Schwarzenstein Spinningwheels

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Lanaphilia » 28.06.2013, 10:04

Also was das angeht, fürchte ich ja, daß Herr von Schwarzenstein nicht sooo internetaffin ist, wie wir Spinner das gerne hätten.... Leider.

Aber gut, daß ich Dir schonmal weiterhelfen konnte, was den Einzug angeht, Tulipan. Sicher wäre es interessant, die Hintergründe zu verstehen, warum das wie funktioniert. Aber ich bin, wie schon geschrieben, in Physik echt eine Niete (selbst die Staatsexamensprüfung hab ich erst im zweiten Anlauf und nur mit Hängen, Würgen und entsetzlich viel Pauken bestanden) und habe einfach keine Lust, mich in die Materie einzuarbeiten. Spinnen ist für mich Erholung pur und wenn das so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, reicht mir das. Wohl ein wenig Scheuklappendenken, aber ich hab einfach keine Lust, mich mit der Theorie auseinanderzusetzen...
Viele Grüße aus dem Münsterland
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von thomas_f » 28.06.2013, 12:38

Naja, es gibt ja auch schon von erfahrenen Spinnern ein paar nicht ganz so enthusiastische Erfahrungsberichte. Danny hat kurz vorm hiesigen Forendesaster in diesem Thread bestätigt, dass bestimmte Spinnweisen nicht gehen, und Gittis Bericht im Handspinnforum ist noch ein Stück detaillierter und enthält die Kritikpunkte schauriges Design (OK, Geschmacksache), ungleichmäßige Bremse im spulengebremsten Betrieb und nicht rückziehbares Garn im zweifädigen Betrieb. Letzterer Punkt bestätigt m.W. die hier gemachten Herleitungen aus v.Schwarzensteins Beschreibungen. Wenn ich das Garn beim stehenden Rad nicht zurückziehen kann, wie soll ich es dann beim laufenden Rad zurückhalten können? Vielleicht werde ich es ja mal in natura sehen und ausprobieren können, und evtl. wird sich das Geheimnis dann lüften lassen.

Aber wie schon so oft gesagt: Wer das Rad längere Zeit probegesponnen hat und findet, dass so eine Mechanik wirklich seine Sache ist, dem gönne ich von Herzen die Freude daran.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Beyenburgerin » 29.06.2013, 10:54

Thomas, auch bei anderen zweifädigen Spinnrädern kann man nicht so einfach den Faden zurückziehen, z.B. beim Ella mit altem Spinnkopf. Wenn mir der Faden reißt hänge ich kurz den Antriebsriemen von der Spule auf den Wirtel, bevor ich mit Tauziehen anfange. Das hat einfach etwas mit der Bauart zu tun.

LG Brigitte
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von thomas_f » 29.06.2013, 16:26

Hallo Brigitte,

genau um das, was du Bauart nennst, geht es mir ja. Da scheint es einen fundamentalen Unterschied zwischen den klassischen zweifädigen und einigen modernen zweifädigen Rädern zu geben. Ich weiß jedenfalls, dass ich mir bei meinen Rädern alle Mühe gebe, ihnen einen wohlerzogenen, sanften Zug am Garn beizubringen. Dabei ist es für mich selbstverständlich, dass ich auch zartes Garn zurückhalten und wieder rausziehen kann. Mir war allerdings nicht klar, dass das bei den älteren Walther-Rädern auch nicht geht, ich dachte, das wäre nur bei der CE so. Haben die früheren Modelle etwa auch Antriebsschnüre aus PUR, PVC o.ä.?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von nadelundfaden » 29.06.2013, 21:49

Wenn man bei Michi im zweifädigen Betrieb den Faden wieder heraus haben möchte, tritt man einfach in Gegenrichtung und schon ist er wieder da. Null Problemo.

LG Ate

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von shorty » 29.06.2013, 21:58

Thomas meint da meiner Meinung nach aber was anderes ;-)
Karin
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von thomas_f » 30.06.2013, 14:52

Stimmt. Hatte ich ja wohl schon mehrfach geschrieben. ?( Es ist einfach ein deutliches Indiz dafür, dass man das Garn "während der Fahrt" nicht so wird zurückhalten können, dass man z.B. im langen Auszug spinnen kann. Aber falls ich das mal irgendwann und irgendwo zur Probe spinnen kann, werde ich meinen "Verdacht" auch ganz untheoretisch bestätigen oder korrigieren können.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Beyenburgerin » 30.06.2013, 15:19

Thomas, der zweifädige Ella-Spinnkopf hat natürlich PUR-Rundschnur, ist ja aus diesem Jahrtausend. Und der Einzug ist sanft. Das war er bei meinem schwedischen Spinnrad auch, aber auch da konnte ich trotz Leinenantriebsriemen den Faden nicht so einfach wieder rausziehen. Das ist ja sowieso nur dann nötig, wenn der Faden gerissen ist.

