Das ideale Anfängerrad ...

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Das ideale Anfängerrad ...

Beitrag von Greifenritter » 06.11.2006, 15:08

Da wir hier oft Anfänger begrüßen dürfen, die sich orientieren wollen sollten wir hier mal zusammentragen was ein anfängertaugliches Rad ausmacht und welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

Das ist natürlich alles subjektiv, denn ich denke "das" perfekte Rad kann es nicht geben, da jeder von uns andere anatomische Voraussetzungen mitbringt und einen anderen Geschmack hat.

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Re: Das ideale Anfängerrad ...

Beitrag von Greifenritter » 06.11.2006, 15:26

So, ich mach gleich mal den Anfang.

Aus meinen Erfahrungen mit alten Rädern heraus weiß ich: Je älter solch ein Stück ist desto mehr Eigenheiten und "Macken" hat es. Für den Fortgeschrittenen ist das kein Problem, der kann viele Defizite des Rades ausgleichen, aber den Anfänger kann das ganz schön ins Schwitzen bringen. Daher bin ich der meinung für einen Anfänger sind neuere Räder besser geeignet.
Ich selbst habe mit einem weit über 100 Jahre alten Stück angefangen und schon gedacht ich wäre zu dumm um am Spinnrad zu spinnen, aber dann hat mit petzi geholfen das Rad zu restaurieren und ich habe herausgefunden, daß fiele Probleme nicht von mit sondern vom Spinnrad verursacht wurden. Als Anfänger ist es schwierig das zu beurteilen, wer nicht frustresistent ist sollte daher zum Anfangen ein "neues" Rad nehmen oder, wenn er mit einem alten startet, einen erfahrenen Spinner bitten es Probeztuspinnen um eventuelle Mängel zu erkennen.

Als Anfänger spinnt man meist noch relativ langsam. Daher sind Räder mit "sanfter" Überstzung besser geeignet. Damit ein Anfänger auch erkennt wie "Krass" die Übersetzung eines Rades ist hier ein Tipp zur Beurteilung: je weniger sich der Durchmesser von Schwungrad und Wirtel oder Spulscheibe unterscheiden, desto langsamer läuft das Rad.

Räder mit Wipptritt sind einfacher zu bedienen als Räder mit einfachem Tritt, da sie nicht so sehr dazu neigen in die gegenrichtung zurückzulaufen und langsamer betrieben werden können (da sie weniger Schwung brauchen um rund zu laufen). Wipptritt ist für Anfänger also besser. Man erkennt ihn daran, daß das Trittbrett nicht am Ende gelagert ist sondern etwas nach vorne versetzt, so daß man den Tritt mit dem Fußballen nach unten treten und mit der verse wieder hochholen kann.

Einfädige Räder sind oft einfacher einstellbar als Zweifädige. Daher würde ich für einen Anfänger eher ein Rad mit Spulen- oder Flügelbremse statt einem zweifädigen raten.

Moderne Räder haben bessere Lager, laufenb runder und reibungsfreier und sind meist auch Wartungsfreundlicher. Ein Modernes Rad mit Kugelgelagertem Schwungrad und Kunststofflagern an Spule und Tritt (oft Teflon) ist einfacher zu bedienen als ein altes mit Lederlagern oder einfachen Gleitlagern aus Holz.

Wenn ein Anfänger ein neues Rat von einem unbekannten hersteller (z.B. einem Schreiner) erwirbt, so sollte er einen Erfahrenen SPinner mitnehmen, denn das Bauen von Spinnrädern ist eine Kunst für sich und erfordert neben handwerklichem Können auch kentnisse über die Funktion, die optimalen Übersetzungen und die beim Spinnen auftretenden Probleme, die ein Schreiner meist nicht besitzt. Solche Räder sind dann auch oft schwerer zu handhaben als die, die von Fachleuten gebaut werden.

Ideal für den Anfang sind sicher einfachr moderne Räder namhafter Hersteller wie z.B. Das Ashford Kiwi oder das Louet S10, am besten neu vom Händler gekauft, da sie dann noch keine Macken haben. Leider sind die aber nicht ganz billig.

Wer mit einem alten Rad vom Dachboden beginnt, der braucht einfach geduld und sollte nicht vergessen, daß viele Probleme vom Rad verursacht werden und nichts damit zu tun haben, daß er "zu dumm" zum spinnen ist. In dem Fall nur einfach nicht den Mut verlieren. Bei mir hat es auch geklappt.

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Re: Das ideale Anfängerrad ...

Beitrag von Eiderschaf » 06.11.2006, 15:51

Ich kann Danny da nur zustimmen.

Für Anfänger auch ideal sind Spinnräder mit einem Doppeltritt. Damit kann man gleichmäßig treten und kann das Rad nur durch das Treten in Schwung bringen und kann sich damit voll und ganz auf die Hände und die Wolle konzentrieren.

Aus eigener Erfahrung kann ich als Anfängerrad das Kiwi von der Firma Ashford empfehlen. Ein einfach zu bedienendes Rad das mir den Anfang wirklich leicht gemacht hat. Das einzige nicht so tolle an dem Rad ist der Preis, der neu bei ca. 200,--€ liegt.

Liebe Grüße,

Heike

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Re: Das ideale Anfängerrad ...

Beitrag von Hanne » 06.11.2006, 16:34

Ich bin Anfänger und habe mir ein neues modernes Rad gekauft mit Kugellager und breiten Trittbrett. Es ist günstiger gewesen wie ein gebrauchtes Louet.Es wird von einen Schreinermeister gemacht und ist sehr gut verarbeitet und hat 5 Jahre Garantie es wird ab 199,-€ verkauft , es wird auf Bestellung gebaut. Es läuft leicht und rund ohne ruckeln und wackeln.Hier der Link dazu
https://ssl.kundenserver.de/s101342623.einsundeinsshop.de/sess/utn;jsessionid=1544f5d54568666/shopdata/index.shopscript
Ich habe das Model Kelly mit breiten Trittbrett bestellt geölt.
ich konnte vorher nicht spinnen habe es aber an einen Tag heraus bekommen wie es klappt.

Liebe Grüßr
Hanne
Zuletzt geändert von Hanne am 06.11.2006, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das ideale Anfängerrad ...

Beitrag von Greifenritter » 06.11.2006, 16:53

Wenn man einen Spinnradkundigen Schreiner erwischt sind diese modernen Räder meist eine tolle, günstige Alternative zu den teuren Markenrädern.

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