Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

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Moderator: Claudi

Samaha
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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Samaha » 28.11.2009, 19:40

grainnee hat geschrieben:Hm, ok - aber wie zurrt man das fest? *schnutezieh* - entweder ich stelle da zu hohe Ansprüche oder ich hab 'nen Knoten im Hirn.

Einfach drüberlegen und den Splint einstecken ist zu lose.
Die Schnur mit einklemmen geht nicht, dafür ist das Loch zu eng.

Hallo,

es wird vermutlich wie folgt gehen:

Bremsschnur über den Metallstift legen, den kleinen Holzstift nur soweit in das Loch stecken, dass Du den noch drehen kannst. Dann die Bremsschnur um den Holzstift wickeln (durch drehen des Holzstiftes wie eine Schraube), bis die gewünschte Bremswirkung einsetzt und dann den Stift noch etwas mehr in das Löchlein drücken, damit er fixiert bleibt.

Zwecks Antriebsriemen anpassen: diese Räder werden meistens mit einem elastischen Riemen - einem sog. PUR-Riemen betrieben. Dieser passt sich bedingt Veränderungen an = elastischer Kunststoff. Diese PUR-Riemen sind im Fachhandel für Spinnradzubehör erhältlich.

Bei einer nicht flexiblen Antriebsschnur würde ich mit einem Gleitknoten arbeiten, wie z.B. Lederschnüre für Halsketten verknotet werden und trotzdem in der Länge anpassbar bleiben (lass' Dir das ggfs. mal auf einem Floh- oder Weihnachtsmarkt von einem Verkäufer solcher Lederbänder zeigen).

Der Antriebsriemen darf nicht zu straff sitzen, da sonst zu hoher Reibungswiderstand auftritt. Er soll so fest/locker sein, dass er antreibt, ohne durchzurutschen.

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von woelkchen » 28.11.2009, 19:54

Ilona´s Worte mit meinem Bild mal unterstreiche.

Bremse beim Kircher

Einfach drüber gelegt und den Splint anziehen, aber mit Gefühl.
Liebe Grüße,Elli
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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von grainnee » 28.11.2009, 20:05

Ok, ich glaube, jetzt hab ich das "gefressen" - ich danke Euch allen sehr!

Nu heißt das "üben, üben, üben" - bin schon unterwegs!

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Beyenburgerin » 28.11.2009, 20:06

Vielleicht ist es die erste Variante des Lukow Maitenbeth, oder es gab das Spinnrad auch ohne Speichen. Hier kannst du sehen, wie die Bremsschnur über das Einzugsloch gelegt und auf dem "Splint" (Holzstift) aufgewickelt ist:

Bild

Die unterschiedlichen Scheibendurchmesser auf den Spulen sind für unterschiedliche Geschwindigkeiten. Dafür hast du dann auch mehrere Nuten auf dem Schwungrad, damit du dort keine Spannvorrichtung für den Treibriemen brauchst.
Bild

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von grainnee » 28.11.2009, 20:16

Ihr seid echt klasse!

Kircher... - wäre gar nicht so abwegig, da ich das Rad zusammen mit einer Handspindel bekommen hab (oder eher umgekehrt) und die ist von Kircher...

Mein Schwungrad hat allerdings *hm* - es sind 2 konzentrische Scheiben übereinander, so dass die beiden Fadenführungen am Rad ebenfalls unterschiedliche Durchmesser haben.

Gleitknoten kenn ich - muss ich mal ausprobieren...

So, und für heute bin ich off.

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von woelkchen » 28.11.2009, 20:53

Das Bremsenbild,dass ich reingesetzt habe,ist von meinem Kircher Rad.
Tripody,mein Dreibein

Ich meinte nicht damit,dass deins auch ein Kircher wäre ;)
Liebe Grüße,Elli
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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Samaha » 29.11.2009, 07:13

ach ja,

noch ein Tipp für's üben.

Wenn Du mit der Einstellung, die Du fotografiert hast, anfängst, wirst Du eine höhere Geschwindigkeit haben, als ein Anfänger vermutlich verkraftet. Dreh die Spule um und leg' den Antriebsriemen um die grösste Scheibe, das gibt die kleinste Geschwindigkeit und Du hast mehr Zeit, Dich zu koordinieren.

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Arachne » 29.11.2009, 09:39

Hallo grainee,

wenn ich miur Deine ersten Fotos so ansehe, frage ich mich, ob die Flügelbremse wirklich etwas bewirken kann. Die Einzugsöffnung steht nämlich kaum oder gar nicht (schwer zu erkennen) über die beiden benachbarten Holzwangen hervor. Wenn das der Fall ist, kann keine Reibung durch die Bremsschnur entstehen, egal wie fest Du sie anziehst.

In den Fotos von dem Lukow-Rad dagegen sind in das Holz Nuten gefräst, so daß eben die Bremse auf breiter Fläche ansetzen kann (bei Dir wäre es auch nur auf einem minimalen Teil der Spindelöffnung, auch nicht gut für die Wirkung).

Falls das Spinnen nicht klappt, könnte es also daran liegen (und nicht a Dir :) ). Ich würde statt der Plastikschnur wenn schon eine Lederschnur nehmen, zieht unter diesen Umständen viel besser, oder als Extremmaßnahme Schlitze in das Holz fräsen.

Sigrid
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, Shaker Media Verlag, gebunde Ausgabe
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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Ilona » 29.11.2009, 09:44

Ich habe grad gelesen, dass Du am Anfang noch eine Frage hattest, wenn Du Pause machen möchtest. Ich stecke den Wollebausch dann immer zwischen Spule und Spinnflügel.
Spinnende Grüße
Ilona

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Re: Gleich die erste Frage: Bremse? Und wie?

Beitrag von Greifenritter » 29.11.2009, 10:29

Arachnes bedenken sind nicht von der Hand zu weisen.

Je nachdem wie der Bereich um den Einzug beschaffen ist kann es sein, daß man hier mit einem eingeklebten und über die Spindel gezogenen Lederläppchen dafür sorgen kann, daß der Einzug etwas höher rauskommt und außerdem verbessert das die Bremswirkung.

Zum Thema was die Spindel beim Spinnrad ist:
http://www.spinnradclub.de/geraete/spin ... pindel.htm
(dahin kommt man auch wenn man links im Menü auf Beschreibungen -> Spinnradtypen geht und bei einem beliebigen Spinnrad dort auf das entsprechende Teil klickt.)

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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