangs den Du in der Hand hast egal. Es kommt nur darauf an wieviele Fasern sich der Drall immer aus dem Faservorrat holen kann. So bestimmt man die Dicke eines Fadens.

Beim einhändigen Auszug muß man da mit sehr viel Gefühl arbeiten um das richtige Verhältnis zwischen Auszugsgeschwindigkeit und Geschwindigleit des Rades zu finden.
Wenn man mit zwei Händen auszieht arbeitet man anders. Eine Hand "bremst" vorne den Drall, die andere zieht dahinter in Ruhe aus. Dann schließt man die Hintere um zu verhindern daß der Drall in den Faservorrat laufen kann und öffnet die vordere um ihn in die ausgezogenen Fasern kommen zu lassen (diese Vorgehensweise nennt man "Kurzer Auszug"). Dieses Abhalten des Dralls mit der zweiten Hand erleichtert am Anfang viel.

Das halten der Fasern ist natürlich auch so eine Sache. Man muß sie fest genug haben um sie sich nicht aus der Hand ziehen zu lassen und locker genug um nicht zu verhindern daß einzelne herausgezogen werden. Ich habe mal gehört man soll an ein frisch geschlüpftes Küken denken und gerade so fest halten, daß man es in der Hand behalten aber nicht erdrücken würde.
Was ist die Stapellänge? Einfach nur die Länge?
Die Stapellänge ist die Länge der einzelnen Faser, z.B. des einzelnen Haares.
Kurzstapelige Fasern haben oft gerade mal 1 cm Länge (z.B. manche Baumwollen oder Katzenhaare), langstapelige können eine Länge von 30 cm und mehr (z.B. Alpaka) haben.

Ich denke mal Deine französiche Wolle ist Ile de France. Einen Bericht über diese Faser gibt es im Faserlexikon unter
Französische Wolle (Ill de France). Die sollte wenn sie schön aufbereitet ist auch für Anfänger gut zu verarbeiten sein. Allerdings kann sie evtl. für den langen/ einhändigen Auszug für einen Anfänger schon zu lang sein. Evtl. würde es Dir mit einer kürzeren Faser leichter fallen.

Wenn Du mal die Suchfunktion benutzt (oben im Forenkopf rechts - relativ klein) kannst Du Begriffe die Du erklärt haben willst suchen, die meisten haben wir hier schon mal behandelt.
Über die verschiedenen Auszugstechniken (kurzer Auszug, langer Auszug, ...) findest Du z.B. diesen Thread:
Auszugstechniken
Nützlich ist sicher auch: wie funktioniert der lange Auszug?
Viele Begriffserklärungen findest Du im Thema Spinnbegriffe
Sicher wäre es nicht schlecht, das weben und spinnen und all das auch mal gezeigt zu bekommen,
vielleicht ergibt sich das ja einmal, irgendwo.
Das ist richtig. Meistens ist es einfacher zu lernen wenn man direkt jemanden hat, der es einem zeigt und einen auch bei den ersten versuchen beobachtet und korrigiert. Nur so kann man sicher gehen korrekt zu arbeiten.
Ist denn keine unserer Ortsgruppen in Deiner Nähe? Die Orte in denen es Ortsgruppen gibt findest Du links im Menü.
Oder schau mal in die Mitgliederkarte (Link dort hin findet sich oben rechts im Forenkopf), ob andere Mitglieder in Deiner Nähe wohnen. Wenn Du selbst dort eingetragen bist (durch Eingabe der PLZ in Deinem Profil), dann kannst Du soagr gezielt nach Usern in Deinem Umkreis in der Karte suchen.
Klara Schrieb:
Danny, langer Auszug am Spindelrad ist mit langem Auszug am Flügelrad - das ja immer am Faden zieht, oder, wenn's nicht zieht, dann auch nicht aufwickelt - überhaupt nicht zu vergleichen. Und es ist für Anfänger auch viel einfacher, mit der Hand langsam zu kurbeln oder aufzuhören zu kurbeln, als langsam zu treten oder per Fuss anzuhalten. Sprich, mit der geeigneten Faser (kurz, kardiert) ist handbetriebenes Spindelrad VIEL einfacher als pedalbetriebenes Flügelrad.
Na ja, das ist Ansichtssache. Ich sehe da durchaus große Parallelen (anderseits sicher auch Unterschiede - keine Frage). Ich hatte große Probleme am Spindelrad, auch und vor allem am handbetriebenen und fand das Arbeiten am Spinnrad im langen Auszug bei dem ich selbst eigentlich auch einhändig arbeite, aber notfalls die zweite Hand zu Hilfe nehmen kann wesentlich einfacher. Als ich das dann einigermaßen konnte war der Umstieg aufs Spindelrad nicht schwer.
Ich denke sich darüber zu streiten wie ähnlich oder verschieden die Dinge sind und was man zuerst machen sollte hat wenig Sinn. Wie man am besten klar kommt muß denke ich jeder für sich herausfinden, man kann einzig und alleine eigene Erfahrungen als Hilfestellung anbieten.

