Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Klara » 21.11.2009, 13:23

Neolythik, der Hocker war überflüssig, bei der Charkha ist eine Haspel dabei! Die Metallstäbe - ich denke bei Mark Shepard ist eine Anleitung zu Zusammenbau und Benutzung. "Knäuel" wickeln geht auch ganz prima mit Klorolle auf Handmixer (wenn der eine manuelle Position hat, wo der Mixer stoppt, wenn man den Schalter loslässt) - allerdings besser von der Charkha-Haspel runter (weil die sich mitdreht) als vom Hocker. Oder gleich von der Spindel runter. Klorollen sind aber auch von Hand schnell gewickelt...

Das Anfeuchten ist völlig überflüssig, wenn du zwirnen willst (eher kontraproduktiv - beim Zwirnen verdrehen sich die Fäden umso besser miteinander, je aktiver der Drall noch ist). Und sonst finde ich es auch nicht sinnvoll - wenn ich die Wolle verstricken will, wasche ich den Strang lieber richtig (Anleitungen zum Strang abbinden gibt's bestimmt hier irgendwo) - auch (und gerade) bei gekaufter Wolle kommt da noch oft eine erschreckend braune Sosse raus. Wenn du den Faden allerdings verweben willst, machst du am besten gar keine Wasserbehandlung, damit sich die Kett- und Schussfäden des Tuchs beim abschliessenden Waschen schön ineinander verankern. Und wie schon gesagt, mit dem richtigen Schiffchen kann man gleich von der Spindel runter weben...

Nach deiner Beschreibung denke ich übrigens, dass die französische Wolle fürs Spinnen per Faltcharkha einfach nicht geeignet ist. Ich denke, mehr als an der Schafrasse liegt das an der Wollvorbereitung - in Europa spinnt man Wolle im langen Auszug ja traditionell aus "gekratzten Locken" (Hentschel), sprich handkardierten Röllchen (die übrigens viel Ähnlichkeit mit den indischen Baumwoll-Punis haben).

Ciao, Klara

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 21.11.2009, 23:19

Klara hat geschrieben:Neolythik, der Hocker war überflüssig, bei der Charkha ist eine Haspel dabei! Die Metallstäbe - ich denke bei Mark Shepard ist eine Anleitung zu Zusammenbau und Benutzung. "Knäuel" wickeln geht auch ganz prima mit Klorolle auf Handmixer (wenn der eine manuelle Position hat, wo der Mixer stoppt, wenn man den Schalter loslässt) - allerdings besser von der Charkha-Haspel runter (weil die sich mitdreht) als vom Hocker. Oder gleich von der Spindel runter. Klorollen sind aber auch von Hand schnell gewickelt...

Also das sie da dabei ist weiß ich. Aber, woran es auch immer liegt,
(ich hab ja auch eine Box, keine Book-Charkha, da ist es leicht anders),
die beiden Dinger passen nicht richtig aufeinander. Ich schleife aber nach, dann sollte es gehen.

Und ich wusste auch nicht recht, wie ich dann von der Spindel zur Haspel abwickeln soll,
wie und wo und wozu und hin und her.^^ Zum Knäuel wickeln hatte ich einen Holzstiel genommen,
das ging ganz gut. Aber obwohl die Spindel randvoll war, bis vorne hin und ziemlich dick,
war das Wollknäuel am Ende irgendwie mager, es sah nicht sehr groß aus.
Wenn nun alle meine Garne auf einer Spindel etwa diese Länge haben oder etwas länger,
(wenn ich sie dünner hinbekomme und gleichmäßiger mit der Zeit), ist es dann überhaupt möglich,
mit ihnen zu weben? Sind sie dann nicht zu kurz? Wobei, auch dieses kleine Wollknäuel,
bestehend aus einem einzigen Faden hat schon einige Meter in sich,
ich spinne im übrigen mittlerweile täglich eine ganze Spindel voll.^^

Das Anfeuchten ist völlig überflüssig, wenn du zwirnen willst (eher kontraproduktiv - beim Zwirnen verdrehen sich die Fäden umso besser miteinander, je aktiver der Drall noch ist).

