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Mein leidiges Problem, verzwirnen ...
Verfasst: 15.10.2011, 20:07
von stuart63
Liebe Spinngemeinde,
ich stehe jedes Mal vor dem Problem.... welche Farbe verzwirne ich mit der Grundfaser.
Dh. wenn ich nicht Navajo zwirnen will.
Ich bin dauernd unschlüssig was ich nehmen soll. das Ganze hat letztes Mal dazu geführt, dass ich in unendlicher Fizzelarbeit bereits verzwirnte Wolle wieder entzwirnt habe, weils so kack ausgesehen hat.
Das will ich nicht nochmals erleben.
Nehme ich eine kontrastierende Farbe oder eine die unterstreicht, was mache ich bei mehrfarbigem Grundgarn?
Wie löst Ihr das?
Oder habt ihr das ultimativ sichere Empfinden dafür und man kann das nicht vermitteln?
Bin eigentlich mit Farben nicht blöd, aber das nervt mich total, weil dann das Ergebnis oft so anders aussieht, als man sich erwartet hat.
Bin für Ratschläge und für Vorschläge offen, nur zu!
LG Katja
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:11
von shorty
Ist ganz unterschiedlich, nochmal aufgedröselt hab ich aber eine Wolle noch nie.
Ich zwirne auch bei mehrfarbig gerne mit sich selber.
Ausserdem noch gerne Ton in ton, oder eben eine Farbe, die im bunten Kammzug enthalten ist.
Das Problem stellt sich allerdings bei mir nicht allzuoft, weil ich nicht sooo viel Kammzug in bunt spinne.
Navajo zwirne ich so gut wie nie, weil mir die Haptik nicht so gefällt und es mir ungeduldig wie ich bin viel zu lange dauert.
Karin
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:18
von TragBar
Ich nawajozwirne ja auch fast alles, allerdings bin ich recht intuitiv beim Farben mischen.
Will ich es kräftig, sehr kontrastreich, dann zwine ich hell-dunkel. Mag ich es lieber dezent, zwine ich hellgrau mit der Grundfarbe.
Will ich ein Farbenspiel, zwine ich auch gern schon mal dreifarbig.
Hilft dir wahrscheinlich auch nur bedingt weiter :S
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:21
von waltraudnymphensittich
Hallo Katja,
ich halte es wie Karin, wenn möglich Ton in Ton oder eine Farbe, die im Kammzug enthalten ist. Manchmal setz ich aber auch Kontraste und nehm eine ganz andere Farbe zum Verzwirnen.
Navajo mach ich gerne wenn der Faden etwas fester werden soll (ergibt beim Stricken ein wunderschönes Maschenbild) da sollte allerdings die Wolle reichen.
LG
Waltraud
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:24
von stuart63
Mein jetziges, selbst gefärbtes Vlies ist sehr Farbintensiv, also möchte ich es nicht noch schreiender machen.
Hellgrau klingt gut!
Nachdem so viele Farben enthalten sind werde ich eher mit der Hellsten verzwirnen um es ruhiger zu machen.
Danke!
LG katja
ich schau mal ob ich ein Foto vom Vlies habe *kurz weg bin*
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:34
von stuart63
So, das war gleich nach dem Färben:
IMG_2488.1.jpg
IMG_2487.1.jpg
Die Farben habe ich einfach durcheinander gesponnen, war ein Färbeversuch.
LG Katja
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:35
von shorty
Das würd ich persönlich mit sich selber zwirnen, ist aber wie alles Geschmackssache

