Anfänger oder Profi ?

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Gartenliese » 10.01.2013, 13:53

Spinnwinde hat geschrieben:Von daher wär eine Definition, welche Art Räder anfängertauglich sind, sicherlich hilfreicher.
Ja, aber die gibt es nun einmal nicht ...

Sieht man doch an dieser Diskussion.

Es geht nur "Try and Error".
Viele Grüße
Petra, die Gartenliese

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von sockolade » 10.01.2013, 14:15

thomas_f hat geschrieben:
thomas_f hat geschrieben:

Der E-Spinner ist eh das beste Anfänger"rad". Sein großer Nachteil ist halt der Preis, und bei manchen Leuten das Imageproblem.
Bitte erklärt jemandem, der keinen anderen Spinner persönlich kennt und auch noch nicht so lange im Forum ist, wieso ein E-Spinner ein Imageproblem macht. Macht ein E-Spnner jetzt ein gutes Image oder ein schlechtes? Bei mir zwirnt der meistens!
Leute ich weiß es wirklich nicht!!!

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von shorty » 10.01.2013, 14:20

Mein Image macht mir keine Sorgen, es gibt halt Öffentlichkeitstermine da ist man mit E spinner fehl am Platz, einfach optisch ;-).
Und ich mag ja treten.....

Karin
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von thomas_f » 10.01.2013, 14:38

Re E-Spinner und Image: In der Öffentlichkeit wird der E-Spinner oft so angesehen, als sei die Arbeit damit keine "richtige" Handarbeit mehr. So als sei die Arbeit eines Organisten weniger wert, wenn statt zweier schwitzender Messdiener ein elektrisches Gebläse für die Luft sorgt. Oder so ähnlich. Manche Spinner scheuen sich davor, den Irrtum beim geneigten Publikum auszuräumen oder auch vor den manchmal doch recht dummen Kommentaren. In einer guten historischen Vorführung hat ein E-Spinner natürlich nichts verloren, ebensowenig wie Kunststoff- oder Kugellager, Delta-Einzug, PU-Schnur, CNC-gefertigte Räder, Bauteile aus Sperrholz usw. ;) Ein öffentlicher Spinntreff kann aber auch ein Thema haben wie "Handspinnen gestern und heute", dann haben Walther-Rad, Ladybug und E-Spinner dort auch ihren Platz.
Von daher wär eine Definition, welche Art Räder anfängertauglich sind, sicherlich hilfreicher.
Na eben, wenn es sie denn gäbe, diese allgemeingültige Definition. ;) Wie so oft: Drei Spinner, viereinhalb Meinungen (aber alle bleiben nett und höflich :) ). Letztlich kann man sich ja mit dem guten Wiederverkaufswert der (Neu-)Räder etwas trösten, falls man doch das falsche erwischt hat.

Versuch 1, Enge Definition "Anfängerrad": E-Spinner oder Kopfspindel. Autsch. Beides keine "Räder" :D

Versuch 2, Umfassende Definition "Anfängerrad": Alles was sauber läuft, außer Dekoräder, flügelgebremste Räder und Räder von Drechslern/Bastlern, die keine Ahnung vom Spinnen haben. Bei allen anderen sauber laufenden Rädern kann der Anfang etwas mehr oder weniger Geduld erfordern, aber man kann sich von Erfolgserlebnis zu Erfolgserlebnis hangeln.

Besser kann ichs nicht "definieren", das ist auch wie gesagt sehr persönlich und wir müssen den Thread nicht unbedingt wieder von vorn anfangen. ;)

Der beste Lernbeschleuniger bleibt, nach Lennon/McCartney: "... a little help from my friends." :D

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von sockolade » 10.01.2013, 14:47

Danke Thomas,
das mit dem Image ist also wie bei Stricken und Strickmaschine! Oben Wolle rein und unten Pullover raus!

