Flachs spinnen - viele Fragen
Moderator: Claudi
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Vielleicht funktioniert das Bleichen ja mit Wasserstoffperoxyd (aus derApotheke)
LG
Astrid
Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Die Themafrage ist klasse! ->hab mich da auch schon so einiges gefragt...
letztes Jahr hab ich einen Kammzug Flachs ( also vermutlich blos Werg) versponnen und gezwirnt. Danach wurde der Kammzug mit Indigo gefärbt)
Jetzt hat das Garn zwar ein schönes Blau....aber wirklich weich ist es nicht.
Mit Langflachs hab ich leider noch keine Spinnerfahrung.
Konnte zwar auf einem Flachsfest eine Handvoll ergattern.....aber suche halt noch eine Quelle für etwas mehr davon! -> damit dann ein Projekt gestartet werden kann...
letztes Jahr hab ich einen Kammzug Flachs ( also vermutlich blos Werg) versponnen und gezwirnt. Danach wurde der Kammzug mit Indigo gefärbt)
Jetzt hat das Garn zwar ein schönes Blau....aber wirklich weich ist es nicht.
Mit Langflachs hab ich leider noch keine Spinnerfahrung.
Konnte zwar auf einem Flachsfest eine Handvoll ergattern.....aber suche halt noch eine Quelle für etwas mehr davon! -> damit dann ein Projekt gestartet werden kann...
- Fiall
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Mal noch ne Vermutung in den Raum geworfen: Ich spinne den Flachs mittlerweile so dünn aus, wie ich nur kann. Dadurch, so scheint es mir, verliert er einiges von seinem Paketschnurcharakter. Mein erster Werg-Kammzug kommt auch etwas dicker daher und fühlt sich wesentlich gröber an.
Zuletzt geändert von Fiall am 03.10.2011, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
GLG,
Veronika
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Also erstens denke ich, dass Veronika recht hat - und Flachs auch immer schon so dünn gesponnen wurde, wie's nur ging (ehrlich gesagt, mich gruselt's bei der Vorstellung meine Leintücher selbst produzieren zu müssen).
Zweitens habe ich da ein Buch von Patricia Baines: Linen, Handweaving and Spinning, und mal die Anleitungen für Garn-Nachbehandlung rausgesucht: Baines schreibt auch, dass das Garn frisch von der Spule hart und bröckelig ist und erst weich gemacht werden muss.
1. Stränge GANZ locker abbinden und wiegen.
2. Stränge gründlich nassmachen und gut strecken.
3. Überlegen, wie man die Stränge so im Topf befestigt, dass es kein Kuddelmuddel gibt. 50 % vom Strangtrockengewicht Seifenflocken abwiegen, und 3 % Waschsoda. Im wassergefüllten Topf auflösen. Bei hartem Wasser noch 3 % Wasserenthärter dazugeben.
4. Stränge in den Topf und 3/4 Stunde kochen.
5. Stränge sofort rausnehmen und zuerst heiss und dann kalt spülen. Ausdrücken.
6. Noch mal in frischem Wasser kochen, diesmal 25 % Seifenflocken und 3 % Soda und eventuell Wasserenthärter. Eine halbe Stunde kochen.
7. Gründlich ausspülen. Stränge gut ausdrücken, langziehen und OHNE Spannung trocknen lassen.
8. Trocken sind die Stränge steif. Entweder mit den Händen weichkneten, oder anfeuchten und mit einem Holzhammer weich klopfen.
Die Seifen- und Sodamengen können auch variiert werden - aber wenn man für ein Projekt mehr Stränge braucht als in den Topf passen, müssen alle genau gleich behandelt werden.
Zur Bleiche wird Wassrestoffperoxyd empfohlen: Inox-Behälter mit genug Wasser, um Garn zu bedecken. 5 % vom Fasertrockengewicht Soda, 10 % Wasserstoffperoxyd (20%ig), 15 Minuten lang auf 70 Grad Celsius halten. Gründlich spülen, mit Soda waschen, nochmal gründlich spülen.
"Natürlichere" Bleichmethode: Stränge in Mischung aus 100 g Kleie und 5 l Wasser 24 - 36 Stunden weichen lassen. Nach gründlichem Spülen die Stränge draussen trocknen lassen. So oft wiederholen, bis die Farbe passt (sehr oft, wenn's fast weiss sein soll).
