Der einfädige Wahnsinn

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hexenwolle » 18.03.2015, 15:35

Heute habe ich mein neues Malottke-Reiserad abgeholt. Energiegeladen habe ich direkt gesponnen :eek: .
Versucht zu spinnen :evil: . Verzweifelt :wall: .
Ich habe nur 2-fädige Spinnräder und hatte so gar keinen Plan von Unterschied zu ein-fädigem, ausser dass es eben nur "ein" Faden ist.
Die Moral von der Geschicht: vergleiche diese Räder nicht. :eek:

Ich glaub, ich muss das Spinnen wieder neu lernen. :O
Und für heute habe ich die Schn...ze voll. De!
Liebe Grüße aus Düsseldorf

Ich kann alles, was ich will. Was ich nicht kann, das will ich nicht!

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 18.03.2015, 15:38

ja ist ne Umstellung zumal flügelgebremst.. als Tip, Bremse möglichst weit lösen :-)))) und nur pöapö strenger stellen..

edith wollte noch ein l :-)
Zuletzt geändert von shorty am 18.03.2015, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von marled » 18.03.2015, 17:06

Wo hat es denn dran gehapert? Mit meinem Sonata bin ich sehr schnell gut klargekommen, obwohl ich 30 Jahre lang nur zweifädig gesponnen hab. Ich hab auch mit ganz gelöster Bremse angefangen und während des Spinnens zugedreht, bis ich gemerkt habe der Einzug stimmt!°
Viel Erfolg
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von nadelundfaden » 18.03.2015, 17:55

Süße, bring es mit und ich zeige Dir, wie Du den Einzug reduzierst:

http://www.creative-weaving.blogspot.de ... -oder.html

Ich freue mich schon so sehr auf die Bekanntschaft mit diesem Rad!!!!

LG Ate

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von aprilhexe » 18.03.2015, 18:08

marled hat geschrieben:Wo hat es denn dran gehapert? Mit meinem Sonata bin ich sehr schnell gut klargekommen, obwohl ich 30 Jahre lang nur zweifädig gesponnen hab.
Ist das Sonata nicht spulengebremst? Wenn ja, denn ist der Unterschied zum zweifädigen Spinnen wahrscheinlich auch nicht so groß. Finde ich jedenfalls. Zum flügelgebremsten hingegen schon... Das Tauziehen kann ich mir lebhaft vorstellen. Die Zickzackmethode macht es um Längen besser, glücklich war ich mit Flügelbremse aber noch nie... ;(
LG
aprilhexe

__________
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hummelbrummel » 18.03.2015, 19:12

Also auf den Bildern, die ich vom (neueren) Malottke-Reiserad gesehen habe, scheint mir das aber spulengebremst zu sein - im Gegensatz zu meinem "alten Malottke". Aber vielleicht habe ich es auch falsch gesehen.

Und es stimmt zwar, dass viele flügelgebremste Räder ziehen wie ein ungezogener Riesenhund, aber es gibt auch welche, die sich sehr fein regulieren lassen und z.B. dem Sonata oder Bliss in Sachen Sanftmut und Regulierbarkeit in nichts nachstehen. Sag ich aus Erfahrung.
Mein Malottke reißt eigentlich auch nicht an der Leine, aber ich habe noch ein No-Name, das ist die Sanftheit in Person.

Viele Grüße

Hummelbrummel

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Tulipan » 18.03.2015, 21:12

Hummelbrummel hat geschrieben: aber es gibt auch welche, die sich sehr fein regulieren lassen
Bei alten Rädern kann man auch bei flügelgebremsten Rädern die Spannung der Antriebsschnur regeln. In älteren Spinnbüchern steht, dass man damit auch den Einzug regeln kann. Ich finde das plausibel, denn wenn die Schnur auf der Spule auch mal rutschen kann, dürfte das Einzugsverhalten dem zweifädiger Räder ähneln. Mögleicherweise macht erst die PU Schnur die flügelgebremsten zu Treckern Ich kann es aber mangels passendem Rad nicht ausprobieren. Darum bin ich neugierig: mit welcher Schnur werden deine Räder betrieben?

