Mittelalterliche Spinnerzunft

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Amalie » 27.05.2014, 16:09

Aber Vorsicht: In dem weiter oben mal verlinkten Artikel aus dem Zedler schien es, als ob dort mit "kardieren" aufrauhen gemeint wäre. D.h. wenn irgendwo das Wort kardieren auftaucht, heißt das noch lange nicht, daß damit das gemeint ist, was wir heute damit meinen. Wirkliche Sicherheit gibt's wohl nur mit Bild oder Kontext.

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 27.05.2014, 20:44

Und genau das fehlt mir in den Texten, die ich noch habe. Ich habe heir lange nicht alles verlinkt, was ich mir in den letzten Tagen dazu durchgelesen habe. Wenn von aufrauhen die Rede war, wurde das explizit erwähnt und das Kardieren separat genannt, aber wie gesagt, keine Quellenangabe und somit hinfällig.

Ich klinke mich hiermit auch mal aus aus dem Thema; wer auch immer es für seien Darstellung nutzen will, recherchiere bitte selbst. Sollte mir noch was Gravierendes über den Weg laufen, kommts hier rein, aber ich habe gerade noch andere Dinge, um die ich mich dringender kümmern sollte :))

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 27.05.2014, 21:52

Letztlich ist ja auch die Frage, wie authentisch man arbeiten möchte... ist in keinster Weise wertend, aber ich sag mal mit Fimo Spindel braucht man sich auch keine so großen Gedanken machen ob Kardendisteln tatsächlich zum kardieren waren... bitte nicht als Angriff verstehen, jeder setzt seine Prioritäten anders, historisch arbeiten ist ein weites Feld...
Es muss nicht für alle A sein und kann dennoch Freude bringen...

Wer tiefer einsteigen möchte für den ist ja auch die Frage welches Material.. in welcher Gegend.. spielt ja nicht nur die Zeit ne Rolle.


Ich drück die Daumen , dass ihr noch Mitstreiter findet...
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 28.05.2014, 07:38

Ich denke, sobald man Besuchern etwas erklären möchte, muss man da wirklich genau sein! Und wenn man auch nicht die regional passende Ausrüstung hat, so sollte man doch zumindest darum wissen und den Leuten den Unterschied zu dem, was man da gerade vor Ort hat, erklären. Das finde ich in Ordnung.
Mir ist es nämlich schon auf so manchem Mittelaltermarkt, auf dem ich als Besucher war, kalt den Rücken runtergelaufen bei dem, was da behauptet und gezeigt wurde. Die Leute glauben das dann ja auch, also sollte man da halt bei der Wahrheit bleiben. und wenn man etwas nicht weiß, sagt man das, da ist auch niemand böse.

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 28.05.2014, 12:43

Ja das sehe ich schon auch so... nur kommts halt auch auf das Ambiente an, in Kaltenberg wird niemand von A ausgehen, z.B....
So meinte ichs...


Karin
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 28.05.2014, 15:29

Nö, aber gerade dann ist es wichtig, den Leuten zu erklären, wies denn ausgesehen hat, auch wenn man es nicht selber dabei hat. Ich stelle an meinem Stand auch Cochenilleläuse aus, sage aber dazu, dass das der Nachfolger der Kermeslaus ist, die mir zum Hinstellen aber einfach zu teuer ist. Dann sind alle zufireden, auch im Museum :)

An die Threaderstellerin: es gab mal ein Mittelalterforum (mittelalterforum.com), vielleicht gibts das ja noch und vielleicht kannst Du da auch nachfragen. Denn da sind bestimmt mehr Leute als hier, die auf Mittelaltermärkten unterwegs sind und vielleicht Interesse an Deiner Idee haben. Und mit Glück sind sie aus Deiner Nähe.

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Vlasta » 28.05.2014, 21:15

Oder vielleicht mal bei Flinkhand fragen, da sind schließlich genug Spinner unterwegs. :D
Liebe Grüße,

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Zauberin » 29.05.2014, 14:00

Hallo zusammen
Schlompfine hat geschrieben:
Spinnwinde hat geschrieben: in dieser Zeit (die heute total verklärt nachgelebt wird)
Das kommt auf die Qualität der Veranstaltung an ;)
Richtig. Wir haben im schweizer Mittelalterforum fest gestellt, dass es zwar unglaublich viele Verkaufsstände gibt und immer auch mehrere lagernde Gruppen, aber viel zuwenig "Action" wo eben nicht nur gezeigt und erklärt wird, sondern auch mit gemacht und angefasst werden darf. Das muss geändert werden!

Ich bin am Wochenende mit den Kinder am Mittelaltermarkt in Zürich gewesen - sehr klein, mitten in der Stadt auf einem Platz, einige Verkaufsstände, einige Essensstände und mehrere Stände wo Sachen gezeigt wurden. Es ist schön wenn etwas vorgeführt wird, aber wenn es nur zu fixen Zeiten gemacht wird und dann wenn INTERESSIERTE Besucher fragen nicht gezeigt wird ist es schade.
Genau das hab ich beobachtet - 2 Frauen sind am "Stand" mit den Stickereien stehen geblieben und wollten wissen ob man das kaufen könne. Antwort: Nein, hier wird nicht verkauft, sondern nur gezeigt und erklärt. Kommen sie um 15.00 Uhr wieder dann können sie zuschauen und wir erklären. Resultat: Die 2 Frauen sind ziemlich beleidigt davon gelaufen.

