Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Moderator: Claudi
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Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Hallo Zusammen,
da ich gerade noch sturmfreie Bude habe, nutzte ich die Zeit, um gaaanz viel mein neues Rädchen drehen zu lassen.
Bei meinem ersten Garn hatte ich den Eindruck, dass das mit den Zwirnen noch nicht so ganz gleichmäßig geklappt hat. Auf dem Strang gewickelt, sieht es an manchen Stellen so aus, als wäre viel zu wenig Drehung drin, an anderen verkordelt sich das Gran ein wenig.
Das wollte ich nun besser machen und habe ganz genau aufgepasst.
Habe 2 Spulen mit je 100g Bluefaced Leicester vollgesponnen, und wollte möglichst dünn spinnen. (Was aber nach dem Zwirnen betrachtet noch nicht so ganz gelungen ist - da plustert sich die Wolle an manchen Stellen teils ganz schön wieder auf, die fest zusammengedreht gleichmäßig dünn gewirkt hat.)
Beim Zwirnen habe ich dann oft das Garn wieder ein Stück rausgezogen und hängen lassen, um zu sehen, ob es sich verdreht oder friedlich hängt. Ich habe mitgezählt, wie oft ich das Rad treten muss (Spulenantrieb, einfädig, Flügelbremse) und hoffte, wenn ich immer in dem Rhythmus bleibe, wird es gleichmäßig.
Am Anfang wurde es gleichmäßig, wenn ich für eine "Garnlänge" vor dem Reinlaufenlassen 8 x getreten habe.
Später verdrudelte sich dann das Garn, ich hatte den Eindruck, es war zu viel und reduzierte die Tritte, probierte immer wieder.
Jetzt ist die Spule fast voll, es fehlt nur noch ein kleiner Rest und ich muss nur noch 3-4 x für eine Garnlänge treten, damit das Garn ausgewogen ist.
Woran liegt das? Sicher habe ich den Ausgangsfaden trotz alle Mühe noch nicht ganz gleichmäßig stark gedreht, bin ja noch Anfängerin. Aber das kann doch nicht sooo viel ausmachen.
Spielt es eine Rolle, dass die Spule nun schon dick mit Wolle voll ist? Wird bei vollerer Spule die Drehung der Spule anders, effektiver an den Faden weitergegeben? das wäre dann beim Spinnen ja auch der Fall.
Oder habe ich überhaupt einen Denkfehler drin, wenn ich glaube, dass der Trittrhythmus sich so direkt auf die Drehung/Umdrehung auswirkt?
Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße, Hummelbrummel
da ich gerade noch sturmfreie Bude habe, nutzte ich die Zeit, um gaaanz viel mein neues Rädchen drehen zu lassen.
Bei meinem ersten Garn hatte ich den Eindruck, dass das mit den Zwirnen noch nicht so ganz gleichmäßig geklappt hat. Auf dem Strang gewickelt, sieht es an manchen Stellen so aus, als wäre viel zu wenig Drehung drin, an anderen verkordelt sich das Gran ein wenig.
Das wollte ich nun besser machen und habe ganz genau aufgepasst.
Habe 2 Spulen mit je 100g Bluefaced Leicester vollgesponnen, und wollte möglichst dünn spinnen. (Was aber nach dem Zwirnen betrachtet noch nicht so ganz gelungen ist - da plustert sich die Wolle an manchen Stellen teils ganz schön wieder auf, die fest zusammengedreht gleichmäßig dünn gewirkt hat.)
Beim Zwirnen habe ich dann oft das Garn wieder ein Stück rausgezogen und hängen lassen, um zu sehen, ob es sich verdreht oder friedlich hängt. Ich habe mitgezählt, wie oft ich das Rad treten muss (Spulenantrieb, einfädig, Flügelbremse) und hoffte, wenn ich immer in dem Rhythmus bleibe, wird es gleichmäßig.
Am Anfang wurde es gleichmäßig, wenn ich für eine "Garnlänge" vor dem Reinlaufenlassen 8 x getreten habe.
