(im Thread "Zweifädig ohne Schlupf" in "Rund ums Spinnrad)thomas_f hat geschrieben:Mein Wunsch ist, einen Faden mit konstantem Drall zu spinnen.
Nach meiner (zugegeben nur 5 Jahre kurzen - aber viele viele Kilometer langen) Erfahrung ist das Problem bei ungleichmässigen Fäden nicht der ungleichmässige Drall an sich. Und wenn, liesse sich das durch konsequentes Zählen - 2 cm ausziehen für jeden Tritt oder so - lösen. Mabel Ross hatte dazu eine gestreifte Schürze (mit inch-breiten Streifen) auf dem Schoss, so hatte sie immer das Längenmass vor Augen.
Das Problem ist für mich der Garndurchmesser. Denn auch wenn man gleichmässig Drall "eingibt" - er verteilt sich immer so, dass der DrallWINKEL gleichmässig ist (Foto hier: http://www.lahottee.info/D_SpinningBasics.php - im Forum ist es auch irgendwo, aber ich weiss nicht mehr wo), die dünnen Stellen also mehr Umdrehungen pro Längeneinheit haben als die dicken. Bei Slub-Yarn sieht man das ganz deutlich. Vereinfacht, und leichter zu merken: Drall ist faul und geht dahin, wo er die wenigste Arbeit hat, also die wenigsten Fasern zu verdrehen.
Konstanten Drall kriegt man also nur mit konstantem Durchmesser. Und für konstanten Durchmesser gibt's wohl kein Patentrezept. Teal schreibt "Übung", Buchanan sagt: "Fasern nur maximal die halbe Faserlänge ausziehen", Varney schreibt: "Muster am Spinnrad befestigen", ich ergänze "und zwar nicht nur den Zwirn irgendwo festknoten, sondern ein Single auf ein Stück Pappe spannen und das dann so befestigen, dass man's immer vor Augen hat", und dann braucht's vor allem die Disziplin, die dünneren und dickeren Stellen nicht durchrutschen zu lassen - bei mir treffen die beim Zwirnen nämlich komischerweise genausooft auf ebenso dicke oder dünne Stellen wie auf's ausgleichende Gegenteil.
Hat jemand noch andere Ideen/Techniken? Mal abgesehen davon, dass sich die Ungleichmässigkeiten bei der weiteren Verarbeitung meistens verstecken und von daher Perfektion beim Spinnen nur selten wirklich nötig ist.
Ciao, Klara