Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 17.04.2010, 09:35

Liebe Christine,

herzlichen Glückwunsch zum Rad !! Und zum Spinnen ... immer mit der Ruhe .... das wird schon noch .... :)
Ich vermute, dass du einfach zu viel erwartest, wahrscheinlich weil du mit der Handspindel so wahnsinnig schnell zurecht gekommen bist.

Bei mir war es anders herum, 2 Wochen Kampf mit der Spindel, dafür hat es am Rad gleich geklappt. Jeder ist eben anders "gestrickt". Ich würde am Anfang extrem langsam treten und die Wolle, die ich auf das Rad gebe als reines Übungsobjekt betrachten. Ich habe bei meinen ersten Versuchen am Rad im Schneckentempo getreten und auch das Rad oft ganz angehalten, um mir so mehr Zeit und Luft zu verschaffen. So erfasst du langsam die Funktionen und die Abstimmung deines Rades. Wenn man dann langsam ein Gefühl dafür bekommt, wie das Rad läuft, klappt es auch mit dem Spinnen. Ich würde sagen, so in etwa 30 g Wolle habe ich allen möglichen Übungen "geopfert" und gleich nach dem Spinnen entsorgt :)) .
Die daraufhin erste brauchbare Wolle war schon noch etwas "überdreht", aber insgesamt gleichmäßig und strickbar, die Jacke daraus trage ich immer noch überaus gern.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von EmiFR » 17.04.2010, 10:02

Mädelz, da kommt mir grade noch ne andere Idee:

Beim Sonata kann man ja die Höhe der Mother of All, also des kompletten Spinnflügels verstellen. Ich hatte neulich (als alter Hase :O ) das Problem, dass ich die Bremse bis zum Anschlag angezogen hatte, ich aber trotzdem kaum Einzug hatte! Also hab ich Dumpfbacke die Roswitha Duffner von der Schwarzwälder Spinnstube angerufen (meine Lieblings-Kromski-Spinnradhändlerin) und wollte mir eine neue Feder für die Bremse bestellen, weil ich dachte, meine wäre total ausgeleiert!

Und Roswitha sagte mir, dass eventuell die SPANNUNG DES ANTRIEBRIEMENS zu locker wäre!!!

Also Mother of All 2-3 cm höher eingestellt und ZENGGGGG hatte ich wieder nen super Einzug bei lockerer Bremse!

StrickTine, vielleicht probierst Du das mal aus. Ist nur sone Idee, mich hats damals aber auch fast in den Wahnsinn getrieben!

Herzliche Grüße,
Emi

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von Michaela » 17.04.2010, 11:13

Ich habe ja auch ganz frisch auf dem Spinnrad angefangen. Wenn der Einzug ganz schwach ist, dann kannst du auch anfangs ähnlich wie bei der Spindel das ganze etwas separieren.. du hältst den bisherigen Faden (der aber relativ stabil sein muss dafür) erstmal gut fest, lässt gar nicht einziehen, bis das festgehaltene Stück ordentlich Drall hat. Dann hältst du das Rad an. Dann beguckst du dir deinen Auszugspunkt und ziehst mit rechts, ohne links den Drall loszulassen erstmal vorsichtig ein Stückchen aus, lässt die linke Hand an dem ausgezogenen Stück runterwandern, bis du dann wieder kurz vorm Wollvorrat bist, hältst wieder fest. Und so weiter. Wenn du zuwenig Drall hast, dann trittst du wieder ein bisschen. Wenn der Faden lang genug ist, dann trittst du ein bisschen und lässt die linke Hand Richtung Einzugsloch wandern und aufspulen. Du musst nicht gleich mit Multitasking anfangen und alles gleichmäßig durchfüttern.
Das ist jetzt möglicherweise irre unprofessionell, aber so habe ich die Chaospunkte überbrückt, erstmal zurückgeschaltet und anstatt gleichmäßig durchzutreten mir Zeit zum Gucken verschafft.