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von thomas_f » 10.01.2013, 15:17

Jau, das Vorurteil habe ich für mich inzwischen auch entlarvt. ?(

Aber der E-Spinner verändert das Spinnen ja noch viel weniger als die Strickmaschine das Stricken. Beim E-Spinnen bleibt die Arbeit der Hände genau dieselbe, und zumindest ich mache das Garn nicht mit den Füßen, sondern mit den Händen. Der beiläufige Passant (und der durchschnittliche ebay-Anbieter von "voll funktionstüchtigen" Spinnrädern :rolleyes: ) sieht beim Spinnrad immer nur das große Rad (und vllt. die großen Füße und den Knecht ;) ), was Flügel, Spule und Hände tun versteht er nicht. Deshalb zeigen sie in Dornröschenfilmen auch immer Spinnräder statt Spindeln, die machen filmisch mehr her.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von shorty » 10.01.2013, 15:42

Da sind wir mal einer Meinung.;-)
Ich finde E -Spinner und Spinnrad sind sich viel näher als Nadeln und Strickmaschine.
Was bei letzterer nämlich total fehlt ist die Geselligkeit, und das Mobile.
Hab seit 20 jahren ne Brother Compi, weiss also schon von was ich schreibe.

Zudem schneller ist man mit E Spinner nicht wirklich, zumindest nicht, wenn man mit Hightechrad vergleicht und Zappelbeinern :-.))
Mit Strickmaschine schon und zwar deutlich. Dass man sich da einarbeiten muss versteht sich von selber , ist aber bei jeder Art von Gerät.

Es ist schon tatsächlich so, ein großes Schwungrad macht optisch was her, vorallem wenn ein bestimmtes Klischee bedient werden soll.
Karin
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von sockolade » 10.01.2013, 18:24

shorty hat geschrieben: Was bei letzterer nämlich total fehlt ist die Geselligkeit, und das Mobile.
Karin
Hallo shorty,
selbst das ist relativ!

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von stuart63 » 10.01.2013, 18:24

KEINWOLLSCHAF!!!!!!!!!! Bist Du irgendwo da draußen???? Wäre auch auf eine Stellungnahme Deinerseits gespannt!!
Es beteiligen sich ja viele an der Diskussion, aber wo bist Du geblieben??

LG Katja
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von shorty » 10.01.2013, 19:00

sockolade hat geschrieben:
shorty hat geschrieben: Was bei letzterer nämlich total fehlt ist die Geselligkeit, und das Mobile.
Karin
Hallo shorty,
selbst das ist relativ!

Bild
Ui Witzig.....

Wobei das so im Alltag zuhause doch eher störend ist, egal ob manuel oder mit Elektroschlitten.
Hab ja schon tolerante Leuterln hier, auf dem Sofa mit Strickzeug ist deutlich gemütlicher.
Und ob sich so ein Sockenstricker im Wartezimmer gut macht ???
Aber das wäre doch mal ein Gag :-))

Karin
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Klara » 11.01.2013, 13:45

Zurück zum "Anfängerrad": Im Prinzip schliesse ich mich thomas_fs Definition and. Ich würde aber die flügelgebremsen noch mit reinnehmen - mit Spulenkern-Verdicken kriegt man den Einzug schon runter, und der starke Einzug ist für Anfänger der Hauptnachteil (die meist geringen Übersetzungen sollten weniger stören). Dafür die allzu komplizierten oder ungewöhnlichen "Hi-Tech"-Räder raus: Crazy Ella z. B., und war's das Mach 1, das eine etwas seltsame Spulenbremse hat?

Also jedes für Spinner zum Spinnen gebaute "Normal"rad, vorzugsweise einer Marke, für die's auch noch Ersatzteile und Kundendienst gibt, ist grundsätzlich anfängertauglich. Wieviel Geld man ausgeben will, muss jeder selber wissen. Praktisch wär's auch, wenn innerhalb der EU geliefert werden kann. Damit hätten wir Ashford (nicht gerade den Countryspinner!), Henkys, Kromski, Louet, Majacraft, Malottke, Schacht, Tom Walther (nicht die Crazy Ella)... (in alphabetischer Reihenfolge, und wahrscheinlich fehlen ein paar)

Denn auch die meisten der "schnellen" modernen Räder haben grosse Wirtel zum Langsam-Spinnen zumindest als Extra-Zubehör, wenn sie nicht im normalen Lieferumfang enthalten sein sollten. Also alles kein Problem...

