Zwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Fleissige Biene
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Zwirnen

Beitrag von Fleissige Biene » 20.09.2010, 21:00

Hallo Spinnerinnen :wink: ,
Habe Grade Pelzschaf versponnen und bin am Überlegen nach dem ich einige Berichte gelesen habe ob ich die Wolle vor dem Zwirnen oder nache dem zwirnen Feucht machen sollte damit sie sich nicht mehr so verdreht. Über hilfreiche Tipps würde ich mich sehr freuen. Die Wolle habe ich in Lensahn auf einem Markt für altes Handwerk erstanden. Sie war schon gewaschen und sehr langstapelig und wir hatten wenig ausschuß beim Kardieren. Wir haben unter anderen auch noch Coburger Fuchsschafwolle und Silbergraue Pelzschafwolle erstanden die sehr weich ist. :).Die Braune Pelzschafwolle hat sich für unsere verhältnisse sehr gut und dünn spinnen lassen.

Viele Grüße an alle Spinner und Spinnerinnen :))
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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 20.09.2010, 21:05

Nach dem Zwirnen bekommt die Wolle eigentlich ein Entspannungsbad
Ins Waschbecken legen, ruhen lassen, ausdrücken, bzw. ausschleudern und aufhängen.
Das Eigenwollgewicht reicht, also nicht beschweren, dass strapaziert die Faser nur unnötig, und der evtl herausgezogene Drall kommt beim nächsten Waschen wenn die Wolle verarbeitet ist wieder.

Karin
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Re: Zwirnen

Beitrag von Samaha » 21.09.2010, 06:53

Hallo,

ich hänge mich mal mit einer anderen Zwirnfrage mit an.

Letzte Woche habe ich eine Menge single garn, dass mir nun als single nicht mehr gefällt, verzwirnt. Dazu habe ich jeden Strang als Knäuel gewickelt und mit sich selbst verzwirnt. Teilweise lagen die Stränge schon 1 Jahr oder länger und hatten teilweise auch schon ein Entspannungsbad mit aufhängen ohne Gewicht.

Nun stelle ich nach dem Zwirnen und Entspannungsbad fest, dass sich das Garn nicht eng miteinander verzwirt (ausreichend Drall war beim zwirnen drauf), sondern sich in eher weiten Schlaufen umeinander legt.

Ein Strang, den ich aktuell aus dieser Wolle gesponnen habe, mit viel Drall und gleich danach verzwirnt, liegt in schönen, engen Windungen.

Lag's am langen Lagern? Am vorherigen Entspannungsbad? Würde ein nochmaliges Zwirnen eine Verbesserung bringen?
Sabine
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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 21.09.2010, 07:17

Ich würde vermuten am Entspannungsbad und am Lagern, der Drall schläft ja sozusagen ein, deshalb wird der Faden wenn eben gut abgelagert schlaff, was aber nicht heisst, dass der Drall weg ist.
Hast Du beide Stränge nochmal gebadet? da kommt der Drall nämlich wieder.
Was schwierig ist, zumindest für mich,ist das Abschätzen, wieviel Zwirndrall es braucht bei lange Gelegenem, bei frisch Gezwirntem sieht man es sofort, dass die Wolle stimmig ist. Bei der anderen Variante sieht das meist etwas lose aus, gibt sich aber nach dem Bad. Wobei es natürlich auch sein kann, dass der Single fürs Zwirnen unter Umständen eh ein bißerl zuwenig Drall hatte.

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Re: Zwirnen

Beitrag von Samaha » 21.09.2010, 08:34

hmmm,

das single Garn hatte vor dem Zwirnen - ich hab's zum Knauelwickeln auf eine Schirmhaspel übertragen - teilweise soviel Drall, dass ich Probleme beim aufwickeln auf die Haspel hatte = zusammenschnurren, wenn die Spannung weg war.

Beim Zwirnen machte es einen schönen, ausgewogenen Eindruck, nur ist der nach dem Entspannungsbad jetzt komplett weg. Teilweise hängen die Einzelfäden parallel nebeneinander.

