Einstreu/Reste in Spinnfasern

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Kalimera
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Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Kalimera » 29.06.2021, 19:41

Huhu liebes Forum,

Ich habe hier aktuell Milchschaf-Kardenband, welches beschrieben wurde mit "Enthält nur leichte Einstreu Reste, sehr sauber!" Nun ist da leider doch recht viel Einstreu drin.

Sammelt ihr das beim Spinnen alles raus? Manches fällt ja von allein raus und anderes ist so groß, das es nicht viel Arbeit macht. Aber mein Perfektionismus lässt mich zur Zeit selbst die kleinsten Fitzelchen rauszuppeln 🙈 Hat es einen Nachteil, die ganz kleinen Minidinger drinzulassen, wenn sie nicht pieksig herausstehen?

Lieber Gruß
Kalimera

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Lupine » 29.06.2021, 21:52

Ich fummel immer alles raus, bin empfindlich, wenn dann im fertigen Strickstück kleine Pikser rausschauen, total ärgerlich und kaum noch zu finden. Ich besitze einen Pullover, da war ich nicht so gründlich anfangs und noch heute habe ich im linken Ärmel so eine Stelle, die immer kratzt :evil: .

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von moniaqua » 29.06.2021, 22:28

Kalimera hat geschrieben:
29.06.2021, 19:41
Sammelt ihr das beim Spinnen alles raus?
Wenn es mir grad auffällt, ja. Sonst auch beim Stricken bzw. Weben.
Servus,
Monika

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von shorty » 30.06.2021, 08:42

den größtenTeil sammle ich wohl beim Spinnen raus, je nach Technik fällt aber auch schon beim Ausziehen einiges raus
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Kalimera » 30.06.2021, 20:26

Danke dir eure Antworten! Ich finde das ja total mühselig, diese Zuppelei :/ ich spinne noch nicht lange und probiere gerade verschiedene Fasern aus. Anscheinend liegt das auch viel am Hersteller mit den Resten? Manche Fasern sind ganz frei davon und bei anderen ist alles voll und ich muss alle paar Zentimeter was rausmachen.

Die Garne verhäkle ich nebenbei zu einer großen Decke, da ist es auch nicht so schlimm, wenn es nicht ganz gleichmäßig ist. Dabei habe ich mich leise gefragt, ob das überhaupt nötig ist, selbst die Miniminidinger rauszumachen? Die werden ja quasi komplett eingesponnen und bei so einer Decke aus Erstlingsgarnen wär's vielleicht egal, hm.

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von shorty » 01.07.2021, 13:22

mmmhhh evlt hast Du auch eine falsche Vorstellung davon, wäre das möglich ?

Es ist so, Kardenband ist nicht gleich Kammzug, zumal von heimischen Rassen.
Ich hatte von dort schon mehrfach, kann da eigentlich nicht über viel Einstreu klagen, aber es ist kein Australmerino Kammzug auch klar.
Ich find das eher ich sag nun nicht angenehm, aber es zeigt einfach dass nicht mit Enzymen usw gearbeitet wurde, welche die Streureste zersetzen.
Blütenweisser Australmerino Kammzug ist sehr stark bearbeitet, von natürlich ist da halt keine Rede mehr.
Evlt fehlt Dir da auch ein wenig der Vergleich
Ist nur ne Vermutung....
Im lange Auszug fällt sehr viel auch ohne Zuppeln raus z.B.
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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Kalimera » 01.07.2021, 20:09

Klares Jaein :lol: mittlerweile habe ich schon einige verschiedene Fasern versponnen, von verschiedenen Shops (man muss sich ja mal durchprobieren), auch Vlies, Batts und nicht nur Kammzug. Die waren aber alle ziemlich sauber, auch die deutschen. Durch die Beschreibung war ich an sich schon darauf vorbereitet, dass da etwas Reste drin sind. Aber ich kann damit keine 10cm spinnen, bevor ich schon wieder zuppeln muss. Ich mache nachher mal ein Foto.

Ich spinne übrigens im langen Auszug ;)

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von anjulele » 02.07.2021, 08:32

Hmmm, so lang kann der Auszug nicht sein, wenn du alle paar Zentimeter zuppeln musst. Beim langen Auszug ziehst du deine Faserhand nach hinten weg, das kann bis zur Armlänge sein. Erst dann kommt Drall auf den Faden. Wenn du dann ein Kardenband mit viel Einstreu hast, bleibt die natürlich im Faden hängen.

Versuche es doch mal mit kurzem Auszug. Und je dünner dein Garn wird, desto mehr fliegt beim Spinnen heraus.

