Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von spulenhalter » 11.06.2012, 18:33

Bei der Frage nach Kleber und wirklich fest, gerade noch Holz und Metall, nehme ich 2 Komponentenkleber, Endfest 300 kp / qcm. Gibt es in Baumärkten.

Geht freiwillig nie wieder ab.
Gruß Mathias

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von starhaven » 11.06.2012, 18:46

Ich muss mit irgendeiner Füllmasse erst einmal die Aussparung wieder nutzbar machen. Die ist viel zu groß für die Schraubenmutter. Vernünftige Modelliermasse müsste ich noch im Keller haben. Wenn das alles passt und auf die Achse schraubbar ist, kann ich es am Wirtel festkleben. Danke für den Tipp mit dem Komponenten-Kleber, so etwas werde ich brauchen, denke ich.

Liebe Grüße,
Bibi
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von spulenhalter » 11.06.2012, 20:02

starhaven hat geschrieben:Ich muss mit irgendeiner Füllmasse erst einmal die Aussparung wieder nutzbar machen. Die ist viel zu groß für die Schraubenmutter. Vernünftige Modelliermasse müsste ich noch im Keller haben. Wenn das alles passt und auf die Achse schraubbar ist, kann ich es am Wirtel festkleben. Danke für den Tipp mit dem Komponenten-Kleber, so etwas werde ich brauchen, denke ich.

Liebe Grüße,
Bibi
Spinnräder sind aus Holz - so weit es möglich und Sinnvoll ist, sollte man bei Reparaturen auch wieder Holz nehmen.

Lassen sich da Holzstreifen einkleben??
Gruß Mathias

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von starhaven » 11.06.2012, 21:51

Hi,
entweder Holzstreifen oder einfacher eine passende Scheibe. Die Aussparung ist kreisrund und nicht sehr tief. Ich habe schon passendes Holz besorgt und bringe dann eine Holzscheibe mit Loch für die Mutter ein. Oder ich säge zwei Halbkreise, zischen denen die Mutter sitzt. Das entscheide ich morgen.
Diese Reparatur ist ziemlich spannend und eröffnet viel Einblick in die Konstruktion :-)
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von SaLue » 11.06.2012, 21:54

Echt spannend ... und immer schön Bildchen machen, dann kann man alles 'miterleben' ;)

Ich freue mich jetzt schon aufs erste Fädchen ... :gut:

Grüßles
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von spulenhalter » 11.06.2012, 22:25

Es ist immer wunderschön, wenn ein Spinnrad, welches schon nicht mehr spinnen kann ( Flügel gebrochen, kein Tritt, Rad schief...) nach einigen Stunden oder Tagen wieder in alter Schönheit ersteht und läuft, wie vor 100 oder 150 Jahren. An einem letzterem arbeite ich gerade - mal sehn, ob es morgen fertig wird.

Nicht verzweifeln - an meinem ersten Spinnrad habe ich fast 2 Monate immer wieder weitergebastelt, bis ich die gesamte Technik am Spinnrad erfahren und begriffen hatte, die feineren Sachen kamen mit den weiteren Spinnrädern.

Also einfach rantrauen, wenn es Spass macht, meist sind die älteren Räder preisgünstig und man lernt, wie der Faden entsteht.
Gruß Mathias

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von anjulele » 11.06.2012, 22:41

Das ist ja schön, dass es wohl doch spinnbar ist! Da bin ich auch gespannt! :)

LG
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von starhaven » 12.06.2012, 21:17

Hi,

heute also ein bisschen ausprobiert, gemessen, versucht. Herausgekommen ist: Schraubenmutter einfach mit 2-Komponentenkleber festmachen. Vorher wurde natürlich gereinigt, geschliffen und geschrubbelt. Mittlerweile ist der Kleber trocken und es hält!
Dann wurde noch das Holz mit einem Balsam mit Bienenwachs eingerieben. Morgen kann ich nachpolieren, die beweglichen Teile vorsichtig fetten und das erste Mal spinnen! :freu:
Kosten für Spinnrad: 28.-, Kosten für Balsam und sonstiges aus dem Baumarkt: ca. 15.- Ich bin zufrieden! 8) Zumal ich das ganze Zeug morgen auch gut für unsere Fahrräder einsetzen kann. Die haben es auch wieder nötig.

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von SaLue » 12.06.2012, 23:25

Optisch schon sehr schön :gut: ... nun muß nur noch die Spinnprobe gut ausfallen :))

Bin weiterhin sehr gespannt ...

