Streupartikel in der Spinnwolle

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

zwmaus
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Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von zwmaus » 16.03.2009, 09:59

Ich hab häufig Spinnwolle, wo noch eine Menge Streupartikel drin sind.
Wie macht ihr das ? Operiert ihr die vor dem Spinnen raus oder beim spinnen ?
Rausfallen tun die beim spinnen meist nicht, da muß man aufpassen wie Schießhund, daß die
nicht mitversponnen werden. ?(
Vielleicht hat auch jemand ne geniale Idee wie man die einfach und schnell los wird :D
lg
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von landschaf » 16.03.2009, 10:02

Nee,ich schmeiß die mittlerweile rigoros weg,
das ist dermaßen viel Arbeit und man schafft es
eigentlich nie,nicht doch irgendwas zu übersehen.
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von angi » 16.03.2009, 10:05

Hi Heike,

auf die "geniale" Idee bin ich mal gespannt!
Ich kämpfe nämlich mit dem gleichen Problem. Meine eigneen Schafe sind im Winter im Stall und sammeln bei dabei jede Menge Einstreu in der Wolle, wovon ich trotz auslesen vor dem kardieren nicht alles rauskriege. So muß ich beim Spinnen zupfen!
Was mit Eingesponnen wird, ist nur noch schwer aus dem Garn rauszukriegen!
Bei eingastreuter Alpakawolle ist es noch schlimmer, weil die sich während des Spinnens auflädt...d.h. es fällt von alleine gar nix raus und das was man rausgezupft hat, kriegt man wegen der elekotrostatischen Aufladung nur schwer vom Finger!

liebe Grüße, angi

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von zwmaus » 16.03.2009, 10:17

Angi, da sprichste mir aus der Seele.......... rausgezupftes bleibt bei mir auch an den Fingern kleben.
Ich hab jetzt immer ne Pinzette bereit liegen :rolleyes:
Mit dem Alpaka stimmt auch: da gehen die Biester besonders schlecht raus.

Wenn man diese Wolle kämmen würde müßte doch was davon rausgehen ...... grübel.
Aber was für'n Aufwand, dann braucht man ja auch erst mal Kämme.
lg
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von Anna » 16.03.2009, 10:21

Ich habe solche Wolle auch gehabt und festgestellt, dass beim Spinnen doch eine Menge herausrieselt, wenn die Wolle wirklich trocken ist.
Also so gründlich wie möglich das Fett rauswaschen.
Eine andere Weisheit habe ich leider auch nicht.
Gruß von Anna
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von shorty » 16.03.2009, 11:01

Ich glaube da hilft entweder nur wegschmeissen, oder sich die Wahnsinnsfriemelei auftun. Wieviel Geduld Du zu so Rauszupfen hast, liegt bei Dir, ich bin da meist sehr geduldig, mach das aber nur, wenn es die Faser lohnt.
Nen anderen Tip hab ich auch nicht parat, wie Anna schon schreibt, funktioniert deutlich besser, je fettfreier die Wolle ist. Am besten die sehr verstrohten Stellen schon vor dem Waschen aussortieren.
Liebe grüße
karin

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von zwmaus » 16.03.2009, 11:10

Ich wasche und kardiere ja nicht selber. Bei mir handelt es sich um gekaufte Spinnfasern.
Ich meine jetzt nicht die Spinnfasern, die ich von jemandem privat, der das selber macht,
abgekauft habe. Da ist mir schon klar, daß noch was drin ist.
Aber ich hatte schon etliche Fasern aus Shops, die so dermaßen durchsetzt waren,
daß ich die gar nicht mehr spinnen mag.
Könnte man sowas dann eigentlich zurückschicken ?

Aus diesem Grund kaufe ich eigentlich hauptsächlich nur noch Kammzüge, da ist am wenigsten drin.
Aber ich spinn schon auch gern aus dem Vlies.
lg
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von landschaf » 16.03.2009, 11:15

Natürlich kann man so etwas zurückgeben,sofern es nicht
angegeben war.Das ist ein Mangel.

Ist mir allerdings noch nie passiert und ich verspinne
größtenteils Vliese,die mag ich einfach lieber.

Wenn mir jemand gewaschenes und kardiertes Vleis mit deutlicher
Einstreu als Beimengung andrehen würde,ohnedarauf
hinzuweisen,würde ich den Kauf rückgängig machen.

