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Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 08.04.2009, 14:21
von arcadia
Hallo,
ich werde dieses Jahr neben der Wolle von Cob. Füchschen und Scottish Blackface evtl. auch Wolle vom Shropshire und Suffolk bekommen können.
Die Wolle vom Scottish Blackface -ohne Grannen- empfinde ich als weicher im Vergleich zum Coburger Fuchs.
Aber in welcher Reihenfolge ist welche Wolle die Weicheste mit angenehmem Tragekomfort....?
Mich interessiert vor allem , ob man die Shropshire bzw. Suffolk Wolle der der anderen Rassen vorziehen sollte, ob sich die Wolle gut verarbeiten läßt und wie weich sie empfunden wird im Vergleich zu anderen Schafwollen. Kann man z.B. Sockenwolle daraus herstellen oder besser Pullis usw.
Wer mag, darf mir bitte gerne seine Erfahrungen mit Verarbeitung, Tragekomfort und auch sonstige Tips mitteilen.
Ich habe bei Cob. Fuchs z.B. gemerkt, dass das Strickstück später flauschiger ist, wenn ich die ungewaschene Rohwolle mit den Handkarden durchzieh und dann verspinne, als wenn ich die vorher gewaschene Rohwolle über meine Trommelmaschine schicke und dann durch's Rädle schick.
Schon mal einen lieben Dank im vorraus.
arcadia
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 08.04.2009, 14:34
von shorty
Als erstes möchte ich mal auf die Faserdatei verweisen , ich denke alle genannten Rassen sind dort getestet.
Prinzipielle ist das immer schwer zu sagen, da es teils große Unterschiede in der Faserbeschaffenheit trotz gleicher Rasse gibt.
Coburger Fuchs hatte ich schon weicher mit weniger roten Markhaaren und auch schon gröber. Da kommt es einfach auf die Zuchtausrichtung und das Alter der Schafe an, Ernährungszustand, Lammungen usw.
Ich würde sagen, die Wollen befinden sich alle so in etwa der Mitte von der Faserfeinheit, wenn auch sicherlich mit individuellen Unterschieden.
Für Pullis usw sind meiner Meinung nach alle Rassen geeignet, die Menschen sind ja unterschiedlich empfindlich.An die Weichheit von Merino kommt keine heran, das ist klar, muss aber ja auch nicht unbedingt sein.
Mit welcher Verarbeitungsmethode ob nun roh oder gewaschen hängt ein bißchen von den persönlichen Vorlieben und Spinnkenntnissen ab.
Am Faserdurchmesser ändert das nichts. Ist evlt Übungssache.
Liebe Grüße
Karin
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 08.04.2009, 16:42
von Klara
Suffolk kann sehr schön weich sein (weicher als Coburger), Durchnittsdurchmesser laut Buch 26 - 28 micron, Shropshire hat im Durchschnitt 26 - 30 (kenne ich aber nicht persönlich). Aber wie schön die Wolle dann wirklich ist, kommt aufs Schaf an, wie Karin schon schreibt. Jährlingswolle (von Tieren, die mit über einem Jahr zum ersten Mal geschoren wurden) ist traumhaft. Ausser, sie ist zu stark eingefüttert - Suffolk und Shropsshire gehören zu den stark gekräuselten "down type wools" und es ist höllisch schwer, Pflanzenkram ganz rauszukriegen. Ich würd' die Wolle so gründlich waschen, wie's nur geht - ich hatte regenwassergewaschene Suffolk, die nach dem Färben noch geklebt hat. Coburger kenne ich nicht roh (würde nach dem Kammzug aber sagen, dass sie gröber ist als Suffolk), und Blackface gar nicht.
Ciao, Klara
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 08.04.2009, 17:43
von shorty
Also ich hab jetzt mal im Faserlexikon nachgeschaut, Shropshire und Coburger Fuchs sind doch nicht dabei. Komisch , wo sind denn die geblieben ?
Ich versuch das mal aufzulisten:
Coburger Fuchs : 33- 36 micron
Shropshire : 24,5 - 32,5 micron
Suffolk : 26 - 28 micron
sc.Blackface :? da hab ich keinen Micronwert
Rein vom Durchschnitt her müsste ,wie Klara auch schon schrieb ,Suffolk die feinste Wolle haben. Aber wie gesagt, das sind alles nur Durchschnittswerte.
Liebe Grüße
karin
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 08.04.2009, 18:21
von arcadia
Dann hat meine Bitte um Erfahrungsberichte ja in gewisser Weise schon ihre Berechtigung und ich muß mich nicht

