Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

Antworten
Benutzeravatar
kalala
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 453
Registriert: 15.04.2012, 21:53
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34119
Wohnort: Kassel

Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von kalala » 29.07.2012, 14:32

ich habe eine mehr oder weniger blöde Anfängerfrage. Vielleicht habe ich ja auch nur einen Knoten im Hirn, aber vielleicht könnt ihr mir helfen?
sooo lange habe ich mein Traveller (einfädig) noch nicht, deswegen war ich bisher mit der langsamsten Übersetzung glücklich und zufrieden. nun habe ich mal ein bisschen rumprobiert mit den schnelleren Übersetzungen. Ist es normal, dass die dann schwerer zu treten sind? 1:5,5 läuft ganz bequem und ohne Probleme. bei 1:10 und 1:14 lässt es sich schwerer treten. Ist das Physik und das Prinzip Fahrradgangschaltung oder ist das kalala's Blödheit, weil sie an irgendwas nicht gedacht hat?
Es ist nun nicht so schwer, dass es in einen Kraftakt ausartet, aber definitiv auffällig. Ist das normal? Über die Suchfunktion konnte ich leider nichts finden, was mir weitergeholfen hätte...

Herzlichen Dank schonmal für Eure Hilfe!
Grüße von kalala

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von shorty » 29.07.2012, 14:42

Ist eher normal :-)
Fällt aber nicht bei allen Rädern gleich ins Gewicht.
Bei Doppeltritt z.B. merkt man s weniger.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
kalala
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 453
Registriert: 15.04.2012, 21:53
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34119
Wohnort: Kassel

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von kalala » 29.07.2012, 14:51

ah, gut, vielen Dank! Wie gesagt ist es im Rahmen von "ich bin ja bereit mich daran zu gewöhnen"- ich hätte mich nur geärgert, wenn ich mich "plage" und das nur durch eine kleine Dummheit von mir.
Grüße von kalala

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von shorty » 29.07.2012, 14:54

Hat unter anderem mit der Kraftübertragung zu tun.
Je höher die Übersetzung um so kleiner wird ja der Wirtel.
Sprich die Fläche auf welcher der Antriebsriemen den Wirtel antreiben kann ist bei kleinem Wirtel viel geringer als bei großem .
Der Vergleich mit dem Fahrrad ist schon recht treffend.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Benutzeravatar
Spinnmaus
Faden
Faden
Beiträge: 502
Registriert: 16.03.2011, 21:05
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82275
Wohnort: Emmering Bayern

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von Spinnmaus » 29.07.2012, 17:38

ich spinne bei meinem Ashford fast nur 1:14, aber schwer treten läßt es sich nicht, hab auch nur ein Einfachtritt. hast du vielleicht die Antriebsschnur zu fest gespannt? Mach die doch mal ein bisschen lockerer, dann sollte es sich leichter treten lassen oder besorg dir eine Pur Schnur, die hab ich auch drauf,da geht das treten schön leicht
Moni´s Gewolltes

Benutzeravatar
Eurasierwolle
Navajozwirn
Navajozwirn
Beiträge: 1479
Registriert: 01.09.2010, 14:19
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25486
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von Eurasierwolle » 29.07.2012, 18:04

Vorsichtshalber kannst Du ja mal die anderen Faktoren überprüfen, die bei einer schnelleren Übersetzung unangenehm auffallen können:
Läuft das Schwungrad gerade und ohne Eiern zwischen den Tragholmen? Im Zweifelsfall kann es helfen, die Muttern unter dem Grundgestell etwas nachzuziehen. Auch die Muttern unter den Trägern der "Mother of all" (Spinnflügelhalter und Spulenbremse) vertragen eine Kontrolle, falls da was wackelt oder zu viel Spiel hat.
Stehen die drehbaren Aufnahmen für den Spinnflügel genau rechtwinklig zur Spinnflügelachse? Ein leichtes Verkanten des Spinnflügels in den Haltern kann sich unangenehm bemerkbar machen und so ein Halter verdreht sich schnell mal ein bisschen! Die Schrauben der Halter sollten gerade so fest angezogen sein, dass sich die Halter noch drehen lassen, aber nicht zu leicht.

Bei einem neuen, frisch zusammengebauten Traveller kann es nicht schaden, die Muttern im Grundgestell nach den ersten gesponnenen Kilometern zu kontrollieren. Bei einem gebraucht gekauften Exemplar erst recht (besonders, wenn es ein älteres Baujahr ist).

Viel Spaß mit Deinem Ashford-Klassiker!
Cornelia
Mehr über unseren Eurasier siehe
Meinen noch ganz kleiner Blog: http://eurasierwolle.blogspot.de/ - und auch bei Ravelry geister ich als "Eurasierwolle" herum!

Benutzeravatar
kalala
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 453
Registriert: 15.04.2012, 21:53
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34119
Wohnort: Kassel

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von kalala » 29.07.2012, 18:33

danke für eure schnellen Tipps!

@Eurasierwolle: offensichtliche mechanische Schwachstellen wie Verkantung, lose Muttern, Radeiern hab ich schon überprüft. Mein Traveller ist neu gekauft, daher habe ich in meiner Rumprobieraktion gestern auch gleich mal die Schrauben nachgezogen, ein paar hatten schon Spiel! Aber es beruhigt mich, dass die erfahrenen Spinner hier dieselben Punkte zur Kontrolle raten, die ich selbst schon vermutet hatte!

