Öffentliches Spinnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Strickliesel
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Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von Strickliesel » 22.08.2008, 15:13

Hallo Tina,
so hatte ich das auch nicht gemeint . Ich denke das die Frauen sehr wohl froh waren wenn sie ein Spinnrad hatten. Der keines hatte war da ja schon dumm dran aber sie waren bestimmt auch froh als sie Wolle fertig kaufen konnten und direkt mit dem Stricken anfangen konnten.
Ich weiß nicht ob für die Frauen damals das Spinnen Hobby war ,wohl eher eine notwendige und zu erledigende Arbeit.

Ich stelle es mir aber auch immer ganz schön vor, wenn sie früher am Abend in der Stube zusammen saßen, sich Geschichten erzählt haben und dabei gesponnen haben.
Liebe Grüße Claudia

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TrashQueen
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Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von TrashQueen » 22.08.2008, 15:25

Die Frauen, und die Männer auch. Die sponnen auch, Seeleute im 19. Jahrhundert z.B. auf sog. "Schippertjes".
Nur am Rande.

*wink*
TQ

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Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von Greifenritter » 22.08.2008, 16:28

Klasse Petzi, der Flyer wäre ja dann gleich was für den kehler HP-Bereich.

CU
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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von burgenmaid » 24.08.2008, 04:08

Vor 20 Jahren hab ich mal im Rahmen eines Ostermarktes in Hessentracht gesponnen am Rad. Das war damals furchtbar aufregend. Zweimal hab ich das gemacht.

Heute war ich mit dem Zug in Marburg auf dem Mittelaltermarkt. Hm, um in Gewand Zug zu fahren, hatte ich allein noch keinen Mut, aber ich hab mit Odina gespindelt. Das haben die Leute auch noch nicht gesehen. Grins. Einer am Bahnhof war der Brüller: Was machen Sie dann mit dem Zeug? - Ähm, stricken, häkeln, nadelbinden? - Was? Nagelbinden?... Ich sag Euch, ich hab im Zug noch Tränen gelacht. Und auf dem Markt haben mich auch einige angeschaut - so in Schneetarnhose und Fieldjacket und die Spindel in der Hand. Grins. Und auf dem Heimweg hab ich in der Stadt an der Bushaltestelle weitergespindelt - wo die ganzen Nachtschwärmer an mir vorbei sind. Da haben die meisten gelästert, das hab ich aber schlicht überhört. Jungvolk...
Grüsse aus dem Mittelhessischen!

Spinning witch

Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von Spinning witch » 24.08.2008, 13:50

@Strickliesel: ich meinte das auch nicht als Hobby. Aber wenn man die Wahl zwischen Kartoffeln aussortieren und Wolle spinnen hat.........(musste ja beides gemacht werden) wofür entscheidest du dich???

Ich wolle verdeutlichen das Spinnen zwar eine Plicht war das es aber auch Frauen gegeben hat die diese Pflicht (falls man sie z.b. mit Schwester/Mutter/Stiefmutter/Schwägerin tauschen konnte) gern gemacht haben

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Re: Öffentliches Spinnen

Beitrag von moniaqua » 14.11.2025, 22:31

Ist zwar schon einige Zeit her, aber das Thema finde ich immer noch aktuell.
Miriam hat geschrieben:
28.07.2008, 02:06
Dann ist mir, im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen, wirklich aufgefallen, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne vieler Leute ist. Ich wurde doch einige Male angesprochen, was Nadelbinden sei, und wenn ich dann erklärte und an meinem Werkstück demonstrieren wollte, drehten sie sich teilweise mitten im Satz um, weil es ihnen zu lange dauerte! Tja, aber in einem Satz mit fünf Wörtern kann man das leider nicht erklären. Natürlich gibt es dann wieder andere, die genau nachfragen, probieren wollen und mit denen sich nette Gespräche ergeben
Ja, die kurze Aufmerksamkeitsspanne nehme ich am Campus (so eine Art Freilichtmuseum) auch wahr. Eltern, Kinder, das ist ganz bunt gemischt. Oft sind die Kinder aufmerksamer als die Erwachsenen, die dann drängeln und weiter wollen. Ich finde aber, es es nicht schlimmer geworden. Mir kommen die Besucher oft sogar informierter vor als noch vor drei Jahren, als ich angefangen habe dort. Immerhin können die meisten inzwischen weben und spinnen auseinanderhalten (vor drei Jahren haben wir immer mit den Spindeln "gewebt" :totlach:)
Miriam hat geschrieben:
28.07.2008, 02:06
Zudem fürchte ich, dass der Handwerkertag immer mehr zu einem Handwerkermarkt wird, und dass viele schon eher verkaufen als zeigen wollen. Deshalb glaube ich (ebenso von Mittelaltermärkten), dass sich die Besucher oft nicht näher kommen trauen, weil sie Angst haben, dass sie schon wieder was kaufen sollen.
Das Problem haben wir nicht, wir verkaufen nichts :) Da ist eher manchmal das andere Problem, dass die Leute gern was hätten...
Miriam hat geschrieben:
28.07.2008, 02:06
Zuletzt ist natürlich klar, dass die Besucher immer eher auf größere, leicht erkennbare Sachen achten, vor allem, wenn sich was bewegt, wie beim Spinnrad oder auch bei der Trommelkarde, von der auch viele ganz begeistert waren. Das Nadelbinden wird dagegen schon von weitem als Häkeln oder Stricken (!) abgetan, und es ist eben etwas Kleines, das die Leute nicht sofort erfassen können.
Naja, Spinnrad ist bei uns halt nicht, weil 9. Jahrhundert, aber die Fallspindel oder der Rocken mit Wechselwirtel-Spindel macht schon genug her. Nadelbinden interessiert die Leute auch sch
Miriam hat geschrieben:
28.07.2008, 02:06
Sorry, dass das nun so lang geworden ist; ich habe, abgesehen von Mittelalterveranstaltungen, noch nicht oft öffentlich gesponnen und finde es sehr interessant, das so zu beobachten. Mein Eindruck war auch generell positiv, und ich würde nächstes Jahr gern wieder teilnehmen.
on arg. Klar, erste Frage ist immer "Stricken Sie?", aber das sehe ich nicht als abtun. Woher sollen sie denn die Technik kennen? Und Brettchenweben lieben
Miriam hat geschrieben:
28.07.2008, 02:06
Sorry, dass das nun so lang geworden ist; ich habe, abgesehen von Mittelalterveranstaltungen, noch nicht oft öffentlich gesponnen und finde es sehr interessant, das so zu beobachten. Mein Eindruck war auch generell positiv, und ich würde nächstes Jahr gern wieder teilnehmen.
sie.

Da ich in der Oper singe und mich zuhause schminke/anziehe und dann doch manchmal noch dringend was brauche, bin ich inzwischen ziemlich schmerzbefreit, mit welchen Klamotten ich in Läden gehe. In Meßkirch gehe ich grundsätzlich in der Mittelalterkluft einkaufen, einfach, weil die Läden auf dem Nachhauseweg liegen und ich mich erst in der Unterkunft umziehe.

Was ich noch nicht schaffe, ist, einfach die Spindeln überallhin mitzunehmen. Es wäre zwar oft schon gut für Leerlaufzeiten, aber da braucht es wohl noch etwas reframing.

So richtig blöd ist mir bisher nur die eigene Verwandtschaft gekommen, aber da weiß ich ja, von wem's kommt ?( Die Besucher am Campus sind der Göttin sei Dank recht aufgeschlossen.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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