Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

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DieSoja
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von DieSoja » 02.12.2013, 12:56

Also, ich hab auch ein zweifädiges Tradi. Das hab ich allerdings seit Ewigkeiten fast nur noch einfädig mit Spulenbremse betrieben, weil ich find, da ist der Einzug zwar nicht stärker, aber deutlich flotter. (Eigentlich bin ich darauf erst gekommen, als ich nach langer Zeit mal wieder 2-fädig gesponnen habe...)

Ich hab mir jetzt auch ein paar schnellere Übersetzungen gewünscht, vor allem wegen meinen Experimenten mit langem Auszug und Angora(mischungen). Deshalb hab ich mir einen einfädigen Spinnkopf gekauft, da konnt ich dann auch gleich mal auf die sliding hooks umsteigen. Für den kopletten Umbausatz war ich allerdings zu geizig, deshalb wars dann schon ein ganz schöner Umbau, aber das ist eine andere Geschichte.

Im Endeffekt ists mir jetzt so erst mal schnell genug. :D Aber wider Erwarten spinn ich dann doch immer wieder mit 1:18... Hätt ich nicht gedacht.

Mit gebremstem Flügel "Bobbin lead" bin ich auch gar nicht zurechtgekommen. Da ist es mir auch nicht gelungen, die Bremse irgenwie "fein" einzustellen. Also diese schnellere Übersetzung hab ich nie genutzt.

(Ich glaub, ich würde mir den Schnellspinnsatz auch nicht kaufen, ich war nämlich mit meinem Jumbo Flyer nie zufrieden, und jetzt wo du das über den Schnellspinnflügel schreibst, beschleicht mich das Gefühl, dass diese Spinnräder mit dem normalen Flügel toll laufen, aber andere Flügel eher ein Kompromiss zu sein scheinen.)

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von spulenhalter » 02.12.2013, 13:25

PetrasAllerlei hat geschrieben: ...
Der kleine Wirtel samt dazugehöriger Spule klappern dermaßen (nur beim Einzug!), dass mein Mann mich aus dem Wohnzimmer rausgeschmissen hat - mich hats aber auch genervt. Hab drei Spulen ausprobiert, alle haben erbärmlich geklappert. Normalerweise höre ich von meinem Tradi nur ein Surren vom Flyer... Da hab ichs mit der normalen Spule und kleinem Wirtel ausprobiert: die Kombi klappert etwas weniger, aber immer noch nervig. Und die Differenz der beiden Rillen-Umfänge ist zu gering, wäre also auch keine Alternative.

Nächster Test ist mal mit zwischengeschobenen Filzscheiben (links und rechts der Spule) und ich werde mal mein ständig verschwundenes Öl durch Vaseline oder Kettenfett tauschen, je nach dem, was ich zuerst finde :D . Bringt vielleicht auch etwas.
Auch angedacht ist es, einen Standard-Wirtel und eine Standardspule vom Drechsler runterdrehen zu lassen. Dann bin ich das Geklapper vielleicht los.
Die Spulen von Ashford, wenn sie neu sind, dürfen nicht klappern. Da hast du Garantie drauf.

Dann mess dir einfach nur die Durchmesser aus, für den Drechseler, und schick das Set zurück. Nur ein anderer Wirtel und Spulen zum abdrehen sind billiger. Der Flügel soll doch der selbe sein.
Gruß Mathias

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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 02.12.2013, 22:08

spulenhalter hat geschrieben:
Die Spulen von Ashford, wenn sie neu sind, dürfen nicht klappern. Da hast du Garantie drauf.