weil ich genausoviel bzw. wenig gefunden hab
Über "Gugelrollt" "Buchsuche" hab ich noch was in einer Zeitschrift über Vererbungslehre gefunden. Übrigens megainteressant für diejenigen, die außer einem Spinnrad bereits Wolllieferanten (.. warum finde ich dieses Wort nur so komisch- ich stelle mir jedesmal einen Elefanten mit Schafstöpseln in den Ohren vor..) haben oder sich anschaf(f)en möchten oder sich züchterisch betätigen wollen.
Wieder ein "Danke" bis hierher.
arcadia
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 07:54
von Sabine
Aloha Arcadia,
ich weiß, irgedwie ist da unbefiriedigend, allerdings ist bei unserem schönen Hobby so viel Geschmackssache, dass es kaum Möglich ist von Erfahrungen anderer echte Rückschlüsse auf das eigene Empfinden machen zu können.
Ausser Coburger Fuchs habe ich noch keine der genannten Wollen tatsächlich verarbeitet, den Fuchs mag ist allerdings sehr gerne leiden. Und nehme die Wolle gerne für Socken.
Das wäre wohl vielen zu hart. Und wenn ich mir so überlege, ich kenne eine spinnerte die den niemals verspinnen würde und eine andere die genau solche Wolle sehr liebt.
Dann kommt noch dazu, wie oben schon geschrieben, wie empfindlich ist der potentielle Träger der Sachen. Dem einen kann es gar nicht weich genug sein und der ander trägt Islandwolle direkt auf der Haut.
Vielleicht wird das Ganze etwas Zielführender, wenn Du genauer sagst was Du vor hast und zu welcher Sorte Spinner Du gehörst. Oder ist Deine Frage grundsätzlich allgemeiner Natur?
Dein Elefant mit den Schafsstöpseln ist lustig!

Mir kommt immer eine Gruppe Schafe in den Sinn die einen Wagen voll Wolle ziehen (liefern).

Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 08:47
von arcadia
Mit dem Spinnen scheint es mir ähnlich wie beim PC, der Fehler sitzt meist vor dem Gerät...
Ich mag das leicht laufende Louet auch deshalb, weil ich mit meinen langen Beinen ( ich bin 1,80 ) mehr Freiheit habe, als bei den Rädern wo man vielleicht mit dem Schienbein gegen die Querhölzer stößt.
Aber vielleicht gibt es ja auch eines, was für mich geeigneter ist.
Aber wenn jemand für mich eine Spinnradempfehlung hat, bitte gerne
rüber damit.
OK , aber eigentlich waren wir auf's Thema bezogen ja beim Woll-Vergleich.
Einen schönen Donnerstag allen.
arcadia
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 09:40
von frieda
arcadia hat geschrieben: Wolllieferanten (.. warum finde ich dieses Wort nur so komisch- ich stelle mir jedesmal einen Elefanten mit Schafstöpseln in den Ohren vor..)
Wäre das nicht eher ein wolliger Fant?
Grüßlis,
frieda
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 10:01
von shorty
Hallo arcadia,
zum Bilder hochladen geht es hier lang
http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... p?f=1&t=77
Ich hoffe, du kommst damit zurecht.
Prinzipiell ist die Körpergröße nun nicht der allein ausschlaggebende Punkt bei der Spinnradwahl. Ich kenne groß gewachsene Leute mit einem Ashford Joy und kleingewachsene mit einem großen Rad.
Die Geschwindigkeit der Hände wird mit der Zeit von ganz von alleine schneller. Das wird bestimmt noch, Du spinnst ja noch nicht so lange.
Ansonsten wirklich versuchen langsamer zu treten.
Fest eingesponnene Spelzen waschen sich übrigens nicht leicht raus,
ist schon besser, die vorher rauszuzupfen.
Wenn du das S 10 als leicht zu treten empfindest kommst Du bestimmt mit vielen neuen Rädern zurecht. Da gibt es auf alle Fälle noch Steigerungsmöglichkeiten
Unbedingt weiter berichten,gelle.
Liebe Grüße
karin
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 10:59
von arcadia
frieda hat geschrieben:arcadia hat geschrieben: Wolllieferanten (.. warum finde ich dieses Wort nur so komisch- ich stelle mir jedesmal einen Elefanten mit Schafstöpseln in den Ohren vor..)
Wäre das nicht eher ein wolliger Fant?
Grüßlis,
frieda
Also Wolllieferant ist die Umschreibung für ein Mammut ?!
Meine gefärbte Wolle:
-Sorry, ich übe auch noch mit den Bildern... Übrigens ist das Scottish Blackface mit überwiegend weichem und mittlerem Anteil ohne harte Fasern. Optik wie Mohair? Habe die Wolle versponnen, pointsgefärbt und trocknen lassen. Nicht mehr ausgewaschen und angestrickt. Das Strickstück ist 2 x handgewaschen und sehr fluffig.