Was das weben angeht sollten wir hier mal nicht weiter diskutieren, das wird sonst furchtbar unübersichtlich und lieber einen eigenen Thread unter sonstige Handarbeiten -> Weben eröffnen.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Klara » 11.11.2009, 14:30

Ich habe mal getestet: Mit Tussah-Seide habe ich heute in 20 Minuten eine Box-Charkha-Spule gefüllt und abgehaspelt. Es waren 38 m, wobei man mit mehr Übung bestimmt viel schneller könnte (es war das erste Mal, dass ich langfasrige Seide auf der Charkha probiert habe). Sagen wir der Einfachkeit halber 2 m/min (und ich denke, dass es mit Baumwolle viel schneller ginge, aber das kann ich nicht beweisen...). Nach Sigrids Rechnung bräuchte man 20.800 m für den Stoff, macht 10.400 Minuten. Das sind nur 173 Stunden - ein halbes Jahr lang täglich eine Stunde. Wo ist das Problem?

Abgesehen davon, dass Eileen Hallmann sagt, dass sie 10 Minuten braucht, um eine Spindel zu füllen. Und da vermutlich ein paar Meter mehr draufbringt...

Ciao, Klara

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Greifenritter » 11.11.2009, 14:44

Du bist kein Spinn-Anfänger. Ein Neuling wird deutlich länger brauchen um die erforderliche Garnmenge zu spinnen.

Machbar ist es - kein Zweifel, aber sicherlich kein wirklich geeignetes Anfängerprojekt, denn irgendwann will man ja auch mal ein Ergebnis in Händen halten.
Viele Neulinge die sich am Anfang zu viel vornehmen geben irgendwann frustriert auf. Das wäre schade.

Um Gegenstimmen gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Es mag durchaus Anfänger geben die hartnäckig genug sind um so ein Projekt gleich durchzuziehen, aber Ausnahmen bestätigen eben die Regel.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Klara » 11.11.2009, 15:05

Ich nehme ja auch nicht an, dass Neolythik das als erstes Projekt angeht! Und würde es auch nicht empfehlen.

Aber grundsätzlich machbar ist, es, auch wenn ich mich wieder mal mit den Ziffern vertan habe: 32000 m Faden macht 16000 Minuten oder 266 Stunden, also ein dreiviertel Jahr.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 12.11.2009, 13:34

Klara hat geschrieben:Drall in Fasern ist wie Kleber - er hält sie zusammen. Drall macht Garn aus Fasern. Wenn der Drall jetzt in die Fasern in deiner Hand gerät, "klebt" er sie zusammen, verwandelt sie in Garn und du kannst nicht weiter ausziehen. Hallmann beschreibt das so: Die ausziehende Hand muss immer ein bisschen vor dem Drall sein. So, wie wenn die unversponnenen Fasern ein Huhn wären und der Drall der Fuchs. Der Fuchs rennt hinterm Huhn her und schnappt immer nur nach den Schwanzfeder - das Huhn selbst erwischt er nicht.

