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Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 14:33
von ehemaliger User
Guten Morgen,
mein erster spinntechnischer "Beitrag" hier im Forum...

(natürlich eine Frage, was sonst

)
Ich habe nun schon viel über Lacegarn gelesen und auch ungefähr verstanden, wozu man es nimmt. Tolle Tücher, Schals und Spitzengestrick.
Aber: Wie genau definiert sich ein Lacegarn? Ist es ein- oder mehrfädig, gzwirnt, aus speziellen Fasern? Gibt es Anfängerbücher für Lacestrickerei, die Ihr empfehlen könnt? Ich kann ein wenig Ajourmuster stricken, hab das für die Babysöckchen meiner Tochter gemacht. Ist das vergleichbar oder muß man ein Strickgenie sein, um die Anleitungen für Tücher etc. zu verstehen?
Dann noch eine Frage zum Zwirnen: Wie macht ihr dicke Garne? Verzwirnt ihr viele dünne Fäden (wenn ja, was ist da euer Maximum) oder spinnt ihr dick? Letzteres bekomm ich beim besten Willen nicht hin. Ich hab auf der Handspindel mit beinahe jeder Wolle hauchdünne Fäden, egal wie sehr ich mich auf´s dickere Spinnen konzentriere.
Ich freu mich auf Eure Antworten. Herzlichen Dank und liebe Grüße, Kate
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 14:53
von Perisnom
Hallo Kate,
Lacegarn definiert sich eigentlich nur über die Dicke bzw. Dünne des Garns. Ich habe hier Lacegarn sowohl als Dochtgarn als auch zweifädig verzwirntes liegen. Ein gutes Buch für Anfänger ist das Buch von Christine Nöller: "Ajour, Lace...oder einfach nur Löcher". Das einzige mir bekannte Lacetuch-Strickbuch auf Deutsch, und die Muster sind durchwegs anfängertauglich. Also nix Strickgenie - Grundkenntnisse reichen völlig aus, übrigens auch bei anderen Tüchern. Man muß sich nur konzentrieren und am Anfang sehr genau mitzählen.
Zur Herstellung von dickeren Garnen können Dir sicher andere etliches mehr erzählen - da fehlt mir die Erfahrung.
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 14:55
von Beyenburgerin
Hallo Kate,
eine Diskussion zu Lacegarn findest du u.a.
hier
Ich stelle es mir schwierig vor, an einer Handspindel dickes Garn zu spinnen. Die ersten spinnversuche sind ja meistens dickere Wolle, dann wird sie immer dünner. Und viele können danach nicht mehr dick spinnen. Derzeit spinne ich am Rad recht dickes Garn für einen Teppich, verzwirne das aber nochmal 4-fädig bis auf Fingerdicke. Wahrscheinlich mixe ich Muster mit einem Kauf-Webgarn, das müsste dann 32-fach werden.
Lochmuster kann man stricken, wenn man zählen kann und weiß, wie man Umschläge macht und Maschen zusammenstrickt. Ein paar einfache Anleitungen sind in meinem Blog, der Kiri und der Birch sind für den anfang auch sehr beliebt. bei
www.elann.com gibt es auch ganz nette "Free Patterns" für Tücher.
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 14:59
von ehemaliger User
Deine Lacefrage ist ja schon beantwortet. In dem anderen Beitrag steht auch noch einiges dazu.
Es ist schwieriger dickes Garn zu spinnen als dünnes.
Möchte ich das auf der Handspindel erreichen nehme ich bevorzugt eine mit einem großen Wirtel die langsam dreht (dickes Garn braucht weniger Drall). Unter meinen eigenen bevorzuge ich dafür die vom Kromski.
Natürlich zwirne ich auch manchmal aber für die meisten Dinge reicht mir einfädiges Garn (dann eben dicker gesponnen) völlig aus,
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 15:29
von Klara
Ein dickes Garn, das aus vielen dünnen zusammengezwirnt ist, hält länger als ein Dochtgarn (einfädig dick gesponnen) - braucht aber viel länger beim Spinnen. Dafür hält der Pulli dann auch länger....
Wie Spinning Witch sagt, brauchst du für dickes Dochtgarn eine schwere Spindel - Ashford's türkische Spindel (ca. 80 g, glaube ich) müsste ganz gut sein (Hochwirtelspindel - wie die Kromski - muss gar nicht sein, eben weil sie ja nicht so schnell drehen soll. Aber ich muss glatt mal ausprobieren, was ich mit meiner zustandebringe.) Wenn die Spindel schwer genug ist, wird das Garn von ganz alleine dick, weil's sonst reisst. Nur gleichmässig wird's deshalb noch lange nicht.
Klara
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 23.08.2008, 20:05
von Greifenritter
Ich habe bisher max. 4 Fäden zusammengezwirnt, das war dann etwas dicker als die gekaufte 4-fädige Sockenwolle (war auch ein Sockengarn),
Meist zwirne ich nur einfach (also zwei Fäden), gerne in der Technik des Andenzwirnens, da ich fast nur feine Garne verarbeite (Lacestrickerei, dünne Socken, Brettchenweben). Fürs nadelbinden habe ich aber auch schon den einen oder anderen dreifachen Zwirn (gerne Navajo) gemacht.
CU
Danny
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 25.08.2008, 14:41
von ehemaliger User
Hallo und Guten Morgen,
vielen Dank für Eure Tips und Links. Das Thema Lace hört sich sehr spannend an. Ich denke, euer vorgeschlagenes Buch werde ich mir demnächst zulegen und dann mit einfachen Modellen anfangen. Wird schon klappen.
Ich habe eine 80 g Spindel und nachdem ich auf dem Wikingermarkt am Samstag Milchschaf gekauft habe, diese auch gleich mal ausprobiert. Wirklich dick wird mein Garn nicht, aber vierfach verzwirnt schauts schon gut aus.
Liebe Grüße, Kate
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 25.08.2008, 17:37
von Klara
Mit einer 80 g Spindel spinnst du dünn?! Wie machst du das???? Und Lacegarne würde ich damit gar nicht versuchen - ich spinne die mit Spindeln unter 20 g...
Oder vielleicht sollten wir mal dick und dünn definieren - oder gibt's das schon irgendwo im Forum?
Ciao, Klara
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 25.08.2008, 18:05
von ehemaliger User
ich komme mit meiner 78g Knüppelspindel (ich gebe zu meine erste und bis zur Golding meine bevorzugte) auch auf Längen bis zu 400m/100g............
Alles was drübergeht ist machbar aber anstrengend und braucht zuviel Drall um als Single genutzt zu werden.............
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 27.08.2008, 13:58
von ehemaliger User
Eine Definition von dick und dünn würde mich auch interessieren. Das sieht wohl jeder anders.
Ich empfinde den Faden auf der 80 g Spindel schon als dünn, aber natürlich ist er gegenüber den Tussahwollfäden auf der Takhlispindel dick.
Ich habe einfach mal ein Foto gemacht, das sagt vielleicht ein bischen mehr aus. Links ist die 80´er mit Milchschaf, rechts eine 50 ´er oder 60´er (hab noch gar nicht gewogen) mit Schottlandwolle. Als Vergleich Stecknadeln, da ich umzugsbedingt noch keine Streichhölzer wiedergefunden habe

