Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Vlasta » 30.11.2013, 19:01

Charlie2088 hat geschrieben: Nach 2 Jahren ist mir jetzt der normale Flyer zu langsam geworden.
Beim Ausziehen mußte ich warten, bis wieder genug Drall in den Faden gelaufen ist.
Und dann läßt sich der Einzug nicht mehr entsprechend erhöhen?

Ich komme mir gerade vor, wie eine Schneckenspinnerin. Mein altes Tradi (Einfachtritt, zweifädig) reicht mir rundum aus. Im einfädigen Betrieb nehme ich für gewöhnlich die größere Wirtelrille, aber erst gestern hab ich für eine Luxus-Wolle-Seide-Mischung mal ausnahmsweise die kleinere Wirtelrille bemüht - Huj! ging´s ab... Und weil es bei uns grad so fußkalt ist, bekam ich kalte Füße vom Wind, den das Schwungrad erzeugte.

Kennt noch jemand dieses Problem?? :O
Liebe Grüße,

Vlasta

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 30.11.2013, 20:49

@ Charlie2088: das beruhigt, mich, ich komme mir schon komisch vor mit meinem Problem. :-) In meinem Spinnkreis bekam ich nur zu hören: Wenn ich eh immer Nähgarn mache, dauert das halt... mein letztes Garn hatte zwar nicht gedauert, es ist aber gnadenlos zu wenig Drall drin.
Vlasta hat geschrieben:
Charlie2088 hat geschrieben: Nach 2 Jahren ist mir jetzt der normale Flyer zu langsam geworden.
Beim Ausziehen mußte ich warten, bis wieder genug Drall in den Faden gelaufen ist.
Und dann läßt sich der Einzug nicht mehr entsprechend erhöhen?
Der Einzug sorgt doch dafür, dass der Faden auf die Spule gewickelt (eingezogen) wird. Der Drall kann nur durch eine Erhöhung Geschwindigkeit des Flyer/Spulensystems kommen. Und wenn man durch Treten oder Übersetzung erhöhen nicht weiter kommt, muss man halt warten.
Vlasta hat geschrieben:Ich komme mir gerade vor, wie eine Schneckenspinnerin. Mein altes Tradi (Einfachtritt, zweifädig) reicht mir rundum aus. Im einfädigen Betrieb nehme ich für gewöhnlich die größere Wirtelrille, aber erst gestern hab ich für eine Luxus-Wolle-Seide-Mischung mal ausnahmsweise die kleinere Wirtelrille bemüht - Huj! ging´s ab...
In unserem Spinnkreis bin ich meistens mit Abstand die Schnellste. Die anderen entspannen eher durch Spinnen, ich mehr durch "Produzieren"... Mentalitätsfrage. Und eine Frage der Fadenstärke. Wenn ich mal dickeres Garn mache, trete ich auch langsamer. Ich verstricke gerade ein navachoverzwirntes "Lincoln-Schaf" mit einer Lauflänge von 420 m/96 g, das sind ungefähr 1300 m Einzelfaden/100 g. Da kann man beim Spinnen warten oder "Gas geben"... (das Foto zeigt 3,5er Nadeln.)
lincoln_in_P.JPG
Vlasta hat geschrieben:Und weil es bei uns grad so fußkalt ist, bekam ich kalte Füße vom Wind, den das Schwungrad erzeugte.

Kennt noch jemand dieses Problem?? :O
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Re: Ashford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 30.11.2013, 21:19

shorty hat geschrieben: Das dürfte für Dich aber doch mit dem schnelleren Flügel/ Übersetzung besser sein, oder?
Zweifädig dürfte der Einzug eh nicht so hoch sein im Normalfall.
Ich sehe es so, Du hast nen Hochgeschwindigkeitsflügel bestellt und schneller gehts ja vermutlich.
Schnell hat nicht nur mit Lace zu tun.
...
Je dünner der Faden umsomehr Drall wird benötigt, das dürfte doch mit dem schnelleren Flügel gut zu schaffen sein, oder?
Leider ist es wirklich so, dass ich noch einmal den Normalflügel, aber mit kleinerem Wirtelaufsatz (wird nur auf die Flügelachse aufgesteckt) bekommen habe. Kein leichterer Flügel wie beim Lace Flyer Kit... und die Masse bremst bei solch hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten. Das hat mich enttäuscht.
Ob es schnell genug geht, zeigt der Test in den nächsten Tagen.

Die Übersetzungen sind

normal: Ratios 7.5, 10, (14 bobbin lead = nur 1-fädig spulengebremst!!)

High Speed Adapter Set
Ratio 14, 17.5 (beide 1- und 2-fädig) and 22.1 (bobbin lead)

gegen

Lace Flyer Kit (alles für 1-fädig!):
Ratio 15, 20, 30 and 40

das sind dann doch deutliche Unterschiede, mit der Möglichkeit, dass der leichtere Flügel noch etwas weniger Tretmühe bedeuten könnte.