Hmm, mit dem Zwirnen bin ich mir immernoch nicht sicher, ob das nun sein sollte oder nicht.^^ Wohl je nachdem!
Ich könnte ja einfach mal ein theoretisches Projekt starten. Mir einen Schal weben, aus eigenen Fäden.
Damit ich einen konkreten Ansatzpunkt habe. Was brauche ich nun dafür? Sollte ich dazu das Garn verzwirnen oder nicht?
(Auf einem gewöhnlichen Webrahmen kann man ja eine unbestimmte Länge auswählen oder? Nur in der Breite ist es beschränkt?
In sofern wäre ein Schal ja ein schöner erster Versuch zum weben und nicht so schwer, hoffe ich.)

Und sonst finde ich es auch nicht sinnvoll - wenn ich die Wolle verstricken will, wasche ich den Strang lieber richtig (Anleitungen zum Strang abbinden gibt's bestimmt hier irgendwo) - auch (und gerade) bei gekaufter Wolle kommt da noch oft eine erschreckend braune Sosse raus. Wenn du den Faden allerdings verweben willst, machst du am besten gar keine Wasserbehandlung, damit sich die Kett- und Schussfäden des Tuchs beim abschliessenden Waschen schön ineinander verankern. Und wie schon gesagt, mit dem richtigen Schiffchen kann man gleich von der Spindel runter weben...

Ich dachte das sollte ich, damit die Fäden sich nicht mehr so verdrillern.
Allerdings, das nun fertige Knäuel hat sich teilweise doch etwas aufgewickelt. Das mit dem runterweben ist genial,
ich würde das auch sicher tun wenn ich es denn direkt könnte aber beim weben war ich ja noch nicht,
und damit ich dennoch weiter spinnen kann, musste ich die Spindel freibekommen (bei der Box-Charkha ist nämlich nur eine dabei).

Wenn sich diese Frau, die dieses DVD gemacht hat melden würde (ich schrieb ihr eine eMail),
so hätte ich bald ein Book-Charkha, die DVD und auch solche Schiffchen, daran habe ich auch gedacht.
Aber das ist nun schon 2 Wochen her gewiss und noch keine Antwort.
Mein englisch war auch nicht so berauschend, aber dennoch, ich hoffe irgendwie kann ich doch noch ein schönes Book-Charkha bekommen.
Und die Schiffchen? Die scheint es nur bei dieser Frau zu geben, wäre schon gut.

Nach deiner Beschreibung denke ich übrigens, dass die französische Wolle fürs Spinnen per Faltcharkha einfach nicht geeignet ist. Ich denke, mehr als an der Schafrasse liegt das an der Wollvorbereitung - in Europa spinnt man Wolle im langen Auszug ja traditionell aus "gekratzten Locken" (Hentschel), sprich handkardierten Röllchen (die übrigens viel Ähnlichkeit mit den indischen Baumwoll-Punis haben).

Was diese Punis oder Poonies sind, weiß ich nun auch endlich.^^
Und habe Videos gesehen wie sie gemacht werden. Aber wie gesagt,
mit der weißen Baumwolle aus Ägypten habe ich auch gesponnen,
doch es fällt mir schwer, sie fällt immer auseinander. Immoment übe ich gerne mit der braunen Wolle,
einhändig zu spinnen geht immoment nicht, aber mit zwei Händen habe ich die nötige Kraft,
und mittlerweile das nötige Geschick einen teilweise über lange Strecken gleichmäßigen Faden zu spinnen,
der auch noch einigermaßen stabil anmutet. Leider gibt es immer wieder unschöne Stellen,
aber er reißt mir auf diese Weise sehr selten ab und mit zwei Händen habe ich ein gutes Gefühl.

Ich hatte zwar mal einen Thread gelesen der erklärt hatte was der Unterschied zwischen einem
kurzen und einem langen Auszug ist, aber ich fürchte ich habe es noch nicht ganz verstanden.
Also denkst du, ich sollte mir gekratzte Locken besorgen. Gibts die in der Form auch zu kaufen?
Oder gehen diese Locken durch die Verarbeitung ebenso leicht auseinander wie die Baumwolle?

