Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

Antworten
Benutzeravatar
XScars
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2361
Registriert: 31.03.2009, 11:39
Land: Deutschland
Postleitzahl: 72762
Kontaktdaten:

Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von XScars » 13.11.2012, 11:37

Ich kuck ja auch gerne bei Ebay alte Spinnräder an und manchmal wird man auch gefragt "da steht so ein Spinnrad auf dem Dachboden, willst du es kaufen, was ist es wert?"... ich tu mir dann immer ganz schwer da irgendwie einen Preis zu sagen...

was haltet ihr den für einen angemessenen Preisrahmen und wovon hängt der ab? (Mal unter der Vorraussetzung ihr könnt das Rad anschauen oder wißt, dass es jemand angeschaut hat, der weiß worauf es ankommt)

für zB.

- einen Haufen Brennholz ;-)
- ein Rad das noch viel Arbeit braucht
- ein Rad das nix besonderes ist, aber mit geringem Aufwand zum laufen zu bringen ist
- ein Rad das toll ist, entweder bemalt, selten, mit Perlmut... mit geringem Aufwand zum laufen zu bringen
- ein Rad das sofort losläuft und höchstens noch ein bißle Öl braucht...

klar gibt es immer persönliche Schmerzgrenzen und Präferenzen und manchmal verliebt man sich in ein Rad, aber ich find das schon schwierig das so einzuschätzen, dass ein fairer Preis für Verkäufer und Käufer rauskommt...

edit: ich mein jetzt eher "wirklich" alte Räder, nicht solche wo es noch Ersatzteile gibt wie Ashford, Kromski, ....

Asherra
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1997
Registriert: 22.04.2009, 16:23
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34576
Wohnort: Caßdorf

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von Asherra » 13.11.2012, 12:48

- 0
- 0
- 20€
- 50€
- 120€ wenn es sich richtig gut zu spinnen anfühlt und ich am liebsten gar nicht mehr aufhören würde.
Ich hab weder die technischen Möglichkeiten, noch das Wissen um eine Wurmburg zu retten, würd ich also nicht nehmen. Kleinkram würd ich mir zutrauen, aber ich brauch eigentlich nicht noch mehr Räder und somit locken mich die Alten, die zwar vielleicht noch laufen aber nur mit Überredungskünsten und nicht besonders angenehm gar nicht hinter'm Ofen vor. Wenn's wirklich hübsch ist, ok, vielleicht, aber unwahrscheinlich.
Ich bin da eher praktisch als nostalgisch unterwegs.

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von shorty » 13.11.2012, 12:59

Jaaa, könnten auch für mich gut passen die Preise.
Generell so die Einstellung auch
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
Eurasierwolle
Navajozwirn
Navajozwirn
Beiträge: 1479
Registriert: 01.09.2010, 14:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25486
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von Eurasierwolle » 13.11.2012, 13:01

Ich kann mich hier Asherra nur in allen Punkten voll und ganz anschließen!!!

In der letzten Kategorie würde ich eventuell noch ein Scheinchen drauflegen, wenn es ganz megasuper läuft - aber die Wahrscheinlichkeit, dass einem solch ein Schätzchen über den Weg läuft, ist eher gering. Dann würde der Verkäufer vielleicht eher selber das Spinnen lernen, als dass er sich von dem Stück trennt, wenn er merkt, wie gut es funktioniert...

Viele Grüße
Cornelia
Mehr über unseren Eurasier siehe
Meinen noch ganz kleiner Blog: http://eurasierwolle.blogspot.de/ - und auch bei Ravelry geister ich als "Eurasierwolle" herum!

Benutzeravatar
Siebenstern
Vlies
Vlies
Beiträge: 240
Registriert: 12.06.2012, 16:59
Wohnort: Värmland

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von Siebenstern » 13.11.2012, 14:13

- 0 für Brennholz. Wird aber trotzdem gern genommen. Brennholz kann man nie genug haben :D
- Max nen 10er vom Flohmarkt. Aber nur weil mir die Wurmburgrettung Spaß macht und schon ein eigenes Hobby ist. Bei Freunden und Bekannten würde ich mir die Wurmburg vom Dachboden aber eher schenken lassen bzw. gegen Marmelade oder Saatgut oder was auch immer 'wechselschenken'. Ich verkaufe nix an Freunde und kaufe auch nix von Freunden, aus Prinzip nicht.
- Ich glaube ein gewöhnliches nicht baufälliges Rad würde ich garnicht haben wollen. Da fehlt mir der Reiz und jemand anderes freut sich. So eine Kaufgelegenheit würde ich vermutlich vorbei gehen lassen und eher wem aus der Handarbeitsvereinigung nen Tip geben.
- Für ein einzigartiges Rad in schlechtem Zustand würde ich max 30 Euro geben.
- Für ein einzigartiges Rad in gutem Zustand. Das ist schwierig. Hängt vom Rad ab und davon was die Hobbykasse gerade hergibt, aber mehr als 50-100 würde ich wohl eher nicht ausgeben 'könnenwollen'.