Also würde ich sagen, du kurbelst vermutlich zu viel/zu schnell. Die rechte Hand ist schneller als die linke. Mach' mal langsamer! Wenn dir die Fasern in der linken Hand auseinander fallen, ist die rechte dann zu langsam. Dann musst du nur noch die goldene Mitte finden...
Ja, kann schon sein, aber wenn ich noch langsamer kurbel tut sich irgendwie auch nichts, glaube ich,
dann wird der Faden gar nicht erst dünn genug und verdreht sich nicht richtig,
andererseits dreht er sich ja auch immer wieder auf, wenn ich es loslasse nachdem ein Fadenstück fertig wääääre ...
Die Erklärung oben ist sehr gut und hilft mir auch bei meinem allgemeinen Verständnis,
aber eben beim Versuch es anzuwenden bekam ich es doch nicht so wirklich hin.
Aber ich probier es weiter. Es nervt mich nur, das, auch wenn ich mal einen Faden,
von der Dicke auch halbwegs gut hinbekomme, er, wenn ich ihn loslasse,
um ihn dann aufzuwickeln gleich wieder wuschig und dick wird. Er hält gar nicht ...
Obwohl ich ihn soviel verdrehe. Ach! Na egal, es geht wohl weiter!
Du solltest unbedingt versuchen, das Video zu kriegen - notfalls, indem du mit Eileen Hallmann (http://www.charkha.biz) direkt Kontakt aufnimmst und ihr Travellerschecks schickst (ist vermutlich billiger als Banküberweisung). Sonst wurschtelst du dich irgendwie durch, bis du's kannst, kaufst dann doch das Video und denkst dir: "Verd..., so wäre es ja viel einfacher und schneller gegangen!" So ging's nämlich mir. Hallmann arbeitet auch mit der Book-Charkha in Zeitlupe: Eine viertel Umdrehung mit der rechten Hand, 5 cm nach hinten ziehen mit der linken. Als Englischkurs geht das Video auch noch - Hallmann redet sehr deutlich, und Vieles ist auch nur aus den Bildern zu ersehen. Übrigens gibt's eine (englischsprachige) Yahoo-Group zu Charkhas.
Ich hatte ihr sowieso schon geschrieben weil ich ja ein Book-Charka sonst nirgends auftreiben kann,
ob es bei ihr vielleicht per Überweisung geht.
Was sind denn Travellerchecks? Aber das ist nun auch schon mindestens ne Woche her,
und ich habe noch keine Antwort, wer weiß ob diese Dame in dieses Postfach sieht.

Aber das Video wäre sicher hilfreich. Aber auch woanders wenn ich es gesucht habe, fand ich es nicht,
das gibt es wohl wirklich nur auf englischen Seiten und auf diesen Seiten gibt es auch fast
immer ein Book-Charkha und fast immer ist da das Problem mit den Zahlungsmethoden.

Naja, es wird schon irgendwie gehen.
Ach ja, Neolythik, du hattest gefragt, wie man das Garn von der Spindel wieder runterkriegt: Die traditionelle indische Methode (wo Spinner spinnen und Weber weben) ist, das Garn von der Spindel abzuhaspeln, mit der Haspel, die zur Charkha gehört (ist auch auf dem Video). Und dann wird es weitergegeben. Ich habe mir zum Verzwirnen eine Lazy Kate gebaut (auf meiner Website unter Selberbauen), da stelle ich zwei Spindeln rein, nehme mir das Teil auf den Schoss und verzwirne aufs Flügelrad. Handspindel ging auch, vermutlich besser als auf die Charkha zu verzwirnen. Aber im Notfall...
Hmm ... also was das mit dem haspeln ist und wofür hab ich noch nicht verstanden,
aber wichtiger - wenn ich das Garn von der Spindel abhaspeln würde,
dann ist es ja erstmal dort aufgewickelt um diese 4 Stäbe herum,
aber was mach ich dann? Ich muss es ja dann abmachen,
soll ich es dann einfach zu einem Wollknäul wickeln oder wie macht man das am ehesten?
Nicht das es dem Faden schadet, oder er wieder Lust hat auseinanderzugehen.^^