Ciao, Klara

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Geduldsfaden » 11.01.2013, 14:42

Vielleicht ein bissel OT, aber einfach mal als Gedankenanstoss:

Mir fällt bei meinen Reitschülern jeden Alters immer wieder auf, dass sehr vielen Menschen heute einiges an motorischen und kinetischen Fähigkeiten abhanden gekommen ist.
Es scheint ihnen schwer zu fallen, einzelne Körperteile unabhängig voneinander zu betätigen: Zuerst wird immer etwas mit den Zügeln gemacht, weil wir ja gewohnt sind, alles mit den Händen zu tun. Wenn wir es dann geschafft haben, den Rest des Körpers als signalgebend wahrzunehmen, geht alles erst immer nur beidseitig. Da werden beide Schenkel ans Pferd gepresst, wenn nur einer leicht angelegt werden sollte, und alles geschieht immer nur ganz oder gar nicht, ohne Abstufung der Intesität.
Und das betrifft nicht mal meine älteren Schüler, sondern vermehrt Kinder. Achtjährige scheitern daran, eine einfache Schnalle zu schließen oder zu öffnen. Ich nehme an, man ihnen bei der geringsten Schwierigkeit mit einem Klettverschluss "geholfen", statt sich die Zeit fürs Beibringen zu nehmen :( .

Vielleicht sollten wir die Lösung nicht immer in einer noch leichter zu bedienenden Maschine suchen, sondern erst mal mehr Zeit und Geduld ins Lernen und Lehren investieren.
Konkret würde ich Spinnwinde raten, auch mal eine längere Fahrt zu einem Spinntreffen, einer hilfreichen Spinnerin oder einem Spinnkurs für Anfänger in Kauf zu nehmen, und sich dann für das erste Rad zu entscheiden :).

PS:
Was mich bei der Diskussion hier ans Reiten erinnert ist, dass ich von Einsteigern immer wieder gefragt werde, ob ich nicht ein gaaaanz braves Pferd wüßte, mit dem man einfach so im Gelände rumreiten kann, eines mit Automatik und Stützrädern sozusagen ;).
Aber im Falle erwachenden Ehrgeizes sollte es dann doch höheren Ansprüchen gerecht werden :] .
Natürlich soll es jung, unverbraucht und gesund sein, eine wallende Mähne haben und, ganz wichtig, eine tolle Farbe ... :D
Ach so ja - kosten darf's natürlich nix :D :D :D

Nicht böse sein, ich habe die gleichen Fehler als Reitanfänger auch gemacht und habe sehr viel Verständnis dafür! Und einfach mal ein Dankeschön für meine geduldigen Lehrer, beim Reiten wie beim Spinnen :bussi: ...
Nur solange wir nicht sind, wie wir sein sollen, sind wir etwas Besonderes - wie die Schneeflocke, die noch nicht ganz Wasser ist. (Hebbel)

Klara
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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Klara » 11.01.2013, 15:04

So was ähnliches denke ich mir immer, wenn ich lese, dass Leute einen E-Spinner brauchen, weil sie Hände und Füsse nicht koordiniert kriegen ;)

Aber zum Glück ist Spinnen lernen ungefährlicher als Reiten lernen - so ein Spinnrad leidet nicht unter einem Anfänger und beschwert sich nicht, wenn man's falsch behandelt... Von daher kann man ruhig eines - fast egal welches - kaufen und sich dann damit auseinandersetzen. Ob eine weitere Anfahrt zum Ausprobieren sich rentiert, lässt sich ausrechnen - bei mir wäre damals - 2005 - die Fahrt zu den nächsten Spinnrädern (in Deutschland) so teuer gekommen wie die Spinnräder zu kaufen. Letztes Jahr habe ich mir den MiniSpinner doch lieber erst mal in Paris angeschaut. Kommt eben immer drauf an.

Ciao, Klara

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Dornspinnchen » 12.01.2013, 09:17

Kinder lernen Fahrradfahren auch schneller und besser ohne Stützräder, Fallschirm und Popolster ........... :))
LG
Verknüpfen wir unsere gesponnenen Fäden und weben ein Netz um die Welt....

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Re: Anfänger oder Profi ?

Beitrag von Klara » 12.01.2013, 11:46

Babe und Lendrum fehlen in meiner Liste, und was noch?

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