Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

Benutzeravatar
lisel
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1145
Registriert: 09.09.2015, 19:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 01259
Wohnort: Dresden

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von lisel » 11.05.2018, 13:57

Isa11 hat geschrieben:Hier kommt nun das Bild von den zwei aufgearbeiteten Schätzchen. Vorne ist das meiner Nichte, hinten mein Walnuss-gebeiztes.Isa
Sehr hübsch geworden!! Die Walnuss-Version hat auch meine Frau und gibt sie nie wieder her!
Die vordere Version mit den Speichen ist erheblich älter, was aber an einem Traddi kaum eine Rolle spielt.
Sieht ja aus wie "Schneeweißchen und Rosenrot" und Ihr könnt ja damit auch die Räder nicht verwechseln. :D

Schön das Du den Rädern neues Leben eingehaucht hast.
Sieht auf den Fotos wie damaliger Werksauslieferungszustand oder anders gesagt, wie neu aus.
Die sind bei vernünftigen Umgang noch weitere Generationen im Betrieb und fast jede Neuerung wie z.B. Sliding Hook passt auf diese Räder.

LG aus Dresden
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

Wollkirsche
gewaschene Wolle
gewaschene Wolle
Beiträge: 49
Registriert: 21.02.2018, 19:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 58809

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Wollkirsche » 11.05.2018, 13:59

Ist die Wallnuß-Version wirklich aus Wallnuß-Holz oder ist nur eine Wallnuß-farbene Beize verwendet worden?
Ich finde diese Farbe ja wirklich super-edel!

Viele Grüße
Wollkirsche

Benutzeravatar
lisel
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1145
Registriert: 09.09.2015, 19:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 01259
Wohnort: Dresden

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von lisel » 11.05.2018, 14:24

Wollkirsche hat geschrieben:Ist die Wallnuß-Version wirklich aus Wallnuß-Holz oder ist nur eine Wallnuß-farbene Beize verwendet worden?
Ich finde diese Farbe ja wirklich super-edel!
Ich weiß die Ashford Spinnräder werden aus Silver Beech Hartholz gefertigt.
An unserem Rad ist es nur Beize und ich denke dies ist auch immer nur so gemacht worden.
Gerne wenn Dir die Farbe gefällt in diesen Beitrag schauen:
Originalfarbe Ashford Traditional ??
viewtopic.php?f=15&t=27269

Nach Test diverserer Osmo Farbwachse war Osmo Cognac die richtige Farbwahl.
Hatte vorher auch gedacht es wäre Wallnuß!
Damit habe ich dann die Neuteile auf die Farbe des Altbestandes getrimmt!

LG aus Dresden
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

Isa11
Rohwolle
Rohwolle
Beiträge: 25
Registriert: 10.01.2018, 00:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 61231

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Isa11 » 11.05.2018, 15:22

Ich hab mein Rad mit den Speichen auch schon öfters gesehen, aber vielleicht ist in der Timeline auch nicht jedes Detail abgebildet. Die Räder wurden damals dunkel gebeizt. Ich hab meinen Flying Hook-Flyer und die Spulen (war nur 1 dabei und die Lazy Kate fehlte leider auch ...) mit Clou Beize in Nussbaum gebeizt und finde, die passen ganz gut. Helle Spulen und Flügel hätte ich an dem Rad furchtbar gefunden ... Mir hat das dunkle erst nicht so gefallen, bin aber inzwischen ganz happy damit.

Ich bin auch überrascht, mit wie wenig Aufwand so ein Rad wieder fast wie neu aussieht. Bei genauerem Hinsehen sieht man es schon, aber das soll ja auch so sein. :)

Liebe Grüße,
ISa

Wollkirsche
gewaschene Wolle
gewaschene Wolle
Beiträge: 49
Registriert: 21.02.2018, 19:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 58809

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Wollkirsche » 11.05.2018, 15:52

Ah, das ist ein guter Hinweis, ich muss ja auch noch Spulen bestellen. Ich wollte eigentlich die lackierten nehmen, die sind nur etwas teurer und ich dachte, dafür sind sie natürlich geschützer vor schmuddelig werden und Flecken.
Mein Rad ist mittelhell und hat einen leicht ins Rötliche gehenden Farbton, wenn ich da jetzt so helle Spulen verwende sieht das wirklich nicht schön aus. Nach Deinem Hinweis würde ich jetzt auch lieber die unlackierten Spulen nehmen und die dann in so einem mittleren Farbton beizen, damit sie besser zum Rad passen....

Meine Radnabe ist mittlerweile geleimt, in einem Schrank hatte ich doch noch ein Fläschchen Holzleim versteckt. Nach ein paar Flüchen hat es dann doch ganz gut geklappt, jetzt trocknet das Rad erst mal vor sich hin.