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von shorty » 30.06.2013, 15:28

Also bei mir lässt sich sowohl beim Lendrum als auch beim zweifädigen Schwedenrad der Faden während laufenden Betriebes ohne weiteres von der Spule abziehen.
Das Herausziehen bei Fadenriss ist ne andere Geschichte.
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Tulipan » 30.06.2013, 15:37

Laut Aldan Amos ist ein zweifädiges Rad dann richtig eingestellt, wenn man den Faden wieder herausziehen kann, ohne das der Flügel mitdreht. Und zwar nicht, weil man es dann so gut herausziehen kann, sondern weil damit der Einzug optimal eingestellt ist ( Amos: "Slippage saves the day")
Was nützt mir eine Antriebsriemen aus diesem Jahrtausend, wenn er die Funktion eines Spinnrades einschränkt. Oder, anders gefragt, was kann ein modernes, das heißt mit einer nicht durchrutschenden Schnur ausgestattetes zweifädiges Rad besser als ein traditionelles?

@shorty: das ist logisch, die Spulenbremse muss ja durchrutschen und auf der Schwedin wirst du auch keinen PU Riemen haben. Es geht doch hier gerade um den Unterschied zwischen den traditionellen zweifädigen Rädern mit schleifenden Riemen und den modernen, die eben nicht durchrutschen und wo Spulen- und Flügelgeschwindigkeit ein einem fixen, unveränderlichen Verhältnis zueinander stehen. Thomas_f hat das mehrfach dargestellt.

lG
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von shorty » 30.06.2013, 16:23

Das weiss ich durchaus ;-), aber es ging mir darum klar zu stellen, dass weder das Herausziehen des Fadens bei Fadenriss noch das Gegentreten gemeint war.
Das hat mit der Frage von Thomas absolut nichts zu tun.


Und bei Brigitte gehts ja auch beim Schwedenrad ohne Pur Schnur nicht.
Und die Schwarzensteins sind dann nochmal ne andere Kathegorie als nur zweifädig mit Pur Schnur.
Karin
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Beyenburgerin » 30.06.2013, 17:23

@Tulipan: Doppeltritt, das ist rückenschonender. Und je nach Bauart noch schneller als alte Räder. allerdings auch vielseitiger was unterschiedliche Geschwindigkeiten angeht.

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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von Lanaphilia » 30.06.2013, 17:37

Ehrlich gesagt finde ich, ist jetzt genug über den Einzug geschrieben worden. Vielleicht sollten alle, die es interessiert, sich selbst ein Bild machen und wir lassen diese Diskussion jetzt ruhen, es dreht sich nämlich alles nur im Kreis, da alle ihre Meinungen hinreichend kundgetan haben.
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von shorty » 30.06.2013, 18:15

Wenn sie denn könnten gerne, es hat übrigens nicht jeder so nah zu den Schwarzenstein Rädern ;-)

Bei Deinem post komme ich mir arg abgewürgt vor, sorry.
Wann genug geschrieben ist, entscheidet doch nicht ein einzelner, meine Vorstellung von Forum ist da doch ne andere.
Schade.
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Re: Schwarzenstein Spinningwheels

Beitrag von shorty » 30.06.2013, 18:55

Diskussionen zur Spinnradtechnik sind meiner Meinung nach nichts , was man persönlich nehmen müsste.
Egal ob bei den Schwarzensteinrädern oder anderen Fabrikaten.


Ich würd mir trotz langjähriger Forenzugehörigkeit nicht anmaßen wollen, anderen vorzuschreiben, wann sie still sein müssen.
Wenn das zukünftig hier der Tenor ist, na dann gute Nacht.

Mir ist unerklärlich , warum Du so schroff schreibst.
Wer sich an ner Diskussion nicht beteiligen mag, ist nicht gezwungen zu lesen geschweige denn zu nem Thema was zu schreiben.
Karin

Oh prima post gelöscht, auch fein :eek:
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