Übrigens, ich habe darüber nachgedacht wie es rein moralisch ist mit der Baumwolle und Wolle,
natürlich trug Gandhi Baumwolle - aber sein Ideal zeichnet sich ja durch Dezentralisation aus,
sofern wir in Deutschland leben sollte es Gandhis Idealen eher entsprechen,
wenn sich die jeweiligen Dörfer/Städte/Ländereien weitestgehend auf die Produkte beschränken,
die sie in ihren Gefilden anbauen/herstellen/fertigen können. Bei uns wäre da nur die Wolle oder?
Aber wegen dieser Schlussfolgerung will ich nun auf keinen Fall ganz allgemein Baumwolle ablehnen.

Ich werde sehen. Nun ist eine Spindel voll, ich werde sie morgen wieder irgendwo hin machen müssen,
also das Garn, um weiter üben zu können. Was schlägst du vor? Direkt an den Webrahmen gehen?
(Da weiß ich ja noch gar nicht wie ich beginnen soll^^), oder doch nochmal haspeln,
diesmal vielleicht direkt auf die Charkha? (Und nach dem Haspeln auf der Charkha? Einfach zusammenbinden,
und irgendwo verstauen? Oder doch zum Knäuel wickeln? Oder um einen Stock binden.
Ich könnte doch auch alles Garn das ich spinne von der Spindel herunter,
auf dünne Holzstäbchen rollen, so wie auf der Spindel auch und den Anfang und das Ende befestigen.
So wären sie doch stets wie auf der Spindel und ich könnte sie für andere Zwecke nehmen.
Und wenn das zu wenig ist, kann ich ja auch den Inhalt zweier Spindeln auf ein solches Stöckchen rollen.
Wenn wir mal in der Theorie von der Idee einen Schal zu weben ausgehen,
(auch wenn der mit dieser Wolle doch einigermaßen kratzen könnte (^^), wie ist es dann mit dem Zwirnen?
Man kann aber nicht einen Faden mit sich selbst verzwirnen oder? Ich brauche schon zwei volle Spindeln?
Das habe ich ja jetzt. Ein Knäuel und noch eine volle Spindel. Oder brauche ich drei?
Und was tue ich mit einem verzwirnten Faden, und wie bringe ich ihn dazu das er hält?
Wird er dann anschließend ebenso zum Knäuel gewickelt?

Ach und noch etwas (entschuldigt mich für diesen langen Post, ihr könnt euch die Antworten ja teilen):
Meine Freundin erzählte mir heute von ihrer Mutter die etwas gestrickt hätte,
und dazu hätte sie zuvor ein riesiges Wollknäuel aus Frankreich gekauft,
also mit fertigem Garn. Aber sie meinte, dieser Faden hätte fast genauso ausgesehen
wie mein Garn auf der Spindel, manchmal dick, manchmal hauch dünn,
und sehr unregelmäßig und (wie gesagt, es war schon groß wie ein Kürbis^^),
aber sie meinte, es hätte die Mutter 40 € gekostet. Wenn dem so ist, überlegte ich gerade ...
könnte man mit dem gesponnenen Garn ja ein wenig was verdienen.^^
Oder meint ihr, das kauft einem keiner ab? Auf diese Weise könnte man den Geschäften
ja eine Alternative zu dem maschinell-hergestellten Garn bieten,
und desto besser, regelmäßiger und ausgewogener man es kann, umso besser.
Also ich meine solchen Geschäften die Garne verkaufen, zum stricken, weben usw.
Oder ist das eine schlechte Idee? Was meint ihr?

Danke Klara für den Post und danke auch Claudi für den deinen!
ich habe alles gelesen und lese mir die Zwirn-Anleitung durch,
ich wusste nur nichts direktes darauf zu entgegnen.
Die hiesigen Fragen aber, gelten ja für alle.
Dies ist mein erster Thread und hier wurde schon soviel gepostet.^^
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 21.11.2009, 23:26

Ich übernehme mal den "Verkaufe" Teil:-)))

Wenn Du Käufer findest für Deine gesponnenen Wolle ist das prinzipiell ne gute, wenn auch nicht neue Idee. :-))
Die hatten schon mehrere vor Dir, was aber nichts heisst.
Denke aber dran, wenn Du was herstellst und verkaufst ist das Gewerblich.
Erkundige dich vorher, oder schau mal unter Suche, zu Wollpreisen, Gewerbeanmeldung usw. steht schon einiges.

