Erbstück

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Moderator: Claudi

Lotharine
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Re: Erbstück

Beitrag von Lotharine » 17.11.2019, 15:14

Ich wollte mich noch mal wieder melden und für eure Unterstützung und Ratschläge bedanken :)
Auch wenn ich nicht alle davon befolgen kann (oder möchte ;) ). Mein Ziel ist es ja nicht in erster Linie, mir ein neues Hobby zu erschließen, sondern ich möchte versuchen, das vorhandene Rad wieder zum Laufen bekommen - wenn sich dann daraus ein Hobby entwickelt, um so schöner :)

Ich versuche jetzt mal, die gestellten Fragen der Reihe nach zu beantworten:
Rolf_McGyver hat geschrieben:
06.11.2019, 18:56
Das sieht alles ein wenig schief aus oder ist das perspektivisch vom Foto? (mit dem Bild-Hochladen hat es jetzt wohl geklappt)
Daher nochmals die Frage zu Seitenschlag des Schwungrads und dessen Stabilität. Zur Beurteilung sollte die Schnur abgenommen sein.
Ich befürchte, dass der eine Holm (der mit dem Tritt verbunden ist) etwas tiefer ist, als der andere und das ganze dadurch so schief aussieht...

Das Schwungrad sitzt gut und hat in seiner Halterung keinen Seitenschlag. Allerdings ist das Rad selber etwas "unrund", so dass ich zwar an der Nabe überhaupt keinen Seitenschlag, aber am äußeren Rand des Rades dann doch ein paar Millimeter Abweichung zustande kommen. Genau gemessen bekomme ich das aber nicht.
Rolf_McGyver hat geschrieben:
06.11.2019, 18:56
Hast Du schon versucht die Lagerholme des Schwungrads zu drehen (180°) bzw. links mit rechts zu tauschen? Verändert sich die Horizontalposition des Schwungrads dadurch wesentlich. Gibt es eine Kombination , bei der das Schwungrad gerade sitzt? Wenn lange die Schnur unter Spannung steht, können sich die Holme verbiegen.
Die Holme sind an der Unterseite mit Holzstiften fixiert, die offenbar noch nie heraus genommen worden sind. Ich versuche sie gerade herauszubekommen, damit ich die Holme mal verdrehen kann, oder vielleicht einenKeil einsetzen, damit der eine Holm höher sitzt.
Aber kaputt machen will ich ja auch nichts, also dauert es, die festsitzenden Stifte millimeterweise herauszuklopfen.
Rolf_McGyver hat geschrieben:
06.11.2019, 18:56
Ist die Holzmutter der MOA (von unten) gerade so weit angezogen, dass sich die Spannung gerade noch verstellen lässt? Ist das zu lose, zieht die Antriebsschnur die MOA schief.
Den Punkt verstehe ich noch nicht so ganz. Je weiter ich die Mutter lose drehe, um so wackliger wird das Gestell mit der Spule, wenn ich fest drehe, ist auch das Gestell weitgehend fixiert. Einen großen Unterschied bei der Flucht zwischen Schwungrad und Spule/Wirtel scheint das momentan nicht zu machen...
Rolf_McGyver hat geschrieben:
06.11.2019, 18:56
Dann solltest Du das Geheimnis des Pflasters lüften. Der scheinbar dicke Knubbel ist suspekt und könnte den Flügel mit Spule aus der Position drücken. Ist die andere Seite aus Holz oder Leder? Das kann ich auf den Fotos nicht genau erkennen.
An diesen Punkt habe ich mich noch nicht getraut. Soweit ich sehen kann, hält das Pflaster die Holzkugel, in der das eine Ende des Flügels gehalten wird, an dem vertikalen Holzstab. Vermutlich war beides früher dauerhaft verbunden und dann hielt die Verbindung nicht mehr.
Die Halterung für den Flügel ist auf beiden Seiten aus Holz, aber das Loch in dem das Metall des Flügels liegt, ist jeweils mit Leder (vermutlich) ausgekleidet.
Fenlinka hat geschrieben:
09.11.2019, 08:18
Um die Spule/Flügel und Svhwungrad in Flucht zu kriegen kannst du auch mal versuchen vorsichtig die MOA und die Holme die das Schwungrad halten etwas zu drehen. Nicht mit Gewalt bitte. Das ist ein Problem das mein Symphonie auch manchmal hat. Etwas drehen und wieder fest rein drücken, bzw die Holzmutter unter der MOA etwas fester ziehen nach dem Ausrichten kann manchmal nen ziemlichen Unterschied machen.
Ich habe es versucht, leider lassen sich die Holme des Schwungrades durch die Stifte an der Unterseite kaum drehen und die MOA geht beim Fixieren der Stellschraube immer wieder in die selbe Ausgangsposition - aber irgendwie werde ich das schon noch hingespielt bekommen :)

Danke an alle!
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LG
Lotharine

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Re: Erbstück

Beitrag von Rolf_McGyver » 17.11.2019, 20:12

Lotharine hat geschrieben:
17.11.2019, 15:14
...
Ich befürchte, dass der eine Holm (der mit dem Tritt verbunden ist) etwas tiefer ist, als der andere und das ganze dadurch so schief aussieht...
...
kann es sein, dass auf dieser Seite ein Lederlager für die Radlagerung fehlt oder abgenutzt ist? Ist das Spiel der Lagerung (zum Fixiersplint) auf den beiden Seiten unterschiedlich?

Ziel muss es sein, Wirtel und Rad in eine Flucht für einen geraden Lauf der Antriebsschnur zu bringen. Dann ist 3-4mm unrunder Lauf kein Problem. Ist neben dem Seitenschlag zusätzlich ein Schräglauf vorhanden, kann die Schnur schon mal abspringen.
Die konischen Splinte und Zapfen müssten sich ohne Beschädigungen lösen lassen.

LG Rolf

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Re: Erbstück

Beitrag von spulenhalter » 25.11.2019, 13:49

Du hast ein zweifädiges Bauernspinnrad.
Oft sind diese Spinnräder viel genutzt worden. Dadurch sind die Lager manchmal stark verschlissen.

Einfach alle Stellen, die sich drehen sollten mit Vaseline oder Fett schmieren und schauen, ob es sich leichter dreht.
Achtung, der Wirtel hat Linksgewinde, Also zum Abschrauben den Wirtel anders herum drehen, als andere Schrauben.
Dann kannst du auch die Lager der Spule fetten.

Viele dieser Spinnräder laufen sehr gut. ich hab auch schon mhrere rekonstruiert.

Gruß Mathias
Gruß Mathias

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