Ich habe auch gleich wieder eine neue Frage. Oben hatte Technik der Lisel geschrieben, man soll einen PU-Riemen nehmen, am besten den Originalriemen von Ashford (2 m lang, 2mm Durchmesser). Dazu finde ich aber nur die Bezeichnung Polycord-Antriebsriemen. Ist das denn nicht etwas anderes als PU? Ich dachte Polycord ist ein aus Kunststoff geflochtener Faden und PU sind diese felxiblen, durchsichtigen gummiartigen Riemen. Die Ashford-Riemen kosten auch das vierfache wie die normalen PU-Riemen, deshalb bin ich nicht sicher, ob es das gleiche ist und was ich jetzt am besten bestelle.

Viele Grüße und drückt mal die Daumen für das geleimte Rad

Wollkirsche

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von shorty » 11.05.2018, 17:11

Polycord ist eine eingetragene Marke im Grunde aber Polyrethan genau wie PUR.

http://www.durabelt.com/polycord.php

Wichtig ist, wie dick ist vorgesehen und welche Griffigkeit, gibts nämlich sowohl in der Elastizität als auch in der Griffigkeit ganz unterschiedlich.
Von rauh und eher zäh bis glatt und relativ weich :-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Isa11
Rohwolle
Rohwolle
Beiträge: 25
Registriert: 10.01.2018, 00:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 61231

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Isa11 » 11.05.2018, 17:13

Hallo Wollkirsche,

bin ganz gespannt, dein Rad zu sehen!

Ich hab die neuen Spulen für das helle Rad nur farblos geölt und gewachst. Die werden eine ganze Ecke dunkler und passen so gut zum hellen Rad. Die Mitte ist etwas heller geblieben, als die Kopfseiten aus Sperrholz, aber das macht ja nichts.

Ich hab den Originalriemen von Ashford gekauft, aber wie gesagt, noch nicht getestet.

LG,
Isa
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
lisel
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1145
Registriert: 09.09.2015, 19:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 01259
Wohnort: Dresden

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von lisel » 11.05.2018, 19:42

Wollkirsche hat geschrieben: Nochmal zu dem PU-Riemen:
Der 2 mm Riemen ist richtig? Alle anderen Riemen für die Ashford-Räder haben nämlich 3,2 mm Durchmesser, nur dieser Universal-Riemen hat 2mm.
Liebe Wollkirsche,

Auf Seite 1 dieses Thread steht auch von mir der Link zu einer umfangreichen PU-Riemendiskussion !!!!
Es ist bei Ashford sofern man beim Hersteller kauft der Universalriemen mit 2 mm, dieser ist dann durchsichtig und es ist ein Originalersatzteil von Ashford, was ja heißt von Ashford für gut befunden.
Klar kann man einen anderen Hersteller nehmen, aber dann muß man wissen worauf es oder einem ankommt.

Mit freundlichen Grüßen
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

Wollkirsche
gewaschene Wolle
gewaschene Wolle
Beiträge: 49
Registriert: 21.02.2018, 19:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 58809

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Wollkirsche » 11.05.2018, 21:17

Ja, jetzt hab ich den Link auch gefunden und nachgelesen.
Ich denke, ich nehme auch erst mal den Ashford-Riemen, experimentieren kann ich ja später genug. Ich muss ja eh Spulen und Wartungsset bestellen bei einem Ashford-Händler bestellen, da kann der Riemen gleich mit ins Paket. Erst mal geht es ja darum, dass das Rad wieder schön rund läuft, dann muss ich eine Menge üben und dann kann irgendwann die Kür kommen ;-))

Wollkirsche
gewaschene Wolle
gewaschene Wolle
Beiträge: 49
Registriert: 21.02.2018, 19:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 58809

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Wollkirsche » 12.05.2018, 12:38

Es läuft ;-))
Der Leim ist angezogen und ich habe das Rad probehalber wieder zusammengebaut und was soll ich sagen: es läuft!
Wie Isa auch von ihrem Rad geschrieben hat, erkennt man jetzt, das das Rad neben dem leichten Höhenschlag auch ein wenig zur Seite eiert, ich schätze 2-3 mm, man erkennt es vor allem daran, dass die Antriebsschnur nicht immer genau in der Mitte der Radrinne läuft. Das merkt man aber nicht beim Spinnen. Jetzt kann man es auf jeden Fall ordentlich auf Geschwindigkeit bringen, was vorher nicht ging, offenbar wegen eines kleinen Rückschlags an zwei Knechtpositionen. Es war wirklich nur ein ganz winziger Ruck, aber der hat den den regelmäßigen Tritt mit dem Trittbrett total ausgebremst. Das wird dann wohl an der lockeren Nabe gelegen haben.

