Der einfädige Wahnsinn

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

wollwolff
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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von wollwolff » 24.03.2015, 13:23

Zum Step - by - step - Rutschen usw.:

Wenn Ihr die Beschaffenheit von Rillen prüft und nacharbeitet, bedenkt bitte in jedem Fall, dass die Rillscheiben allesamt aus Längsholz, seltener aus Querholz gedreht sind.

Diese hier genannte Situation beschehrt innerhalb der V- Nut immer eine ca. 2x 25% -ige Flächenpartie, die quer gedreht und so extrem rauh ist. Selbst nur schleifen und
reinigen bringt hier nichts. Da hilft nur 2x mit Hartlack- mit Zwischenschliff- lackieren, also beschichten oder Neubau der Rillscheibe aus Monomaterial ( Pertinax, Metall,
feinschichtiges Sperrholz, Novotex. Kunststoff selbst ist nicht immer geeignet, wegen der Rutschigkeit.

Auch unsichtbare leichte Unrunde = nicht Kreis, sondern Schlag in quer und Höhe, elliptische Geometrie usw. können Ursache sein.

Holzdrehteile, die nicht vorher gut abgelagert sind, schrumpfen immer quer, d.h. der Kreis wird zur Ellipse.

LG von Jürgen ^..^

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hexenwolle » 24.03.2015, 14:54

wollwolff hat geschrieben: Da hilft nur 2x mit Hartlack- mit Zwischenschliff- lackieren, also beschichten oder Neubau der Rillscheibe aus Monomaterial ( Pertinax, Metall,
feinschichtiges Sperrholz, Novotex. Kunststoff selbst ist nicht immer geeignet, wegen der Rutschigkeit.
Könnte man denn "nicht einfach" die Rille nachfräsen lassen oder wäre der Aufwand unverhältnismäßig groß?
Und wie kann man bei einer V-Rille lackieren und schleifen, ohne das V zu einem U zu verändern? (PS: ich bin ja nur ein Hobby-Holzwurm ohne umfangreiches Werkzeug)
Liebe Grüße aus Düsseldorf

Ich kann alles, was ich will. Was ich nicht kann, das will ich nicht!

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 24.03.2015, 15:41

wäre nicht ne Option Euch an den Hersteller zu wenden.. ich mein ja nur, wenns schon ein deutsches Fabrikat ist... ???
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Tulipan » 24.03.2015, 15:53

Erstmal würde ich rigges Vorschlag prüfen. Das scheint mir nicht unplausibel, weil die Schwungmasse des Flügels den ruckartigen Antrieb, den Claudi beschrieben hat, noch verstärkt.

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Claudi » 24.03.2015, 17:57

Also mir sind keine besonderen Verschmutzungen am Rad aufgefallen. Ich denke auch nicht, dass bei einem flügelgebremsten Rad leichte Verschmutzungen als Ursache für so ein gravierend "anderen" Einzug herhalten können. Da habe ich schon ganz andere Zustände gesehen, die tadellos den Faden einzogen...
Wir haben ein Rad angetroffen, bei dem der Antriebsriemen extrem gepannt war. Da zog es während der Einzugsphasen sehr stark. Bei Lockerung dieser Spannung wurde es etwas besser. Ich hatte auch bei meinen Spinnversuchen nicht den Eindruck von stellenweise durchrutschen, oder irgendeinem festhängen oder -klemmen.

Da es ein Gebrauchtkauf war und wir die Vorgeschichte des Rades nicht kennen, und auch die Position der Tritte irgendwie abweichend vom der sonst allgemein üblichen ist, vermute ich die Erklärung von rigge. Dass das Rad einfach mal "einen abbekommen" hat und die Normalstellung nicht mehr dem Ist-zustand entspricht.
shorty hat geschrieben:wäre nicht ne Option Euch an den Hersteller zu wenden.. ich mein ja nur, wenns schon ein deutsches Fabrikat ist... ???
Das wäre eine Überlegung wert. Zumal ja Ausweichräder vorhanden sind. ;) Eventuell vorher anfragen.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von wollwolff » 24.03.2015, 19:20

An Hexenwolle:

Natürlich muss erst nachgedreht werden, damit die Geometrie stimmt, dann 1 V-Nute Lackieren, 1 Tag warten, zwischschleifen mit ca. 260er Papier, nur die sich aufgerichteten Lackfusselchen, dann nochmal V- Nute lackieren.