Ach und, wie ist das nun mit dem verzwirnen? Muss ich das machen?
Also macht man das auch dort in Indien, zum Khadi weben?
Es macht doch nur einen Faden dicker? Also meine Fäden immoment sind ja ohnehin schon viel zu dick.^^
Naja, mal sehen.
Und wenn du mal mit Weben anfangen willst, würde ich im Gegensatz zu Sigrid weg von der europäischen Tradition gehen (ausser dir fällt ein gut erhaltener gebrauchter Webstuhl günstig ins Haus) und schauen, was sich in anderen Teilen der Welt so tut. Ohne aufwändige Webgeräte, nur mit ein paar Stöcken und Schnüren. Da gibt's ein tolles Video: World Weaving Traditions, da kann man sich Anregungen holen. Oder zumindest staunen, was für tolle Stoffe mit so "primitivem" Werkzeug möglich sind.


Der Ansatz gefällt mir, ich wills mir ansehen.
Und natürlich kannst du dir den Stoff für DEINE Klamotten so grob oder fein weben, wie du willst. Und mit Wolle kann man auch grob weben und dann dichter filzen. Oder du nimmst einen relativ groben Kammn und Kett- und Schussfäden doppelt. Oder einen groben Kamm, Kettfäden weit auseinander, und einen Einfachfaden mit sehr viel Drall für den Schuss - das gibt einen unglaublich querelastischen Stoff (auf Hallmann's Video). Der Absatz sagt dir im Moment vermutlich nicht viel, aber macht nichts. Wichtig ist nur: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und jeder lange Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Also erst mal in Ruhe spinnen lernen, der Rest kommt dann später.
Ja, gut.
Das mit dem "jeder Marsch beginnt mit dem ersten Schritt", auch wenn das original-Zitat ein wenig anders geht,
"Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt", oder so ähnlich,
kommt übrigens von einem Sufi, von Galal ad-Din Rumi, ein wunderbarer Dichter, ich habe viel von ihm gelesen.^^
Übrigens, was das "spinnen und weben gezeigt bekommen" angeht - bist du denn wirklich ganz alleine auf weiter Flur? Eigentlich müsste Deutschland doch inzwischen flächendeckend mit Spinnern versorgt sein ;)

Ciao, Klara
Danke, danke, für diesen ausführlichen Post.
Nein ganz alleine bin ich wie unten zu sehen ist nicht, (in den Antworten für Greifenritter),
aber ja, wie zu sehen ist, weiß ich nicht so recht.
Mir hatte neulich auch jemand eine PN geschickt, jemand der in Frankreich wohnen,
aber in Saarbrücken (unserer Hauptstadt hier) arbeiten würde, und wo ich wohnen würde.
Aber ich bekam seitdem keine Antwort mehr und das ist schon ein wenig her.