Schön, dass es jetzt besser klappt

Einen Großteil der Fragen findest Du unter den Erklärungen schon beantwortet. Schau mal unter zwirnen links in der Leiste in rot z.B.
Übersichtlicher wird es ,wenn Du noch was spezielles wissen möchtest wenn Du evlt nen neuen Thread zu dem bestimmten Thema aufmachst.
Das hat ja dann nur noch am Rande mit dem Charkha zu tun, so der Eingangstitel dieses threads


Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Claudi » 21.11.2009, 23:31

Hi!
Dezentralisation:
Bei uns wäre da nur die Wolle oder?
Nein, es gibt auch pflanzliche Fasern aus unseren Gefilden. Bei den Spinnrädern gibt es sehr viele "alte Schätzchen", die für's Flachsspinnen gebaut sind. Sogar Brennnessel ist spinnbar, da gibt es also schon was. Nur Wolle und Tierhaare wärmen halt besser, und deswegen wurde es in Europa wohl für Kleidung früher verwendet, als Pflanzenfasern.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Arachne » 22.11.2009, 16:47

Hallo neolythik,

Du hast so viele Fragen auf einmal, daß ich ein wenig den Überblick verloren habe.
Wenn ich auf einem Flügelspinnrad spinne, habe ich zum Schluß mehrere Hundert Meter auf meiner Spule. So eine Spule, mit den erhöhten Enden, fasst natürlich auch mehr als Deine kleine Spindel (übrigens, die Scheibe hinten ist nicht der Wirtel, das ist die winzig kleine Schwungscheibe, auf die der Treibriemen geleitet wird), aber wenn Du nur wenige Meter drauf hast, ist der Faden halt (für ein Charka) relativ noch zu dick. Mach Dir nichts draus, ist für einen Anfänger schon toll, was Du Dir erarbeitet hast.
Aber wenn Du weben möchtest, sollten die einzelnen Fäden natürlich mindestens die Gesamtlänge Deines Projekts haben. Die Idee, mit einem Schal anzufangen, finde ich sehr gut! Dann brauchst Du Einzelfäden von mindestens 2m, das Gewebe springt noch etwas ein, und am Anfang und Ende gibt es Kettabfall, so daß Dein Schal dann etwa 150cm lang wäre.
Ich würde alle Fäden einfach auf einen Knäuel wickeln, immer oben drauf, bis er zu dick wird, und dann einen neuen anfangen. Andererseits kannst Du mit vielen kleinen Knäulchen Deine Fortschritte besser sehen ... aber sie ribbeln sich leichter auf.
Für die Kette Deines Schals solltest Du m.E. auf jeden Fall zwirnen, ich glaube sonst wirst Du nicht glücklich. Der Schuß kann Einfachgarn sein.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
http://spinnrad.jimdo.com/

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 22.11.2009, 22:54

Ich hab nun noch einen Thread aufgemacht, hier: Weben mit einem Schulwebrahmen
Wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. Zuerst muss ich aber Garn verzwirnen.
shorty hat geschrieben:Ich übernehme mal den "Verkaufe" Teil:-)))

Wenn Du Käufer findest für Deine gesponnenen Wolle ist das prinzipiell ne gute, wenn auch nicht neue Idee. :-))
Die hatten schon mehrere vor Dir, was aber nichts heisst.
Denke aber dran, wenn Du was herstellst und verkaufst ist das Gewerblich.
Erkundige dich vorher, oder schau mal unter Suche, zu Wollpreisen, Gewerbeanmeldung usw. steht schon einiges.