Mit 260er Schleifpapier schleifst Du kein U, das ist viel zu fein. Nur mit etwas Wolle gepolstert 1 bis 2 Umdrehungen das Stückelchen Schleifpapier in die Runde.

LG von Jürgen ^..^

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hexenwolle » 25.03.2015, 08:49

Hallo ihr lieben Denker und Überleger,
erstmal vielen Dank für Eure Hilfe und Vorschläge.

@rigge: Danke für die Fotos. Ich habe alles nachkontrolliert, aber mir schien es wie im Originalzustand.
Beim nächsten Treffen in Hattingen werde ich alles mitnehmen und die Fachleute mal sehen lassen.

@shorty: Nachfragen beim Hersteller würde ich gerne auch mal, aber außer dass es ein Malottke ist habe ich noch
nichts weiteres recherchieren können (Wohnort, Tel. usw.). Ich bleibe aber dran, es sei denn, mir
kann jemand auf die schnelle helfen :O

@wollwolff: Danke Dir auch, ich werde die Spulen mal kontrollieren lassen, ob eine Unwucht (nennt man das
bei Spulen auch so :O ) vorhanden.

Ich kann allerdings sagen, dass das Step-by-Step-spinnen sehr erträglich, fast nicht mehr vorhanden, ist.
Nur habe ich meine Erwartungen sehr hoch gestellt weil dieses Rad wirklich in höchsten Tönen gelobt wurde und ich "weiche Butter" erwartet habe.
Im Vergleich mit meinen anderen Rädern muss ich aber zugeben, dass der Unterschied (positiv) doch immens ist, sogar zu meinen beiden Ashfords.
Liebe Grüße aus Düsseldorf

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von shorty » 25.03.2015, 09:11

Heidespinnerin hat da gute Kontakte.. ist aber glaub ich derzeit Internetmäßig schlecht zu erreichen.. vielleicht kann den Kontakt jemand anderer herstellen....
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Der einfädige Wahnsinn

Beitrag von Hummelbrummel » 09.05.2015, 15:47

rigge hat geschrieben:Hallo ,


denn diese beiden Eisen( wo die Tritte oben befestigt sind) an dem Hebel der mit der Achse verbunden ist, könnten bei zuviel falschen oder heftigem treten sich verstellt haben,
rigge
Danke!!!!

Nachdem ich mit meinem Malottke überhaupt nicht warm wurde, habe ich es noch einmal gründlich untersucht und versucht, das genaue Zusammenspiel von Tritten und Schwungrad auszuprobieren und zu diesem Zweck die Einheit ganz langsam bewegt.

Es war so: das eine Pedal runtertreten -> ca halbe Schwungraddrehung, anschließend Pause und die Notwendigkeit, ein Stück von Hand weiterzudrehen.
Dann erst "griff" das andere Pedal und die nächste knappe halbe Schwungraddrehung wurde ausgelöst. Dann wieder Pause.

Beim schnellen Treten hat der Schwung die Lücke gefüllt, aber ideal war das nicht.

Die Eisen waren leicht gegeneinander versetzt und extrem fest verschraubt, alleine konnte ich sie gar nicht lösen. Heute hat mir mein Mann geholfen. Wir haben die Muttern gelöst, probiert und neu eingestellt. Jetzt sind die Eisen in die andere Richtung leicht versetzt und die beiden Tritte übergeben das Schwungrad einander lückenlos und es läuft dann gleichmäßig.
Jetzt kann ich übrigens auch "antreten", ohne mit der Hand anschieben zu müssen, was vorher auch nicht ging.

Ich denke, jetzt können wir Freundschaft schließen, das Rad und ich. Also nochmal danke für den Tipp!

Viele Grüße
Hummelbrummel

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