Solche Szenen sollte es nicht geben. Darum möchte ich, dass die Leute mitmachen und anfassen dürfen wenn sie möchten - dann wenn sie da sind und nicht zu fixen Zeiten. Zum verkaufen wäre es noch zu früh, aber wenn Interesse da ist lässt sich das ja organisieren.

Die Mittelalterforen http://www.spektakulus.ch (Schweiz) und http://www.mittelalterforum.com (nur wenige Schweizer, dafür viele Deutsche) kenne ich und bin da auch angemeldet. Die Idee kommt ja auch aus dem schweizer Mittelalterforum http://www.spektakulus.ch/index.php?opt ... &Itemid=53 wo sich aber bis jetzt nur jemand gemeldet hat. Sie wohnt im Wallis, ich an der Nordgrenze zu Deutschland (nähe Schaffhausen). Die Distanz zwischen uns ist gross und wenn es gut geht sehen wir uns vielleicht an 2 Mittelaltermärkten pro Jahr, sonst bin ich mit den Kindern allein unterwegs. Es wäre wirklich schön wenn ich nicht allein unterwegs sein müsste und etwas Gesellschaft hätte.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Zauberin
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 29.05.2014, 14:12

Ich kann Deine Motivation durchaus verstehen...
nachdem ich das schon ne Weile mache, kenne ich aber auch die andere Seite :-)

Es zahlt z.b. keiner den Schaden wenn ne Spindel kaputt geht, oder man nen Defekt am Rad hat.. ( und ja hatten wir beides schon... )
auch sollte das Material zum zeigen nicht zu wertvoll sein, kostbare Stränge werden gerne totgeliebt ( auch wenn ich das gut verstehen kann , für mich ist anfassen auch ein sinnliches Vergnügen)
und dann ists auch so, wer ehrenamtlich arbeitet, ists ja in vielen Fällen, der darf sich das so einrichten wie er möchte.. wenn mans eben nur zu bestimmten Zeiten zeigen mag ists auch gut, immer noch besser als gar nicht ;-) ich bin da also deutlich nachgiebiger :-)
Wie gesagt ich spinne mehrmals im Jahr öffentlich, und manchmal sind auch weniger nette Zuschauer dabei ;-) sag ich mal diplomatisch....
übrigens verkaufe ich auch nichts.. weil die Leute schlicht nicht bereit sind nen angemessen Preis zu bezahlen.. zumindest die wenigsten und man dann auch ein Gewerbe anmelden muss.
Für micht machts mehr Sinn, wenn man die Leute zum selbermachen anleitet... aber wem ichs zeige entscheide ich selber....
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Spinnwinde » 29.05.2014, 19:01

shorty hat geschrieben:man dann auch ein Gewerbe anmelden muss.
DAS ist zum Glück in der Schweiz nicht der Fall. ;)

Zauberin, schau dich mal im Schweizer Seifenforum rum, da gibts meines Wissens ein paar Mittelalterfans, die sogar relativ nah bei dir wären.

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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 29.05.2014, 19:14

Oh ja, das kann gut sein :-)... war halt auf mich gemünzt... hier muss man für alles ein Gewerbe anmelden sobald Gewinnabsicht besteht....
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Zauberin » 30.05.2014, 13:36

Hallo zusammen
shorty hat geschrieben:Es zahlt z.b. keiner den Schaden wenn ne Spindel kaputt geht, oder man nen Defekt am Rad hat.. ( und ja hatten wir beides schon... )
auch sollte das Material zum zeigen nicht zu wertvoll sein, kostbare Stränge werden gerne totgeliebt ( auch wenn ich das gut verstehen kann , für mich ist anfassen auch ein sinnliches Vergnügen)
und dann ists auch so, wer ehrenamtlich arbeitet, ists ja in vielen Fällen, der darf sich das so einrichten wie er möchte.. wenn mans eben nur zu bestimmten Zeiten zeigen mag ists auch gut, immer noch besser als gar nicht ich bin da also deutlich nachgiebiger
Es muss ja nicht alles gleich von Anfang an perfekt sein - gut Ding will Weile haben. ;) Anfangen wird es wohl so, dass wir uns am Markt irgendwo ein Plätzchen zum sitzen suchen, die Spindeln auspacken und mit der Arbeit anfangen. Mal schauen wie die Leute darauf reagieren...
Das Ganze wär halt schon lustiger wenn ich nicht allein wär und jemanden zum reden hätte. Und dann sind da ja immer noch die Kinder - eine Minute nicht aufpassen...

Als "Lager" oder "Marktstand" müsste vorläufig wohl einfach unser Leiterwagen hin halten.

Einen schönen Tag!
Eure Zauberin
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Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Zauberin » 16.08.2015, 13:15

Mittlerweile ist es etwas mehr als ein Jahr her seit ich das letzte Mal geschrieben habe. In dieser Zeit hat sich einiges getan was die Spinnerzunft angeht.

Im Frühling habe ich mehr zufällig über das schweizer Mittelalterforum eine "Mitspinnerin" gefunden. :) Wir sind zwar noch nicht mit einem Stand oder so unterwegs, aber wenn wir zusammen an einen Mittelaltermarkt gehen setzen wir uns irgendwo hin, packen die Spindeln aus und legen los.
Das letzte Mal ist ende Mai gewesen wo wir es uns in Mayenfeld auf der Kirchtreppe im Schatten gemütlich gemacht haben. Wir sind also nicht gleich für alle zu sehen gewesen, wurden aber trotzdem angesprochen. Ein Mädchen musste ein Projekt für die Schule machen... :)
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