Mit handelsüblichen Waschpulvern soll's angeblich auch gehen. Wage ich allerdings nach meiner Info über heutige Waschpulver (die nicht mehr säubern, sondern nur noch bläulich übertünchen, damit der Gelbstich unsichtbar ist) zu bezweifeln - das Buch ist von 1989.
"Household bleach" - Chlorbleiche? hier würde ich Eau de Javel probieren - soll auch gehen: 30 ml Wasser mit 0,15 ml Bleiche für jedes Gramm Garn, 15 Minuten weichen lassen (weniger Bleiche und Zeit für besonders feines Garn), ausspülen, nach Bedarf wiederholen. Eine Prise "Sodium metabisulphite" - Natriumdisulfit, E223 - ins letzte Spülwasser, um Bleichereste zu neutralisieren.
Da das Garn nach den ganzen Misshandlungen enttäuschend haarig ist, soll es noch mal umgehaspelt werden und dabei über einen feuchten Schwamm laufen.
Das war's in groben Auszügen (im Original sind's 5 Seiten) zur Garn-Nachbehandlung - zum Bleichen fertiger Stoffe gibt's auch noch ein Kapitel, aber das mag ich jetzt nicht mehr abschreiben. Mir fällt gerade wieder ein, warum ich immer noch keinen Flachs gesponnen habe...
Ciao, Klara
Zweitens habe ich da ein Buch von Patricia Baines: Linen, Handweaving and Spinning, und mal die Anleitungen für Garn-Nachbehandlung rausgesucht: Baines schreibt auch, dass das Garn frisch von der Spule hart und bröckelig ist und erst weich gemacht werden muss.
1. Stränge GANZ locker abbinden und wiegen.
2. Stränge gründlich nassmachen und gut strecken.
3. Überlegen, wie man die Stränge so im Topf befestigt, dass es kein Kuddelmuddel gibt. 50 % vom Strangtrockengewicht Seifenflocken abwiegen, und 3 % Waschsoda. Im wassergefüllten Topf auflösen. Bei hartem Wasser noch 3 % Wasserenthärter dazugeben.
4. Stränge in den Topf und 3/4 Stunde kochen.
5. Stränge sofort rausnehmen und zuerst heiss und dann kalt spülen. Ausdrücken.
6. Noch mal in frischem Wasser kochen, diesmal 25 % Seifenflocken und 3 % Soda und eventuell Wasserenthärter. Eine halbe Stunde kochen.
7. Gründlich ausspülen. Stränge gut ausdrücken, langziehen und OHNE Spannung trocknen lassen.
8. Trocken sind die Stränge steif. Entweder mit den Händen weichkneten, oder anfeuchten und mit einem Holzhammer weich klopfen.
Die Seifen- und Sodamengen können auch variiert werden - aber wenn man für ein Projekt mehr Stränge braucht als in den Topf passen, müssen alle genau gleich behandelt werden.
Zur Bleiche wird Wassrestoffperoxyd empfohlen: Inox-Behälter mit genug Wasser, um Garn zu bedecken. 5 % vom Fasertrockengewicht Soda, 10 % Wasserstoffperoxyd (20%ig), 15 Minuten lang auf 70 Grad Celsius halten. Gründlich spülen, mit Soda waschen, nochmal gründlich spülen.
"Natürlichere" Bleichmethode: Stränge in Mischung aus 100 g Kleie und 5 l Wasser 24 - 36 Stunden weichen lassen. Nach gründlichem Spülen die Stränge draussen trocknen lassen. So oft wiederholen, bis die Farbe passt (sehr oft, wenn's fast weiss sein soll).
Mit handelsüblichen Waschpulvern soll's angeblich auch gehen. Wage ich allerdings nach meiner Info über heutige Waschpulver (die nicht mehr säubern, sondern nur noch bläulich übertünchen, damit der Gelbstich unsichtbar ist) zu bezweifeln - das Buch ist von 1989.
"Household bleach" - Chlorbleiche? hier würde ich Eau de Javel probieren - soll auch gehen: 30 ml Wasser mit 0,15 ml Bleiche für jedes Gramm Garn, 15 Minuten weichen lassen (weniger Bleiche und Zeit für besonders feines Garn), ausspülen, nach Bedarf wiederholen. Eine Prise "Sodium metabisulphite" - Natriumdisulfit, E223 - ins letzte Spülwasser, um Bleichereste zu neutralisieren.