So , hier jetzt endlich ein bißchen kleiner im Format...
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 11:03
von Klara
Arcadia, was für eine Zeitschrift ist das denn mit der Wollvererbungslehre? Bzw. wonach hast du genau gesucht? Das Thema interessiert mich brennend, weil ich gerade entscheiden muss ob ich meine beiden Lämmer kastrieren lasse oder nicht, und ob ich den Bock und Ella behalte oder nicht, und was ich mir als nächstes kaufe...
Zurück zum Spinnen: Ich finde nicht, dass hart und kratizig das gleiche ist - ich habe mir gerade einen stark gedrillten Coburger-Fuchs-Pulli gestrickt (nachdem der weich gesponnene in Auflösung begriffen ist), und kann den auch auf der Haut tragen. Allerdings nicht mit einem "Oh, ist das kuschelig"-Gefühl. Aber wenn man Pullis über Thermounterwäsche oder Blusen trägt, ist die Weichheit eh' nicht so wichtig.
Wenn du zu zu viel Drall neigst, würde ich die Suffolk und Shropshire ganz fein spinnen (je feiner der Faden, desto mehr Drall braucht er). Es gibt eine Faustregel für Wolle, "spinning to the crimp", oder "Drall wie Kräuselung". Sprich, das Garn kriegt soviel Drehungen pro Masseinheit (inch oder cm) wie die Faser Kräuselungsbögen hat. Und der Garndurchmesser muss dann zu den Drehungen passen. Genau beschreibt es Anne Field in "Spinning Wool - Beyond the Basics".
Praktisch heisst das: Feine Wollen sind stark gekräuselt und werden zu feinem Garn mit viel Drall versponnen. Grobe Wollen sind glatter und werden zu grobem Garn mit wenig Drall versponnen.
So als Grundregel ist das sehr erfolgversprechend - aber Regeln brechen macht auch viel Spass (und gerade die kräuseligen Wollen fluffen toll auf wenn man sie dick mit wenig Drall spinnt. Aber da MUSS man dann langsam treten - oder schnell ausziehen - können.)
Und was das Spinnrad angeht: Für mich ist der grösste Nachteil des Louet S10, dass es so langsam ist - ich mag' nicht schnell treten. Aber ich denke, solange du das umgekehrte Problem hast ist das Louet S10 genau richtig für dich. Das interessante an anderen Modellen sind nämlich die zusätzlichen schnelleren Übersetzungen, oder der feinere Einzug bei zweifädigen Rädern oder solchen mit Spulenbremse. Wenn man das nicht braucht, sind die traditionellen Louet-Modelle absolut tolle Räder (die neuen Modelle - Victoria und Julia - haben übrigens Spulenbremse, für die gilt alles über das S10 gesagte nicht mehr. Ausser, dass Verarbeigungsqualität und Kundendienst hoffentlich nach wie vor gut sind...)
Ciao, Klara
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 11:04
von arcadia
Hallöle
und Dank an Karin,
die mir so nett die Sorge nimmt, ich mach mich zum neuen Deppen des Spinnradclubs

Ich werd am Ball bleiben und berichten, auch wenn ich schon mal leicht vom Thema abschweife. Oder muß / sollte ich dann zu einem anderen Forumsbereich wechseln, wär vielleicht besser , oder ?
Welcher eignet sich da am besten ?
Liebes Grüßle
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 09.04.2009, 13:04
von Sora
also ich verspinne gerade Suffork und bin masslos begeistert..... ich habe bissher noch keinen so dünnen und reissfesten Faden zustande gebrach.... spinnt sich fast von selbst....
verstrick hab ich sie bisher noch nicht... aber das Singelgarn fühlt sich (trotz viel Drall) weich an.....
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 13.04.2009, 20:20
von Greifenritter
Ich war selbst total erstaunt im Faserlexikon nichts zum Coburger Fuchsschaf und Suffolk zu finden. Da scheine ich vergessen zu haben einen Testbericht zu verfassen, das hole ich bei Gelegenheit nach.
Einen Bericht zum Shropshiere habe ich hier geschrieben:
Faserlexikon -> Schafwollen -> R-T ->
Shropshire
Allerdings schon wie von den Vorrednern angekündigt: Sind alles nur Einzelerg´fahrungen oder DUrchschnittswerte, da die Rassen unter anderen Haltungsbedingungen, Klimaverhältnissen oder mit anderem Futter aber auch abhängig von Alter und Gesundheitszustand völlig andere Eigenschaften aufweisen können.
CU
Danny
Re: Shropshire Suffolk Cob. Fuchsschaf...Erfahrungsberichte
Verfasst: 14.04.2009, 19:47
von arcadia
Hallo zusammen,
so nun hab ich sie endlich. Meine Wolle .
Am Wochende sind se nackisch gemacht worden. Shropshire, Jakob und Texel/Schwarzkopfmix ( Tex/Skm = im Moment richtig schöne saubere buttergelbe langstapelige weiche Rohwolle, bin gespannt auf die Endfarbe und die Verarbeitung ).
Der Schäfer hat mir extra die Wolle der Jährlinge separat gehalten und natürlich hab ich auch was von erwachsenen Tieren bekommen können. Die Wolle ist, wie oben schon erwähnt, einfach nur schön.
Sie faßt sich sehr weich an .
Ein Wehmutströpfchen ist leider , dass die Shropshire-Wolle der Jährlinge nicht wenig mit Einstreu/Grassamen durchzogen ist. Na ja, ein bißchen mehr Arbeit, aber was soll's. Das Ergebnis wird gut werden.
Die Wolle vom Shropshire ist sehr fein und wie mit einem Welleneisen in Form gebracht. Auf jedenfall ist sie um ettliches feiner als Coburger.
So das war's für's erste. In den nächsten Tag komme ich hoffentlich mal dazu , mit dem Portionen waschen und trocknen anzufangen.
Grüßle
arcadia