Grüßles
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von Arachnida » 13.06.2012, 07:26

Ich wollte schon vorschlagen, dass du dir einen Gewindeeinsatz besorgst, wie sie auch bei den modernen Rädern verbaut sind, wo sich Schrauben befinden. die sind mit Innen- und Außengewinde versehen und können so ins Holz eingedreht werden. Bei der Mutter hätte ich Angst dass sie durch die Belastung irgendwann abfällt.
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von fischerin » 13.06.2012, 08:33

Das ist nicht so einfach, mit Linksgewinde bekommt man sie kaum, und dann müßte das moderne Gewinde auch zufällig zum alten passen, im Notfall könnte man das Gewinde auf der Achse neu schneiden lassen (rechts), das alte vorher abschleifen, und dann mittels Gewinde Mutter eine neue Verbindung herstellen, hab ich bisher aber nur in Planung hier liegen, noch nicht ausgeführt,

LG Heike

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von spulenhalter » 13.06.2012, 18:49

Arachnida hat geschrieben:Ich wollte schon vorschlagen, dass du dir einen Gewindeeinsatz besorgst, wie sie auch bei den modernen Rädern verbaut sind, wo sich Schrauben befinden. die sind mit Innen- und Außengewinde versehen und können so ins Holz eingedreht werden. Bei der Mutter hätte ich Angst dass sie durch die Belastung irgendwann abfällt.
So einen Gewindesatz bekommt man höchstens, wenn eine alte Dorfschmiede aufgeräumt wird. In Deutschland gibt es (fast) nur normales Rechtsgewinde. Und wenn man anderes bekommt oder sich Gewindeschneider für den einmaligen Gebrauch holt, dann ist es sehr teuer. Da kann man sich mehrere Spinnräder als Ersatzteilspender bei e...y holen.

Die Muttern im Wirtel sind alle nur im Holz eingeklebt. Dass sie sich lösen ist eine sehr seltene Sache. Gerade moderne 2-Komponentenkleber nehmen mehr Kräfte auf, als es Holz kann. Wegen dem nochmaligem Lösen braucht man da keine Angst zu haben.

fischerin hat geschrieben:Das ist nicht so einfach, mit Linksgewinde bekommt man sie kaum, und dann müßte das moderne Gewinde auch zufällig zum alten passen, im Notfall könnte man das Gewinde auf der Achse neu schneiden lassen (rechts), das alte vorher abschleifen, und dann mittels Gewinde Mutter eine neue Verbindung herstellen, hab ich bisher aber nur in Planung hier liegen, noch nicht ausgeführt,

LG Heike
Abschleifen und neu Schneiden ist denkbar, da die Linksgewinde meist dicker sind, als die Spitze der Flügelwelle.
Beim neuen Gewinde muss man aber sehr darauf achten, dass es gerade angesetzt wird, sonst sitzt der Wirtel später schief auf der Welle und läuft nicht rund.

Ich habe spaßeshaber einen Wirtel ganz aus Holz (Hartholz auf Kerndurchmesser gebohrt und Gewinde eingepresst / gewalzt) auf die Flügelwelle gedreht. Bisher hält das Gewinde gut. Ich geh davon aus, dass es sich mindestens 500 mal ab- und anschrauben läßt, bis es ausleiert.
Das Gewinde ist aber auch in einem Spezialwirtel, der fast nie verwendet wird - hält also ewig.
Gruß Mathias

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von starhaven » 13.06.2012, 22:11

Hi,
also letzter Stand der Dinge: Das Gewinde ist gut mit dem Wirtel verklebt und wird so schnell nicht wieder abgehen. Der Wirtel lässt sich ohne Probleme auf die Achse schrauben und das Spinnrad ist nun funktionstüchtig! Mein erstes Garn habe ich eben schon gesponnen.
Allerdings ist es für mich schwierig, etwas vernünftiges zu produzieren, da ich sehr schnell viel Drall auf den Faden bekomme und die kleinen Haken Fehler kaum tolerieren. Also stockt der Einzug, weil zu stark verdrilltes oder dickes Garn an den Häkchen oder im Einzug hängen bleibt. So muss ich nun lernen, dünnes Garn zu spinnen :-)
Die Häkchen austauschen ist leider nicht machbar, weil sie eingeschlagen sind wie Nägel und beim Herausziehen eher abbrechen. Ich könnte sie höchstens abfeilen und dazwischen Häkchen einschrauben. Aber sie passen ja zum schmalen Einzug, also lasse ich es so.
Fotos vom Garn gibt es morgen, wenn ich wieder Tageslicht für die Bilder habe.
Liebe Grüße und Gute Nacht,
Bibi
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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von spulenhalter » 13.06.2012, 22:49

Das hören wir gern: Spinnrad läuft und erstes Art-Garn gesponnen.

!!!Gut aufheben - gibt es nie wieder!!!

Das Rad ist zweifädig, also die Spannung am Antriebsriemen etwas erhöhen. Dann hat das Rad mehr Einzug, und logischer Weise weniger Drall.
Langsam spinnen, langsam treten, dann kommen auch die Hände hinterher.

Die Haken lassen sich mit einer Zange, am besten Rundzange aufbiegen, dann läuft auch dickeres oder ungeichmäßiges oder Art-garn gut durch.

Viel Spass beim Spinnen. :gut:
Gruß Mathias

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Re: Erstes Spinnrad und dann noch vom Flohmarkt

Beitrag von starhaven » 14.06.2012, 14:28

Hier nun abschließende Bilder vom ersten Garn und den Häkchen. Dann noch einmal aufgebaut und mit Paketschnur bespannt.

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Ich freu mich, mein erstes Spinnrad! Und heißen tut es Marie.
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