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von EmiFR » 17.04.2010, 11:26

Michaela, Dein Tipp ist SUPER! So hab ich das oft schon Spinnanfängerinnen gezeigt und das funktioniert bestens!!!!

Herzliche Grüße,
Emi

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von StrickTine » 17.04.2010, 12:17

Ich danke Euch für die guten Tipps!
Wenn ich mich nachher noch mal in Ruhe an mein Sonata setze werde ich es genauso machen Michaela. Und Emi- das mit der Höhenverstellung werde ich auch ausprobieren. Habe gestern nur ein wenig höher gestellt, weil der Antriebsriemen zu locker lief. Aber wohl möglich hat es nicht gereicht für die Bremse.

Ihr seit super! Es wird schon klappen :)
Viele Grüße von
Christine

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von StrickTine » 17.04.2010, 13:56

So, hab mich jetzt nochmal todesmutig an mein Spinnrad gesetzt, mein Mantra hieß "Du bleibst gaaanz ruhig, auch wenn es nicht gleich klappt..."

Ich habe die Tipps von Michaela befolgt und siehe da- plötzlich geht es! Gaaanz langsam zwar, aber es geht *juhuuu*

Hier das Ergebnis:

Bild

Am Anfang hat es sich nicht richtig aufgewickelt, aber jetzt läuft es. Der Anfang ist gemacht! Jetzt kann es nur noch besser werden :)

Liebe Emi, das mit dem höher zu verstellenden Spinnflügel hat, wie ich festgestellt habe, mit der Bremse an meinem Sonata nichts zu tun- die Bremsvorrichtung ist bei mir am Spinnflügel mit dran und wird durch das höher stellen nicht verändert. Aber ich habe im Internet gesehen, dass es ganz unterschiedliche Ausführungen der Sonata gibt.

Es liegt bei mir wohl wirklich nur an der Koordination Hände und Füße. Ich glaube, ich pack das *freu*

Wie gut, dass es dieses Forum gibt! Ihr habt mir sehr geholfen!!!
Viele Grüße von
Christine

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von tabata » 17.04.2010, 14:00

Nah, der Anfang sieht doch nicht so schlecht aus...wird schon. :))
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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von Fridchen » 17.04.2010, 14:06

Hallo. Prima machst du das :) , sieht doch schon gut aus. Weiterso! :gut:
LG Sandra.
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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von shorty » 17.04.2010, 14:07

StrickTine hat geschrieben: Hier das Ergebnis:

Bild
sieht doch schon gut aus
Liebe Emi, das mit dem höher zu verstellenden Spinnflügel hat, wie ich festgestellt habe, mit der Bremse an meinem Sonata nichts zu tun- die Bremsvorrichtung ist bei mir am Spinnflügel mit dran und wird durch das höher stellen nicht verändert. Aber ich habe im Internet gesehen, dass es ganz unterschiedliche Ausführungen der Sonata gibt.
Emi hat da schon recht. Auch bei Rädern mit Flügel oder Spulenbremse ( wie das Sonata) ändert sich das Spinngefühl je nachdem wie straff der Antriebsriemen ist.Das hat nicht nur mit der Bremse zu tun. Der Widerstand beim treten verändert sich z.B. je nachdem wie straff der Riemen aufgezogen ist. Meiner ist z.B. relativ straff, ich kenne aber Lendrum Besitzer, die mit deutlich lockererem Riemen spinnen

Meines Wissens sind alle Sonatas spulengebremst.
Es gibt sie zwar mit verschiedenen Flügeln und Hölzern aber der Aufbau ist bei allen gleich

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von Michaela » 17.04.2010, 14:14

Das freut mich aber, dass mein Tip geholfen hat :)) Das sieht doch schon toll aus! Ich nehme an, es ist manchmal von Vorteil, selbst noch in der Anfängerphase zu sein, meine Stolpersteine sind mir einfach sehr präsent.
Mein Willy-Rad von Brigitte ist gestern angekommen *kleiner Freudentanz* und ich habe schon ordentlich Wolle gefärbt und ein bisschen gesponnen.. es macht Spaß! Ich finde, dass mit hübsch farbiger Wolle auch die Anfängerergebnisse viel mehr Spaß machen, als wenn man nur weiße Schnur sieht. Gerade die unregelmäßig eingefärbte Wolle macht das dann immer neu spannend, zu sehen, wie die Farbverläufe sich entwickeln.

