Ich bin seit meiner Oberstufenzeit mit diesen Problemen befaßt (Global2000 war unsere Bibel

PETA ist nicht mehr ernstzunehmen, nicht nur wegen bekloppter Kampagnen, sondern eher wegen ihres eigenen Umgangs mit geretteten Tieren, und ihres Finanzgebahrens - google hat da viel zu bieten, was verifiziert ist.
Essen: für mich persönlich hab ich durch eine heftige Krankheit eine Umstellung auf Vollwert in Bio vollzogen, Fleisch gibt es nur noch, wenn ich die Tiere und ihre Haltungsart vorher kenne, was zu sehr wenig Fleisch auf dem Teller führt (ein Viertel Weidemastochse und ein halbes Schwein pro Jahr) zu der Qualität angemessenen Preisen, was ich nur für richtig halte.
Der Aufwand der Bauern ist enorm höher, also muß das bezahlt werden, ebenso bei Biogemüse/obst - bekomme ich GsD lokal, ebenso wie zwar keine Biomilch, aber Rohmilch (unpasteurisiert und nicht homogenisiert - nicht mit normaler Milch vergleichbar). In meiner Nachbarschaft gibt es sogar einen Wasserbüffelhof - echter Mozzarella...
Fasern: deutsche Lama- und Alpakazüchter gibt es genug, auch hier hilft google.
Yaks gibt es in Österreich, Bisons bei Leipzig, deutsche Angoras leider nur sehr wenige (sie stehen auf der RotenListe, also Angorakaninchen züchten

Was mir fehlt, sind solche Spitzenvliese wie aus den USA oder GB, wo Wollschafhalter ihren Tieren Mäntelchen anziehen, um wirklich Spitzenqualität zu bekommen.
Die Tiere stört es nicht weiter, zumal nicht in regenreichen Gegenden, und die Erzeuger profitieren enorm davon, weil nichts ausbleicht oder mürbe wird durch die Sonne, und eben kaum was an Fremdkörpern drin ist.
Bei Pflanzenfasern kann man als Konsument nur gnadenlos "bio" kaufen, und das Beste hoffen.
Wobei bei amerikanischer organic cotton noch die höchste Wahrscheinlichkeit besteht, nicht besch*** zu werden, speziell bei natürlich farbigen Baumwollen.
Europäisches Leinen/Hanf/Nessel zu bekommen zum Spinnen ist fast unmöglich, weil bei diesen Produkten die Ernte per Anbauvertrag schon vor der Saat verkauft ist.
Ramie wächst hier nicht - also gestrichen (ich hab noch 300g aus einem 5kg Kauf von vor 10 Jahren, ebenso wie noch 700g Mohair und 2kg Seide...

Kunstfaser nehm ich nur in absoluten Ausnahmefällen, wie bei Sockengarn für Spezialfälle, aber die Milch/Mais/Soja/Bambusfasern sind unsinnig, weil: was ist ökologischer als Schaf?
Das wächst von allein nach, pflegt die Landschaft, vermehrt sich, kann noch gegessen werden, und liefert noch Dünger zur Wolle obendrauf.
Und ich habe mir im Laufe der Jahre abgewöhnt, eine Schafrasse nach einem einzigen Vlies zu beurteilen - da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle.
Theoretisch sollte man das können, aber es werden nicht alle Schafe einer Rasse gleich gefüttert, stehen nicht im gleichen Klima, und/oder auf demselben Boden, und so weiter...
Die Wollqualität kann von Schaf zu Schaf und auch bei Vollgeschwistern so variieren, daß es wirklich schwierig ist, von einem Vlies (oder ein paar) auf die ganze Rasse zu verallgemeinern.
Ich hab schon supertolle Heidschnucke und gruseliges Deutsches Merino gehabt, jeweils von einem einzigen Schaf und nicht als Mischung von hunderten Tieren - man kann nicht verallgemeinern, finde ich.
So richtig ökologisch wäre es eh nur, wenn ich eigene Schafe hätte, aber das geht leider noch nicht. Bis dahin kaufe ich lieber rovings & tops möglichst von Bio-Schafen, hoffe das Beste, und freue mich über die eingesparte Zeit des Vliesaufbereitens, die ich zum Spinnen und Stricken nutzen kann.
(ja, ich bin KEIN Prozeßspinner/stricker, ich will Ergebnisse sehen, und sie sollten besser meinen Vorstellungen entsprechen, sonst werden sie gefroggt