Ich werte das jetzt noch nicht als angesponnen, das Rad bekommt ja noch eine neue Antiebsschnur, eine neue Bremsschnur (mit zwei Federn, die im Moment durch Gummiringe ersetzt sind) und natürlich die neuen Spulen. Wenn es dann fertig ausgestattet ist, poste ich natürlich auch Bilder hier.
Aber ich freue mich riesig, dass es jetzt schon so schön rund läuft ;-))

Ganz, ganz herzlichen Dank für all Eure Tipps und Hilfestellungen, das hat mir sehr geholfen, die kleinen Mucken und ihre Ursachen zu finden

Viele Grüße und ein sonniges Wochenende

Wollkirsche

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von shorty » 12.05.2018, 13:13

Oh schön, das ist prima, viele schöne Spinnstunden.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
lisel
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1145
Registriert: 09.09.2015, 19:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 01259
Wohnort: Dresden

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von lisel » 12.05.2018, 13:13

Wollkirsche hat geschrieben:Es läuft ;-))Der Leim ist angezogen und ich habe das Rad probehalber wieder zusammengebaut und was soll ich sagen: es läuft!
Nicht übertreiben bitte.
Eile ist der Tod vieler guter Ideen.
Holzkaltleim braucht ca. 24 Stunden bis zur Endfestigkeit (ich weiß ja nicht was auf Deiner Kaltleimflasche draufsteht) und ändern hättest Du die Verleimung jetzt ja auch nicht mehr können.
Ich verstehe wirklich die Neugier, aber manchmal kann diese schaden.
Nach etwa 12 Stunden hätte ich auch mal das Schwungrad lose ohne Splint auf Gestell und dann einfach mal die Achse durchgeschoben.
Dann mit der Hand vorsichtig das Rad gedreht und mal geschaut.
Mit der Neugier unterscheiden sich da ja Männer und Frauen nicht.

Erst mal Glückwunsch zur geglückten OP! :gut:
Wenn die Nabe in sich lose war, bewegt sich schon die Felge und die Nabe, aber nicht gleichmäßig.
Siehts Du ja auch voller Freude, was es ausmacht, wenn wieder alles fest zueinander ist.
Der Rest kommt auch noch!

LG aus Dresden Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

Wollkirsche
gewaschene Wolle
gewaschene Wolle
Beiträge: 49
Registriert: 21.02.2018, 19:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 58809

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Wollkirsche » 12.05.2018, 13:36

Hallo Technik der Lisel,
das war Express-Holzleim von Uhu, handfest nach 15 Minuten, Endfestigkeit nach 12 h. Trotz des Hibbels hab ich mir schon verkniffen, heute Nacht den Wecker auf 2.30 Uhr zu stellen zum Probespinnen...
Ich hab gestern gegen 14.00 Uhr geleimt und heute morgen gegen 11.00 Uhr angefangen, zusammenzubauen. Müsste also hinhauen mit der Wartezeit (hoffentlich !).

Ja es ist wirklich erstaunlich, was da einige mm Spiel ausmachen können. Umso krasser finde ich, dass diese Traditional-Spinnräder auch nach 30 Jahren nach so wenigen kleinen Reparaturen wieder so gut laufen. Das Bauprinzip und das Design gefällt mir auch wirklich gut, es ist irgendwie einfach und zeitlos.

Viele Grüße
Wollkirsche

Benutzeravatar
lisel
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1145
Registriert: 09.09.2015, 19:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 01259
Wohnort: Dresden

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von lisel » 12.05.2018, 15:52

Isa11 hat geschrieben:Ich hab die neuen Spulen für das helle Rad nur farblos geölt und gewachst.
Warum hast Du eigentlich beides nacheinander gemacht?
Egal ob Öl oder Wachs, die Oberfläche muß Porenoffen sein, damit die Oberflächenbehandlung ins Holz ziehen kann.
Wenn man nun ölt sind die Holzporen schon "gefüllt".
Macht man im Anschluß nun Wachs drauf "liegt" dieser fast nur auf der Oberfläche.

Eigentlich reicht eins von beiden, also entweder oder.

Übrigens der Ashford Wachs den man auch in kleiner Dose kaufen kann (reicht für mehr als ein Rad) sieht im ersten Moment farblos aus.
Ist er aber nicht, denn er hat einen leichten Rotstich und dunkelt auch nach.

LG aus Dresden
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

Isa11
Rohwolle
Rohwolle
Beiträge: 25
Registriert: 10.01.2018, 00:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 61231

Re: Ashford Traditional - Auf ein Neues!

Beitrag von Isa11 » 12.05.2018, 16:12

Ich hab das mit dem erst ölen, dann wachsen irgendwann mal so gelernt ... aber dann kann ich mir zukünftig einen Arbeitsgang sparen ;)

Wollkirsche, das hört sich ja alles prima an! Seit ich mein Rad mit dem richtigen Splint zum Laufen bekommen habe (es stand schon sehr nah am Ofen, weil es sich vorher überhaupt nicht treten ließ und ich die Begeisterung für Ashford Räder null nachvollziehen konnte), bin ich auch ganz erstaunt, mit wie wenigen Mitteln und günstigen Ersatzteilen man so ein Schätzchen wieder hinbekommt.

Liebe Grüße,
Isa

Antworten

Zurück zu „Rund ums Spinnrad“