Baumwolle spinnen - wie geht das?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von shorty » 20.11.2011, 18:28

Noch was zum Drall, er macht die Fasern eigentlich stabil.Sprich erst wenn genug Drall im Faden ist, kannst Du nach hinten ziehen

hier mal was zum schauen allgemein zum Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=Smj6tOwrMFU
Yasmin mit Spindeldorn
http://www.youtube.com/watch?v=-TLNAIy7dGI
Great Wheel
http://www.youtube.com/watch?v=lDMPTUmCZS4

http://www.youtube.com/watch?v=KTzLCHbcNds

Warum kannst Du den Einzug bei niedriger Übersetzung noch weiter runter regeln? Das Joy hat doch Spulenbremse?Oder hat die Spannung des Antriebsriemens bei dem nicht verstellbaren Joy Spinnkopf so große Auswirkung?

Aber letztlich ist nur wichtig , dass Du zurecht kommst!!

Ich tu mich mit höherer Übersetzung jedenfalls deutlich leichter, der Einzug ist bei mir dadurch nicht höher.
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Aodhan » 20.11.2011, 18:55

Vielen Dank für die Links! Wo die Links sind, kann man sich ja noch viel mehr angucken...!

Das sieht alles total spannend aus - und hat irgendwie nix mit dem zu tun, wie ich das mache... :O :O

Ich hab den Einzug beim Joy sowieso (fast) immer TOTAL locker, gerade so, dass mir der Bremsfaden nicht gegen den Rahmen schlackert. Erst beim Zwirnen, wenn die Spule etwas voller wird, fange ich an, den Einzug etwas hochzuregeln. Aus irgendeinem mir nicht näher erklärlichen, wahrscheinlich bautechnisch bedingten Grund wird das Joy (zumindest meins) minimal schwergängiger bei höherer (wobei "höher" beim Joy ja relativ ist ;) ) Übersetzung. Es läuft einfach etwas leichter bei 12:1, möglicherweise weil das meine Lieblingsgeschwindigkeit ist und es da am besten eingesponnen ist? Ich habe keine Ahnung. Einbildung???

Jedenfalls hat mir der Umweg über die Spindolyn deutlich geholfen weil mir da klar wurde, dass ich einfach langsamer arbeiten muß.
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von shorty » 20.11.2011, 19:05

Zum Tretwiderstand, leichter Laufen, das ist nicht nur beim Joy so, und keine Einbildung ;-)Da kann ich Dich beruhigen
Die Angriffsfläche des Riemens wird ja mit steigender Übersetzung kleiner.
Es kostet mehr Kraft den Flügel anzutreiben, wenn der Riemen auf ner kleineren Fläche greift.
Hat allerdings mehr mit dem Tretgefühl als mit dem Einzug zu tun.
Ich spinne auch sehr häufig auf 12 zu 1 .Und merke auch wenn ich bei diesem Wirtelpaket noch eine Wirtelrille oder zwei höher in der Übersetzung gehe.

Bei den sehr schnellen Flügeln der versch. Hersteller ist diesem Umstand entgegengewirkt durch andere Bauweise, schlanker, weniger Widerstand usw. Sprich sie treten sich nicht so viel schwerer wie man meinen könnte.

Baumwolle spinne ich sehr sehr selten, mir ist Wolle als Faser lieber, aber das ist wie gesagt Geschmackssache. Und mein Faden wird auch bei weitem nicht so schön, wie der von Yasmin ;-)
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Aodhan » 21.11.2011, 12:18

SO - und um die Sache rund zu machen, hier noch ein Foto meiner Bemühungen. Nach zweimal zehn Gramm auf der Spule hat mich die Geduld verlassen bzw. die Neugier überfraut, wie das dann gezwirnt aussieht... :O
BW1.jpg
Links auf der Cent-Münze der Faden vor, rechts nach dem AHA!-Effekt. Man sieht in der Wolle überall noch die dicken Stellen von meinen ersten (fluchuntermalten) Versuchen, aber später wurde´s dann...