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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 21.09.2010, 13:09

Ok , wenn es nach dem Ruhen ohne Zwirnen glatt war, ist das klar, weil da einfach dann der tatsächliche Drall täuscht, sprich eingeschlafen ist, der kommt wieder bekanntlich .
Du hast Dich beim zwirnen ja nur an dem glatten Faden orientieren können, der zwar glatt aber eben letztlich doch mit viel unsichtbarem Drall war.
Ich vermute es war zuwenig Zwirndrall, weil man eigentlich bei viel Spinndrall viel Zwirndrall braucht.
Das fertig gezwirnte noch nicht gebadete Garn ist kein Gradmesser, daran kann man das eigentlich nicht überpürfen, im Prinzip hätte diese Stufe überzwirnt sein müssen, um an Ende ein ausgewogenes Garn zu bekommen.
Ich hoffe, ich konnte das irgendwie plausibel erklären

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Re: Zwirnen

Beitrag von Samaha » 21.09.2010, 13:38

ok, soweit einigermassen klar.

Nur, kriege ich das mit erneut zwirnen = überzwirnen einigermassen gerettet?

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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 21.09.2010, 13:42

gute Frage, weiss ich leider auch keine Antwort drauf, hatte ich noch nie.
An nem kleineren Stück evlt testen???

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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 21.09.2010, 14:25

ich verschieb das mal nach spinnen allgemein

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Re: Zwirnen

Beitrag von Aodhan » 21.09.2010, 14:29

`ne Möglichkeit einer Erklärung die mir auch noch einfällt, ist folgende:

Wenn man gesponnene Wolle (Single oder gezwirnt, egal) badet und ausschlägt, filzt die Oberfläche meistens ganz leicht an. Wenn dein Single das schon getan hat, hat es jetzt natürlich Schwierigkeiten, sich "neu zu orientieren". Die Oberfläche hat sozusagen "abgebunden", und das war´s dann. Wenn gezwirntes Garn gebadet wird, bindet es als Einheit ab. Blöd erklärt? Sorry... Jedenfalls ist das der Effekt, den ich schon des öfteren beobachtet habe.
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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 21.09.2010, 14:39

mmh mag bei angefilzten Wollen stimmen, ansonsten glaub ich eher weniger
Wolle mit zuviel drall, also richtig kringelig, kann man gebadet und feucht spannen locker glatt ziehen. Der Zustand ist aber nur solange stabil, bis die Wolle wieder nass wird.
Ein gespanntes Haar ist so elastisch das es nach 1 Jahr Spannzeit innerhalb von 10 Minuten wieder in die ursprüngliche Länge zurückspringt
( wenn ich das richtig im Kopf habe -- aus dem Buch-Wert der Wolle, war ne Studie)

Aber wie Du ja schon schreibst, bei angefilzt funzt das nicht, denn die Faserstruktur ist stark verändert.
Ich hab das im übrigen gar nicht mit angefilzt, keiner meiner Stränge aus dem Entspannungsbad ist das .
Ich schlag allerdings auch nicht aus, evlt ist das der Grund?
Ne Ausnahme mach ich evlt als Versuch bei Angora aber ansonsten verliert die Wolle für mich dadurch eine ihrer guten Eigenschaften, nämlich diese tolle Elastizität.Aber das ist wieder ne andere spannende Frage;-)

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Re: Zwirnen

Beitrag von Klara » 23.09.2010, 15:10

shorty hat geschrieben: aber ansonsten verliert die Wolle für mich dadurch eine ihrer guten Eigenschaften, nämlich diese tolle Elastizität.Aber das ist wieder ne andere spannende Frage;-)

Karin
Das ist dann für mich nicht mehr ANfilzen, sondern VERfilzen. Ich war total baff, wie elastisch in jede Richtung (Länge und Durchmesser) der angefilzte Single-Rest war, den ich diese Woche verstrickt habe. Wie lange man Wolle kneten muss, damit sie zu einem soliden Filzstrang wird, weiss ich übrigens nicht - auf jeden Fall länger, als ich bereit bin zu arbeiten!

Ciao, Klara

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Re: Zwirnen

Beitrag von Fleissige Biene » 25.09.2010, 19:07

Hallo Hier noch ein Bild von meiner Pelzschafwolle
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße
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Re: Zwirnen

Beitrag von shorty » 25.09.2010, 19:10

Ist ne schöne Farbe, ich mag Grau sehr gerne, vom hellen silbergrau bis anthrazit.

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Re: Zwirnen

Beitrag von maka » 25.09.2010, 21:08

hallo biene

baoh, super farbe. es glänzt so toll. :gut:
Grüßlis maka

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