Mittelalterliche Spinnerzunft

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 23.05.2014, 20:28

http://www.brandenburg1260.de/wolle-im-ma.html

Zitat :
Zaupelschaf, die Skudde, die Heidschnucke, das Zackelschaf, das Walliser Schwarznasenschaft, das Gotlandschaf, das Shetlandschaf und das Soay-Schaf
Zuletzt geändert von shorty am 23.05.2014, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Tulipan
Zweifachzwirn
Zweifachzwirn
Beiträge: 946
Registriert: 05.01.2011, 11:49
Land: Deutschland
Postleitzahl: 83395

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Tulipan » 23.05.2014, 20:29

In "Spinning wheels, Spinners & Spinning" (London 1979) schreibt Patricia Baines, dass Kämmen die ältere Aufbereitungstechnik ist. Karden tauchen nach ihrer Aussage erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Frankreich auf und sahen eigentlich so aus wie heute: 2 Bretter mit Handgriff und in einem Lederbelag eingelassen Metallhäkchen. Sie meint der Name Karde kommt nur von der Ähnlichkeit mit den Häkchen der Kardendistel Dipsacus sylvestris. Diese sei nicht wirklich zum Kardieren geeignet weil die Häkchen in der Wolle hängen bleiben und sich nicht durchziehen lassen.

lG
Tulipan

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 23.05.2014, 20:36

Ok das mit dem Lederbelag hatten wir ja weiter vorne schon erwähnt, allerdings hatte ich die ersten Erwähnungen in der 1. Hälfte 14. JH auf dem Schirm.

Tante Edit sagt noch: ich habe ein Bild aus einem Buch, wo Handkarden um 1820 oderso gezeigt werden, wo sehrwohl Disteln drauf befestigt sind. Zu sehen im Tolson Memorial Museum in Huddersfield. Ich habe das Bild von einem Bekannten bekommen, da es aber aus einem Buch abfotografiert ist, stelle ich es lieber mal nicht hier ein. Ok, deutlich später, aber nicht "nicht existent".

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 23.05.2014, 21:04

So allerlei findet sich auch hier
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CH0QrQMwDA

witzig was man so alles ausbuddeln kann...

http://2.bp.blogspot.com/-FC7cMgOtLrw/U ... carder.jpg
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 23.05.2014, 21:31

Abbildungen gibt nun wirklich sehr viele, weiter oben habe ich ja noch ein paar Bücher verlinkt, die allgemein zum Thema Handwerk sehr anschauenswert sind. Und der Luterell Psalter sowieso; hier mal als gesamtes Werk: http://www.bl.uk/manuscripts/Viewer.asp ... 30_fse007r Vor lauter Bildern darf man dabei nur nicht das Textwerk, Listen, Verodnungen usw. vergessen.

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 23.05.2014, 21:39

shorty hat geschrieben:So allerlei findet sich auch hier
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CH0QrQMwDA
Ach da schau; das Bild, was ich als Foto aus dem Buch habe und hier nicht ablichten darf, da sieht die Karde auch so aus; ist nur ein paar Jahre "jünger".

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 23.05.2014, 21:44

Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von shorty » 23.05.2014, 21:46

liest die Zauberin eigentlich noch mit, schmunzel?
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 23.05.2014, 21:48

Ich hoffe, denn dann hat sie haufenweise Lesestoff und Bilder :))

Benutzeravatar
Amalie
Flocke
Flocke
Beiträge: 132
Registriert: 04.03.2014, 17:55
Land: Deutschland
Postleitzahl: 80993
Kontaktdaten:

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Amalie » 24.05.2014, 02:21

Noch ein anderer Blickwinkel: wenn man zu einer beliebigen vorindustriellen Zeit kardiert hat, müßte man etwas gehabt haben, das ähnlich dicht mit ähnlich feinen Häkchen besetzt war wie heutige Karden. Was könnte das gewesen sein? An den Disteln zweifle ich immer noch, weil ich glaube, daß deren Häkchen das nicht lange mitgemacht haben.
Konnte man mit damaligen Materialien und Techniken so etwas künstlich herstellen?

Benutzeravatar
moniaqua
Faden
Faden
Beiträge: 581
Registriert: 05.10.2013, 18:09
Land: Deutschland
Postleitzahl: 83043

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von moniaqua » 24.05.2014, 07:19

Amalie hat geschrieben: Konnte man mit damaligen Materialien und Techniken so etwas künstlich herstellen?
Da wurden doch schon Bilder gezeigt im Thread Bild Lederplatten mit Metallhäkchen auf Holz wurde gemacht.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 24.05.2014, 08:28

Und an den Disteln brauchst du auch nicht zweifeln, die waren da auch drauf. und es gibt zumindest zum Aufrauhen Abbildungen; ich meine Shorty hatte da ein Bild dabei.

Tulipan
Zweifachzwirn
Zweifachzwirn
Beiträge: 946
Registriert: 05.01.2011, 11:49
Land: Deutschland
Postleitzahl: 83395

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Tulipan » 24.05.2014, 10:39

Schlompfine hat geschrieben:
shorty hat geschrieben:So allerlei findet sich auch hier
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CH0QrQMwDA
Ach da schau; das Bild, was ich als Foto aus dem Buch habe und hier nicht ablichten darf, da sieht die Karde auch so aus; ist nur ein paar Jahre "jünger".
Aber in shortys link wird das Teil doch eindeutig zum Aufrauhen von Stoff verwendet und nicht zum Kardieren. Das wird auch im Text noch mal erklärt

lG
Tulipan

Schlompfine
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1141
Registriert: 29.05.2012, 08:34
Land: Deutschland
Postleitzahl: 10245
Wohnort: Berlin

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von Schlompfine » 24.05.2014, 10:53

Das weiß ich wohl; aber es gibt nicht immer nur die eine Quelle ;-) Ich selber werde da mal weiter suchen und lesen. In diesem Link http://stroud-textile.org.uk/ steht was zu den Distelkarden drin (ich habe noch nicht alles durchgelesen); ein Bekannter von mir meinte, dass sie tatsächlich zum kardieren verwendet wurden, undzwar schon in der Antike. Sobald ich da Definitives zu gefunden habe, verlinke ich es gern.

Das ist nämlich auch das Spannende: sich nicht mit ein oder 2 Aussagen und Abbildungen zufrieden geben sondern weitersuchen. So jedenfalls mache ich das immer, wen ich was wissen will...

sockolade
Faden
Faden
Beiträge: 530
Registriert: 10.08.2012, 15:00
Land: Deutschland
Postleitzahl: 94065

Re: Mittelalterliche Spinnerzunft

Beitrag von sockolade » 24.05.2014, 16:41

Ich kann auf dem angegebenen sehr interessanten Link nichts zu Distelkarden finden. Geht es vielleicht noch ein bisschen genauer? Vielen Dank!

Antworten

Zurück zu „Spinnen allgemein“