Da das Garn nach den ganzen Misshandlungen enttäuschend haarig ist, soll es noch mal umgehaspelt werden und dabei über einen feuchten Schwamm laufen.
Das war's in groben Auszügen (im Original sind's 5 Seiten) zur Garn-Nachbehandlung - zum Bleichen fertiger Stoffe gibt's auch noch ein Kapitel, aber das mag ich jetzt nicht mehr abschreiben. Mir fällt gerade wieder ein, warum ich immer noch keinen Flachs gesponnen habe...
Ciao, Klara
- Fiall
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
@Klara: Wieso muss da so viel Seife dran? Mit meiner Biokernseife würden mir die Mengen definitiv zu teuer. Da müsste ich mich nach ner billigeren Quelle umgucken.
Die Anleitung ist jedenfalls klasse! Danke für die Infos!
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GLG,
Veronika
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Ich würde zum Flachs waschen keine Biokernseife nehmen, sondern die billigste, die ich finde. Warum so viel, weiss ich auch nicht (25 % Soda und 25 % Seife gehen für die erste Wäsche angeblich auch) - aber ich vermute mal, damit der Dreck besser raus geht. Baines schreibt immer wieder, dass sich das Wasser dunkelbraun färbt... Aber du kannst ja ausprobieren, wie weit man die Menge reduzieren kann.
Ciao, Klara
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- shorty
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Ich schreib nur kurz, die Tage gibts mal nen längeren Bericht.sandri hat geschrieben: Ich habe ihr eine Weile zugesehen, aber ich konnte nicht feststellen, was sie anders macht als ich. Ist doch das Material schuld?
LG Sandri
Also ich denke nicht, dass es an Deinem Grundmaterial liegt.
Ich hab ihn von Helga besichtigen lassen, er hat noch reichlich Werg innen ist aber qualitativ nicht schlecht.
Vorweg, ich hätte Flachs nicht verspinnen können ohne Kurs.
Er fühlt sich nicht nur völlig anders an, sondern es sind so viele Tricks und so viel Wissen nötig, ich hätte es nicht ohne Kurs gekonnt.
Und trocken geht sowieso nicht gut.
Wie gesagt ich schrieb noch näher drüber

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
-
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
hallo,alle alten quellen zum thema flachsbleiche und flachsspinnen lehnen sehr die bleiche mit chlor ab, es schädigt die faser...
es hilft wohl mit pottasche oder noch besser selbstgemachter holzaschenlösung den flachs in kübeln als strang erst zu schichten, dann immer wieder in der sonne zu bleichen..
so wurde durch viele arbeitsgänge die faser hell. aber mit jedem bleichvorgang verliert sich die hohe haltbarkeit ein wenig... die verklebungen der einzelnen fasern läösen sich,also lest erst einmal noch mehr in historischen quellen..
der feinste flachs wurde aus denkopfbereich der pflanze gewonnen und es liegt sehr an der düngung, lagerung bei der röste, und wie man ihn später führt bis er versponnen werden kann. zu lange gelagerter flachs ist nicht gut, nach 10 jahren verliert er seine guten eigenschaften..auch wenn es immer gerne heißt flachs liegt zu gold...
die wasserqualität ist entscheidet bei der bleiche, ebenso das wissen, daher wurde früher der gesponnene flachs gerne nach den niederlanden zum bleichen geschickt .
und je nachsaatgut gibt es unterschiedlichen flachs, ebensio nach bodengüte.. es gitb feinste flavchssorten und gröbere für andere stoffe nötig, wie segel oder grobe leinwand..
also auf keine fall mit chlor bleichen!
liebe grüße wiebke
es hilft wohl mit pottasche oder noch besser selbstgemachter holzaschenlösung den flachs in kübeln als strang erst zu schichten, dann immer wieder in der sonne zu bleichen..
so wurde durch viele arbeitsgänge die faser hell. aber mit jedem bleichvorgang verliert sich die hohe haltbarkeit ein wenig... die verklebungen der einzelnen fasern läösen sich,also lest erst einmal noch mehr in historischen quellen..
der feinste flachs wurde aus denkopfbereich der pflanze gewonnen und es liegt sehr an der düngung, lagerung bei der röste, und wie man ihn später führt bis er versponnen werden kann. zu lange gelagerter flachs ist nicht gut, nach 10 jahren verliert er seine guten eigenschaften..auch wenn es immer gerne heißt flachs liegt zu gold...
