Superfeinspinnen??

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Spinnliesel » 08.10.2014, 22:49

Zitat: "Ich weiß ja nicht was du unter superfein verstehst, aber ich finde es nicht so einfach ein schön gleichmäßiges Garn zu spinnen in superfein mit ausreichend Drall und Zwirndrall... wobei ich unter superfein was verstehe, was dann so 1000 m Lauflänge als 2fach-Zwirn auf 100 gr. hat oder sowas in die Richtung....

lg
Katrin"


....also vielleicht ist das eine blöde Frage, aber: Wie machst Du das eigentlich? Mit einem modernen schnellen Spinnrad? Außerdem berechnen?
Ich gehöre nämlich mehr zu der “ zufälliges Garn aus zufälligem Batt"-Fraktion.... Also nach Gefühl und Stimmung .... Wird aber durchaus nett .....Wobei man sich natürlich schon Gedanken macht, wie man es ungefähr haben möchte.


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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Tulipan » 09.10.2014, 07:31

schnell muss das Spinnrad rein technisch nicht sein, man kann auch einfach viel treten. Wichtiger ist, dass man einen schwachen Einzug einstellen kann, damit das Garn genug Zeit hat, sich zu verdrehen, bevor es aufgewickelt wird. Mit flügelgebremsten Rädern wie dem Louet ist das schwierig, am besten lässt man die Bremse ganz weg, der Luftwiderstand am Flügel sorgt für ausreichend Bremsung. Es gibt für das Louet auch einen Schnellspinnflügel (wobei 1:15 auch nicht wirklich schnell ist), der ist leichter und hat damit auch einen geringeren Einzug. Außerdem hilft es, den Spulenkern zu verdicken oder den Faden im Zick-Zack zu führen. Wenn du in der Suchfunktion mal Flügelbremse und Einzug engibst, wirst du sicher noch viele Tipps dazu finden. Mit Spulenbremse oder zweifädig fällt das dünn Spinnen leichter, aber mit etwas Übung und gutem Willen kann man auch auf dem Louet Baumwolle spinnen. Ein Alternative ist natürlich auch eine leichte Kopfspindel.

lG
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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von shorty » 09.10.2014, 07:33

Bin zwar nicht Katrin.. aber die Dünne ist Übungs und Materialabhängig.... 1000 Meter zweifädig das funzt schon.. mein AvatarTuch ist auch aus so dünner Wolle
Bei einfacheren Spinnrädern brauchts halt mehr Geduld, mehr Treten.. je dünner der Faden umsomehr Drall verträgt dieser

Tulipan war schneller :-)))))
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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Spinnliesel » 09.10.2014, 07:54

Aber das macht man schon nach Gefühl ohne rechnen?

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von shorty » 09.10.2014, 08:10

Man kann das auch schon ein wenig im Vorfeld ermitteln mit nem kleinen Probespinn und ner Garnwaage .
Ich selber besitze aber keine, mit der Zeit lernt man wieviel Drall ( Drallwinkel) man für welches Material und welche Dicke braucht.. man kanns klar auch wissenschaftlicher angehen.. ist Typsache ;-)
LL hinterher ermittle ich allerdings immer....
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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von XScars » 09.10.2014, 11:39

Spinnliesel hat geschrieben:Zitat: "Ich weiß ja nicht was du unter superfein verstehst, aber ich finde es nicht so einfach ein schön gleichmäßiges Garn zu spinnen in superfein mit ausreichend Drall und Zwirndrall... wobei ich unter superfein was verstehe, was dann so 1000 m Lauflänge als 2fach-Zwirn auf 100 gr. hat oder sowas in die Richtung....

lg
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....also vielleicht ist das eine blöde Frage, aber: Wie machst Du das eigentlich? Mit einem modernen schnellen Spinnrad? Außerdem berechnen?
Ich gehöre nämlich mehr zu der “ zufälliges Garn aus zufälligem Batt"-Fraktion.... Also nach Gefühl und Stimmung .... Wird aber durchaus nett .....Wobei man sich natürlich schon Gedanken macht, wie man es ungefähr haben möchte.


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Also ich hab das auch noch nie so richtig geschafft, bzw. ich übe das gerade.... nicht weil ich unbedingt nur so dünnes Garn produzieren will, sondern weil ich es können will.... deshalb schrieb ich ja, dass ich das nicht so einfach finde, auch wenn die Threaderstellerin das so sieht....

Ich nehm halt eine hohe Übersetzung, konzentriere mich drauf wirklich fein auszuziehen... es hilft auch den Kern der Spule zu verdicken... ich habe jetzt letzte Woche festgestellt, dass das auch bei nicht Flügelgebremsten Rädern hilft, obwohl ich eigentlich dachte, dass sich das Sidekick fein einstellen läßt.... zumindest bei der rutschigen Tussahseide aus dem Seidenspinnkurs...

