Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Re: Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Beitrag von shorty » 29.06.2016, 14:05

Ist wie das Saco das es über Goo..gle zu finden gibt und ein Schweizer Rad....
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Zahlenfee
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Re: Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Beitrag von Zahlenfee » 29.06.2016, 15:39

Selbstverständlich habe ich meine Suchmaschinen (erfolglos) bemüht, bevor ich hier frage.
Mir ist bekannt, dass das Spinnrad in den 80gern in der Schweiz gekauft wurde.

Über einen Link mit näheren Informationen würde ich mich freuen.
Beste Grüße, Eure Zahlenfee Bärbel

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Re: Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Beitrag von shorty » 29.06.2016, 16:03

Evlt wäre ne Option mal in nem Schweizer Forum ( auf ravelry) oder so nachzufragen, evlt können die weiterhelfen.
Es ist kein soo häufiges Rad denke ich, mir wars bisher unbekannt jedenfals..auch in keiner mir bekannte Spinnradgalerie vorhanden ( marie claire hier hat auch eines glaub ich )
Faserfieber hat nen Kardierer von dort über goo....gle
An Infos welcher Art hast Du denn gedacht ?
Zum Wert hab ich schon was geschrieben, ist ein einfacheres zweifädiges Rad, sehr nett anzusehen, technisch gibts da heute aber dann doch anderes.
Kann dennoch ein wohlgeschätztes Liebhaberstück sein für jemand der die Bauform liebt , oder lieber mit älteren Rädern spinnt.
Übersetzungen kann man ausrechnen..
Faden um s Antriebsrad für den Umfang.. bei den Spulenwirteln ebenso.. ergibt die Übersetzung, oder mitzählen..

Es kann auch gut sein, dass es da einfach nicht mehr Infos gibt, das ist bei älteren Rädern die nicht soo häufig gebaut wurden gar nicht so ungewöhnlich.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Beitrag von borekd » 01.07.2016, 13:13

Zahlenfee hat geschrieben:Zweiter Versuch:
SACO_1.jpg
Zwei Räder dieser Bauart stehen seit Jahren unrestauriert in meiner Werkstatt, ich weiß allerdings kaum etwas darüber. Die Besonderheit in der Handhabung sollte sein, dass die Spinnerin rechts vom Rad sitzt und lässt den Faden fast rechtwinklig in die Einzugsöffnung hineinlaufen (etwa in der Richtung, wie Dein Bild SACO_5 fotografiert wurde).

Nach den spärlichen Infos, die ich dazu habe, sollen es einfädige flügelgebremste Räder sein. Aus Deinen Fotos glaube ich jedoch zu erkennen, dass Dein Rad einen zweifädigen Antrieb hat. Das ist auch bei einem unserer Exemplare der Fall, das andere Rad ist nur ein Torso ohne Spinnflügel/Spule. Ist dann wohl eher relativ mit der Antriebsart ...

Aus technischer Sicht (ich kann nicht spinnen, bin nur ein "technischer Support") kann ich shortys Ausführungen bezüglich der Brauchbarkeit und Wertigkeit solcher Räder größtenteils bestätigen. Alte Spinnräder (und die daran angelehnten neuzeitlichen Nachbauten) sind im Prinzip Einzweckgeräte zur Herstellung von relativ dünnem Garn, mit (gemessen an den heutigen Vorlieben) ziemlich kleinen Spulen. Die Übersetzungen (soweit mir bekannt höchstens zwei) liegen meistens mit ca. 7:1 bis ca. 14:1 im mittleren Bereich. Falls diese Eigenschaften die subjektiven Präferenzen zufällig treffen, ist man mit einem solchen Spinnrad (guter technischer Zustand vorausgesetzt) genauso gut bedient, wie mit einem modernen Gerät, und man kann sich zusätzlich an dem Charme eines z.B 100 Jahre alten Gegenstandes bzw. an der gelebten Nachhaltigkeit erfreuen. Das ist dann allerdings eine Sache des Geschmacks und der persönlichen Einstellung.
Wer eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten mit einer möglichst breiten Auswahl an Übersetzungen und allem was dazu gehört sucht, wird wahrscheinlich auf Dauer mit einem alten Schätzchen nicht glücklich. Sicherlich kann man auch alte Räder häufig aufpimpen, doch das erfordert technisches Wissen, handwerkliche Fähigkeiten und entsprechend ausgestattete Werkstatt, die über den üblichen Durchschnitt hinaus gehen. Darüber hinaus ist es recht schwierig, den Charakter des alten Rades trotz der Modernisierung zu erhalten.

Als Anhaltspunkt zum Wert bzw. zur Preislage hier noch ein Link:
http://www.ebay.de/itm/Spinnrad-ca-200- ... SwYmZXD6Oj
Der Altersangabe von 200 Jahren traue ich nicht und 120,- wäre ich nicht bereit dafür zu zahlen. Ich glaube nicht, dass das überhaupt verkauft wird. Es sei denn, wie shorty sinngemäß schrieb, ein Liebhaber findet sich, dem sowas außerordentlich gefällt.

Gruß
Borek

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Re: Neu Einspinnen nach 20 Jahren

Beitrag von Zahlenfee » 01.07.2016, 13:16

borekd hat geschrieben: Für die Materialpaarung Holz auf Holz ist Parafin (NICHT Bienenwachs!) wohl am sinnvollsten.
Super Tipp! Ich hätte nicht gedacht, dass die Gewinde so leichtgängig sein können, vorher gingen sie auch gut, aber jetzt flutschen sie und halten trotzdem! Danke!
Der Rest wurde nach gründlicher Reinigung mit einem Hauch Öl versorgt, der alte Faden getauscht und jetzt ist es fast wie neu. Dann werde ich die gleiche Pflege dem Saco zukommen lassen.

Danke, Zahlenfee
Beste Grüße, Eure Zahlenfee Bärbel

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