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Kalimera » 02.07.2021, 08:56

Ich spinne mit langem Auszug und zuppel dann raus, wenn ich die Fasern aufwickle quasi. Oder ich stoppe den Auszug, um erstmal die Reste rauszupicken, dann ist der natürlich nicht mehr so lang ;)

Ist es denn schlimm, wenn ganz kleine Reste im Garn bleiben? Bei Pullis und Co. sind sie störend, aber bei so einer gröberen Couchdecke macht es vielleicht nichts aus?

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von shorty » 02.07.2021, 20:25

Letztlich ist das glaub ich ne Frage die Du nur selber beantworten kannst.
Zum einen sind die Menschen da unterschiedlich empfindlich, akurat, pingelig, wie mans auch immer nennen mag.
Zum anderen hat halt keiner genau den Part Kardenband da den Du da bespinnst.
Schwierig abzuschätzen aus der Ferne sowas

es hat da denke ich auch jeder ne andere Schmerzgrenze
meine ist da evtl relativ hoch, auch weil so wie ich spinne ganz viel beim Spinnen und Zwirnen rausfällt, ich hab da die nötige Spinnerfahrung, darauf kann ich mich in der Regel verlassen ( soll nicht überheblich wirken )
nur mal zum verdeutlcihen
diese Rohwolle
wurde das untere Kardenband
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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von waltraudnymphensittich » 01.08.2021, 08:45

Oh je... das sieht ja schlimm aus. Da würde ich erst mal versuchen das ganze Gepiekse raus zu sammeln
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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Gabypsilon » 03.08.2021, 07:10

Bei einer rustikalen Couchdecke kann ich kleinere Reste auch in Kauf nehmen, aber wenn ich etwas anziehen soll und direkten Hautkontakt damit habe, würde ich das auch raussammeln, sonst ärgerst Du Dich, solange Du das fertige Stück hast. Wenn Du selbst Rohwolle herrichtest, fällt vieles beim Aufzupfen raus, am besten gleich nass nach dem Waschen, dann geht das am leichtesten
Liebe Grüße
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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Glaskocher » 03.08.2021, 10:37

Diese Rohwolle sieht nach echt viel Arbeit aus, bevor ers beim Spinnen "rund" gehen kann. Da würde ich erst mehrfach kardieren, bis es kaum noch krümelt. Das Kardenband sieht ja fast wie der Rohstoff für "Stacheldraht" aus. Ansonsten befürchte ich, daß die Decke irgendwann als Filzteppich im Flur landet.

Die Einstreu macht aber auch den Eindruck, daß sie recht spröde ist und beim Kardieren schon ziemlich zerkrümelt ist. Das macht das Zupfen im gesponnenen Faden noch mühsamer. Allerdings besteht die Möglichkeit, daß viel davon als "Spinnwerg" unter dem Einzugloch landet. Ich würde jetzt von diesem Kardenband einige wenige Meter Garn "testspinnen" und es, immer unter Verlust einer Vergleichsprobe, waschen und ein Testläppchen machen. Dann schnell die "Erbsenprinzessin" fragen und neu entscheiden. Vermutlich muß man vor dem Kardieren viel gründlicher zupfen.

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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von shorty » 03.08.2021, 15:03

Also die Bilder sind ja von mir, nur zur Aufklärung
Nicht von der Fragestellerin

Und nein das wird sicher kein Teppich , schmunzel
Im übrigen kann man das nicht rauskardieren... da hilft nur schütteln zupfen schütteln zupfen usw.. auf rav sind die Arbeitsschritte zu sehen
Das Kardenband ist sehr schön und durchaus bekleidungstauglich, wo siehst Du denn da Stacheldraht ?? grübel...


Die Bilder dienten ja dazu aufzuzeigen was machbar ist mit Geduld
Hätte ich übrigens nie für derbe Robustwolle gemacht.
Das was man im Kardenband sieht ist keine Einstreu sondern sind giftgrüne Silknoils....
so sah das vor dem Kardieren aus.. mit Seide Mohair Polwarth Milchseide usw.
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Re: Einstreu/Reste in Spinnfasern

Beitrag von Glaskocher » 03.08.2021, 19:36

... und das dann nach Weiß, Tütkis und Schwazgrün sortiert? ;--D

OK, dann wohl doch keine Kreuzung zwischen Igel und Regenwurm...
Ich hatte wohl nicht genau genug hingersehen und die grünen Fitzelchen für zerschredderten Grasschnitt gehalten. Die türkisen und weißen Fasern sind dann aber ziemlich untergegangen beim Kardieren, was die Sichtbarkeit angeht.

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