Troll
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 498
Registriert: 14.03.2011, 22:30
Land: Deutschland
Postleitzahl: 48155

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von Troll » 13.11.2012, 16:42

Bei Fremden verhandel ich mittlerweile recht offensiv - wenn ich sie unsympatisch finde, werd ich sogar manchmal fasst schon dreist :D Also zahl ich generell für Schrott nix und sonst fang ich sehr niedrig an zu verhandeln - man kann ja aufstocken.
Nach dem materiellen Wert des Rades zu gehen find ich schwer, dafür bin ich zu sentimental ( also wenn die Form der Drechselarbeit nicht schön ist, dann ist schon mal schlecht. )
Bei netten Leuten / Forenmitgliedern / Freunden seh ich immer zu, dass ich Preise akzeptiere oder die Preisfindung ein gemeinsamer Prozess ist - geht dann ja nicht nur um das materielle Rad o.ä - sollte man meiner Meinung nach nicht unterschätzen.

Benutzeravatar
Kattugla
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1550
Registriert: 20.06.2010, 12:59
Land: Deutschland
Postleitzahl: 35510
Wohnort: im Taunus

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von Kattugla » 13.11.2012, 18:52

  • - einen Haufen Brennholz - nüx.
  • - ein Rad das noch viel Arbeit braucht - nüx bis den Gegenwert einer Tüte Kaffee oder so. Manchmal macht ja das Tüddeln richtig Spass - siehe meine Alu-Else vom Sperrmüll
  • - ein Rad das nix besonderes ist, aber mit geringem Aufwand zum laufen zu bringen ist. - maximal 30,-, wenn ichs überhaupt haben will, Allerweltsziegen fliegen hier zuhauf rum
  • - ein Rad das toll ist, entweder bemalt, selten, mit Perlmut... mit geringem Aufwand zum laufen zu bringen - kommt drauf an, 30,- bis 70,-, je nach Sabberfaktor, für das zugepappte Prelude würd ich mich allerdings noch bezahlen lassen
  • - ein Rad das sofort losläuft und höchstens noch ein bißle Öl braucht... kommt auch daruf an: wenn Spulen dabei sind und der Geburtsort irgendwo nördlich von Rostock liegt: schonmal bis 150,-, für ein Humanusrad vielleicht auch, kann ich aber so pauschal nicht sagen.
"Verlasse dich nie auf das Bier eines gottesfürchtigen Volkes!" (Quark)

Benutzeravatar
festgestrickt
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 428
Registriert: 19.04.2012, 10:23
Land: Deutschland
Postleitzahl: 64846
Wohnort: Odenwald

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von festgestrickt » 13.11.2012, 19:27

Ich glaube, das Problem ist oft, dass die Verkäufer denken, sie hätten eine mordsmäßig wertvolle Antiquität zu verkaufen. Manche Räder sind vielleicht auch echt tolle Antiquitäten. Aber wir wollen's ja auch benutzen. Und wenn dann einer 200 Euro für ein Rad haben möchte, dann denke ich immer, das ist schon mindestens 1/2 neues Rad.

Wenn man sich so richtig in ein Rad verguckt hat, es quasi DAS Traumrad ist, dann zahlt man auch mehr, oder?
Jemand anderes würde es vielleicht nicht mal geschenkt haben wollen.

Räder, bei denen was Gravierendes fehlt oder kaputt ist, die kommen für mich nicht in Frage.

Für meine 3 Flohmarktfunde habe ich 15, 20 und 23 Euro bezahlt. (Und jemand anderes hätte das DDR-Dekorad nicht mal für umsonst haben wollen! Ich finde den Winzling dagegen klasse.)

Ist schon schwierig mit den Preisen.

LG festgestrickt
Liebe Grüße
Sabine

spulenhalter
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1673
Registriert: 26.12.2011, 14:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 93339
Wohnort: 93339 Riedenburg

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von spulenhalter » 13.11.2012, 21:57

Bei mir liegen Ankaufpreise meist zwischen 5 - 10 Euro. Porto kommt fast immer auch noch dazu.

Also auf dem Markt max. 20 Euro. Da sehe ich es und weiß daher eher, was alles zu machen ist.

Um ein Rad richtig zum Laufen zu bekommen, muss ich 10 - 20 Stunden einrechnen. Das geht über Lager wechseln (einfach) bis zur Nachfertigung von Teilen, Spulen fehlen fast immer. Selbst der Verkauf ist dabei immer nur ein Hobbypreis.

Irgendwelche Preise von über 50 sind meist unrealistisch und nur bei Sonderstücken oder sehr gutem Zustand gerechtfertig (unsere Schwedin-60 + Abholung= ein Urlaubstag an der Ostsee)
Gruß Mathias

---------------------------------------------------
Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

Benutzeravatar
XScars
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2361
Registriert: 31.03.2009, 11:39
Land: Deutschland
Postleitzahl: 72762
Kontaktdaten:

Re: Preisfindung bei alten Spinnrädern...

Beitrag von XScars » 14.11.2012, 08:55

Danke für die vielen Antworten.... ich find da zeichnet sich schon eine Tendenz ab... mal abgesehen von den persönlichen Vorlieben...

Antworten

Zurück zu „Rund ums Spinnrad“