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hexenwolle » 19.03.2015, 00:01

Dann will ich mal etwas weiter ausführen:
als erstes habe ich diesmal Doppeltritt (- gewöhnungsbedürftig)
und dann hat es nicht gezerrt wie bei einem wildgewordenem Hund, sonder hat überhaupt nicht eingezogen.
Und wenn dann mal etwas gezogen hat und ich aus dem Tritt kam - rubbel die Katz - war irgendwie der drillingsschwangere Regenwurmsingle ( :O :totlach: ) totalst !!! überdreht um die Einzugsöse gewickelt.
Na ja, es stehen ja demnächst viele Spinntreffen an :D und ihr seid alle sooooo lieb, mir helfen und zeigen zu wollen. Macht echt Mut.
Liebe Grüße aus Düsseldorf

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von borekd » 19.03.2015, 08:13

Hallo Hexenwolle,

schaue bitte hier
http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 85#p479885 hinein, am Ende des Threads, Seite 2 unten. Dort gab es mit einem Malottke-Reiserad ähnliche Probleme, die durch eine Grundreinigung beseitigt werden konnten.

Sollte das Putzen nicht zum Erfolg führen, kannst Du ggf. zu diesem Spinntreffen kommen http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 50&t=26647 (kontaktiere bitte Claudi wegen Anmeldung und Details). Zu 99% werde ich meine Frau dahin begleiten, also könnte ich mir Dein Problem ansehen, wenn Du es möchtest.
Tulipan hat geschrieben:... Mögleicherweise macht erst die PU Schnur die flügelgebremsten zu Treckern ...
Das sehe ich genauso. Die Ur-Ursache sehe ich im ungeeigneten Profil der Spulen- bzw. der Wirtelrillen, das nur durch eine viel zu hohe Riemenspannung ausgeglichen werden kann. Wenn das Profil spitz gearbeitet ist (siehe http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 19&t=26273, gleich am Anfang), kann man die Spannung erheblich reduzieren. Den Riemen stellt man dann so ein, dass er beim energischen Antreten am Schwungrad durchrutscht, während des Spinnens dort aber weitgehend haftet und treibt. Um den Wirtel muss man sich dann keine Gedanken mehr machen, dort "kümmert" sich die spitze Rille um die Mitnahme selbst bei einer ziemlich losen Riemenspannung.

Gruß
Borek

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 19.03.2015, 08:39

mmhhh definiert mal Trecker bitte für mich, was verbindet ihr damit..

... kanns schlecht in Worte fassen, aber zweifädig ist ja nun auch nicht für alles letzter Schluss.. grübel.......

hab ja nun mit dem Moswolt einen doch eher gutmütigen Ackergaul, eher langsam aber stabil und kräftig :-)) der spinnt sich jedenfals mit Pur Schnur viel !!! besser als mit was durchrutschendem... mmmhhh übrigens lässt sich darauf auch Lace spinnen..... sehr viele Räder haben ja die Möglichkeit den Spinnkopf höher zu ziehen, egal welche Bremsart......auch neue

ich spinne alle meine Räder ( Flügelbremse, Spulenbremse und "modern" zweifädig) bis auf die zweifädige Schwedenbirta mit PUR....
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hummelbrummel » 19.03.2015, 08:40

borekd hat geschrieben:Hallo Hexenwolle,

schaue bitte hier
http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 85#p479885 hinein, am Ende des Threads, Seite 2 unten. Dort gab es mit einem Malottke-Reiserad ähnliche Probleme, die durch eine Grundreinigung beseitigt werden konnten.
Das war mein Malottke und das ist KEIN neues Reiserad, sondern ein älteres, flügelgebremstes.
Sobald ich Zeit habe, mache ich mal Fotos und platziere sie hier, wo sie hingehören: "Malottke Bockspinnrad" im Spinnrad-Lexikon. (Meine Versuche, einen Link innerhalb des Forums zu setzen ergibt immer nur das hier: http://www.spinnradclub.de/starterframe.htm - irgendwie geht das nicht aners).