Später verdrudelte sich dann das Garn, ich hatte den Eindruck, es war zu viel und reduzierte die Tritte, probierte immer wieder.
Jetzt ist die Spule fast voll, es fehlt nur noch ein kleiner Rest und ich muss nur noch 3-4 x für eine Garnlänge treten, damit das Garn ausgewogen ist.
Woran liegt das? Sicher habe ich den Ausgangsfaden trotz alle Mühe noch nicht ganz gleichmäßig stark gedreht, bin ja noch Anfängerin. Aber das kann doch nicht sooo viel ausmachen.
Spielt es eine Rolle, dass die Spule nun schon dick mit Wolle voll ist? Wird bei vollerer Spule die Drehung der Spule anders, effektiver an den Faden weitergegeben? das wäre dann beim Spinnen ja auch der Fall.
Oder habe ich überhaupt einen Denkfehler drin, wenn ich glaube, dass der Trittrhythmus sich so direkt auf die Drehung/Umdrehung auswirkt?
Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße, Hummelbrummel
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Hallo!
Ich glaube, das liegt daran dass die Spule schon voller ist. Es brauch ja dann weniger Drehung um sich um die Spule zu wickeln, da die Strecke ja kürzer ist. Dadurch drehst du wahrscheinlich zum Ende hin zuviel.
Vielleicht ist das aber auch Quark.
Aber es gibt ja auch Spulen mit dickerer Mitte (heißt das Wirtel?) um weniger oft zu treten.
Mal abwarten, was die Profis dazu sagen.
Ich zähl da jedenfalls nix und gucke nur wie es aussieht. Bin mit Sicherheit etwas langsamer als die Anderen, aber dann geht eigentlich auch nix schief.
Liebe Grüße
Franzi
Ich glaube, das liegt daran dass die Spule schon voller ist. Es brauch ja dann weniger Drehung um sich um die Spule zu wickeln, da die Strecke ja kürzer ist. Dadurch drehst du wahrscheinlich zum Ende hin zuviel.
Vielleicht ist das aber auch Quark.
Aber es gibt ja auch Spulen mit dickerer Mitte (heißt das Wirtel?) um weniger oft zu treten.
Mal abwarten, was die Profis dazu sagen.
Ich zähl da jedenfalls nix und gucke nur wie es aussieht. Bin mit Sicherheit etwas langsamer als die Anderen, aber dann geht eigentlich auch nix schief.
Liebe Grüße
Franzi
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Ich bin zwar auch noch Anfängerin, versuch aber dennoch zu antworten mit dem, was ich bisher festgestellt habe. Vielleicht stimmts ja
Auch wenn die Single gleichmäßig dünn aussieht, können darin noch Stellen mit mehr Fasern sein, die einfach in der Singel stärker verzwirnt sind. Im Fertigen Garn geben sie den Drall an die umliegenden Stellen ab (Drall ist faul, der geht von den dickeren zu den dünneren Stellen), weshalb es dann kleine aufgeplusterte Stellen gibt. Find ich aber garnicht schlimm. Wenn ich nen perfekt gleichmäßiges Garn haben wollte, würde ich es im Geschäft kaufen und hätte kein Spinnrad
Ich find das schön, wenn das Garn lebt und im Gestrickten egalisiert sich das auch wieder etwas.
Und je voller die Spule wird, desto milder wird der Einzug, desto länger hat man das Garn in der Hand, desto stärker wird es verdreht - also muss man es wieder schneller ins Rad laufen lassen.

Doch, ich glaube schon, dass das ziemlich viel ausmachen kann. Bei mir verzwirnen sich manche Passagen von allein, wenn ich die Fäden locker nebeeinander ins Rad laufen lasse, während andere Passagen dabei fast nix voneinander wissen wollen.Hummelbrummel hat geschrieben:Woran liegt das? Sicher habe ich den Ausgangsfaden trotz alle Mühe noch nicht ganz gleichmäßig stark gedreht, bin ja noch Anfängerin. Aber das kann doch nicht sooo viel ausmachen.