Greifenritter hat geschrieben:Wie ich vermutet habe: Du hast Probleme mit dem Ausziehen der Fasern.
Wenn Du nach kurzer Spinndauer nicht mehr ausziehen kannst, dann liegt das meist daran, daß Dir der Drall der durch die Drehung der Spindel ins Garn kommt zu weit in den Faservorrat (= die losen Fasern in Deiner Hand) gewandert ist. Dadurch werden zu viele der einzelnen Fasern in der Hand zusammengedreht, bilden einen regelrechten Klumpen und lassen sich nicht mehr auseinanderziehen.
Meist geschieht das wenn Du zu langsam ausziehst. Klara hat es ja schon schön beschrieben: zu schnell kurbeln, zu langsam die Hand nach hinten ziehen.
Es ist schon korrekt, daß Du die Hand mit dem kompletten Faservorrat (das Büschel, daß Du in der Hand hast) nach hinten ziehst, aber Du mußt immer "knapp vor dem Drall" ziehen, so daß nur ein ganz kleines Bisschen Drall in den Faservorrat kommt, gerade genug um den Faden in gewünschter Dicke zu spinnen - irgendwie schwer zu beschreiben. Am Anfang tut man sich mit auf die richtige Breite zurchtgezupftem "Vorgarn", also dünnen Faserstreifen leichter, später ist die Stärke des Strangs den Du in der Hand hast egal. Es kommt nur darauf an wieviele Fasern sich der Drall immer aus dem Faservorrat holen kann. So bestimmt man die Dicke eines Fadens.
Ich glaube ich bekam es nicht hin, hab eben wieder versucht. Kurz dachte ich, es ginge irgendetwas besser,
aber letztendlich glaube ich, das ich den Drall stehts in meiner Hand habe, also ihn zu weit gehen lasse.
Und dann bekam ich aber einen guten Faden hin und hatte auch vorher nur dünne Faserstreifen geholt,
ganz wenige nur, so das ich nicht soviel ziehen musste sondern gleich einen schönen,
einigermaßen gleichmäßigen, wenn auch etwas dickeren Faden hatte, aber dann, als ich fertig war,
und ihn dann aufgerollt hab um die nächsten Fasern daranzuspinnen geschah immer das gleiche:
Die Fasern wurden augenblicklich wieder dick und wuschig,
in dem Moment in dem ich sie loslies und nicht mehr daran gezogen habe,
sie sind überhaupt nicht fest ineinander und bauschen sich wieder auf.

Ein wenig frustrierend, auch wenn ich sehe, das meine Spindel immer voller wird.
Die Hälfte dieses Garn auf der Spindel ist allerdings ein wuschiges Zeug,
das mein Garn ist und das die Spindel voller aussehen lässt als sie ist.
Beim einhändigen Auszug muß man da mit sehr viel Gefühl arbeiten um das richtige Verhältnis zwischen Auszugsgeschwindigkeit und Geschwindigleit des Rades zu finden.
Wenn man mit zwei Händen auszieht arbeitet man anders. Eine Hand "bremst" vorne den Drall, die andere zieht dahinter in Ruhe aus. Dann schließt man die Hintere um zu verhindern daß der Drall in den Faservorrat laufen kann und öffnet die vordere um ihn in die ausgezogenen Fasern kommen zu lassen (diese Vorgehensweise nennt man "Kurzer Auszug"). Dieses Abhalten des Dralls mit der zweiten Hand erleichtert am Anfang viel.
Hmm ... ok.
Das halten der Fasern ist natürlich auch so eine Sache. Man muß sie fest genug haben um sie sich nicht aus der Hand ziehen zu lassen und locker genug um nicht zu verhindern daß einzelne herausgezogen werden. Ich habe mal gehört man soll an ein frisch geschlüpftes Küken denken und gerade so fest halten, daß man es in der Hand behalten aber nicht erdrücken würde.
Ach, also heute habe ich 2 mal den Faden abgerissen und ansonsten immer das ganze Büschel verdreht. Hach!
Die Stapellänge ist die Länge der einzelnen Faser, z.B. des einzelnen Haares.
Kurzstapelige Fasern haben oft gerade mal 1 cm Länge (z.B. manche Baumwollen oder Katzenhaare), langstapelige können eine Länge von 30 cm und mehr (z.B. Alpaka) haben.