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von SchwarzesSchaf » 17.04.2010, 14:56

Na, hat es doch "Klick" gemacht und das sogar sehr schnell !! Jetzt wird es ganz schnell noch viel besser und einfacher gehen !! :D
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von StrickTine » 17.04.2010, 16:13

shorty hat geschrieben: Emi hat da schon recht. Auch bei Rädern mit Flügel oder Spulenbremse ( wie das Sonata) ändert sich das Spinngefühl je nachdem wie straff der Antriebsriemen ist.Das hat nicht nur mit der Bremse zu tun. Der Widerstand beim treten verändert sich z.B. je nachdem wie straff der Riemen aufgezogen ist. Meiner ist z.B. relativ straff, ich kenne aber Lendrum Besitzer, die mit deutlich lockererem Riemen spinnen

Karin
Hallo Karin,

ja, dass kommt hin! Ich habe den Spinnflügel noch ein wenig höher gestellt und somit den Antriebsriemen straffer gespannt. Es tritt sich angenehmer so. Vielleicht klappt es darum auch besser.

@Michaela
Ich freue mich auch schon darauf meine erste farbige Wolle zu verspinnen. Hab mir ja welche bestellt (Space-Merinokammzug). Ich trau mich aber noch nicht sie zu verspinnen. Erst wenn ich sicherer bin und ein halbwegs schönes Garn zustande bringe.


@Alle
In der Anleitung für das Sonata steht, dass man eine Stelle nicht ölen, sondern mit Wachs behandeln/schmieren soll. Was für Wachs nimmt man denn da? Und wo bekommt man es?
Viele Grüße von
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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von Spinnfee » 17.04.2010, 16:46

Hallo,

ganz normales Kerzenwachs. Einfach mit ner weißen Kerze drüberreiben.
Liebe Grüße von der Spinnfee

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von UTEnsilien » 17.04.2010, 18:50

:klatsch: :klatsch: na bitte, wer sagt's denn, daß es nicht klappen würde? Mit vereinten kräften bekommen wir dich dazu, daß Du bald Dein 1. lacegarn spinnst. :D . Weiter so!

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Re: Mein Kromski Sonata ist da- aber wie geht es weiter?

Beitrag von StrickTine » 19.04.2010, 08:52

Happy End :freu:

Ich habe gestern noch ein wenig Spinnen geübt und dann Abends einen ersten Färbeversuch mit einem Kammzug gemacht (Neuseelandwolle). Hab ihn auch schön geflochten bekommen. Ihn dann mit Ostereierfarben in Gelb und Rot übergossen und dann in der Mikrowelle fixiert. Weil ich Angst hatte, dass mir die Wolle verfilzt wenn ich zu viel daran herumstochere, habe ich erst nach dem Färben festgestellt, dass die Farbe nur oberflächlich eingezogen ist und alles darunter weiß geblieben ist. Das muss ich natürlich auch noch üben ;)
Ich hab den Zopf auseinander geflochten und alles in kleine Streifen geteilt, damit es besser trocknet. Heute habe ich dann mit dem Spinnrad den ersten Streifen versponnen. Dank der Streifen geht es mit dem Spinnen schon richtig gut. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und die fleckig gefärbte Wolle wirkt versponnen auch viel ansprechender :)

Hach, ich bin jetzt so glücklich!
Ohne Euch hätte ich das aber nicht so schnell begriffen. Vielen Dank nochmal!

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