Auch wenn die Single gleichmäßig dünn aussieht, können darin noch Stellen mit mehr Fasern sein, die einfach in der Singel stärker verzwirnt sind. Im Fertigen Garn geben sie den Drall an die umliegenden Stellen ab (Drall ist faul, der geht von den dickeren zu den dünneren Stellen), weshalb es dann kleine aufgeplusterte Stellen gibt. Find ich aber garnicht schlimm. Wenn ich nen perfekt gleichmäßiges Garn haben wollte, würde ich es im Geschäft kaufen und hätte kein Spinnrad

Und je voller die Spule wird, desto milder wird der Einzug, desto länger hat man das Garn in der Hand, desto stärker wird es verdreht - also muss man es wieder schneller ins Rad laufen lassen.
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Wenn die Spule voller ist, hast Du weniger Einzug, dadurch dreht das Garn sich mehr, bevor es aufgewickelt ist.
Wenn Du genau so weiter treten willst, mußt Du die Bremse fester anziehen, dann wird das garn schneller eingezogen.
Wenn Du genau so weiter treten willst, mußt Du die Bremse fester anziehen, dann wird das garn schneller eingezogen.
LG
Astrid
Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Außerdem ist das Hängenlassen des Fadens nicht unbedingt der sichere Weg zu einem ausgeglichenen Garn, denn je nach dem, wie lange die Singles schon auf der Spule ruhen, ist der Drall schon mehr oder weniger "eingeschlafen", d.h. wenn du so zwirnst, dass sich der gezwirnte Faden nicht mit sich selbst verdreht, hast du am Ende ein Garn mit zu wenig Zwirndrall. Ich würde beim Zwirnen immer eher nach Augenmaß gehen (sieht das gezwirnte Garn so aus, wie ich es gerne hätte? Gefällt mir der Zwirnwinkel?). Der Rest gleicht sich nachher beim Entspannungsbad meist sehr gut aus, es sei denn, man hat extrem zu viel oder zu wenig Zwirndrall im verhältnis zum Spinndrall draufgegeben.
Bei einem flügelgebremsten Rad kann man übrigens sehr gut Tritte zählen und dann in einem Schwung auf die Spule laufen lassen, das das Garn beim Aufwickeln bei diesem Radtyp keinen extra Drall mehr bekommt, unabhängig vom Füllgrad der Spule! Mache ich bei meinem Henkys immer so für ein gleichmäßig gezwirntes Garn.
LG Kiki
Bei einem flügelgebremsten Rad kann man übrigens sehr gut Tritte zählen und dann in einem Schwung auf die Spule laufen lassen, das das Garn beim Aufwickeln bei diesem Radtyp keinen extra Drall mehr bekommt, unabhängig vom Füllgrad der Spule! Mache ich bei meinem Henkys immer so für ein gleichmäßig gezwirntes Garn.
LG Kiki
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Ohoh... das wird wahrscheinlich nach dem Waschen ungleichmäßig sein.
Das erste Stück Garn ist am frischesten, da ist der Drall noch wach und darum brauchst du mehr Drall, bis es glatt hängt. Weiter hinten, wo die Singles auf der Spule immer älter, müder und schlapper werden bekommst du, wenn du den verzwirnten Faden einfach hängen läßt keine korrekte Antwort mehr. Der eingeschlafene Drall wird wieder wach, wenn das Garn gewaschen wird. Du müßtest ihn also für ein gleichmäßig gezwirntes Garn mit einrechnen und scheinbar erst mal zu viel Zwirndrall drauf tun.
Sicherer ist es, wenn du dir den Winkel der Fasern in den Singles ansiehst und den Winkel des gezwirnten Garnes in etwa so steil hältst.
Oder du zwirnst ein kleines Stück, wäschst das Beispiel und wenn es dir gefällt hängst du es neben das Rad und zwirnst den Rest so wie das aussieht, egal ob der Strang hinterher überzwirnt wirkt oder nicht. Wenn er gewaschen ist wird das ganz anders.