Dann mess dir einfach nur die Durchmesser aus, für den Drechseler, und schick das Set zurück. Nur ein anderer Wirtel und Spulen zum abdrehen sind billiger. Der Flügel soll doch der selbe sein.
Mache ich auch so. Ich bin nicht nur deprimiert, ich habe auch ziemlich "die Faxen dicke" von diesem Set. Einige Stunden versuche ich nun schon, irgendwie damit zurecht zu kommen, Übung hin oder her. Sooo billig ist Ashford nicht, dass man an neuen Sachen noch rumzubasteln hat.
DieSoja hat geschrieben: Das hab ich allerdings seit Ewigkeiten fast nur noch einfädig mit Spulenbremse betrieben, weil ich find, da ist der Einzug zwar nicht stärker, aber deutlich flotter.
Deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen.
DieSoja hat geschrieben: Deshalb hab ich mir einen einfädigen Spinnkopf gekauft, da konnt ich dann auch gleich mal auf die sliding hooks umsteigen.
Das hatte ich auch gestern angedacht. Da würde ich mich in ein, zwei Wochen gerne mal mit Dir drüber unterhalten... ;)
DieSoja hat geschrieben: [...]jetzt wo du das über den Schnellspinnflügel schreibst, beschleicht mich das Gefühl, dass diese Spinnräder mit dem normalen Flügel toll laufen, aber andere Flügel eher ein Kompromiss zu sein scheinen.)
Genau das Gefühl habe ich auch, und das deprimiert mich unendlich. Nicht nur, dass ich das 2fädige gekauft habe, da ich auf Anhieb prima mit zurechtkam, sondern auch mit dem Hintergedanken, dass ich jede Menge Optionen für die Zukunft samt einfädigem Betrieb habe. Pustekuchen. Der 1fädige Betrieb des 2fädigen sieht mir eher nach Behelf aus. Und wenn ich dann auf "echten" 1fädigen Betrieb umbauen würde, könnte ich noch nicht mal den Laceflyer einfach einsetzen, sondern müßte Schrauben aus Holz lösen und wieder eindrehen. Da kann man raten, wie oft das gutgeht.
Und sorry Ashford, das ist technischer Kleinkram, so etwas einfach austauschbar zu machen. Kostet auch gar nicht so viel in der Herstellung. Da könnt ich platzen, denn selbst wenn ich ne Menge Geld ausgebe, hab ich immer noch keine einfache Tauschmöglichkeit, sondern jedes Mal einen echten Umbau. (Musste jetzt mal raus. X( Meine erste Ashford Kardiermaschine war nämlich auch angerostet und kippelig. Die 2. ist wenigstens prima, war aber ab Werk total verstellt. Und das bei dem Preis X( )
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von thomas_f » 03.12.2013, 11:34

Der 1fädige Betrieb des 2fädigen sieht mir eher nach Behelf aus.
Du hast das Rad auf flügelgebremst (bobbin lead) umgetakelt. Das bringt all die Eigenschaften von flügelgebremsten Rädern mit sich: Leichteres Treten (ja, Shorty, ich habs jetzt verstanden ;) ) und "natürlicher" Einzug. Die Stärke dieses "natürlichen" Einzugs folgt aus der Form des Flügels (aerodynamisch oder nicht) und aus der Reibung in den Lagern der Flügelachse. Letztere lässt sich beeinflussen: So wenig Spannung auf dem Antriebsriemen wie möglich, so dass er gerade nicht durchrutscht -- evtl. einen dünnen PUR-Riemen nehmen --, und die Lager immer sehr gut geschmiert halten.

Vlasta spricht anscheinend über eine spulengebremste (flyer lead) Takelage. Die beiden kann man nur sehr bedingt vergleichen.

Das einzige, was beim zweifädigen Betrieb prinzipbedingt langsamer ist als beim einfädigen, ist die maximal mögliche Einzugsgeschwindigkeit (maximal aufwickelbare Garnlänge pro Flügel- bzw. Spulenumdrehung).

Dass der Einzug eine "Anlaufzeit" braucht, finde ich bedenklich. Ich fürchte, da ist irgendwo zuviel Reibung, evtl. zwischen Spule und Flügel -- Konstruktionsmangel, Fettmangel? Oder sind die Spulen so schwer, dass die Masseträgheit ins Spiel kommt? Ist der Antriebsfaden verkehrtrum gekreuzt, so dass es an der Kreuzung reibt und ruckelt? Knoten zu dick? Einen unregelmäßigen Einzug kann man ja wirklich nicht brauchen, das ist viel nerviger als ein zu kräftiger aber dabei konstanter Einzug bei einem guten flügelgebremsten Rad.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von DieSoja » 03.12.2013, 11:37

Hallo Petra,

ja, ich finde das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Ashfordspinnrädern auch nicht (mehr) so prickelnd. Ich mag das Traditional einfach wegen seinem Design wahnsinnig gerne. Das gedrechselte Schwungrad, dazu der Rest vom Gestell ganz schlicht, mit den leicht geschwungenen Hinterfüßen... Schwärm... Ich hab noch keines gefunden, das mir optisch genausogut gefällt.

