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Wollfettgehalt

Verfasst: 14.10.2006, 18:39
von Greifenritter
So, ich durfte heute zum ersten mal Wolle verspinnen, die nicht völlig entfettet war *freu*

Die Fasern halten besser zusammen als bei entfetteter Wolle, da sie etwas aneinander kleben. Dadurch wird es für Anfänger sicher leichter einen glatten, dünnen faden zu spinnen. Bei mir macht es wenig Unterschied, ich komme mitlerweile auch mit der entfetteten Wolle gut klar.

Die Wolle fühlt sich übrigens auch etwas "klebrig" an.

Die lanolinhaltige Wolle schont die Finger. Wenn ich viel spinne werden die sonst schon beansprucht und fühlen sich dann hart an, bei der lanolinhaltigen wolle werden sie ganz glatt und weich, wie eingekremt. Scheint sehr pflegend zu wirken.



Objektiv eine tolle Sache, subjektiv aber weniger mein Fall, denn ich bin der Typ Mensch, der auch in der Kosmetik lieber auf Gels und Fluide zurückgreift und "schmieriges" wie Öle oder Cremes eher meidet. Ich habs schon als Kind nicht besonders gemöcht. Für mich ist es unangenehm sie anzulangen, da bleibe ich lieber bei der entfetteten, auch wenn die mit Lanolien sicher vernünftiger wäre.

CU
Danny

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 14.10.2006, 20:15
von Petzi
Ich mag an meiner "Naturwolle" (selbst gewaschen und kardiert) besonders das Wollfett.
Seit ich spinne, benötige ich gar keine Handcreme mehr. Meine Hände sind immer weich. Für mich persönlich ist das der schöne Nebeneffekt beim Spinnen, daß ich eigentlich gar nicht auf Cremes oder ähnliches stehe.

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 15.10.2006, 17:39
von daswollschaf
Bei mir ist das so mit dem "Fetten"
Da wir auch handgesiedete Seife benutzen, sind die Finger immer geschmeidig, somit haben wir fast keine Probs mit der Wolle.
Aber generell habt Ihr Recht

Gruß
Michel

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 16.10.2006, 16:04
von ehemaliger User
Ich verspinne immer abwechselnd fette und nicht fette Wolle. Da ich ein Ekzemtyp bin, tut es mir sehr gut, ungehandelte. fette Wolle zu verspinnnen. Zur Zeit habe ich eine weiße Wolle, die aber beim Spinnen rötlich gelb aussieht, die seeeehr fett ist, danach habe ich echt geschmierte Hände.

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 16.10.2006, 17:49
von Greifenritter
In Handcrems ist ja auch sehr oft Lanolin drin.

Ixh habe meine "fettige" Wolle nun verzwirnt und gehaspelt. Werde sie aber vor dem weiterverarbeiten noch ganz fettfrei waschen.

CU
Danny

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 18.10.2006, 13:09
von ehemaliger User
Das fettfrei waschen ist so eineSache, eigentlich entziehst du ihr dann das typische und heilsame. Wenn ich schon Fettwolle verarbeite, wasche ich sie nur in Regenwasser. Bei jedem weiteren Waschen wäscht sich das Fett ja dann von alleine raus. Und wenn ich fettfreie Wolle möchte, die sehr weich ist, verspinne ich z.B. Alpaca.

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 18.10.2006, 13:28
von Greifenritter
Wie schon gesagt, ich finde sie fühlt sich ekelig an und das will ich natürlich nicht. Kann mir durchaus vorstellen, daß das Fett auch das Brettchenweben damit erleichtern würde, da die Brettchen besser gleiten würden, aber mich wiedert das so an, daß ich sie so nicht nochmal in die Hand nehmen mag.

Ist hald einfach so ein persönliches Problem von mir, daß ich mit schmierigen Dingen ein Problem habe und auch nicht besonders begeistert von Crems bin.

Alpaka ist schon toll, aber hald leider viel teuerer als die Wolle vom Schäfer und die ist hald nun mal fettig *seufz*.

Vernünftig ist es sicher nicht die Wolle ganz zu entfetten, aber die Wollverarbeitung ist mein Hobby und es soll spaß machen, da bleibt mir fast nix anderes übrig.


CU
Danny

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 14.11.2006, 20:31
von Beyenburgerin
Wollfette sind sehr unterschiedlich.
Ich habe diesjährige schwedische Waldschafwolle fettig versponnen, da fühlt sich das Fett ganz gut an. Wenn beim Spinnen das Fett drin ist und man nach dem Spinnen wäscht wird die Waldschafwolle sehr fluffig.
Die Ouessantschafwolle, die ich im Moment auf der Spinnmaschine verarbeite, fühlt sich irgendwie "klebrig" und "zottig" an. Ich überlege, ob ich die gesamte Charge doch erst mal wasche und dann spinne.
Bergschafwolle und Bergschaf-Merino-Mix war auch ganz toll mit viel Fett drin.

Wichtig ist, dass die Wolle relativ frisch ist. Das Wollfett verändert sich mit der Zeit, kann ranzig werden. Wenn man also mit dem Spinnen nicht nachkommt, muss man die Rohwolle waschen und kann sie dann jahrelang lagern bis zur Verarbeitung.

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 15.11.2006, 05:38
von Greifenritter
Ich fürchte aber, daß sich auch ganz frische Wolle "fettig" anfühlt - oder?

CU
Danny

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 15.11.2006, 10:56
von Beyenburgerin
Ja, aber die einzelnen Rassen haben unterschiedlich viel Fett in der Wolle.

Re: Wollfettgehalt

Verfasst: 15.11.2006, 11:33
von Greifenritter
Wie schon gesagt, ich finde einfach das Fett an sich ekelig. Daher mag ich die Wolle nicht in diesem Zustand verarbeiten. Die "Probewolle" die ich hatte war ganz bestimmt nicht so alt, daß das Fett ranzig war, aber alleine dieses schmierige Gefühl zwischen den Fingern, wenn man einige zeit gesponnen hat finde ich furchtbar.

Ist denke ich geschmacksache.

CU
Danny