Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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shorty
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 24.10.2013, 17:20

Nein nicht schwerer als vorher ( das ist logisch), sondern allgemein schwerer.
Den zwingenden Einzug merkt man z.B. daran wenn man die Bremse ganz weg lässt.
Während flügelgebremste Räder immer noch genug Einzug für dünne Fäden haben, geht bei Spulenbremse nichts mehr, auch wenn ich beide trete.

Bringt aber die Fragestellerin nur bedingt weiter, würd ich sagen

Zum ständigen Kraftaufwand mit Bremse, habs zwar schon mehrfach erwähnt, der fällt nicht bei allen Rädern gleich stark aus.
Wenn ein schnöder Baumwollfaden die Reibung 6 Jahre fast tägliches spinnen aushält , kann diese nicht allzugroß sein, sprich der Kraftaufwand ist viel geringer als von Dir angeführt.
Wenn auch klar vorhanden.
Ich würd z.B. das nicht pauschal bestätigen, dass sich zweifädig grundsätzlich leichter tritt.
Auch bei gleicher Bauweise gibts Unterschiede, das Anna tritt sich z.B. deutlich leichter als das Lendrum, und ist dennoch Spulengebremst.
Es gehört eh zu den Rädern die sich für mich mit sehr geringem Kraftaufwand treten lassen.




Karin
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Tulipan
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Tulipan » 25.10.2013, 08:10

Wenn das Aura zweifädig ist und einen starken Einzug schafft, ziehe ich mein Plädoyer für die Flügelbremse zurück. Bei allen individuellen Unterschieden zwischen den Rädern ist zweifädig immer noch am leichtesten zu treten.

lG
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von thomas_f » 25.10.2013, 11:39

Nein nicht schwerer als vorher ( das ist logisch), sondern allgemein schwerer.
"Allgemein" = bei gleicher Einzugskraft und gleicher Übersetzung schwerer als das Moswolt? Dann kann es nur noch am unterschiedlichen Hub des Tritts liegen -- größerer Winkel zwischen oberem und unterem Totpunkt = leichteres Treten. Oder mit dem Lendrum ist ernsthaft was nicht in Ordnung.
Den zwingenden Einzug merkt man z.B. daran wenn man die Bremse ganz weg lässt.
Wie gesagt: Der entsteht aus der Reibung im Flügellager und dem Luftwiderstand des Flügels und fällt nicht vom Himmel. Jedes Spinnrad muss Drall und Einzug liefern. Beide Funktionen müssen angetrieben werden. Wenn wir übernatürliche Zusammenhänge ausschließen, müssen das einer oder zwei Füße des Spinners tun. Der Rest des Tretaufwands wird per Reibung zu Abwärme: div. Lager, Bremse, Verformung des Treibriemens, Schlupf, Luftwiderstände.

Bei einem klassischen zweifädigen Rad ist der Verlust über den Schlupf m.E. geringer als der beim gebremsten Rad über die Bremse. Das bedeutet nicht, dass jedes zweifädige Rad sich leichter treten lässt als jedes spulengebremste, oder dass jeder Spinner "leicht" und "schwer" an verschiedenen Rädern gleich empfindet.

Tulipan, Majacraft wirbt damit, dass man den Einzug bis auf konstant stellen kann, so dass man den Faden gar nicht mehr zurückhalten kann. Unklar ist mir noch, wie sich auswirkt, dass beim Aura die Spule von der zweiten "Antriebsschnur" gebremst wird, statt wie bei traditionellen zweifädigen Rädern beschleunigt.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 25.10.2013, 11:56

thomas_f hat geschrieben: Oder mit dem Lendrum ist ernsthaft was nicht in Ordnung.



