Bezahlt wirklich jemand diese Preise? Alpakarohwolle

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Wollvernarrt
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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise???

Beitrag von Wollvernarrt » 13.10.2010, 09:40

Ich habe bei den Alpakzüchter, wo ich im August gewesen bin, pro kg 19,- EUR bezahlt. Und dort habe ich mir die Wolle auch selber ausgesucht. Sie waren nach Tieren sortiert in Tüten die mit den Namen der Tiere versehen waren. Damit der Käufer dann weiß welche Tiere er versponnen hat und es beim nächsten Mal dann eben nochmal oder nicht nochmal nehmen kann. Fand ich ganz gut so.
Und die Wolle war absolut sauber. Keinerlei Stroh oder sonstiges Gezeugs drin. Da fahre ich auf jeden Fall nochmal hin.
LG Karine

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fiberarts
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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise???

Beitrag von fiberarts » 13.10.2010, 11:08

Hallo,

Ich lerne gerade über die verschiedenen Preise in Deutschland. Ich finde die Wolle ist recht günstig hier aber auch dreckiger, wenn dann lasse ich es von einer Freundin mitbringen die hier in Deutschland einen Laden hat. In der USA zahlte ich für ein Vlies 35 . Aber viele Vliese kosten 60 Dollars und mehr . Kamzüge und Locken waren 3 bis 7 Dollar per oz. Die Auswahl war reichlich.
Man konnte vor ein paar Jahren Vliese für 7 Dollar haben aber dan stiegen die Futterkosten und das erhlaten der Tiere an, das scheren (5 Dollar per Schaf oder mehr) - (manche machens selber) da wirds teuer. Qiviut Alaskan Muskochs Wolle ist sündhaft teuer, 120 für ein paar oz, und manche Spinner kaufen das ein, Kammelkamzug under 10 Doller per oz ist auch nichts drin. Soetwas Feines habe ich auch nicht in meiner Wollkiste. Gefärbter Kammzug von Künstlern 7 bis 35 Doller für 2 bis 4 oz und natürlich was die Wollzusammensetzung ist ( Seide, Merino, Kamel, Alpaca)...in der USA nicht billig. Sagenhafte Auswahl aber teuer. Die Leute zahlen das da drüben. Spinnen in der USA als Hobby haben eigendlich nur die betuchteren oder Hobby schafhälter. Dazu gehöre ich nicht, ich habe das Amerikanische untere mittelglasse/uni-student Drama gehabt aber bin halt dürch mein interesse an stricken und spinnen ineingefallen und jemand verkaufte mir ein Spinnrad zu einem spot billigen Preis. Für mich waren Vliese dann am kostengünstigen. Zum Färben konnte man billige Kamzüge von guter erstehen,das war den 1 Dollar per oz.

Ich weis nicht ob mein Beitrag gerade hilfreich war ..aber Spinnen in der USA ist eine teuere angelegenheit auch wenn man da wirklich viel erhalten kann, und Spinnläden und Schafälter sozsagen um die Ecke sind. Für mich sind die Preise hier wie im Schlarafenland auch wenn die Auswahl etwas kleiner ist.

L.G. Claudia
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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von thomas_f » 18.10.2010, 13:45

Und zum Thema Bio: ob das dann wirklich immer Bio ist? Ich meine, bei privat gekaufter Rohwolle kann man das ja nicht überprüfen.
Wieso nicht? Man kann sich die Bio-Nummer des entsprechenden Betriebs geben lassen, dann ist man so klug wie beim Lebensmitteleinkauf. Dass "Bio" nicht bedeutet, dass die Wolle unbedingt besser ist oder die Lebensmittel unbedingt besser schmecken, sollte sich herumgesprochen haben. Zuvörderst geht es darum, dass es den Tieren und der Umwelt bei der Bio-Landwirtschaft besser geht, u.a. dadurch, dass weniger Gift eingesetzt wird (und daher landet bei Bio auch weniger Gift im Essen).

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Fiall » 18.10.2010, 14:32

Jetzt müsste man sich mal den Spaß machen, bei den entsprechenden Ebay-Anbietern um die Bio-Nummer zu bitten. *g*
GLG,

Veronika

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von thomas_f » 18.10.2010, 16:05

Nun ja, Spaß? Falls da nix kommt, die Leute bei ebay melden, dann ists ein Betrugsversuch. Jedenfalls innerhalb der EU.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Angorana » 29.10.2010, 23:02

Also 35 Euro für sagenhafte 250 gr. sogenanntes Bioangora würde ich für Rohwolle auch nicht ausgeben ,wie kommt man auf solche Preise ? was mich aber noch interessieren würde wie Alpakas geschoren werden ? ich gehe mal davon aus im stehen ,da muß sich dann der Scheerer nicht so plagen wie mit den Schafen die ja in gebückter Haltung geschoren werden ,da ich meine Schafe auch selber schere weiß ich was das für eine Arbeit ist deshalb verstehe ich die hohen Preise nicht bei der Alpakaschur.
Vieleicht kann mir das ja jemand erklären.