Viele Grüße
Hummelbrummel

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von ConnyZo » 19.03.2015, 08:42

Hexenwolle hat geschrieben: Und für heute habe ich die Schn...ze voll. De!
ach solltest Du weiterhin die Schn..ze voll haben, ich nehme Dir das Rad ab. :D

gruß
omni die quo senesco
crescit numerus eorum
qui mihi natem lambant

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 19.03.2015, 08:43

also das Reiserad zumindest hier ist auf alle Fälle Flügelgebremst :
http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... e+Reiserad

ich glaube alle Malottke sind flügelgebremst oder?
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hummelbrummel » 19.03.2015, 09:07

Tulipan hat geschrieben:
Hummelbrummel hat geschrieben: aber es gibt auch welche, die sich sehr fein regulieren lassen
Bei alten Rädern kann man auch bei flügelgebremsten Rädern die Spannung der Antriebsschnur regeln. In älteren Spinnbüchern steht, dass man damit auch den Einzug regeln kann. Ich finde das plausibel, denn wenn die Schnur auf der Spule auch mal rutschen kann, dürfte das Einzugsverhalten dem zweifädiger Räder ähneln. Mögleicherweise macht erst die PU Schnur die flügelgebremsten zu Treckern Ich kann es aber mangels passendem Rad nicht ausprobieren. Darum bin ich neugierig: mit welcher Schnur werden deine Räder betrieben?
Hast recht:

Das eine ist meine "Genoveva" mit Spannungsschraube: Die hat so eine Art Bergsteigerseil aus Kunst - Nylon oder so - ca 3mm dick. Die kann ich definitiv auf Flutsch stellen und habe das auch schon gemacht.
Nachteil: damit wird auch die Übersetzung noch geringer, weil ja die Spule dann noch weniger Umdrehungen pro Schwungraddrehung hat.

Für dieses Rad habe ich einen passenden PU-Riemen besorgt (einen glatten durchsichtigen für ein Kromski- oder Ashford -Rad) und hatte ihn kurzfristig montiert.
Da ging das Treten aber so unsäglich schwer, dass ich schnell wieder zum Seil zurückgekehrt bin.
Keine Ahnung, warum. Abes das hat keinen Spaß gemacht.
Bei der Flügelbremse reibt übrigens Holz in Leder.

Das andere ist ebenfalls ein No-Name-Hobbyrad mit Riemen-Spannschraube, hier mit Metalleinzugsloch in Lederlager.
Das habe ich zunächst mit improvisierter grober Paketschnur mit lästigem Knoten besponnen und war - aufgrund der sehr dekorativen Optik des Rades und grässlichster Vorahnungen über die Spinnbarkeit - völlig von der Rolle, wie toll das spinnt und wie fein es sich regulieren lässt.
Jetzt hat es einen grünen, rauen, wenig gespannten PU-Riemen, spinnt immer noch sehr schön und ich kann den Einzug problemlos gegen Null regeln.

Mein Willy damals hatte aber schon einen kräftigen Zug, da lief am Einzugsloch Holz in Holz, von oben gebremst mit Leder. Da musste ich doch oft mit Kerzenwachs (Holz) und Lederpflege tüfteln, bis der Einzig passte, und richtig schwach ließ er sich nicht einstellen.
Aber manchmal, besonders beim Zwirnen, vermisse ich den kräftigen Zug. Das kann nichtmal der Malottke, weil da mit stärkere Bremse auch das Treten schwerer wird, was ich beim Willy nicht so in Erinnerung habe (welche täuschen kann).



Viele Grüße

Hummelbrummel

Shorty, wo siehst Du da die Bremse am Flügel? (Ich habe jetzt allerdings nicht gelesen, sondern nur die Bilder geguckt.)

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 19.03.2015, 09:09

hinten, ne Flügelbremse ist s dennoch....

http://www.scforum.spinnradclub.de/down ... p?id=28988

bei mir ists genau andersrum. ich entsorge als erstes die Schnüre und ziehe überall Pu auf, weil ich finde damit spinnt es sich viel angenehmer....
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