die wasserqualität ist entscheidet bei der bleiche, ebenso das wissen, daher wurde früher der gesponnene flachs gerne nach den niederlanden zum bleichen geschickt .
und je nachsaatgut gibt es unterschiedlichen flachs, ebensio nach bodengüte.. es gitb feinste flavchssorten und gröbere für andere stoffe nötig, wie segel oder grobe leinwand..
also auf keine fall mit chlor bleichen!
liebe grüße wiebke
- Fiall
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
@versponnen: Dann könnte der um die 80 Jahre alte Flachs auch durchaus härter sein, weil er so lange gelagert wurde?
Danke auch für die Info zur Bleiche. Wenn ich das Leinen mal färbe, werd ich mich am ungebleichten versuchen. Hab deine Ergebnisse schon im Blog bewundert und fand die eigentlich gut!
Danke auch für die Info zur Bleiche. Wenn ich das Leinen mal färbe, werd ich mich am ungebleichten versuchen. Hab deine Ergebnisse schon im Blog bewundert und fand die eigentlich gut!
GLG,
Veronika
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Für mich stellt sich nun die bange Frage......was machen die heute chemisch mit dem Leinen um es weich zu bekommen?
Ich glaube, da wird mir gleich wieder schlecht!
Viel Erfolg!
Ein wirklich interessantes Thema, wo ich doch nicht einmal wusste wozu man Flachs überhaupt spinnt
LG Katja
Ich glaube, da wird mir gleich wieder schlecht!

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LG Katja
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben
- Fiall
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Ich find neues Leinen nicht unbedingt weich. Der Pulli meines Mannes war aus etwas dickerem Garn und anfangs recht "strack", wie man bei uns sagt. Von Anfang an weich, scheinen mir nur sehr dünne Leinenstoffe.
GLG,
Veronika
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- shorty
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Ich schreib gerade mal ein wenig noch dazu.
Gutem Flachs macht das Alter laut Helga Heubach nichts. Da ist´s wie bei dem Spruch. Gutes Material ist halt schwer zu beschaffen, heute schon so gut wie gar nicht mehr.
Auch weil die Industrie , die heute Flachs anbietet, diesen deutlich stärker chemisch behandelt.
Man riecht das übrigens.
Helga hatte die versch. Zöpfe dabei, richtig guter Flachs riecht einfach nach Heu.
Helga hat mir geraten , mit Sandris Flachs noch zu warten, einfach weil es den in dieser Qualität so gut wie nicht mehr gibt.
Die Röste erfolgt ja heute mit ganz anderen Mitteln, auch ist viel Wissen dazu schon verloren gegangen.
Wir haben mit Bierwasser versponnen oder mit Leinöl-Wasser.
Zum Arbeitsvorgang.
Der Flachs muss in der Handhaltung ganz anders gesponnen werden. Das erfordert einiges Umdenken, weil man den Faden bis zur Spule/Flügel straffhalten sollte
Mit der vorderen Hand rundet man nur ab, die Auszieharbiet macht rein die hintere Hand.
Ist ein bißerl wie langer Auszug, aber eben doch anders.
Ganz viel macht auch die Sorgfalt des Wockenbindens aus.
Helga meinte, für nen Zopf kann man gut mal 3 Stunden einkalkulieren.
Das ausbreiten empfand ich als recht anstrengend.
Aber das Material lies sich so ungleich besser ausspinnen.
Mit Spindel konnte ich im übrigen gar nicht.
Es ist mir nicht gelungen , da genug Drall aufzubauen in der Hand mit den Flachsspindeln ( Helga hatte antike dabei)
Ach ja mit Kammzug spinnen von Leinen hat das im übrigen überhaupt nichts zu tun.
Es ist alles in allem schon ein recht mühsames Geschäft, wenn man von Anbau bis fertiges Bekleidungsstück den Weg betrachtet.
Karin
Gutem Flachs macht das Alter laut Helga Heubach nichts. Da ist´s wie bei dem Spruch. Gutes Material ist halt schwer zu beschaffen, heute schon so gut wie gar nicht mehr.
Auch weil die Industrie , die heute Flachs anbietet, diesen deutlich stärker chemisch behandelt.