Vor dem Umbau von zweifädig auf echten einfädigen Flügel möcht ich allerdings ein bischen warnen. Ich hätte mir gedacht, dass es reicht, das Brett, auf dem die Halter für die Spinneinrichtung festgeschraubt sind, ganz nach hinten zu versetzen. Das Hauptproblem ist ja, dass der Wirtel beim zweifädigen Antrieb ganz hinten an der Spinneinrichtung sitzt und beim einfädigen ganz vorne. Aber das reicht nicht, weil diese beiden Halter nicht symmetrisch auf dem Brett angebracht sind. Deshalb muss man die Halter tauschen, dadurch ist das Brett dann falschrum, dann muss man erstens die Bremse komplett ummontieren, aber was noch lästiger ist auch den Knopf, mit dem man die Spannung von der Antriebsschnur reguliert. In diesem Orginalloch ist ja wiederum eine Mutter versenkt, damit das Gewinde überhaupt funktioniert. Ich denke, ich werde jetzt eine Mutter einfach unten an das Brett ankleben, aber das ist ja irgendwie auch nur ein Kompromiss. Zum Glück muss man beim einfädigen Spinnen ja die Spannung von der Antriebsschnur nicht so oft verstellen. Allerdings ist der Umbau auch für eine Frau nur mit einer Bohrmaschine gut zu machen. :]
Und mein "Grundbrett" hat jetzt natürlich ein paar Löcher zu viel, schaut auch nicht unbedingt schön aus. :O Also ich denke, wenn ich nicht hoffen würde, dass ich in der ersten Jahreshälfte 2014 endlich mein Waltherrad bekomme, dann hätt ich mir das noch mal überlegt. Das ganze Problem kann man natürlich umgehen, wenn man das ganze Set mit Grundbrett, Halterrungen usw. kauft. Ich weiß allerdings nich, obs das dann mit dem Sliding Hook Flyer gibt...
Ich hoffe, ich konnte die technischen Sachen jetzt so erklähren, dass mans versteht...

Liebe Grüße,
Sonja

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 09.12.2013, 11:56

Sorry, Ihr lieben Helfenden, bin aus der Erkältungsversenkung erst heute wieder aufgetaucht. :krank:
thomas_f hat geschrieben:
Der 1fädige Betrieb des 2fädigen sieht mir eher nach Behelf aus.
Du hast das Rad auf flügelgebremst (bobbin lead) umgetakelt. [...]

Vlasta spricht anscheinend über eine spulengebremste (flyer lead) Takelage. Die beiden kann man nur sehr bedingt vergleichen.
Beim Traditional 2fädig kann man im 1fädigen betrieb sowohl den Flyer als auch die Spule antreiben lassen. So wie hier (mit dem kleinen Wirtel fotografiert):
einfaedig.JPG
oder man läßt den Antrieb über die Spule laufen. - was aber weder mir noch "DieSoja" behagt hatte. Also nur theoretisch eine schneller Übersetzung, in der Praxis schlecht nutzbar. Beim Antrieb über den Flyer habe ich aber gleiches Übersetzungsverhältniss - also nicht schneller.

thomas_f hat geschrieben:Das einzige, was beim zweifädigen Betrieb prinzipbedingt langsamer ist als beim einfädigen, ist die maximal mögliche Einzugsgeschwindigkeit (maximal aufwickelbare Garnlänge pro Flügel- bzw. Spulenumdrehung).
Deshalb werde ich es in absehbarer Zeit mal mit PUR-Schnur einfädig probieren.
thomas_f hat geschrieben:Dass der Einzug eine "Anlaufzeit" braucht, finde ich bedenklich. Ich fürchte, da ist irgendwo zuviel Reibung, evtl. zwischen Spule und Flügel -- Konstruktionsmangel, Fettmangel? Oder sind die Spulen so schwer, dass die Masseträgheit ins Spiel kommt? Ist der Antriebsfaden verkehrtrum gekreuzt, so dass es an der Kreuzung reibt und ruckelt? Knoten zu dick? Einen unregelmäßigen Einzug kann man ja wirklich nicht brauchen, das ist viel nerviger als ein zu kräftiger aber dabei konstanter Einzug bei einem guten flügelgebremsten Rad.
Es ist nur wenig Verzögerung - wahrscheinlich einfach Trägheit des Systems. Ich prüfe mal die Kreuzung des Fadens, probiere auch mal mit der Ausrichtung zum Schwungrad rum.