.
Liebe Grüße, Kate
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 27.08.2008, 15:18
von yasmin
wer hat die linke nicht?

aber auch mit der habe ich dünn gesponnen, zweifädiges garn mit 500m/100g.

Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 27.08.2008, 15:25
von frieda
Ich habe die linke nicht. Jedenfalls nicht mehr. Die war mir viel zu klobig und schwer, deshalb habe ich sie verschenkt.
Grüßlis,
frieda
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 28.08.2008, 18:29
von Klara
Mein Shetland-Laceweight-Strang hat 568 entspannte Meter (also nicht auf der Haspel) bei 89 g - zweifädig. Aber am Polonaise gesponnen - mit einer 80 g Spindel würde ich das gar nicht erst probieren. Wie dünn mein aktuelles Garn mit der Golding-Microspindel wird, muss ich erst sehen - ich versuche, aus einer geschenkten Wollprobe eine verarbeitungsfähige Länge zu produzieren.
Aber eigentlich bin ich vom ganz dünn spinnen abgekommen - stricken ist doch viel einfacher, wenn man das Garn auch sieht

Und mit zentnerweise Wolle im Lager muss ich auch nicht unbedingt so sparsam damit umgehen...
Ciao, Klara
Re: Lace und andere Anfängerfragen ...
Verfasst: 28.08.2008, 21:01
von Greifenritter
Tja, das alte Problem: Dünn spinnen lernt man von selbst, aber dann wieder dicker ... das fordert Konzentration *seufz*
Zum Nadelbinden kann ich so haufeine Fäden ja auch nicht wirklich brauchen.
CU
Danny