Ich denke mal Deine französiche Wolle ist Ile de France. Einen Bericht über diese Faser gibt es im Faserlexikon unter
Französische Wolle (Ill de France). Die sollte wenn sie schön aufbereitet ist auch für Anfänger gut zu verarbeiten sein. Allerdings kann sie evtl. für den langen/ einhändigen Auszug für einen Anfänger schon zu lang sein. Evtl. würde es Dir mit einer kürzeren Faser leichter fallen.
Ich weiß nicht, hat es etwas mit der Faserlänge zu tun,
wie gut man ausziehen kann? Also meinst du das damit?
Das man kürzere Fasern leichter auseinanderziehen kann? Hmm ... immoment mache ich keine Fortschritte.
Wenn Du mal die Suchfunktion benutzt (oben im Forenkopf rechts - relativ klein) kannst Du Begriffe die Du erklärt haben willst suchen, die meisten haben wir hier schon mal behandelt.
Über die verschiedenen Auszugstechniken (kurzer Auszug, langer Auszug, ...) findest Du z.B. diesen Thread:
Auszugstechniken
Nützlich ist sicher auch: wie funktioniert der lange Auszug?
Viele Begriffserklärungen findest Du im Thema Spinnbegriffe
Habs mal ein bisschen durchgelesen, richtig durch blicke ich noch nicht.
Aber das mit dem ausziehen hab ich jetzt auf jedenfall ein wenig besser verstanden.
Das ist richtig. Meistens ist es einfacher zu lernen wenn man direkt jemanden hat, der es einem zeigt und einen auch bei den ersten versuchen beobachtet und korrigiert. Nur so kann man sicher gehen korrekt zu arbeiten.
Ist denn keine unserer Ortsgruppen in Deiner Nähe? Die Orte in denen es Ortsgruppen gibt findest Du links im Menü.
Oder schau mal in die Mitgliederkarte (Link dort hin findet sich oben rechts im Forenkopf), ob andere Mitglieder in Deiner Nähe wohnen. Wenn Du selbst dort eingetragen bist (durch Eingabe der PLZ in Deinem Profil), dann kannst Du soagr gezielt nach Usern in Deinem Umkreis in der Karte suchen.
Doch, in Saarbrücken wie gesagt. Also ich schau mal. Ohja! Tatsächlich. 2 Moderatoren sogar.^^
Diese zumindest auch im Saarland, aber etwas weiter weg. Eine Dame wohnt ziemlich nah in meiner Nähe,
aber dann weiß ich ja immernoch nicht ob jemand Lust hat einem Fremden etwas zu zeigen.^^
Außerdem ist mir ja noch nicht geholfen wenn mir jemand etwas auf dem Flügelrad zeigt,
aber eben nicht auf dem Charkha. Im Profil ist mal kein Charkha angegeben.

Mal weiter sehen ... hmm, also keiner der in der Nähe wohnt hat ein Charkha angegeben.
Die beiden Moderatoren auch nicht (auch wenn die schon eine kleine Fahrt bedeuten würden).
Na ja, das ist Ansichtssache. Ich sehe da durchaus große Parallelen (anderseits sicher auch Unterschiede - keine Frage). Ich hatte große Probleme am Spindelrad, auch und vor allem am handbetriebenen und fand das Arbeiten am Spinnrad im langen Auszug bei dem ich selbst eigentlich auch einhändig arbeite, aber notfalls die zweite Hand zu Hilfe nehmen kann wesentlich einfacher. Als ich das dann einigermaßen konnte war der Umstieg aufs Spindelrad nicht schwer.
Ich denke sich darüber zu streiten wie ähnlich oder verschieden die Dinge sind und was man zuerst machen sollte hat wenig Sinn. Wie man am besten klar kommt muß denke ich jeder für sich herausfinden, man kann einzig und alleine eigene Erfahrungen als Hilfestellung anbieten.

Was das weben angeht sollten wir hier mal nicht weiter diskutieren, das wird sonst furchtbar unübersichtlich und lieber einen eigenen Thread unter sonstige Handarbeiten -> Weben eröffnen.

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Ok, dankesehr.
Ich lasse mir den Mut nicht nehmen und doch würde ich gerne besser voran kommen.
Ich bin sicher, wenn ich das gut beherrschen könnte, würde es mir nicht schwer fallen,
mir jeden Tag eine halbe Stunde oder länger hinzusetzen und Garn herzustellen,
und dann habe ich schonmal eine große Etappe von dem geschafft, was ich mir vorgenommen habe.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von XScars » 12.11.2009, 13:50