@DieSoja: Den Sliding Hook Flyer gibts für 2fädig mit kleiner Übersetzung (auch 13:1, 2fädig). Eine ganz interessante Idee. Werde ich nach Möglichkeit am Spinntreffen nächstes Jahr ausprobieren. Dann hab ich ein Alibi, um dorthin zu fahren :D

Letzer Stand bei mir: Ich habe mit meinem erklärten Lieblingsfaserlieferant telefoniert und das Set wg. Geklapper reklamiert. Dort wurde mir gesagt, es läuft auch aus, Geklapper ist gar nicht machbar, aber sehr wahrscheinlich dadurch verursacht, dass Ashford für den kleinen Wirtel nur Spulen mit alten Lagern beilegt. Und die waren für Geklapper bekannt. na, da freut man sich doch, wenn man Qualität kauft. :(

Ich habe den kleinen Wirtel aus dem Kiwiset (danke für die Info, aprilhexe) und lasse jetzt mal eine normale Spule runterdrehen. Und wenn es mir in 4 Wochen wieder zu langsam ist, kann der Drechsler den Wirtel auch noch kurz und klein drehen.
Und bis zum nächsten Spinntreffen kann ich ganz viel rumprobieren, ich habe hier ja noch ganz viele Tipps von euch auf Eis liegen - und vor allem ÜbenÜbenÜben. :))

Danke für euere Hilfe!!

@shorty: ich beiß mir gerade selbst in den Allerwertesten, da ich vor kurzem ein Lendrum angeboten bekommen habe, mit allem drum und dran - und habe es dann nicht ausprobiert, da ich Doppeltritt nicht treten mag (Fußprobleme...). Hätte es doch einfach mal ausprobieren sollen, das wird bestimmt nicht zu langsam. ;( Na, vorbei ist vorbei.
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Asherra » 09.12.2013, 13:06

Falls mal wieder ein Lendrum vorbei hoppelt, probier's mal. Das ist ein "Pseudodoppeltritt" mit nur einem Knecht und einer Wippe unter den Tritten, das sollte leichter einfüßig zu treten sein als Räder mit echtem Doppeltritt.

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von shorty » 09.12.2013, 13:42

Es gibt Doppeltritte die lassen sich leichter einbeinig treten.
Aber ich würde dennoch zum testen raten, sollte Dir nochmal eines über den Weg laufen :-)
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 09.12.2013, 14:50

und ob ich es teste... ich sach ja, mein Allerwertester hat Biss-Spuren :D aber da war das Thema mit dem schnelleren Flyer nicht aktuell - und damit mein Blutdruck noch im Keller. Trotzdem war ich blöd, die Gelegenheit einfach ziehen zu lassen, ohne zu testen. Kostet ja nur Mühe...
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von thomas_f » 09.12.2013, 15:10

Beim Traditional 2fädig kann man im 1fädigen betrieb sowohl den Flyer als auch die Spule antreiben lassen.
Klar, das geht ja eigentlich bei jedem zweifädigen Rad. Eine Bremse ist dann auch schnell improvisiert.
Das ist ein "Pseudodoppeltritt" mit nur einem Knecht und einer Wippe unter den Tritten, das sollte leichter einfüßig zu treten sein als Räder mit echtem Doppeltritt.
Mag sein, dass es leichter geht als bei anderen Rädern, aber ob das dann wirklich an diesem Bauprinzip liegt? Beim Doppeltritt gehts ja darum, dass man nur noch zwei kleine Totopunkte hat und nicht mehr die ganze Aufwärtsbewegung von Knecht und Tritt aus dem Schwung des Schwungrads bewältigt werden muss. Das leisten beide Bauweisen -- Doppelkurbel und Wippe. Wie dringend man die Wirkung des Doppeltritts braucht, hängt u.a. von Übersetzung, Schwungradmasse und -durchmesser sowie den Hebellängen bei Tritt und Kurbel ab, und von der Bremswirkung des Spinnvorgangs selbst, vom Luftwiderstand, von der Reibung in all den Lagern und ggfs. der Reibung von Flügel- oder Spulenbremse. Also mal wieder: nur durch Ausprobieren zu beantworten ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Asherra » 09.12.2013, 16:42