Angorana

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Asherra » 30.10.2010, 01:04

Von den Videos, die ich bisher gesehen hab werden die Alpakas am Boden liegend mit den Beinen nach vorne und hinten weg fest gebunden und dann geschoren. Keine Ahnung, ob das nicht auch leichter zu haben ist.

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Rayarosa » 30.10.2010, 08:12

Ich habe ein Bild gesehen, auf dem ein Alpaka im Stehen geschoren wird. Es ist angebunden im Stall und der Scherer schert in zwei Teilen, also jedes Seite, wie es bei Schafen wohl manchmal auch gemacht wird. Das sieht nicht aus, als wäre es beschwerlicher als bei Schafen. Und Lamas werden glaube ich immer im Stand geschoren.

LG Rayarosa

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Lockenschaf » 30.10.2010, 08:32

Ich denke, es kommt darauf an, wie zahm die Alpakas sind. Scheren im Stehen funktioniert nur, wenn die Tiere dabei auch ruhig stehenbleiben. Wenn sie das Anfassen nicht gewohnt sind, wird das wohl problematisch und dann bleibt dem Scherer nichts anderes übrig als Beine zusammenbinden und hinlegen.

LG
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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Sina » 30.10.2010, 09:58

Hallo Thomas,
Ich frage mich bei solchen Angeboten auch immer wieweit die Waren wirklich Bio sind.
Und woran ich konkret erkennen oder unterscheiden kann.
Was ist eine Bionummer?
Liebe Grüße, Sina

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Bakerqueen » 30.10.2010, 10:48

Tja, da muss ich auch mal was zum Thema erzählen:

Eine Bekannte von mir hat eine Alpaka-Farm, sie hat etwa 90 Tiere. Einige kennen die Alpakahaare von ihr schon, sie sind wunderbar, sauber und sie nimmt 20 Euro/kg.

Jetzt war ich auf einem großen Spinntreffen (nein, nicht Vlotho...) und bin mit einem Spinnbruder (der auch Schäfer ist) so durch die Reihen gegangen, um mir alles anzusehen. Bei einer Dame bin ich angehalten, sie hatte Alpaka zum Verkauf dabei. Wir haben uns die Haare so angeschaut und ich habe natürlich auch nach dem Preis gefragt. Sie sagt: "15 Euro!" Ich denke: "Oh, günstig..." und frage: "Pro Kilo???" Daraufhin sagt sie mit hochgezogenen Brauen und einem fast schon drohenden Unterton: "Hä? Pro 100 Gramm natürlich!!!" Ich schaue meinen Bekannten an, er schaut mich an, beide sprachlos (passiert mir und auch ihm eher selten!). Wir haben uns völlig stumm umgedreht und sind gegangen.
Das Alpaka war weder versilbert noch vergoldet, es lagen auch keine Diamanten dazwischen oder so...

Ich kaufe lieber bei meiner Bekannten ein, da kriege ich sogar noch ´nen Kaffee, auch wenn ich nix kaufe...
lg, Silvia
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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Mary Clark » 30.10.2010, 17:27

Wenn man sich mal die Verkaufsanzeigen für Alpakas so anschaut sieht man immer wieder mal das die Hohen Preise der Tiere damit erklärt ist das man den Verkaufspreis ja wieder mit der Rohwolle der Tiere reinholen kann.Ich frage mich bloß wie alt muss ein Alpaka werden das diese Aussage auch stimmt.

Liebe Grüße
Conny

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von dachbodenspinner » 30.10.2010, 18:04

Ich habe meine Alpakawolle bei einer ehemaligen Berufsschulkollegin gekauft und habe gerne 15, Euro/kg bezahlt.
Die Tüten waren mit den Namen der Tiere versehen, so weiß ich nun, welche Wolle ich gerade verspinne.
In der Wolle war etwas Einstreu und auch Nachschnitt, doch das finde ich nicht so schlimm, wenn die Wolle toll ist.

Meine Schulkameradin sagte, ich verkaufe die Wolle lieber für 15,- Euro, als dass ich darauf sitzen bleibe.

www.huckes-alpakas.de

15,- für 100g würde ich im Leben nicht bezahlen!

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Anni » 30.10.2010, 18:07

Wir lassen die Alpakas auch im Liegen scheren!!! Wie halten sie sonst still, so ergeben sie sich und wehren sich nicht,und das ist widerum stressfreier!!!

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Re: Bezahlt wirklich jemand diese Preise?

Beitrag von Klara » 30.10.2010, 21:22

Mein Schafscherer schert auch nur im Liegen - er weiss von einem Kollegen, dem beim Versuch, ein nicht so zahmes Alpaka im Stehen zu scheren, der Arm gebrochen wurde. Andererseits habe ich meinen Schafen auch im Stehen die Haare geschnitten - aber mich kennen sie halt. Also wenn das Alpaka so erzogen ist, wie ein gut erzogenes Pferd (und ich möchte nicht wissen, wie viele unerzogene Pferde mit Nasenbremse geschoren werden), sehe ich keinen Grund, es nicht im Stehen zu scheren. Finde ich vielleicht in den nächsten Jahren noch raus...

Ciao, Klara

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