@shorty:
Danke noch mal für die vielen Hinweise! Ich denke, du hast Recht damit, dass Tradi und Einzeltritt die Tretgeschwindigkeit begrenzen. Mit der Basis muss ich erst mal leben - Doppeltritt wird es nie, und das Rad bleibt erst mal. Einen Einzelfaden (Baumwolle) habe ich mal aufgespannt - war etwas besser in der Treterei, aber immer noch deutlich schwerer als beim 2fädigen. Ob das nur Gewohnheit ist? Bei mir begrenzt es die Schwungradgeschwindigkeit - damit arbeitet das gegen die höhere Übersetzung, die möglich ist und bringt keinen großen Vorteil mehr. Zusätzlich werden die Beine recht schnell lahm. 2fädig schaffe ich das gemütlich über drei Stunden.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich mache für mich aus, ob mir 17,5 (oder wie Asherra auch: einen noch runterdrehen lassen) reicht. Dann kann ich weiter mein geliebtes 2fädiges betreiben. Ob ich mit dem 1fädigen gut-Freund werde steht in den Sternen. (Möchte ich aber nicht ausschließen - langfristig)

Ich werde berichten! Freue mich aber auch über Berichte zu diesem Problem.

danke euch allen für die Hilfe!
Viele liebe Grüße
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Tulipan » 30.11.2013, 21:44

"bobbin lead" bedeutet, dass die Spule angetrieben wird. Die Bremse geht dann über den Flügelwirtel. Das sollte auch etwas leichter zu Treten sein, als die spulengebremste Variante. Wenn du das bisher noch nicht probiert hast, gibt es also noch Luft nach oben bei der Geschwindigkeit ;)

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 30.11.2013, 21:57

Tulipan hat geschrieben:"bobbin lead" bedeutet, dass die Spule angetrieben wird. Die Bremse geht dann über den Flügelwirtel. Das sollte auch etwas leichter zu Treten sein, als die spulengebremste Variante. Wenn du das bisher noch nicht probiert hast, gibt es also noch Luft nach oben bei der Geschwindigkeit ;)

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Sorry!! Du hast natürlich Recht, das ist die Variante, bei der ich lt. Ashford den doppelten Faden über die Spule legen soll. Hab ich probiert - da ist mein S10 dagegen sanft wie zartes Reh. Die Bremse war noch nicht mal notwendig, der eingezogene Faden war entweder weg - oder die Spule drehte nicht. Dazwischen gabs nix einzustellen :l

wenn ich schon so einen Mist schreibe, sollte ich ins Bett gehen. Hab eindeutlich zu lange theoretisiert... :O Gute Nacht!!
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Vlasta » 30.11.2013, 23:16

PetrasAllerlei hat geschrieben:... das ist die Variante, bei der ich lt. Ashford den doppelten Faden über die Spule legen soll. Hab ich probiert - da ist mein S10 dagegen sanft wie zartes Reh. Die Bremse war noch nicht mal notwendig, der eingezogene Faden war entweder weg - oder die Spule drehte nicht. Dazwischen gabs nix einzustellen :l
Mööönsch, was hast Du denn für eine Antriebsschnur? Ich betreibe mein Traddi im einfädigen Betrieb nur so (also mit dieser doppelten Schnur über dem Wirtel) - weil ich mir bei Traub zusätzl. Spulen bestellt hatte und zu geizig war für Spulen fürs zweifädige und stattdessen die preiswerteren fürs einfädige genommen habe... 8) Ich war bisher zu faul, für den einfädigen Betrieb extra eine neue Schnur zu erfinden und nehme immer dieselbe. (Baumwoll-irgendwas - Bindfaden halt) Ich hab allerdings die Bremse aufgerüstet mit einem zweiten Federchen. Vielleicht ist das der Trick für die leichte und feine Einstellbarkeit beim einfädig spinnen?

Weiter durchhalten und fröhlich alles durchprobieren!!
Liebe Grüße,

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von shorty » 01.12.2013, 10:08

Die Antriebsschnur ist wie vieles andere auch Geschmackssache.
ich würde für einfädig immer zu Pur Schnur raten.
Ganz einfach weil die Kraftübertragung besser ist, wie bei ner schlichten BW Schnur. ( zumindst unbehandelt)
Einfach mehr Gripp.