> Das leisten beide Bauweisen
Jain... da der Übergang Pedal-Knecht flexibel ist, ist die Kraftübertragung wenn der Knecht hoch gedrückt wird nicht so effizient wie wenn man dran zieht. Versuch mal ein Rad mit Wippe nur mit dem Pedal in Gang zu halten, das nicht den Knecht dran hat, ist ein ziemliches Gehakel. Dafür sind die Winkel der Kurbel beim echten Doppeltritt halt für beide Pedale gleichermaßen suboptimal für einbeinigen Betrieb. Ganz gleich sind die zwei Varianten nicht.

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von shorty » 09.12.2013, 17:23

Ich finde nicht, dass das Lendrum zu den Rädern gehört die sich super flüssig mit einem Bein treten lassen bei DT.
Die Walther Räder und das Fantasia können das meines Erachtens weitaus besser.
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Basteline » 10.12.2013, 18:02

[quote="PetrasAllerlei"]Beim Traditional 2fädig kann man im 1fädigen betrieb sowohl den Flyer als auch die Spule antreiben lassen. So wie hier (mit dem kleinen Wirtel fotografiert):
einfaedig.JPG
oder man läßt den Antrieb über die Spule laufen. - was aber weder mir noch "DieSoja" behagt hatte. Also nur theoretisch eine schneller Übersetzung, in der Praxis schlecht nutzbar. Beim Antrieb über den Flyer habe ich aber gleiches Übersetzungsverhältniss - also nicht schneller.

----------------------------------------------------------------Schade, bekomme das Bild nicht mit reinzitiert. :(
Hi.
Von mir jetzt nur die Info, dass du die Spuel umdrehen mußt und den Bremsfaden über den großen Spulenwirtel legen mußt, ndu dein Taddi auf die Art betreiben willst, wie du es uns in deinem Bild gezeigt hast.
Aslo: Bei Flügelantrieb und Spulenbemse kommt die Bremes über den große Wirtel - Spule umdrehen.
Dann läuft es als Spulengebremstes Rad und wird dir sicher auch was schneller (vor allem korrekter) laufen. ;)

(habe selber ein altes, einfädiges Traddi und einen neuen 2-fädigen Traveller - der auch als einfädigen betrieben werden kann und genauso aufgebaut ist wie das Traddi!)
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 11.12.2013, 21:52

Basteline hat geschrieben: Hi.
Von mir jetzt nur die Info, dass du die Spuel umdrehen mußt und den Bremsfaden über den großen Spulenwirtel legen mußt, ndu dein Taddi auf die Art betreiben willst, wie du es uns in deinem Bild gezeigt hast.
Aslo: Bei Flügelantrieb und Spulenbemse kommt die Bremes über den große Wirtel - Spule umdrehen.
Danke für den Hinweis, das hab ich schon ein paar Mal gelesen, hatte auch ein paar Meldungen vorher jemand in diesem Thread gesagt. Ist auch logisch. Das seltsame ist, dass Ashford in der Anleitung und in ihrem Spinnenlernen-Heft deutlich zeigt und schreibt, dass die Spule immer gleich drin sein soll. Also auch beim einfädigen Betrieb des zweifädigen bleibt die Spule wie sie ist.

http://www.ashford.co.nz/newsite/german ... tml?page=1
(Seite 12-13)
Ich hatte es so und anders herum ausprobiert, aber mir ist bisher der zweifädige Antrieb am liebsten...
Viele liebe Grüße
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von thomas_f » 12.12.2013, 09:26

Beim Umbau zweifädig --> Spulenbremse die Spule umzudrehen ist v.a. dann wichtig, wenn man ein angefangenes Garn weiterspinnen will. Das Garn wickelt sich nämlich andersrum auf. Zweifädig und flügelgebremst = Spule ist schneller als der Flügel (bobbin lead); spulengebremst = Flügel ist schneller als die Spule (flyer lead).

Ansonsten dürfte der Unterschied nicht soo groß sein, oder was sagt die Praxis? Um die flügelgebremste Hochgeschwindigkeitsübersetzung zu bekommen, wird die Spule jedenfalls nicht umgedreht, da braucht man ja die kleine Spulenrille für die Antriebsschnur.

Beste Grüße -- Thomas

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