LG Landschaf
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von Anna » 16.03.2009, 11:57

Ich hatte solche Probleme bisher nur mit Wolle direkt vom Schäfer.
Da kann man natürlich nicht groß herummeckern, wenn man die Wolle umsonst bzw. gegen Ersatz der Scherkosten kriegt.
Die Wolle von Astrid (Buntes Schaf) war immer toll sortiert und sauber, aber einmal hatte ich von einem Schäfer in Nidda ein Vlies, das durch und durch mit Spreu gemischt war ... und eines der Alpakas vom Vogelsberger Halter scheint auch ein Dreckfink zu sein. Aber wie gesagt, einem geschenkten Alpaka schaut man nicht in den Pelz ...
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von kimbajana » 16.03.2009, 14:02

hallo,

ich habe das problem bei rohwolle auch immer und bereite die wolle in zwei schritten zum spinnen vor. zuerst kämme ich sie locke für locke mit einer hunde- oder katzenbürste durch und dann kardiere ich sie mit den handkarden. ist zwar ziemlich zeitaufwändig, aber wesentlich besser und gründlicher, als alles mit der hand rauszuzupfen. nebenbei kämmt man damit auch die ganz kurzen fasern raus.

mir ist halt immer leid, teile vom vlies zu großzügig wegzuschmeißen und mit der methode bleibt fast nichts an schmutz übrig.
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von Klara » 16.03.2009, 14:12

Beim Kämmen müsste das meiste rausgehen (ich hatte auch schon mal 'nen halben Heuhalm in gekauftem Kammzug - aber wirklich nicht tragisch), weil man da ja - zumindest bei der englischen Methode - die saubere Wolle vom Kamm abzieht und der Dreck bleibt in den Zinken. Bei meinen (wenigen) Versuchen aber auch immer die Hälfte der Wolle...

Beim Kardieren hilft meiner Erfahrung nach auch nur fleissiges Zupfen - vorm Waschen, vor dem Kardieren, beim Spinnen, und vielleicht noch beim Stricken/Weben (es gibt ja Leute, die finden ein bisschen Dreck in der Spinnwolle ganz toll - so richtig naturnah...) Wobei es einfachere und schwierigere Wollen gibt - bei meinen Thônes et Marthod fällt der Dreck raus, wenn man mal kurz schüttelt und scharf hinschaut. Eingestreute Vendéen ist furchtbar, und Mohair bringt mich zur Verzweiflung (das lädt sich auf wie Alpaka, oder noch schlimmer). Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob meine Ziegen nicht demnächst Decken kriegen...

Die Profis haben übrigens das gleiche Problem: In Rambouillet findet man angeblich noch Heuteilchen in den fertigen Pullis (und die schmeissen die Halswolle rigoros weg). Andere Spinnereien arbeiten angeblich mit Säurebädern - weiss da jemand was genaues?

Ciao, Klara

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von noora » 16.03.2009, 20:05

Ich habe gerade ein Vlies Portugiesisches Merino angesponnen, dass ich im letzten Jahr bestellt habe. Es ist ziemlich stark mit Heupartikeln durchsetzt, so dass das Spinnen (gerade jetzt nach längerer Pause) so gar keinen Spass macht. Zum Wegschmeissen ist es mir aber doch zu schade. Also, muss ich da wohl durch...
Zukünftig werde ich mich wohl eher an Kardenbänder halten. Außerdem habe ich ja noch meine Überraschungswolle aus Dänemark, ohne Streu und herrlich weich. Da macht sogar das Kardieren Spass. ;)

Das Problem mit dem Streu im fertigen Pullover kenne ich übrigens auch. Ich habe zwei fürchterlich kratzige Norweger-Pullover, in denen ich seit Jahren immer wieder was finde. Aber damit kann ich leben. Bein Spinnen stört es mich mehr.

Lieben Gruß
noora

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von zwmaus » 16.03.2009, 21:57

Es waren Vliese und auch Kardenbänder.
Beim Kammzug hatte ich sowas noch nie. Ok - ganz vereinzelt mal ein Halm, nicht der Rede wert.
lg
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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von shorty » 17.03.2009, 07:33

Ich persönlich muss ehrlich gestehen, bei eingefütterter Wolle hätte ich mich als erstes bei dem Verkäufer gemeldet.
Dass die Qualität scheint es nicht in Ordnung ist, und was evtl zu tun sei.
Den direkten Kontakt finde ich immer noch am besten.
Das macht für mich deutlich mehr Sinn.
Liebe Grüße
Karin

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Re: Streupartikel in der Spinnwolle

Beitrag von Sabine » 17.03.2009, 11:51

Aloha zusammen,

Wenn ich Fuchs oder Eiderwolle im Kammzug gekauft habe, war da bisher immer etwas drin. Allerding nicht die Menge und schöne lange Strohhalme, die konnte man prima rauszupfen, also alles kein Thema.

Ich glaube das größte Problem ist die Wollsammelleidenschaft, man kauft eine schöne Faser und lagert sie ein, bis man dann dazu kommt sie zu verspinnen, ist es zum umtaschen sowieso zu spät, es guck ja beim auspacken niemand sooo genau hin, oder?
Alles liebe

Sabine

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