Falls das Garn, das du jetzt hast dir nach dem Waschen nicht gefällt, einfach nochmal durch laufen lassen und auf die nicht fest genug gezwirnten Stellen nochmal Drall drauf geben.
Das erste Stück Garn ist am frischesten, da ist der Drall noch wach und darum brauchst du mehr Drall, bis es glatt hängt. Weiter hinten, wo die Singles auf der Spule immer älter, müder und schlapper werden bekommst du, wenn du den verzwirnten Faden einfach hängen läßt keine korrekte Antwort mehr. Der eingeschlafene Drall wird wieder wach, wenn das Garn gewaschen wird. Du müßtest ihn also für ein gleichmäßig gezwirntes Garn mit einrechnen und scheinbar erst mal zu viel Zwirndrall drauf tun.
Sicherer ist es, wenn du dir den Winkel der Fasern in den Singles ansiehst und den Winkel des gezwirnten Garnes in etwa so steil hältst.
Oder du zwirnst ein kleines Stück, wäschst das Beispiel und wenn es dir gefällt hängst du es neben das Rad und zwirnst den Rest so wie das aussieht, egal ob der Strang hinterher überzwirnt wirkt oder nicht. Wenn er gewaschen ist wird das ganz anders.
Falls das Garn, das du jetzt hast dir nach dem Waschen nicht gefällt, einfach nochmal durch laufen lassen und auf die nicht fest genug gezwirnten Stellen nochmal Drall drauf geben.
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Hallo Ihr Lieben,
danke für Eure Antworten!
Ich sehe schon, ich muss noch eine Menge lernen.
Dass ich das Garn lieber nach Augenschein als nach "Technik" beurteilen soll, behagt mir sehr.
Für dieses Garn ist der schlafende Drall im Single wahrscheinlich kein soo großes Problem, denn ich habe erst vorgestern Mittag mit dem Spinnen begonnen und war dann gestern Abend mit dem Zwirn fast fertig (200g) (und falls Ihr jetzt glaubt. Die spinnt ja! habt ihr völlig Recht. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dies war der erste wirklich erholsame Urlaub seit langer, langer Zeit und ich hatte sooo ein spannendes Hörbuch. Aber morgen kommt die Bande nach Hause und ab heute werde ich wieder anfangen, meinen Aufgaben nachzukommen und dann sind auch schon bald die Ferien vorbei und die Arbeit ruft und ich werde kaum mehr Zeit für Irgendwas haben.... Also habe ich mir das jetzt einfach mal gegönnt.)
Für spätere Projekte, die vermutlich wirklich ewig auf der Spule liegen werden, ist es natürlich ein sehr guter Hinweis.
Nach wie vor habe ich noch nicht so ganz begriffen was das Spinnrad eigentlich tut. (Obwohl ich schon alles mögliche gelesen habe.)
Dass bei leerer Spule mehr Spulendrehungen zu Aufwickeln nötig sind als bei voller Spule, habe ich nun verstanden. Ist eigentlich logisch, wenn man sich das vorstellt.
Die Flügelbremse von meinem Willy kannte anfangs nur 2 Varianten: offen und gar kein Einzug oder zu und reißender Einzug. Mittlerweile kann ich das tatsächlich fein dosieren, frage mich aber, was ich da eigentlich regle. Mir scheint, es ist nicht wirklich das Eingezogen-werden des Garnes, sondern die Kraft, die ich aufbringen muss, um das Garn festzuhalten. Den Einzug regeln eigentlich meine Hände, Bremsen tue eigentlich ich, nicht die Bremse. Wenn ich die Bremse fest ziehe, brauche ich viel Kraft - oder der Faden will ganz schnell ins Rad, wenn ich sie lockere, brauche ich kaum Kraft - der Faden wartet geduldig, bis ich ein bisschen nachgebe und ihn reinlaufen lasse.
