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Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 14:24
von Rosenkatze
Hallo an die lieben Mitspinner/innen,
meine Frage an euch, - wie muß man original Harrisvilles Tweetflees verspinnen.
Habe mir in meinem jugendlichen Leichtsinn mal 600 gr als Flees gekauft und auch schon 2 Tage rumprobiert,
wie ich es am besten verspinnen könnte. Aber ich bin mit den 4 verschiedenen Ergebnissen noch nicht zufrieden.
Mein Ziel ist es, einen möglichst perfekten Faden daraus zu erhalten. Aber entwerder ist er zu dünn oder zu dick
oder er reißt alle 20 Zentimeter ab
Habe auch schon etwas Merino mit auf das Flees gelegt zum einspinnen, aber da will sich das Flees nicht so recht mit
verbinden, - es schiebt sich zum Teil so zusammen, daß man nur noch den Merinofaden hat.
Wenn ich Seide nehmen würde, wäre daß Ergebnis warscheinlich ähnlich.
Liegt es an der von mir noch nicht entdeckten Spinntechnik, oder kann man es wirklich nicht so gut verspinnen.
Wer kann mir weiterhelfen ???????????????
Liebe Grüße Gabi
Re: Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 14:39
von anjulele
Wenn du dünn und gleichmäßig spinnen willst und das Louet dafür nimmst, kann das wahrscheinlich schon der Grund dafür sein.
Ich weiß nicht, wie viel Spinnerfahrung du hast. Wenn dir der Faden immer reisst, zieht das Rad zu sehr ein. Versuch mal, den Faden über ein paar Haken nach oben zu hängen und dann nach vorne auf die Spule. So nimmst du den Zug heraus.
Ansonsten mit ´ner Spindel spinnen.
LG
anjulele
Edit meint, für sehr dünnes Spinnen könnte auch die Louetspindel zu schwer sein. (Das hat mit meiner auch nicht so doll geklappt)
Re: Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 14:49
von Kattugla
Ich hab Harrisville Fleece schon angetestet und war vom Ergebnis auch nur mässig begeistert. Die Fasern sind (vor allem angesichts des Preises) schon recht kurz. Für dünn und "perfekt" brauchts da verhältnismässig viel Drall, und ein Flügelbremsenrad ist da weniger geeignet, wie anjulele schon schrieb.
Wenn Du es trotzdem verarbeiten willst, dann nimm Dir einfach kein Ergebnis fest vor, sondern lass Dich von der Faser und Deinem Rad leiten zu dem, was draus werden will.

Re: Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 16:14
von Sephrenia
Das ist halt kein langfaseriger Kammzug, sondern kardiertes, eher kurzfaseriges Vlies. Ein ganz glattes, gleichmäßiges Garn ist damit kaum zu schaffen (und dafür ist das Material auch nicht gedacht), mit genug Drall sollte sich daraus ganz gut ein eher noppiges Effektgarn spinnen lassen. Also Kopf frei machen von irgendwelchen festen Vorstellungen vom fertigen Garn und einfach so drauf los spinnen, wie es sich am besten verarbeiten lässt.
Ich habe beim Spinnen aus kardiertem Vlies ganz gute Erfahrungen mit dem langem Auszug gemacht, allerdings darf man dabei eben keinen glatten Faden erwarten. Wenn man anfängt die Noppen und dicken Stellen rauszuzupfen wird man wahnsinnig und obendrein reißt der Faden dauernd. Eher dünn ausgesponnen und 3-fach gezwirnt wird das fertige Garn am Ende doch einigermaßen gleichmäßig.
LG Kiki
Re: Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 17:00
von versponnen
Du kannst mit spulen-gebremsten Spinnrad sehr dünn und fein gleichmässig auch sehr kurzfaseriges Garn spinnen,
dann zwirnst du es zu Mehrfachgarn wie du es brauchst von der Stärke her. Früher wurden so Pullover sogar anschließend aus fünffach-Zwirn gestrickt, dei bekannten Fischerpullover.
liebe Grüße Wiebke
Ich spinne gerade so sehr kurzfaseriges Kaschmir oder früher auch Baumwolle..
Aber es gehört schon Übung dazu...nicht verzagen..
Re: Harrisvilles Flees verspinnen
Verfasst: 10.03.2013, 17:49
von Rosenkatze
Ganz vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Ich kann schon sehr dünnes oder auch etwas dickeres Garn spinnen, auch Effektgarn, das macht mir keine Schwierigkeiten.
Auch mit langem oder kurzem Auszug, - langen oder kurzen Fasern, - alles kein Problem.
Aber bei diesem Harris Tweet Flees kann ich das alles nicht anwenden.
Darum war meine Frage an euch, die ihr schon mehr Spinnerfahrungen habt als ich mit meinen ca 2 Jahren rumspinnen,
ob es da noch einen anderen Trick gibt.
Meine Handspindel kommt dafür auch nicht in Frage, da sie zu schwer nach unten zieht.
Der Faden sollte schon den typischen Tweetcarakter haben, also nicht dünn und nicht glatt.
Einigermaßen akzeptabel war das Ergebnis, wenn ich den Drall ziemlich weit in das Flees reinlaufen ließ und dann erst
ausgezogen habe.
Aber ich danke euch allen nochmal für die Ratschläge und Unterstützung und werde alles beherzigen........
Liebe Grüße Gabi