Hirngespinst, sei mir nicht böse: Ich muss dir mal auf die Finger klopfen!
Wenn ihr den Faden von der Spule gesammelt und durch das Einzugsloch gezogen habt, dann zieht ihr so viel runter, bis das Garn wieder "richtig" ist. Sollte der Faden zu locker sein könnt ihr versuchen ihn noch mal zu spinnen. Ist er
zu locker, fällt euch das eh ab. Ist es euch zu ungleichmäßig, macht ihr das auch ab. Dann legt ihr den Faden quer über euren Faservorrat in der Hand und lasst ruhig das lose Ende hinten herab hängen. Nichts von den Fasern hervorziehen und "in Form bringen". Der Vorrat liegt mit dem Garn so in der Hand, dass ihr mit den Fingerspitzen den Drall (der gleich kommt) abhaltet. Vor den Fingerspitzen schauen ein paar Fasern von dem Vorrat hervor. Wenn ihr nun das Rad andreht (Faden halten) fängt der an, sich zu drehen. Wenn ihr merkt, dass die Drehung vor euren Fingern angekommen ist, greift ihr genau dort mit den Fingerspitzen der anderen Hand hin und haltet den Drall ab. Jetzt könnt ihr mit der Faservorrathand am Faden etwas zurück ziehen und dabei auch ein paar Fasern freilassen (weil ihr die lose Spitze vorne mit der anderen Hand abhaltet). Je nachdem, wie eure Wolle beschaffen ist, könnt ihr nun mehr oder weniger weit zurück gehen. Damit euch nichts wegreisst, ist der Faden dabei. Wenn ihr nun ein Stück zurück Faden und Fasern freihabt, haltet ihr da den Drall ab und öffnet die vordere Hand. Der Drall springt sofort auf das Stück zwischen den Händen. Und mit der Bewegung des Öffnens fasst ihr gleich wieder vor eure Faservorrathand, haltet dort den Drall ab, nehmt die andere locker geöffnet zurück und lasst wieder Fasern und (wenn noch vorhanden) den Rest von dem Faden frei. Ist der Faden lang genug und auch gut gedreht, geht ihr mit beiden Händen nach vorne, damit das Garn aufgespult werden kann. Usw usf
Wichtig ist, dass ihr den Drall immer mit einer Hand abhaltet. Arbeitet mit den Fingerspitzen, weil ihr sonst schnell den Drall hindert auf die "freien" Fasern zu greifen - dann flutscht euch der Faden aus der Hand. Wenn ihr nicht richtig abhaltet, dreht sich der Drall immer weiter in euren Vorrat. Dann wird das Garn dicker und dicker, bis ihr das nicht mehr auseinander bekommt. Deshalb nehmt nicht zu viele Fasern auf einmal in die Hand. Wenn ihr nach der Methode arbeitet, habt ihr keine Probleme, neu anzusetzen.
Manchmal rutschen die Fasern gerade vom Anfangsfaden, der auf der Spule befestigt ist, ab. Der sollte lang genug sein, dass der gesponnenen Faden gleich beim nach vorne gehen aufwickelt. Deshalb gleich am ersten Haken hinter dem Einzugloch anfangen. Wenn ihr mit den Händen nach vorne zum Einzugsloch geht, zieht das Rad die Wolle selbst auf die Spule. Ihr solltet den Faden so in der Hand behalten können, dass er euch weder weggerissen wird (Spannung lockern) oder vor dem Loch aufkringelt (Spannung anziehen). Wenn ihr den Faden freigebt, wird er aufgespult und ansonsten könnt ihr den Faden beim Treten "auf der Stelle" halten. Jedenfalls für den Moment, den ihr braucht, um wieder Drall aufzubauen, abzuhalten, Fasern frei zu legen, nachzufassen und - na, wie schon oben beschrieben. Nicht vergessen l-a-n-g-s-a-m zu treten. Schneller werdet ihr mit etwas Übung von allein.
Da wird nix verzwirbelt oder angeknotet - nein!
Hoffe, das ist jetzt nicht zu viel auf einem Mal...
LG
anjulele