Solange ich das Garn in einer bestimmten Länge vor dem Spinnrad festhalte und nicht einlaufen lasse, geht doch die ganze Drehung in den Faden, denn es wird ja nicht aufgewickelt. Erst wenn ich nachgebe, wird die Drehung zum Aufwickeln verwendet. Oder?
So jedenfalls kommt es mir vor. Vielleicht täusche ich mich aber. Außerdem frage Ich mich aus reinem Wissensdurst, ob es bei anderen Typen, z.B. zweifädigen Rädern, anders ist.
Vielleicht sollte ich nicht so viel nachdenken, sondern das Ganze mehr intuitiv angehen. (Aber ich bin halt so eine Nachdenke-und-Verstehen-Wollen-Typ, und außerdem habe ich den Eindruck, dass es sein könnte, dass ich morgen mit dem gleichen Ausgangsmaterial ein ganz anderes Garn produziere als heute, wenn ich nur nach Gefühl gehe und mir nicht irgendwelche Anhaltspunkte merke, wie ich das gemacht habe. In Zukunft werde ich wohl kaum mehr so schön am Stück spinnen können wie die letzen Tage.)
Viele Grüße, Hummelbrummel
danke für Eure Antworten!
Ich sehe schon, ich muss noch eine Menge lernen.
Dass ich das Garn lieber nach Augenschein als nach "Technik" beurteilen soll, behagt mir sehr.
Für dieses Garn ist der schlafende Drall im Single wahrscheinlich kein soo großes Problem, denn ich habe erst vorgestern Mittag mit dem Spinnen begonnen und war dann gestern Abend mit dem Zwirn fast fertig (200g) (und falls Ihr jetzt glaubt. Die spinnt ja! habt ihr völlig Recht. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dies war der erste wirklich erholsame Urlaub seit langer, langer Zeit und ich hatte sooo ein spannendes Hörbuch. Aber morgen kommt die Bande nach Hause und ab heute werde ich wieder anfangen, meinen Aufgaben nachzukommen und dann sind auch schon bald die Ferien vorbei und die Arbeit ruft und ich werde kaum mehr Zeit für Irgendwas haben.... Also habe ich mir das jetzt einfach mal gegönnt.)
Für spätere Projekte, die vermutlich wirklich ewig auf der Spule liegen werden, ist es natürlich ein sehr guter Hinweis.
Nach wie vor habe ich noch nicht so ganz begriffen was das Spinnrad eigentlich tut. (Obwohl ich schon alles mögliche gelesen habe.)
Dass bei leerer Spule mehr Spulendrehungen zu Aufwickeln nötig sind als bei voller Spule, habe ich nun verstanden. Ist eigentlich logisch, wenn man sich das vorstellt.
Die Flügelbremse von meinem Willy kannte anfangs nur 2 Varianten: offen und gar kein Einzug oder zu und reißender Einzug. Mittlerweile kann ich das tatsächlich fein dosieren, frage mich aber, was ich da eigentlich regle. Mir scheint, es ist nicht wirklich das Eingezogen-werden des Garnes, sondern die Kraft, die ich aufbringen muss, um das Garn festzuhalten. Den Einzug regeln eigentlich meine Hände, Bremsen tue eigentlich ich, nicht die Bremse. Wenn ich die Bremse fest ziehe, brauche ich viel Kraft - oder der Faden will ganz schnell ins Rad, wenn ich sie lockere, brauche ich kaum Kraft - der Faden wartet geduldig, bis ich ein bisschen nachgebe und ihn reinlaufen lasse.
Solange ich das Garn in einer bestimmten Länge vor dem Spinnrad festhalte und nicht einlaufen lasse, geht doch die ganze Drehung in den Faden, denn es wird ja nicht aufgewickelt. Erst wenn ich nachgebe, wird die Drehung zum Aufwickeln verwendet. Oder?
So jedenfalls kommt es mir vor. Vielleicht täusche ich mich aber. Außerdem frage Ich mich aus reinem Wissensdurst, ob es bei anderen Typen, z.B. zweifädigen Rädern, anders ist.