Schön, dass es jetzt besser klappt

Einen Großteil der Fragen findest Du unter den Erklärungen schon beantwortet. Schau mal unter zwirnen links in der Leiste in rot z.B.
Übersichtlicher wird es, wenn Du noch was spezielles wissen möchtest wenn Du evlt nen neuen Thread zu dem bestimmten Thema aufmachst.
Das hat ja dann nur noch am Rande mit dem Charkha zu tun, so der Eingangstitel dieses threads

Karin
Hmm ... oha. Vielleicht hab ich ja bald ne Arbeit. :lol:
Zu dem neuen Thread - siehe oben, zumindest dafür gibt es nun einen.^^
Claudi hat geschrieben:Hi!
Dezentralisation:
Nein, es gibt auch pflanzliche Fasern aus unseren Gefilden. Bei den Spinnrädern gibt es sehr viele "alte Schätzchen", die für's Flachsspinnen gebaut sind. Sogar Brennnessel ist spinnbar, da gibt es also schon was. Nur Wolle und Tierhaare wärmen halt besser, und deswegen wurde es in Europa wohl für Kleidung früher verwendet, als Pflanzenfasern.
Hmm, naja, ich würde ja doch gern bei dem einfachen, kleinen Charkha bleiben.^^
Aber das es diese Möglichkeiten gibt freut mich. Hmm ... aber Flachs und sowas,
das kriegt man eigentlich kaum zu kaufen oder? Ich meine jetzt Kleidung aus dem Material.
Arachne hat geschrieben:Hallo neolythik,

Du hast so viele Fragen auf einmal, daß ich ein wenig den Überblick verloren habe.
Wenn ich auf einem Flügelspinnrad spinne, habe ich zum Schluß mehrere Hundert Meter auf meiner Spule. So eine Spule, mit den erhöhten Enden, fasst natürlich auch mehr als Deine kleine Spindel (übrigens, die Scheibe hinten ist nicht der Wirtel, das ist die winzig kleine Schwungscheibe, auf die der Treibriemen geleitet wird), aber wenn Du nur wenige Meter drauf hast, ist der Faden halt (für ein Charka) relativ noch zu dick. Mach Dir nichts draus, ist für einen Anfänger schon toll, was Du Dir erarbeitet hast.
Hmm, naja, ich weiß immoment eigentlich gar nicht, wie viel drauf ist. Eben habe ich wieder eine Spindel fertig gemacht.
Dann ist mir vorne an der Spindel ein Teil des Garns heruntergerutscht und hängt jetzt da,
ich kanns nicht wieder drauf machen ohne die halbe Spindel abzurollen, das war mal blöde!
Aber es ging sehr gut, der Faden wird immer gleichmäßiger und teilweise auch dünner und sieht gut aus, finde ich.
Und ein paar Meter habe ich sogar mit dem einhändigen Auszug hinbekommen, das ging! Wirklich toll, das spinnen.^^

Ich denke, mit jedem mal aufwickeln - habe ich ja etwa 1,5 Meter dazugemacht.
Ich kann kaum schätzen wie oft ich nun aufgewickelt habe ... aber ich denke das ist doch schon einiges.
Und er ist mir nur einmal gerissen heute und ich habe es halbwegs gut wieder anspinnen können.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 22.11.2009, 23:02

Hallo neolythik,
ich hab ne große Bitte an Dich, es ist sehr schwierig den sehr langen Beiträgen zu folgen. Damit es nicht zu unübersichtlich wird, wäre es einfacher, wenn Du dicht beim Thema bleibst.
Also in diesem Thread nur was zum Chakra usw.

Wie Sabine schon angemerkt hat, ganz viele Grundbegriffe und Arbeitsvorgänge wie zwirnen usw. sind zum einen in den Anleitungen links in rot schon sehr gut beschrieben.
Zum anderen bietet sich für fast alles die Suche oben rechts an, ein Stichwort eingeben, wie Schulwebrahmen usw, liefert meist einige Ergebnisse.
Ich verschieb mal Deinen Frageteil zum Webrahmen in den betreffenden Threadtitel.

Ganz liebe Grüße
Karin
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 23.11.2009, 23:23

shorty hat geschrieben:Hallo neolythik,
ich hab ne große Bitte an Dich, es ist sehr schwierig den sehr langen Beiträgen zu folgen. Damit es nicht zu unübersichtlich wird, wäre es einfacher, wenn Du dicht beim Thema bleibst.
Also in diesem Thread nur was zum Chakra usw.

Wie Sabine schon angemerkt hat, ganz viele Grundbegriffe und Arbeitsvorgänge wie zwirnen usw. sind zum einen in den Anleitungen links in rot schon sehr gut beschrieben.
Zum anderen bietet sich für fast alles die Suche oben rechts an, ein Stichwort eingeben, wie Schulwebrahmen usw, liefert meist einige Ergebnisse.
Ich verschieb mal Deinen Frageteil zum Webrahmen in den betreffenden Threadtitel.

