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Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 10:56
von Elisabeth62
Ich bin seit gestern stolze Besitzerin eines Spinnstuhls, den mir Freunde geschenkt haben. Er ist alt, ein Modell, wei es sie früher gegeben haben muß, mit nur einer Armlehne und gepolstertem Sitz

. Die Exbesitzer wussten weder, was für Holz es ist ( ich dachte an Nussbaum, das Foto ist etwas heller geworden) noch wie alt er ist(Aussage um 1800 kann ich nicht recht glauben), noch wie original erhalten. Der Stoff dürfte wesentlich jünger sein, sieht zu gut erhalten aus.
Falls jemand Infos zu Spinnstühlen im allgemeinen oder zu genau so einem hat wie meinem, dann würd ich das sehr interessant finden.
So richtig ausprobiert hab ich ihn noch nicht, ausser ein paar Minuten gestern nacht, er ist aber durch die gepolsterte Sitzfläche bequemer, als ich dachte.
Grüße Elisabeth
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 10:57
von shorty
Hab ich in der Form auch noch nicht gesehen, für mich wäre die Lehne aber auf der falschen Seite

Karin
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 11:03
von Elisabeth62
für mich wäre die Lehne aber auf der falschen Seite
Ne, also bei mir passts glücklicherweise, ich kann dann den rechten Arm auf die Lehne legen
Grüße Elisabeth
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 11:33
von FrauHollunder
Hm Stoff sieht aus wie ein Art Deco aus dem Blickwinkel. Mal Detail Aufnahme? Dann sieht am es besser.
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 12:39
von Elisabeth62
Hm Stoff sieht aus wie ein Art Deco aus dem Blickwinkel.
Stoff ist definitiv Art Deco, auch von der Farbigkeit her, würd ich sagen, Oberfläche samtartig. Aber ob der original drauf ist? Oder ersetzt? Oder modern nachgemacht.
Grüße Elisabeth
edit:
Wobei auch Jugendstil ne Option wär, Wiener Werkstätten zb hatten auch recht graphisch anmutende Möbelbezugsstoffe.
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 13:53
von FrauHollunder
Eindeutig Art Deco schon in die 20´iger hineinreichend. Gegen Jugendstil spricht die klarheit der Formen und die Farben...die Farben waren im Jugendstil einfach...*brrrrr*...nicht meins. Nachgemacht hm kann sein, kann nicht sein. Wobei man solche Stoffe heute noch selten findet und in den 70´igern,80´igern und 90´igern hat man diese Stoffe selten nachgemacht.
Was mich an dem Stuhl etwas Iretiert ist unten das Stuhlkreuz nenn ich es mal, womit die Beine Verbunden sind...wenn ich so meine Möbelbücher ansehe findet man das selten in Stühlen des frühen 19. Jahrhunderts...wobei ich keine Möbelhistorikerin bin. Es ist eine Vermutung.
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 14:30
von Elisabeth62
Das Stuhlkreuz ist vermutlich nachträglich reingemacht worden, zwecks Stabilität. Er wurde restauriert, aber nicht wirklich professionell.
Ok, Richtung 20iger Jahre, hab ich auch schon überlegt. Ich hab leider keine Möbelbücher.
Mal schauen, was noch rauskommt...
Grüße Elisabeth
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 14:50
von shorty
Mal ganz unfachmännisch.
Ich finde ja der Stofstil und der Holzstil des Stuhles passen nicht wirklich zusammen.
Der art Deco Stoff wirkt realtiv fein, der Stuhl aber eher derb.
Klasse, so oder so
Karin
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 15:03
von Elisabeth62
Ich finde ja der Stofstil und der Holzstil des Stuhles passen nicht wirklich zusammen.
Der art Deco Stoff wirkt realtiv fein, der Stuhl aber eher derb.
Deswegen ja dei Vermutung, daß beides nicht zusammengehört. Aber irgendwas muß sich derjenige ja gedacht haben, als er Stoff und Sessel kombinierte. Werd ich vermutlich nie herausbekommen
Achja, falls das wichtig ist, er wurde in Bremen gekauft, was aber auch nicht unbedingt was über den Ursprungsort aussagt, wie man sieht. Spinnräder wandern von Nord nach Süd und umgekehrt, Spinnstühle dann wohl auch...
Der Stuhl ist übrigens gar nicht so unbequem. Nur Lümmeln ist nicht, man muß gerade sitzen, trainiert die Bauchmuskulatur

Falls ich noch im Korsett hätt draufsitzen müssen,damals, zu seiner möglichen Entstehungszeit wär das eh nicht gegangen
Grüße Elisabeth
Re: Spinnstuhl
Verfasst: 25.11.2012, 16:10
von FrauHollunder
Norden könnte passen wegen den Abschlußverziehrungen oben am Stuhl. Erinnerte mich leicht an die Dachstuhlkreuze auf Norddeutschen Bauernhöfen. Von der Arbeitsweise her ist es eher eine Volkstümliche Arbeit, ich denke da saß kein Meister drann. Hm ich wälz mal weiter Bücher und melde mich wenn die mehr sagen. Spannend ist er auf alle Fälle!