Beste Grüße -- Thomas
Glaub ich kaum ;-)
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von zwmaus » 25.10.2013, 12:24

Das Aura kann ich nicht beurteilen; aber Anna ist wohl was die Leichtigkeit beim treten anbelangt wohl kaum vergleichbar. Ich sag immer: Anna ist ein junges Wildpferd-Fohlen ! :D Die rennt schon los, wenn Du die Pedale nur anpustest. :D
Das ist nicht uuuunbedingt so toll; so ist es nicht ganz einfach, das Rad stille zu halten, wenn die Füße auf den Tritten sind. Am besten man läßt sie auspendeln oder hält sie an und nimmt die Füße runter.
Es ist übrigens dabei kein Unterschied, ob Anna einfädig oder zweifädig gesponnen wird. Zweifädig halt auch über das ZG und mit dem zweiten Riemen. ;)
Vielleicht wäre das Michi von Schwarzenstein noch ne Option ?
lg
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von thomas_f » 25.10.2013, 12:49

Was die Walthersche und Schwarzensteinsche Zweifädigkeit angeht, bitte Suchfunktion bemühen, das Fass brauchen wir nicht nochmal aufmachen.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Tulipan » 25.10.2013, 15:55

Wie gesagt: Der entsteht aus der Reibung im Flügellager und dem Luftwiderstand des Flügels und fällt nicht vom Himmel. Jedes Spinnrad muss Drall und Einzug liefern. Beide Funktionen müssen angetrieben werden. Wenn wir übernatürliche Zusammenhänge ausschließen, müssen das einer oder zwei Füße des Spinners tun. Der Rest des Tretaufwands wird per Reibung zu Abwärme: div. Lager, Bremse, Verformung des Treibriemens, Schlupf, Luftwiderstände.
Ich habe bei Alden Amos nachgelesen und er bestätigt die Vermutung, dass flügelgebremsten Räder effizienter sind. Der Punkt ist, dass die Reibung in den Lagern und der Luftwiderstand ja bei beiden Systemen auftreten. Beim spulengebremsten Rad muss ich aber immer zusätzliche Reibung dazugeben, während das flügelgebremste auch bei offener Bremse funktioniert.

lG
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von thomas_f » 25.10.2013, 18:40

Oha, so herum erklärt verstehe sogar ich das! Dauert bei 'nem alten Mann scheints etwas länger :O

Da muss ich dann wohl mal mein Schippertje flügelgebremst betreiben, um den Unterschied zu merken. Wobei ... dabei bleibt ja die Übersetzung nicht dieselbe, weil die Spulenrille kleiner ist als der Flügelwirtel; das könnte die größere Leichtigkeit wieder aufzehren.

Danke jedenfalls fürs Nachlesen und die Aufklärung!

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von shorty » 25.10.2013, 18:46

Ich schriebs ja oben auch schon, hast es mir aber nicht geglaubt ;-)
schmunzelnde Grüße
Karin
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Lilli » 02.11.2013, 20:41

Erstmal vielen herzlichen Dank an alle, die sich so viel mit mir den Kopf über mein Entscheidungsproblem zerbrochen haben!!!! :danke: .
Ich habe mich jetzt zur Bestellung eines Lendrums durchgerungen und bin gespannt, wie sich das Spinnen dicken Garns mit dem Jumbo- Aufsatz dann gestalten wird. Das Aura spukt mir trotzdem noch sehr im Kopf herum und ich werde mich bemühen, es irgendwann mal testen zu können. Die Idee, die Geschwindigkeit voellig unabhängig von der Staerke des Einzugs einstellen zu können klingt einfach zu spannend. Leider gibt es kaum detaillierte Erfahrungsberichte, die über das Artyarnspinnen damit hinausgehen :(.
Über den Countryspinner hätte ich auch nachgedacht, fand ihn dann aber doch arg untransportabel und die Ashford Raeder, die ich bisher ausprobiert habe ( es war allerdings kein Countryspinner dabei) waren irgendwie nicht so meins.
Ich freue mich jetzt jedenfalls erstmal ganz doll auf die Ankunft des Lendrums und hoffe wir vertragen uns recht gut ;).
Es ist gestern in Kanada versendet worden und soll angeblich per ExpressVersand in 5 Arbeitstagen da sein....*hibbel*.
Ich bin gespannt.......

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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von zwmaus » 03.11.2013, 08:57

Herzlichen Glückwunsch ! Da kannste Dich wirklich drauf freuen, ist ein tolles Rad. Super, daß Du es so schnell bekommen konntest. :))
lg
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Re: Frage an Aura und Lendrum dt - Erfahrene

Beitrag von Hexe66 » 03.11.2013, 09:25

Hallo,
ich weiß nicht wo du innerhalb von Deutschland her kommst, aber bei mir kannst du das Aura gerne testen.

LG Beate

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