Karin
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 20:42
von Anna
Und ich würde so tolle Farben sicher navajozwirnen, damit sie sich nicht so mischen. Ist aber, wie Karin schrieb, Geschmackssache und hängt natürlich auch davon ab, was man stricken will.
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 21:06
von Spinnmaus
du kannst auch ein schwarz nehmen, dann kommen die Farben noch kräftiger. Ich würde es erstmal spinnen und dann schauen, je nachdem wie sich die Farben entwickeln.
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 21:57
von Richi
das obere Vlies sind schöne warme sonnige Farben, beim unteren dominiert ein Rotton, der fast schon kühl wirkt, hat aber noch relativ viele warmanteile. Wenn du beide willkürlich durcheinander gesponnen hast, hast du mehr als das halbe Farbspektrum abgedeckt.
Was fehlt ist der Bereich um die blautöne.
Wie genau hast die Vliese versponnen? (V1)Erst das sonnige komplett von einer Ecke zur nächsten so dass du lange wiederkehrende Farbverläufe hast und das andere hinterher genauso? (V2)Oder erst das eine nach dem anderen, aber immer mal ein Fizzelchen pro Farbe, also mit vielen Farbverläufen? (V3)Oder alles wild durcheinander?
Es kommt auch drauf an was es werden könnte, aber tendenziell würde ich die erste Variante mit einem passenden und unaufdringlichen warmen orange, terracotta, beige oder so verzwirnen. Das dürfte allen Einzelfarben gerecht werden, ohne sie zu erschlagen.
Die dritte Variante würde ich, um die Lebendigkeit zu verstärken, mit sich selbst verzwirnen. Wenn ich es anschließend verstricken würde, kann ich mir als Partnerfarbe ein schönes kräftiges etwas abgedunkeltes blau vorstellen. Marine oder so. So wie in den Tüchern von westknits? Das wäre bestimmt toll.
Das schwierigste ist Variante zwei mit dem versteckten Farbtonwechsel. Wenn man aus dem Knäuel von vorn und hinten zwirnt kann man etwas ähnliches machen wie in Variante 2. Auf jeden Fall würde ich es nicht navajoverzwirnen, weil sich die Farben zu gleich sind um spannende Kontraste zu erzielen aber zu verschieden um harmonisch zu verlaufen. Da ist nach der Hälfte (wenn die Vliese gleich groß sind) ein Bruch im späteren Projekt.
Was ich generell sehr empfehlen kann ist Deb Menz Buch "color in spinning"; nach der lektüre bekommt man gleich eine gute Vorstellung, was Farben miteinander so anstellen können. Wenn ich mir nicht sicher bin was ich will, gucke ich da gerne rein.
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 22:20
von stuart63
Hallo.
ich habe schon im Farbverlauf gesponnen, dh. mit einem Teil des sonnigen Vlieses begonnen und dann vom Dünkleren an einer gelblichen Stelle begonnen und es langsam ins Dunkle laufen lassen um dann im Farbverlauf wieder auf das Helle überzugehen.
Was mich jetzt total erstaunt hat, dass die Farben beim spinnen relativ sanft wurden, fast schon Naturfarben. Das Pinkige hat einen dunklen Beerenton bekommen und das Grün geht ins helle und dann ins dunkle Olivgrün.
Ich bin ziemlich baff, habe das schon versucht zu fotografieren, weil ich es selbst nicht glauben konnte. Bekomme die Farben aber einfach nicht wie in natura hin.
Navajozwirnen will ich auf keinen Fall, da mir das Garn dann zu dick wird. Habe nicht megadünn gesponnen und es ist Bergschaf, flufft meiner Erfahrung nach noch ganz schön auf
Nachdem sich die Farben so verändert haben, muss ich mich wieder neu eindenken.
Vielen Dank Richi, sehr interessante Aspekte die Du gebracht hast!
Das Buch muss ich mir gleich ansehen, kenne ich noch gar nicht.
LG Katja
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 23:01
von Fiall
Ich gestehe, ich hab bisher Garne nur mit sich selbst verzwirnt. Hab die Tage in einem Newsletter von SpinOff darüber gelesen verschiedene Materialien miteinander zu verzwirnen. Das will ich mal testen.

Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 15.10.2011, 23:43
von Zottelmopp
Hi
für einen schönen Kontrast zu bekommen, zwirne ich so bunte sachen gerne mit schwarz.
gruß
Maike
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 16.10.2011, 07:56
von Gabypsilon
Wenn Du beide Vliese durcheinander versponnen hast, würde ich zu einem mittleren Beigeton tendieren, das ist recht neutral und müsste mit allen Farben gehen

. Hast Du denn Fotos von Deinen Spulen gemacht?
Re: Mein leidiges Problem, verzwirnen...
Verfasst: 16.10.2011, 09:10
von stuart63
Ja, habe ich, aber ich bekomme es nicht hin auch nur annähernd die Farbe wieder zu geben.
Es sind total schöne satte Naturtöne geworden, auf dem Foto kommts immer grell, was ich auch tue.
Ich werde mir jetzt beige und auch schwarz ansehen, wie auch wenn ich es mit sich selbst verzwirne und dann werde ich mich entscheiden.
Vielen Dank für Eure Tips, gibt mir wieder ganz neue Perspektiven und ich werde mich auch auf die Suche nach dem Buch machen.
LG Katja