Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
Moderator: Claudi
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Re: Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
Du kannst beim Spindeln den Drall sogar genauer steuern als am Rad, weil du vorm Aufwickeln jeder Fadenlänge gucken kannst, ob dir der Drall so gefällt, oder ob es etwas mehr oder weniger sein darf. Dann kannst du entsprechend noch Drall zugeben oder eben rausnehmen, indem du die Spindel nochmal etwas in umgekehrter Richtung laufen lässt. Das geht sowohl beim Spinnen der Singles, als auch beim Zwirnen.
Bei Singles kannst du ein Stückchen mit sich selbst verzwirnen lassen, indem du eine Schlaufe einfach lose hängen lässt, das gibt dir einen Eindruck wie nachher ein ausgewogener Zwirn aussehen würde. Und wenn du zwirnst, sollte sich das Garn beim hängen lassen einer Schlaufe nicht mehr nennenswert mit sich selbst verdrehen. (Wenn man die Singles vorm Zwirnen schon ein paar Tage liegen hatte, dann hat sich der Drall meist schon soweit gesetzt, dass diese Regel nicht mehr ganz zutrifft, dann wird sich auch ein ausgeglichener Zwirn mit sich selbst verdrehen).
Deine holländische Wolle ist vermutlich Texel o.ä., das ist keine so superweiche Schmusewolle. Je dünner man so eine Faser spinnt und je härter man sie zwirnt, desto drahtiger wird das Ergebnis werden. Für ein möglichst weiches Garn ist es da besser, etwas dicker und vor allem mit viel Luft im Garn zu spinnen.
Nutz die Wolle zum experimentieren und üben - dick, dünn, viel Drall, wenig Drall... dann merkst du schnell, wie die Faser am besten wirkt.
LG Kiki
Bei Singles kannst du ein Stückchen mit sich selbst verzwirnen lassen, indem du eine Schlaufe einfach lose hängen lässt, das gibt dir einen Eindruck wie nachher ein ausgewogener Zwirn aussehen würde. Und wenn du zwirnst, sollte sich das Garn beim hängen lassen einer Schlaufe nicht mehr nennenswert mit sich selbst verdrehen. (Wenn man die Singles vorm Zwirnen schon ein paar Tage liegen hatte, dann hat sich der Drall meist schon soweit gesetzt, dass diese Regel nicht mehr ganz zutrifft, dann wird sich auch ein ausgeglichener Zwirn mit sich selbst verdrehen).
Deine holländische Wolle ist vermutlich Texel o.ä., das ist keine so superweiche Schmusewolle. Je dünner man so eine Faser spinnt und je härter man sie zwirnt, desto drahtiger wird das Ergebnis werden. Für ein möglichst weiches Garn ist es da besser, etwas dicker und vor allem mit viel Luft im Garn zu spinnen.
Nutz die Wolle zum experimentieren und üben - dick, dünn, viel Drall, wenig Drall... dann merkst du schnell, wie die Faser am besten wirkt.
LG Kiki
- shorty
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Re: Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
Ist wie die anderen auch schon schrieben Übungssache 
Und es gibt auch Fasern die wollen nicht gerne so dünn verarbeitet werden. Je dünner umso mehr Drall im Allgemeinen, heisst aber auch, wenn Du da nicht ebensolchen Zwirndall aufbringst , dass die Wolle härter wird, wie wenn Du sie fluffig ausspinnst.
Versuch das mal nicht ganz so ergebnisorientiert anzugehen
Dünn wirds von alleine 
Karin

Und es gibt auch Fasern die wollen nicht gerne so dünn verarbeitet werden. Je dünner umso mehr Drall im Allgemeinen, heisst aber auch, wenn Du da nicht ebensolchen Zwirndall aufbringst , dass die Wolle härter wird, wie wenn Du sie fluffig ausspinnst.
Versuch das mal nicht ganz so ergebnisorientiert anzugehen


Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
Bei 3fach-Zwirn braucht ein Single weniger Drall als bei einem 2fach Zwirn, weil die einzelnen Fäden ja im Garn nebeneinander liegen und 3 nebeneinander breiter sind als 2. Damit macht das einzelne Single weniger Umdrehungen pro cm (hm. ich weiß nicht, wie ich das besser erkläre soll)
Versuch mal nur so viel Drall zu geben, dass die Fasern gerade zusammenhalten.
Das Ply on the fly würde ich lassen. Spinn lieber 3 Knäule, wickel sie zusammen auf ein Zwirnknäuel und zwirne dann in Ruhe. So bekommst du ein besseres Gefühl für den Drall. Außerdem wird das Garn meist gleichmäßiger. Beim Navajozwirnen kommt häufiger dick mit dick und dünn mit dünn zusammen.
Navajozwirnen macht eigentlich nur Sinn für kleine Mengen oder wenn du den Farbverlauf erhalten willst.
Ply on the fly wurde entwickelt, um unterwegs nur mit einer Spindel zwirnen zu können. Das ist aber auch der einzige Sinn den ich darin erkennen kann. Es erfordert durch den ständigen Richtungswechsel viel Konzentration und kostet durch das umständliche Befestigen Zeit. Ich finde es auch beim Navajozwirnen mit einer Spindel einfacher, zuerst ein Zwirnknäuel zu wickeln (wie das geht, habe ich in deinem Zwirnverzweiflungsthread beschrieben) und dann in einem weg zu zwirnen.
Insgesamt solltest du erst mal die Fasern so verspinnen, wie es dir leicht fällt. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, was mit welcher Faser geht. Versuch mal den Kopf auszuschalten und dich auf deine Hände zu verlassen. Das wird dir viel leichter gelingen, wenn du einfach erstmals spinnst und deine Konzentration nicht auf komplizierte Zwirntechniken verschwendest.
lG
Tulipan
Versuch mal nur so viel Drall zu geben, dass die Fasern gerade zusammenhalten.
Das Ply on the fly würde ich lassen. Spinn lieber 3 Knäule, wickel sie zusammen auf ein Zwirnknäuel und zwirne dann in Ruhe. So bekommst du ein besseres Gefühl für den Drall. Außerdem wird das Garn meist gleichmäßiger. Beim Navajozwirnen kommt häufiger dick mit dick und dünn mit dünn zusammen.
Navajozwirnen macht eigentlich nur Sinn für kleine Mengen oder wenn du den Farbverlauf erhalten willst.
Ply on the fly wurde entwickelt, um unterwegs nur mit einer Spindel zwirnen zu können. Das ist aber auch der einzige Sinn den ich darin erkennen kann. Es erfordert durch den ständigen Richtungswechsel viel Konzentration und kostet durch das umständliche Befestigen Zeit. Ich finde es auch beim Navajozwirnen mit einer Spindel einfacher, zuerst ein Zwirnknäuel zu wickeln (wie das geht, habe ich in deinem Zwirnverzweiflungsthread beschrieben) und dann in einem weg zu zwirnen.
Insgesamt solltest du erst mal die Fasern so verspinnen, wie es dir leicht fällt. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, was mit welcher Faser geht. Versuch mal den Kopf auszuschalten und dich auf deine Hände zu verlassen. Das wird dir viel leichter gelingen, wenn du einfach erstmals spinnst und deine Konzentration nicht auf komplizierte Zwirntechniken verschwendest.
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Tulipan
- Candygirl
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Re: Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
@alle - Hallo Ihr Lieben ... das hab´ ich jetzt davon, dass ich mich seelisch nackt ausgezogen habe.
Ihr habt vollkommen Recht, ich sollte locker lassen ... buchstäblich auch beim Garn. Hey, dass ist gar nicht so einfach - wenn man wie ich scheinbar von allein überdreht und ein Nähgarn oder dann eine Paketschnur zwirnt *lach* ... scheinbar habe ich wirklich das richtige Hobby für meine Seele - um entspannen (oh wie treffend) zu lernen.
Irgendwie ist´s echt lustig und ich bin gespannt - (ist mein Faden scheinbar auch grad, was??) - Nein, Spaß bei Seite - ich bin total dankbar für alle Tipps und werde üben - ich weiß, dass es mir sehr gut tun wird, genau dies zu erreichen: weniger Kopf, weniger Planung, weniger (Faden)Spannung, weniger Drall und mehr ... die Dinge oder in diesem Fall den Faden sein lassen. Danke, - allein hätte ich vermutlich weiter den heftigen Drall gemacht, weil sich mir eingeprägt hatte, dass man nur mit viel Drall einen dünnen Faden bekommt. Ist ja auch richtig - nur ich möchte dünn und WEICH ...
Jetzt mach ich erstmal weiter und wenn mir beim Spinnen zu wirr wird - verglitzere ich wieder mal ein Schühchen mit Glitzersteine - da schaltet mein Kopf völlig ab ... nur... ich hab schon so viele Schuhe
Ich werde weiter bei Euch gucken
, Gute Nacht, Candy

Irgendwie ist´s echt lustig und ich bin gespannt - (ist mein Faden scheinbar auch grad, was??) - Nein, Spaß bei Seite - ich bin total dankbar für alle Tipps und werde üben - ich weiß, dass es mir sehr gut tun wird, genau dies zu erreichen: weniger Kopf, weniger Planung, weniger (Faden)Spannung, weniger Drall und mehr ... die Dinge oder in diesem Fall den Faden sein lassen. Danke, - allein hätte ich vermutlich weiter den heftigen Drall gemacht, weil sich mir eingeprägt hatte, dass man nur mit viel Drall einen dünnen Faden bekommt. Ist ja auch richtig - nur ich möchte dünn und WEICH ...
Jetzt mach ich erstmal weiter und wenn mir beim Spinnen zu wirr wird - verglitzere ich wieder mal ein Schühchen mit Glitzersteine - da schaltet mein Kopf völlig ab ... nur... ich hab schon so viele Schuhe

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Re: Holländisches Schaf fühlt sich 3fach an wie ein Jutesack
ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden. Ein Garn braucht nicht viel Drall, um dünn zu werden, sondern ein dünnes Garn braucht mehr Drall als ein dickes, um zusammenzuhalten. Als Faustregel kann man sagen, dass es reicht, wenn das Garn zugfest ist. Du hast geschickte Hände und bist schon viel mit Garn umgegangen, verlass dich auf dein Gefühl.
lG
Tulipan
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Tulipan