Hab schon verstanden was Du bekommen hast Petra :-) aber für mehr Drall brauchts keinen dickeren Spulenkern und auch keinen Miniflügel. ;-)
Wie gesagt es lässt sich selbst für Schnellspinner das locker auch auf dem Normalflügel spinnen, der beim Tradi sowieso eher zierlich gehalten ist.
Vergleiche mal mit einfädigen Rädern mit Flügelbremse Moswolt usw......
Sicher macht ein großer Flügel mehr Reibungswiderstand, aber ich kann Dir wirklich versichern, soooo wahnsinnig begrenzt man sich dadurch nicht soferns kein Traktor ist.
Ich spinne trotz hoher Geschwindigkeit so gut wie alles mit dem fast Flyer der aber auch nur schnellere Übersetzung hat und normal Spulen

Du wolltest halt was anderes, kann ich gut verstehen die Enttäuschung, aber unbedingt notwendig ists nicht, rein technisch.
Mein Lendrum kann mit dem very fast bis zu 44 zu 1 und obgleich ich ne sehr schnelle Spinnerin bin, brauche ich diesen Flügel nur für BW oder super dünnes Lace.
Für alles andere bringt er viel zu viel Drall, wie Asherra nämlich richtig schrieb auch die Hände müssen da hinterher :-) zudem will ich nicht nur 40 Gramm Strängelchen ;-)


Noch was zu den super schnellen Flügeln, bedenke dass je kleiner der Wirtel der Antrieb auch schwerer geht, einfach weil die Kraftübertragugn schlechter funzt.
Im Gegensatz zu langsamen Übersetzungen hat die Antriebsschnur, und zwar egal welche viel weniger Angriffsfläche um anzutreiben.
Ach ja noch was eingefallen, manche Hersteller empfehlen für die super hohen Geschwindigkeiten übrigens das nur mit DT zu betreiben.


Und ja vieles ist Gewohnheit, ich spinne teilweise 7 -8 Stunden am Stück , und zwar einfädig und schon eher flott ;-)
Beim Tradi ist mir ( kann jemand anders ganz anders sehen) dafür allerdings der Hub des Trittes zu hoch, sprich der Fuß muss nen zu weiten Weg machen.

Der Einzug wird übrigens höher wenn Du für zweifädig einen Wirtel so weit runterdrechseln lässt, weil sich Einzug bei dem Radtyp auch über die Wirteldifferenz definiert

Ich wünsch Dir jedenfals , dass Du ne gute Lösung findest.
Karin
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Sirod » 01.12.2013, 11:04

Jipp. Mein Mann meckert, ihm ziehts am Ohr (vom Flyer), wenn ich neben ihm spinne - und legt sich in die andere Sofaecke
Ich mußte sehr lachen, als ich das gelesen habe!
:D : :totlach: :D

Die Farben von Wolle und Nadeln passen übrigens gut zusammen!
mehr von mir bei Ravelry:
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von spulenhalter » 01.12.2013, 12:05

PetrasAllerlei hat geschrieben:...dass ich deutlich fester treten muss, das holt mich doch aus der Komfortzone -

...
Hast du schon einmal an ein Zwischengetriebe gedacht, um die Drehzahl am SChwungrad in deiner besten geschwindigkeit zu halten und gleichzeitig einen schnelleren Flügel zu haben?

Wäre aber eine Sonderanfertigung - ich denke das hat Ashford nicht im Lieferprogramm.
Gruß Mathias

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von Asherra » 01.12.2013, 14:01

Nee, beschleunigte Spinnköpfe hat Ashford nicht. Wobei ich daran auch schon gedacht hatte. So schwierig wäre das Ganze gar nicht. Nicht unbedingt hübsch, wenn ich extra Rollen an die Seite vom Kiwi schraub, aber dann wäre die Grenze der Geschwindigkeit nur noch die Stabilität vom Flügel... ab welcher Drehzahl wohl die Flügelarme den Geist aufgeben?

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von shorty » 01.12.2013, 14:53

:-)))
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von spulenhalter » 02.12.2013, 09:38

Hallo Petra,

gestern hatte ich das Glück, ein Traddi in deiner Konfiguration, allerdings mit Doppeltritt, zu sehen. Natürlich habe ich mir dazu Gedanken gemacht.

Ich würde dir eine etwas ungewöhnliche Konfiguration vorschlagen:

Noch einmal zum Abgleich: Dein Wirtel hat 2 Rillen, eine sehr kleine und eine etwas größere. Die Spule hat an jeder Seite eine Rille, die kleinere zum Antrieb bei Doppelfädiger Nutzung, die größere für die Spulenbremse.

Problem: Bei Nutzung des sehr kleinen Wirtels gibt es nur eine sehr geringe Kontaktfläche zwischen Wirtel und Antriebsschnur. Um die für die hohe Geschwindigkeit erforderliche Kraft zu übertragen, muss man mit hoher Vorspannung der Antriebsschnur arbeiten, welches die Reibung vergrößert.
Gleichzeitig ist der Durchmesserunterschied zwischen Wirtel und Spule sehr gering, so dass zumindest bei leerer Spule nur ein geringer Einzug des gesponnenen Garns erfolgt.