Naja, dadurch, dass ich in einem bestimmten Trittrhythmus ausziehe, empfinde ich es eigentlich nicht so.Apfelkern hat geschrieben:
Und je voller die Spule wird, desto milder wird der Einzug, desto länger hat man das Garn in der Hand, desto stärker wird es verdreht - also muss man es wieder schneller ins Rad laufen lassen.
Vielleicht sollte ich nicht so viel nachdenken, sondern das Ganze mehr intuitiv angehen. (Aber ich bin halt so eine Nachdenke-und-Verstehen-Wollen-Typ, und außerdem habe ich den Eindruck, dass es sein könnte, dass ich morgen mit dem gleichen Ausgangsmaterial ein ganz anderes Garn produziere als heute, wenn ich nur nach Gefühl gehe und mir nicht irgendwelche Anhaltspunkte merke, wie ich das gemacht habe. In Zukunft werde ich wohl kaum mehr so schön am Stück spinnen können wie die letzen Tage.)
Viele Grüße, Hummelbrummel
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Stimmt genau.Hummelbrummel hat geschrieben:Solange ich das Garn in einer bestimmten Länge vor dem Spinnrad festhalte und nicht einlaufen lasse, geht doch die ganze Drehung in den Faden, denn es wird ja nicht aufgewickelt. Erst wenn ich nachgebe, wird die Drehung zum Aufwickeln verwendet. Oder?
Stimmt im Prinzip (der letzte Satz 100%ig), mit einem kleinen Semantikproblem: Spinner sagen, die Bremse regelt den Einzug, weil sie davon ausgehen, dass sie immer mit gleich viel Kraft gegenhaltenHummelbrummel hat geschrieben: Die Flügelbremse von meinem Willy kannte anfangs nur 2 Varianten: offen und gar kein Einzug oder zu und reißender Einzug. Mittlerweile kann ich das tatsächlich fein dosieren, frage mich aber, was ich da eigentlich regle. Mir scheint, es ist nicht wirklich das Eingezogen-werden des Garnes, sondern die Kraft, die ich aufbringen muss, um das Garn festzuhalten. Den Einzug regeln eigentlich meine Hände, Bremsen tue eigentlich ich, nicht die Bremse. Wenn ich die Bremse fest ziehe, brauche ich viel Kraft - oder der Faden will ganz schnell ins Rad, wenn ich sie lockere, brauche ich kaum Kraft - der Faden wartet geduldig, bis ich ein bisschen nachgebe und ihn reinlaufen lasse.

Probier's mal mit meiner Erklärung zur Funktionsweise des Flügelrades: http://www.lahottee.info/D_Wheels1.php - ist nämlich eigentlich ganz einfach, wenn man's nicht verkompliziert (wenn du's kompliziert willst, und Englischkenntnisse vorausgesetzt, bestell' dir Alden Amos Big Book of Handspinning)
Ciao, Klara
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Re: Gleichmäßiges Zwirnen mit unterschiedlichen Umdrehungen?
Hallo Klara,
Deine schönen Seiten waren tatsächlich recht aufschlussreich, danke!
Und dann konnte ich es auch nicht lassen, mir Deine Schafe und Spinnräder usw. auch noch anzusehen.
Taj, da überkommt einen gleich die Sehnsucht... aber was hilfts. (So ein paar Schafe würde ich auch gerne haben, aber das geben die gegenwärtigen Umstände nicht her....)
Viele Grüße, Hummelbrummel
Deine schönen Seiten waren tatsächlich recht aufschlussreich, danke!
Und dann konnte ich es auch nicht lassen, mir Deine Schafe und Spinnräder usw. auch noch anzusehen.
Taj, da überkommt einen gleich die Sehnsucht... aber was hilfts. (So ein paar Schafe würde ich auch gerne haben, aber das geben die gegenwärtigen Umstände nicht her....)
Viele Grüße, Hummelbrummel