Ganz liebe Grüße
Karin

Das werde ich künftig tun. Aber ähm? Wo ist bitte mein Weben-Thread hin?
Er ist nicht mehr im Weben Forum oder sehe ich das falsch? Er ist verschwunden.^^


Ich habe heute Versuche unternommen, neben der Handhabung mit zwei Händen,
auch den einhändigen Auszug zu probieren und ich konnte mehrere Meter
auf diese Weise spinnen! Es geht ungleich schneller und ist nun alles noch eine
Frage der Übung. Der Faden geht auch immer gleichmäßiger und ich hoffe auch,
stabiler, nicht das er auseinanderfällt wenn ich am weben bin ... aber so klappt es gut.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 23.11.2009, 23:28

Schön, dass es mit dem Spinnen besser klappt, ist alles Übungssache
Dein Webebeitrag ist hier.
Es ist sinnvoller die Beiträge zu einem konkreten Thema zusammenzuhalten, sonst wird das zu unübersichtlich.

Karin
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 02.12.2009, 18:44

Ich hab heute auf meiner Haspel gemessen wie lange der Faden insgesamt ist,
den ich auf einer Spindel hatte. Die Spindel einer Charkha ist ja nicht besonders groß.
Aber so wie ich das sehe, (insgesamt konnte ich den Faden 43 mal um die Haspel wickeln,
und von einer Ecke zur anderen auf der Haspel sind es 26, also mal 4, 104,
und dann kam 4472 heraus, cm. Also 44 Meter oder? Hmm ... es war hier im Thread
ja schon von mehreren hundert Metern die Rede auf einer Spindel.
Meine Spindel ist zwar nicht groß, aber eigentlich ist der Faden schon verhältnismäßig dünn,
keine Ahnung warum das dann so wenig ist ...
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 02.12.2009, 18:59

Also ich denke, die Rechnerei stimmt, die Haspel hat nen Umfang von 104 cm sprich 1,04 Meter X 43 eben.
Evtl sogar noch ein bißerl weniger, weil man den Strangumfang eigentlich entspannt misst, also der Faden auf der Haspel durch die Elastizität etwas gedehnt ist.

Also ist schon so, dass auf der Charkha Spindel nun nicht wirklich viel dicker Faden Platz hat.
Evlt fehlt Dir auch ein Vergleichsfaden, um abschätzen zu können, was wirklich dünn ist.
Die mehreren Hundert Meter sind nur bei ganz ganz dünnem Faden zu erreichen. Und es geht auch nicht mit jedem Material gleich gut, dabei ist es egal ob auf Spinnrad, Fallspindel oder Charkha.( einfach weil der Faserdurchmesser der einzelnen Haare ja unterschiedlich dick ist)
Lass Dich nicht entmutigen, das wird schon noch.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Greifenritter » 03.12.2009, 15:43

Wieg den Strang mal. Dann kannst Du ermitteln welche Lauflänge Dein garn auf 100g hat und DU kannst leichter vergleichen.

Anfängergarne mit sehr viel Drall sind auch meist schwerer als weichere Garne mit weniger Drall, die genauso dick sind. Folglich hast Du dann beim selben Gewicht weniger Lauflänge.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Arachne » 04.12.2009, 17:03

Ich habe eben mal spaßeshalber einen Strang nachgezählt. Es handelt sich um einen einfachen Zwirn aus einer Wolleseidenmischung, den ich auf 2 halbvollen Majacraft-Spulen gesponnen haben und auf einer ganzen zusammengezwirnt habe.
Der Zwirn hat 434 mal um die Haspel mit einem Umfang von 1,30m gepasst, macht 565m Garnlänge auf der Spule. Der Strang wiegt 70g.
Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, macht das ein Garn von 8.070m/kg oder Nm 16/2.

Aber natürlich würde man das nie auf einer kleinen Charka-Spindel unterbringen können.

Die Stärke sieht man auf dem Foto im Vergleich zu einem Streichholz.

Sigrid
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