Ich habe zwar keine Charkha aber
Die Fasern wurden augenblicklich wieder dick und wuschig,
in dem Moment in dem ich sie loslies und nicht mehr daran gezogen habe,
sie sind überhaupt nicht fest ineinander und bauschen sich wieder auf.
du läßt den Faden zum aufwickeln eigentlich nicht los... wenn man den arm wieder zur charkha führt und ihn praktisch im rechten winkel zur spindel sollte er sich von alleine aufwicklen.... dh der faden steht immer etwas unter spannung beim wickeln, dann sollte er sich nicht gleich wieder auflösen...

das haspeln erzeugt einen strang wolle. normalerweise (zumindest bei tierischen fasern, baumwolle weiß ich nicht) werden die gesponnenen fäden nach dem fertigstellen erst mal noch gewaschen, damit wird der drall etwas ausgeglichen und gefestigt und die wolle geht meist etwas ein.. dazu sollte man die wolle in einem strang haben. wenn sie auf der haspel ist kann man an 4 stellen einen faden drumrum binden und das ganze dann abnehmen. dann kann es sich nicht mehr verwickeln.

Durch das zwirnen erhält man eine dickeren faden, der aber auch stabiler ist. Außerdem wird bei überdrehtem garn ein teil des dralls wieder rausgenommen, dh. der faden ringelt sich nicht mehr so stark mit sich selbst. Verzwirnen tut man immer dei entgegengesetzte richtung... dh. wenn du beim faden spinnen rechts rum drehst, musst du die fäden links rum verzwirnen.

:wink: Katrin

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 12.11.2009, 14:03

XScars hat geschrieben:Ich habe zwar keine Charkha aber du läßt den Faden zum aufwickeln eigentlich nicht los... wenn man den arm wieder zur charkha führt und ihn praktisch im rechten winkel zur spindel sollte er sich von alleine aufwicklen.... dh der faden steht immer etwas unter spannung beim wickeln, dann sollte er sich nicht gleich wieder auflösen...
Ja, nein, da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt.
Das bekomme ich so schon hin, ich wickel es auf und halte dabei auch noch den Faden fest,
und das funktioniert soweit ja auch aber wenn er aufgewickelt ist lasse ich los,
muss ich ja auch um den nächsten Faden dranzumachen aber dann passiert es eben,
der Faden ist irgendwie nicht fest, nicht richtig stabil ... ich weiß auch nicht.
das haspeln erzeugt einen strang wolle. normalerweise (zumindest bei tierischen fasern, baumwolle weiß ich nicht) werden die gesponnenen fäden nach dem fertigstellen erst mal noch gewaschen, damit wird der drall etwas ausgeglichen und gefestigt und die wolle geht meist etwas ein.. dazu sollte man die wolle in einem strang haben. wenn sie auf der haspel ist kann man an 4 stellen einen faden drumrum binden und das ganze dann abnehmen. dann kann es sich nicht mehr verwickeln.
Das heißt die Fäden werden kürzer? Also wie es ist wenn Kleidung eingeht weiß ich ja.
Aber wenn bloß Fäden eingehen.^^ Nun gut. Wie macht man das?
Lege ich die zusammengebundenen Fäden dann einfach ins Wasser und weiche sie ein?
Oder nur ein bisschen Wasser drauf oder was muss ich sonst noch beachten?
Durch das zwirnen erhält man eine dickeren faden, der aber auch stabiler ist. Außerdem wird bei überdrehtem garn ein teil des dralls wieder rausgenommen, dh. der faden ringelt sich nicht mehr so stark mit sich selbst. Verzwirnen tut man immer dei entgegengesetzte richtung... dh. wenn du beim faden spinnen rechts rum drehst, musst du die fäden links rum verzwirnen.

:wink: Katrin
Achso, dankeschön, gut.
Nun, dann muss ich aber wie gehabt ersteinmal ordentliche Fäden zustande bringen,
die dann auch dünn genug sind, sie verzwirnen zu können, wenn ich das denn muss oder sollte.
Mal sehen. Also ist es aber in jedem Fall besser wenn ich dünne Fäden habe,
und die verzwirne zu einem etwas dickeren Faden als wenn ich gleich einen dickeren Faden spinne?
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