Lösung ( Versuch):
Folgendes würde ich testen: Ich würde hier wirklich mit 2 Antriebsschnüren Arbeiten.
Den Antrieb Schwungrad - Wirtel (kleinster Durchmesser) würde ich mit einer PUR-Schnur realisieren. Durch den guten Reibwert ist auch beim kleinen Durchmesser am Wirtel ein schlupffreier Antrieb zu erwarten, ohne dass die Vorspannung zu hoch ist.
An der Spule würde ich den größeren Durchmesser zum Aufwicken verwenden, also die Spule anders herum einstecken. Da ist dann der Durchmesserunterschied Wirtel - Spule groß genug, dass ein zügiges Aufspulen möglich ist. Die Verbindung Schwungrad - Spule würde ich mit einem herkömmlichen Baumwollfaden realisieren. Der Baumwollfaden läßt je nach Vorspannung mehr oder weniger Schlupf zu. Der PUR-Faden ist elastisch genug, der Einstellung zu folgen, ohne zu stramm zu werden.

So würde die maximale Drehzahl des Wirtels für den Drall erreicht werden und der Vorteil des zweifädigen Antriebs mit Schlupfregelung an der Spule bleiben.
Gruß Mathias

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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von shorty » 02.12.2013, 10:54

Nen Versuch ists allemal wert, find ich.

Wobei ich mich ja frage, wie das die ganz vielen anderen Tradi Spinnerinnen machen ?

Karin
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 02.12.2013, 12:14

shorty hat geschrieben: Wobei ich mich ja frage, wie das die ganz vielen anderen Tradi Spinnerinnen machen ?
genau das frage ich mich (und hier... :) )ja auch... ich denke, vielen reicht die Übersetzung, mir mit vielen Garnen ja auch. Aber es gibt doch bestimmt Schnellspinner, Dünnspinner, beides zusammen mit einem 2fädigen Tradi, die gerne was schneller unterwegs sind. Wo seid Ihr denn??

@Vlasta: Mein Antriebsschnur ist die Standard-Baumwollschnur, die dem Spinnrad beiliegt. Im 2fädigen Betrieb kann ich nicht meckern, ist prima einzustellen.

@spulenhalter: interessante Ideen. Die halte ich mal im Hinterkopf, wobei ich mein Tradi nicht mit Zwischengetriebe umbauen werde. Noch ist Luft in der Sache drin. Die Spulen habe ich auch schon mal umgedreht, siehe unten...

@shorty: na, du hast Recht. Es ist sehr viel Frust dabei und Übung wird viele Unbequemlichkeiten verschwinden lassen... ?( Und ne PUR-Schnur besorge ich mir mal, kommt einfach auf einen Versuch an, vielleicht ist das Einfädige ja dann ok. Tendenziell reicht der kleinere Wirtel des Sets erst mal aus und ich muss einfach mal 100g runterspinnen, bis das gefülsmäßig rund läuft.

Zwischenstand der Kurzversuche: Der kleine Wirtel des Hochgeschwindigkeitssets würde mir erst mal genügen, auch zweifädig. ABER: Der kleine Wirtel samt dazugehöriger Spule klappern dermaßen (nur beim Einzug!), dass mein Mann mich aus dem Wohnzimmer rausgeschmissen hat - mich hats aber auch genervt. Hab drei Spulen ausprobiert, alle haben erbärmlich geklappert. Normalerweise höre ich von meinem Tradi nur ein Surren vom Flyer... Da hab ichs mit der normalen Spule und kleinem Wirtel ausprobiert: die Kombi klappert etwas weniger, aber immer noch nervig. Und die Differenz der beiden Rillen-Umfänge ist zu gering, wäre also auch keine Alternative.

Nächster Test ist mal mit zwischengeschobenen Filzscheiben (links und rechts der Spule) und ich werde mal mein ständig verschwundenes Öl durch Vaseline oder Kettenfett tauschen, je nach dem, was ich zuerst finde :D . Bringt vielleicht auch etwas.
Auch angedacht ist es, einen Standard-Wirtel und eine Standardspule vom Drechsler runterdrehen zu lassen. Dann bin ich das Geklapper vielleicht los.
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Re: Asford Traditional 2fädig ist mir zu langsam...

Beitrag von PetrasAllerlei » 02.12.2013, 12:17

Sirod hat geschrieben: Die Farben von Wolle und Nadeln passen übrigens gut zusammen!
Meinst Du, ich sollte die Nadeln einfach drin lassen, wenn ich fertig bin? Vielleicht wird das der neue Trend?? dann möchte ich aber Beteiligung von KnitPro :D
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