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Klara » 09.10.2014, 12:32

Ich würde mal vermuten, die meisten Leute spinnen für "laceweight" einfach so dünn, wie's die Faser und die aktuellen Fähigkeiten erlauben, und nachträglich wird gewogen und gemessen. So hab's zumindest ich gemacht, mein Rekord waren allerdings "nur" zweifädig 590 m für 94 g Shetland. Da der Strang logischerweise unverkäuflich war, habe ich ihn selbst verstrickt. Das resultierende Tuch hat Ewigkeiten gedauert und ist jetzt natürlich noch unverkäuflicher (ich lege auch keinen gesteigerten Wert darauf, es schnell loszuwerden ;) ), weshalb ich das superfeinspinnen aufgegeben habe.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich mein Rohmaterial nicht mehr kaufen muss - von dem Shetland damals hatte ich nur 100 g, da habe ich mich bemüht, möglichst lange was davon zu haben ;)

Ciao, Klara

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von zwmaus » 09.10.2014, 12:40

Es gibt auch Leute, die spinnen ohne Faden ...... 8) ... und das superfein
lg
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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von simone40 » 09.10.2014, 16:29

zwmaus hat geschrieben:Es gibt auch Leute, die spinnen ohne Faden ...... 8) ... und das superfein

:totlach: :totlach: :totlach: :totlach:
lg simone

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Klara » 09.10.2014, 17:09

XScars hat geschrieben:.......


Also ich hab das auch noch nie so richtig geschafft, bzw. ich übe das gerade.... nicht weil ich unbedingt nur so dünnes Garn produzieren will, sondern weil ich es können will.... deshalb schrieb ich ja, dass ich das nicht so einfach finde, auch wenn die Threaderstellerin das so sieht....

....
Das untere sieht aber schon sehr gut aus! Der Rest ist Übungssache - und sich-trauen. (Und eine Zahnbürste oder Tesa bereit haben, um das auf die Spule geflutschte Garnende wieder einzufangen...)

Ciao, Klara

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von XScars » 09.10.2014, 17:38

Klara hat geschrieben:
XScars hat geschrieben:.......


Also ich hab das auch noch nie so richtig geschafft, bzw. ich übe das gerade.... nicht weil ich unbedingt nur so dünnes Garn produzieren will, sondern weil ich es können will.... deshalb schrieb ich ja, dass ich das nicht so einfach finde, auch wenn die Threaderstellerin das so sieht....

....
Das untere sieht aber schon sehr gut aus! Der Rest ist Übungssache - und sich-trauen. (Und eine Zahnbürste oder Tesa bereit haben, um das auf die Spule geflutschte Garnende wieder einzufangen...)

Ciao, Klara
Danke.. das war reine Tussahseide...

zugegeben, ich habe es auch noch nicht wirklich oft versucht, so richtig richtig dünn zu spinnen.... hab da nur gerade Lust drauf (im Seiden-Workshop ausgelöst und im Orenburgspindelkurs) ... es ist jetzt auch nicht wirklich kompliziert, man muss ja auch nichts anders machen als sonst auch, aber es braucht halt schon Übung (und Geduld) und Gespür für Faser und Drall, die Einstellungen des Spinnrads .....

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Klara » 09.10.2014, 19:30

Und es gibt ja noch Tussah-Seiden und Tussah-Seiden - ich hatte da mal welche, die war bis auf die Farbe fast so wie Bombyx mori, und dann eine, die hat sich richtig grob und "strohig" angefühlt - die hätte ich auch nicht superfein ausspinnen wollen.

Ciao, Klara

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Asherra » 09.10.2014, 20:33

Ich bin grade dabei mein fein-fein-fein-Projekt zu zwirnen. Ich weiß noch nicht, wie lang es geworden ist. Aber es ist schon abzusehen, daß auf einer Spule ziemlich was übrig bleibt, DAS wird lustig, Andenzwirnen mit 150WPI Single. Frau gönnt sich ja sonst nix :twisted:
Bild

2ply, Single, Haar... da geht also schon noch was, dünner geht immer :D Die Spulen sind mit ihrem Gewicht beschriftet weil ich für den Wettbewerb mindestens 10gr Garn brauch, also wieg ich die Spulen, um sicher zu gehen, daß auch genug drauf ist (und wenn möglich gleich viel, aber die zweite Single ist ein ganzes Stück dünner als die erste, darum der Unterschied). Seit ich die Feinwaage bestellt hab denkt Amazon ich hätte "interessante" Hobbies... wobei, unter der Hand so ein bisschen Bowmont Lamm raus geben um die Leute anzufixen? Hmmm...
Bild

Jetzt wird's dann erst richtig haarig... spinnen und zwirnen ist nicht so wild, aber als nächstes muß ich das Zeug haspeln, waschen, und dann ohne es zu verknoten oder abzureißen zum Knäul wickeln. Wo ich doch sooooo geduldig bin, vor allem mit sich verwirrendem Garn. :wut:
Manche mögens einfach und entspannt, für mich darf's dann hin und wieder schon mal gerne ne richtige Herausforderung sein. Das Garn ist nicht "schön", aber ich hab schon viel gelernt. In zwei Jahren probier ich's dann vielleicht wieder.

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von Spinnliesel » 09.10.2014, 21:52

Das Garn ist superschön! Meine Hochachtung!

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Re: Superfeinspinnen??

Beitrag von schafgarbe » 09.10.2014, 23:47

Ich finde ja fein spinnen mit der Spindel einfacher. Ich bin aber von ganz feinem Spinnen von Wolle etwas abgekommen, ich schaffe es leider immer, mir dann in die Schals Löcher zu reissen. Jetzt will ich es lieber mit Seide probieren, die ist so schön stabil.

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