@Spinnmaus: macht der PUR-Riemen so einen großen Unterschied? Ich habe im Moment einen Baumwollriemen. An der Spannung davon habe ich noch nicht viel gespielt, das werde ich mal nachholen!

Insgesamt ist es ja nicht so, dass es sich ernsthaft "falsch" und total anstrengend anfühlt, es war einfach auffällig!
Grüße von kalala

Benutzeravatar
Spinnmaus
Faden
Faden
Beiträge: 502
Registriert: 16.03.2011, 21:05
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82275
Wohnort: Emmering Bayern

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von Spinnmaus » 29.07.2012, 18:38

also ich finde schon, das man den Pur Riemen bemerkt, es tritt sich leichter. Allerdings ziehe ich die Bremse auch nur wenig an, das ist mir gerade aufgefallen. Vielleicht hast du auch zuviel Bremse drin, dann tritt es sich ebenfalls viel schwerer.

Und Muttern und Schrauben nachziehen ist auch wichtig, hab gerade die Tage die Schrauben bei der Mother of All ausgetauscht. Meine Pauline ist ja auch schon über vierzig Jahre alt, die Schrauben waren total verrostet und die Mother of All hat beim zwirnen sehr gewackelt, jetzt spinnt es sich wesentlich ruhiger und erschütterungsfrei :D ich hatte immer das Gefühl, das mir gleich die Spule abhebt
Moni´s Gewolltes

Benutzeravatar
kalala
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 453
Registriert: 15.04.2012, 21:53
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34119
Wohnort: Kassel

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von kalala » 29.07.2012, 18:50

ok, vielleicht bestelle ich beim nächsten Mal beim Wollschaf noch so einen Antriebsriemen mit....bis dahin wirds aber noch ein bisschen dauern, die letzte Lieferung wird nämlich frühestens morgen bei mir eintreffen ;-) die Bremse ist bei mir meistens kaum angezogen, ich glaube nicht, dass es daran liegt.
Grüße von kalala

spulenhalter
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1673
Registriert: 26.12.2011, 14:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 93339
Wohnort: 93339 Riedenburg

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von spulenhalter » 29.07.2012, 23:35

Spinnmaus hat geschrieben:also ich finde schon, das man den Pur Riemen bemerkt, es tritt sich leichter. Allerdings ziehe ich die Bremse auch nur wenig an, das ist mir gerade aufgefallen. Vielleicht hast du auch zuviel Bremse drin, dann tritt es sich ebenfalls viel schwerer.

...
Der PUR-Riemen macht viel aus, da du dann mit sehr geringer Vorspannung im Antriebsstrang arbeiten kannst. Je mehr Vorspannung, je mehr Reibung.
Der Pur -Riemen haftet sehr gut aus Schwungrad und Spule / Wirtel, meist viel besser als andere Materialien, daher die geringe Vorspannung und der leichte Lauf.

Bei der Gelegenheit eventuellt auch prüfen, ob alle Gleitstellen gut geschmiert sind. Je schneller sich etwas bewegt, um so mehr macht sich jede Reibung, Luftwiederstand und kleine Unwucht / Schwingung bemerkbar.
Gruß Mathias

---------------------------------------------------
Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

Benutzeravatar
kalala
Vorgarn
Vorgarn
Beiträge: 453
Registriert: 15.04.2012, 21:53
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34119
Wohnort: Kassel

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von kalala » 31.07.2012, 09:29

danke für eure guten Tipps! der Pur-Riemen muss noch ein bisschen warten, aber ein weiterer Tipp von Mondvogel (Antriebsschnur mit Kolophonium einreiben, um die Haftreibung zu erhöhen) hat auch nochmal sehr gut geholfen!
Ergebnis: Gestern abend hab ich mir mal todesmutig den Maulbeerseide-Kammzug vom Wollschaf vorgenommen, er verspinnt sich super auf dem kleinsten Wirtel!
Grüße von kalala

Benutzeravatar
quilty
Lacegarn
Lacegarn
Beiträge: 3099
Registriert: 22.03.2010, 08:11
Land: Deutschland
Postleitzahl: 67067

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von quilty » 31.07.2012, 09:52

Pur-Riemen muss noch ein bisschen warten
So ein bisschen PUR-Riemen lässt sich sicher mit "kleineren" Versandkosten schicken, falls Du deswegen wartest bist zur nächsten Bestellung - sowas kann man ja im Umschlag senden :)
Wenn einem sowas die Spinnerei erleichtert und schöner macht, finde ich es lohnenswert!
Mit lieben Grüßen
Christine


Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
(Albert Schweitzer)

http://christine-stern.blogspot.com

Mondvogel
Kardenband
Kardenband
Beiträge: 295
Registriert: 13.01.2012, 12:42
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34121
Wohnort: Kassel

Re: Traveller- liegts an mir oder am Rad?

Beitrag von Mondvogel » 31.07.2012, 11:18

manche Dinge sind per Telefon eben einfach schneller :)
Liebe Grüße vom Mondvogel

Antworten

Zurück zu „Rund ums Spinnrad“