Man riecht das übrigens.
Helga hatte die versch. Zöpfe dabei, richtig guter Flachs riecht einfach nach Heu.
Helga hat mir geraten , mit Sandris Flachs noch zu warten, einfach weil es den in dieser Qualität so gut wie nicht mehr gibt.
Die Röste erfolgt ja heute mit ganz anderen Mitteln, auch ist viel Wissen dazu schon verloren gegangen.
Wir haben mit Bierwasser versponnen oder mit Leinöl-Wasser.
Zum Arbeitsvorgang.
Der Flachs muss in der Handhaltung ganz anders gesponnen werden. Das erfordert einiges Umdenken, weil man den Faden bis zur Spule/Flügel straffhalten sollte
Mit der vorderen Hand rundet man nur ab, die Auszieharbiet macht rein die hintere Hand.
Ist ein bißerl wie langer Auszug, aber eben doch anders.
Ganz viel macht auch die Sorgfalt des Wockenbindens aus.
Helga meinte, für nen Zopf kann man gut mal 3 Stunden einkalkulieren.
Das ausbreiten empfand ich als recht anstrengend.
Aber das Material lies sich so ungleich besser ausspinnen.
Mit Spindel konnte ich im übrigen gar nicht.
Es ist mir nicht gelungen , da genug Drall aufzubauen in der Hand mit den Flachsspindeln ( Helga hatte antike dabei)
Ach ja mit Kammzug spinnen von Leinen hat das im übrigen überhaupt nichts zu tun.
Es ist alles in allem schon ein recht mühsames Geschäft, wenn man von Anbau bis fertiges Bekleidungsstück den Weg betrachtet.
Karin
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- shorty
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Hier nun die Bilder.
Ganz zufrieden bin ich noch nicht, ist ja aber der erste Versuch , insofern;-)
Ganz zufrieden bin ich noch nicht, ist ja aber der erste Versuch , insofern;-)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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- Lacegarn
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
Danke erst mal für die vielen Infos.
Die Spinnerei ist nicht das Problem und fällt mir auch nicht schwer. Das Aufbinden des Wockens stimmt wohl noch nicht ganz.
Ich habe mir extra die Lavendelschf-Zeitung vom Sommer 2003 besorgt wegen Wiebkes schönem Bericht.
Wenn ich jetzt Shortys Zeitangabe dazunehme, dann mache ich da was falsch bzw. nicht gründlich genug, denn das geht bei mir viel schneller und auch die Hände tun nicht weh.
Übungsmaterial habe ich ja reichlich
,es kann also nur besser werden.
Was Seife, Soda und Sonne nicht bleichen soll bleiben wie es ist. Ich möchte die alten Fasern nicht mit Chemie ruinieren und finde die derzeitige Farbe gar nicht so schlecht.
Ich mache weiter Fotos von der Verarbeitung...
LG Sandri
Die Spinnerei ist nicht das Problem und fällt mir auch nicht schwer. Das Aufbinden des Wockens stimmt wohl noch nicht ganz.
Ich habe mir extra die Lavendelschf-Zeitung vom Sommer 2003 besorgt wegen Wiebkes schönem Bericht.
Wenn ich jetzt Shortys Zeitangabe dazunehme, dann mache ich da was falsch bzw. nicht gründlich genug, denn das geht bei mir viel schneller und auch die Hände tun nicht weh.
Übungsmaterial habe ich ja reichlich

Was Seife, Soda und Sonne nicht bleichen soll bleiben wie es ist. Ich möchte die alten Fasern nicht mit Chemie ruinieren und finde die derzeitige Farbe gar nicht so schlecht.
Ich mache weiter Fotos von der Verarbeitung...
LG Sandri
- Fiall
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Re: Flachs spinnen - viele Fragen
@shorty: Aaaah, supi, auf den Bericht hab ich doch schon soooo gehibbelt!
Jetzt mal ne neugierige Frage: Hast du auch Fotos von Leinen, dass die Kursleiterin gesponnen hat. Würde mich jetzt schon mal interessieren, wie viel Verbesserung man da durch Übung und Erfahrung noch reinbekommt. So rausstehende Härchen hab ich bei meinem Leinen nämlich auch, wobei ich nicht ausbreite und auch nicht zum Wocken aufbinde.

GLG,
Veronika
Veronika