Am Ende war´s sogar ganz nett zu spinnen, aber es geht halt soooo langsam. Das, im Verein mit der aufgekommenen Frage, was ich überhaupt damit will, bringt mich zu dem Ergebnis: nix. Aber ich wollt´s können :fear:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Klara » 21.11.2011, 15:16

Ich glaube, bei Flügelrädern MUSS man beide Hände nehmen zum langen Auszug - vor allem, wenn man mit minimalem Einzug spinnt. Wenn man da einhändig zieht, wie beim Spindelrad, zieht man den Faden ja wieder von der Spule runter.

Ciao, Klara

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Adsharta » 21.11.2011, 15:19

@Aodhan, sieht um Welten besser aus als meine Versuche. :D
Zum Wasdrausmachen - Topflappen. ;) Eine ewige Erinnerung an die Baumwollversuche.
lg Adsharta

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Aodhan » 21.11.2011, 15:21

Tante Edit sagt: @ Klara
DAS ist tatsächlich nicht mal das Problem. Vielleicht mach ich´s ja auch einfach nicht richtig... Egal, jedenfalls regle ich halt mit der rechten Hand, wieviel Drall wann wohin läuft, während die linke nach hinten zieht. Ohne das bin ich einfach aufgeschmissen.
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Aodhan » 21.11.2011, 18:52

@ Adsharta: :O Dankeschön!

Also, wenn ich das verkäkel... wird das eher ein Schnupftuch mit Gnubbeln als ein Topflappen... An den dünnsten Stellen ist das nicht viel mehr als doppeltes Nähgarn...
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Adsharta » 21.11.2011, 18:59

Das kenne ich doch von wo. ;) Naja zur Not kannst du es ja als Antriebsriemen benutzen, dann hast du Vorrat auf Jahre. :D
lg Adsharta

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Tulipan » 21.11.2011, 20:37

Es geht auch mit einer sehr leichten Fallspindel mit dünnem Schaft, z. B. die Akha.
http://www.youtube.com/watch?v=L5Rxpgaj ... er&list=UL
Ich komm auch gut mit der Paulitz-Topspindel zurecht. Allerdings bevorzuge ich Jeans ;)

lG
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von Klara » 22.11.2011, 20:26

Aodhan hat geschrieben:Tante Edit sagt: @ Klara
DAS ist tatsächlich nicht mal das Problem. Vielleicht mach ich´s ja auch einfach nicht richtig... Egal, jedenfalls regle ich halt mit der rechten Hand, wieviel Drall wann wohin läuft, während die linke nach hinten zieht. Ohne das bin ich einfach aufgeschmissen.
Ich weiss nicht, was nicht mal das Problem ist - meiner Meinung nach machst du alles richtig und die Spinner, die ich jetzt im Kopf habe (sprich, Mabel Ross und Patsy Z. - und mich) regeln auch mit einer Hand den Drall und ziehen mit der anderen. Anders geht's eben nicht...

(Falls es youtube-Videos geben sollte, die was anderes zeigen, müsstet ihr sie mir beschreiben - ich häng' immer noch am Modem...)

Ciao, Klara

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von shorty » 22.11.2011, 20:47

Die Videos die ich verlinkt habe, machen es ebenso.
Also nicht komplett einhändig, sondern wie von Dir beschrieben
Karin
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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von w_ciossek » 04.04.2012, 04:35

Ich habe Baumwolle aus eigener Ernte mit einer Handspindel versponnen, die als Standspindel benutzt wurde. Die Baumwolle wurde nicht kardiert sondern mit der Hand gezupft und zu einen Streckband gesteckt, so daß die Fasern parallel lagen. Das Streckband streckte sich per langen Auszug zu einen dünnen Faden und ich brauchte etwa 3 Sekunden um einen armlangen Faden zu ziehen und noch einmal 30 Sekunden, um sehr viel Drall mit der Spindel auf den Faden zu bringen, damit er sehr fest wurde. Für die Fadenlänge brauchte ich genauso lange, wie beim Verspinnen von Schafswolle auf der Handspindel

Gruß Wolfgang.

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von schafgarbe » 04.04.2012, 07:07

Wie bist Du denn zu Baumwolle aus eigener Ernte gekommen? Das würde ich gar zu gerne auch mal ausprobieren!

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Re: Baumwolle spinnen - wie geht das?

Beitrag von stuart63 » 04.04.2012, 10:10

Mittlerweile habe ich BW auch auf meinem Polonaise gesponnen, funzt auch einwandfrei!

LG Katja
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